Das Training mit entschärften Waffen war üblich, wann genau und wie musst du einen Historiker fragen. Florett hat sich daraus entwickelt.
Ab welchem Punkt ein Üben für den Ernstfall ein Sport wird, darüber kann man sich streiten. Fechten war ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr wirklich militärisch relevant und dann ging es Schritt für Schritt immer mehr in Richtung Sport.
Um auf das Thema zurückzukommen Huangshan fragt warum der bewaffnete Bereich minimiert wird. Meiner Meinung nach ist das dem Aufwand geschuldet den man dafür treiben müsste, um es als Breitensport zu etablieren und wettbewerbsfähig zu machen. Mit Waffenkauf und Schutzausrüstung wird das schnell für viele Karateka unattraktiv.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Genau das mein ich.
Erstmal: Mit dem, was der normale Breitensprotler an Training macht, z.B. 2 Abende die Woche, kriegste nicht mal den waffenlosen Kram auf ein höheres Niveau.Um auf das Thema zurückzukommen Huangshan fragt warum der bewaffnete Bereich minimiert wird. Meiner Meinung nach ist das dem Aufwand geschuldet den man dafür treiben müsste, um es als Breitensport zu etablieren und wettbewerbsfähig zu machen. Mit Waffenkauf und Schutzausrüstung wird das schnell für viele Karateka unattraktiv.
Für das Üben mit Stöcken brauchste erstmal nur n Stock. Insofern überschaubar. Ich kenne ne Menge Leute aus dem Karate-Bereich, die das mehr oder weniger intensiv machen.
Wennde daraus einen Wettkampf machen willst, ist natürlich der Aufwand höher. Und da könnte es dann auch tatsächlich an Interesse mangeln.
Naja, ich denke die meisten werden zuerst ihre unbewaffneten Fähigkeiten komplettieren wollen.
Was den Sport angeht, habe ich eher das Europäische im Hinterkopf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Canne_(Kampfsport)
https://www.youtube.com/watch?v=IFqh4IKSA64
https://www.youtube.com/watch?v=OU0PsdDtI1U
Ich halte vom Üben ohne Maske und angemessener Kleidung sobald Waffen ins Spiel kommen nicht so viel. Nur ein Stock nein und eher am Mann üben. Sollte man gleich nutzen.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Im Shotokan/Karate braucht doch sicher keine Waffen, um da jetzt noch Wettkämpfe draus zu stricken. Es gibt bereits Kobudo Wettkämpfe mit Schutzausrüstung etc., das muss man sich jetzt nicht auch noch ins Haus holen. Wenn es um Wettkämpfe geht, nutzen Waffen eher nicht so viel, da die Leute auf ihr Gebiet spezialisiert sind man man kein Faß zusätzlich aufmachen muss. Über Wettkämpfe hinaus bieten Waffen weit mehr Mehrwerte auch für den Rest, um die ganze Bewegungsstruktur besser zu verstehen. Wenn jeder Waffen üben würde, würde sich die allgemeine Bewegungsqualität und das Anwenden verbessern, davon bin ich überzeugt. Mach doch mal einer kime bei einem Bo-Schwung, da freuen sich die Gelenke.
Dass es schon entsprechendes gibt, wusste ich noch nicht, das mit der Spezialisierung habe ich schon weiter oben bei mir selbst beschrieben. Ob die Aussicht auf bessere Bewegungsqualität alleine ausreicht, dass sich das mal wieder durchsetzt... für den Breitensport vermutlich nicht.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Die inhärenten Waffen im Shotokan können sich nicht "mal wieder durchsetzen" weil sie praktisch keiner mehr kann. Wer sollte das lehren? Oder halt bspw. Ryu Kyu Kobudo, was Henning jetzt sicher nicht für optimal hält aber ich denke es gibt trotz allem genug Gemeinsamkeiten und Benefits im Vergleich zum Training ganz ohne. Da ist der Breitensport auch nicht unbedingt der Adressat. Eine komplette Kampfkusnt beinhaltet nun einmal Waffenarbeit.
Es gibt einen yt-Kanal, der mir ganz gut gefällt "Karate Culture". Die trainieren auch in anderen Sportarten BJJ etc. und kriegen dann das raus, was im Karate drinsteckt.
https://www.youtube.com/watch?v=5kv8HkGWo2Q
Warum sollte derselbe Weg nicht bei den Waffen funktionieren?
Gut, man wird nie genau sagen können, ob es wirklich die Lösung von damals war, ob sie genauso gut, besser oder schlechter ist, aber so ganz aussichtslos ist es nicht. Wer komplettes möchte wird nicht darum herumkommen sich umzusehen.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
Hallo,
das lässt sich nicht pauschal beantworten. Z. B. gab es „Japanisierung“ in Ryūkyū schon immer, und sie wirkte sehr befruchtend auf die Kampfkünste Ryūkyūs. Auch die „Öffnung“ des Karate (die Übernahme ins Schulsystem der Präfektur Okinawa) hat Waffen nicht per se verdrängt. Bei weitergehendem Interesse lies bitte meine Bücher, darin klären sich viele Deiner Fragen (auch die aus anderen Themen).
Was die gegenwärtige Situation betrifft, ist schlichtweg Unkenntnis die Ursache für das Fehlen der Waffen des Shōtōkan-Ryū. Wer sie nicht kennt, übt sie nicht. Wer sie nicht übt, wird ihren spezifischen Nutzen nie erfahren. Ich versuche mit meinen Veröffentlichungen und vereinzelten Lehrgängen einen bescheidenen Beitrag zur Bekanntmachung zu leisten. Allerdings bin ich mir darüber im Klaren, dass das zu keiner „Revolution“ führen wird.
Da G. Funakoshi selbst sein Karate nicht als sportlichen Wettkampf erachtete, wäre ein Shōtōkan-Waffenwettkampf von vornherein ausgeschlossen.
Wenn die systemimmanenten Waffen-Kata des Shōtōkan-Ryū planmäßig in ein reguläres Training übernommen werden, dann ist das aus zeitlicher Sicht kein großer Umstand. Theoretisch könnten sinnlose Sachen an ihrer Stelle weggelassen werden, was dem Verständnis der Shōtōkan-Anhänger sogar noch zuträglicher wäre.
Und ja, ich halte es für eher nicht optimal, irgendwelche „Kobudō“-Richtungen zu trainieren, da so zwei verschiedene Kampfkünste nebeneinander ausgeübt werden. Aus eigener Erfahrung kann ich schreiben, dass mich Shōtōkan-Ryū alleine schon derart „auf Trab“ hält, dass für andere Kampfkünste keine Zeit bleibt.
Grüße,
Henning Wittwer
Gibukai:
Danke für deine kurzen Erläuterungen.
Zur japaniesierung:
1. Shimazu Klan ( 島津氏) aus der Provinz Satsuma in der Edo Epoche, besetzung der Ryukyu Inseln, Einfluss auf einige Ryu aus Okinawa durch die Jigen Ryu .
2. Einfluss durch jap. Budo/Kultur/Philosophie usw. im 20Jh. als Karate von eingen okinaw. Lehrern in Japan gelehrt wurde.
Die 1 Phase in Okinawa/Ryukyu mag noch fruchtbar gewesen sein.
-Ist als einge Stile des Karate in Japan gelehrt wurden der Waffenkampf in Vergessenheit,Hintertreffen geraten( fehlende Überlieferung)?
-Wurden Waffen an den jap. Hochschul Karate Clubs gelehrt?
-Wie hat der Waffenkampf im Shotokan Ryu in einigen Strömungen überlebt?
Gruss
Huangshan
Geändert von Huangshan (02-07-2017 um 15:38 Uhr)
Hallo,
Deine Fragen sind berechtigt und sehr wichtig. Daher möchte ich sie nicht mit einer kurzen Antwort abtun. Nimm Dir bitte die Zeit und lies meine Bücher. Darin werden sie umfassend beantwortet und Du erfährst darüber hinaus auch noch, weshalb (bestimmte) japanische Einflüsse auch im 20. Jahrhundert noch fruchtbar waren usw. usf.
Grüße,
Henning Wittwer
Ahoi Henning,
dieses "Shotokan-Kobudo" ist wahrscheinlich nicht das, von dem du sprichst, richtig?
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