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Thema: Schöner Artikel

  1. #1
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    Standard Schöner Artikel

    Hier mal eine sehr gute Übersetzung zu vielen wichtigen Punkten, die ich auch so im Bagua gehört habe (wenn auch teilweise mit anderen Begriffen, oder einem anderen Kontext):

    CHEN CHANGXING ZUM TAIJIQUAN

    Wenn wir die drei Verbindungen erfasst haben, müssen wir noch über die sechs Vorankommen sprechen. Was sind denn diese sechs Vorankommen? Der Kopf gilt als Haupt der sechs Yang-Kanäle und wird als Herrscher des ganzen Körpers bezeichnet. Alle Organe und Knochen sind diesem untergeordnet. Wenn also der Körper vorangeht, muss auch der Kopf vorankommen.

    Die Hände sind die Vorhut, aber Schultern und Oberarme sind ihre Wurzel. Wenn die Schultern und Oberarme nicht vorangehen, können auch die Hände nicht voran. Es kann also nicht sein, dass Schultern und Oberarme nicht vorankommen.

    Das Qi sammelt sich im zhong wan Akupunkturpunkt (etwa zwischen dantian und danzhong, Anm. des Übersetzers), der Motor befindet sich in der Taille. Kommt die Taille nicht voran, bleibt die Energie ungesättigt und nicht substanziell. Daher ist ganz wichtig, mit der Taille voranzukommen.

    Die Intention (yi) durchdringt den gesamten Körper, die Bewegung hängt von den Schritten ab. Gehen die Schritte nicht voran, ist auch die Intention machtlos. Daher ist besonders wichtig, dass die Schritte vorankommen.

    Startet rechts, kommt links voran und startet links, kommt rechts voran. Zählt man diese dazu, sind es insgesamt als sechs Vorankommen. Man sollte sich sehr bemühen, die sechs Vorankommen zu verstehen.

    Kurz gesagt heißt das, dass sich der ganze Körper nicht im Geringsten zu bewegen beabsichtigt, wenn das Vorankommen nicht verlangt wird. Sobald das Vorankommen verlangt wird, darf der Körper ohne das geringste Zögern handeln. Das ist das Prinzip der sechs Vorankommen.
    Der gesamte Körper bestimmt die Bewegung, doch das (Vorwärts-)Bewegen wird durch die Schritte verwirklicht. Der Schritt ist die Wurzel des Körpers und der Drehpunkt der Körperbewegung. Um einen Kampf aufzunehmen, bedarf es der Grundlage des Körpers. Die Grundlage für den Körper ist der Schritt.

    Um sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen, ist man auf die Hände angewiesen. Um die Hände flexibel bewegen zu können, bedarf es auch des Schrittes. Beim vor- und zurückschreiten und nach links und rechts wenden (进退反侧), sind die Schritte die treibende Kraft. Ob zügeln oder zerstreuen, ausdehnen und zusammenziehen, nur die Schritte verwirklichen alle Wechsel wunderbar. Der gesamte Steuerungsmechanismus liegt an den Augen, das Wechseln liegt im Herzen und das Anpassen an die jeweilige Situation. Mit den Schritten erzeugt man ständige Veränderung, ohne selber in Schwierigkeit zu geraten. Man sollte sich bemühen, dieses zu beherrschen.

    Bewegungen kommen der Un-Absicht (无心), die Inspiration aus dem Un-Bewusstsein (不觉), wenn man den Körper bewegen will, muss man ihn mit den Schritten winden. Wenn man die Hände bewegen will, muss man mit den Schritten worwärts pressen. Völlig unerwartet und ohne anzutreiben ist man schon da. Das bedeutet, wenn das Oben sich im Geringsten zu bewegen beginnt, dann folgt das Unten entsprechend. So ist es korrekt!
    Die Energie ist eigentlich die Basis aller Körperteile und all die Körperteile sind sehr zahlreich. Wenn man also die einzelnen Teile nacheinander besprechen möchte, dann entfernt man sich vom Ziel der Boxkunst. Man sollte [stattdessen] einfach in drei Sektionen teilen und diese Teilung sollte so vorgenommen werden: die drei Sektionen sind Oben, Mitte und Unten, oder auch die Wurzel, die Mitte und der Astzipfel (die Astspitze). Wenn man nun über den ganzen Körper spricht, dann ist der Kopf die obere Sektion, die Brust die mittlere und die Beine sind die untere. Wenn man über den Kopf spricht, ist die Stirn die obere, die Nase die mittlere, und der Mund die untere Sektion. Wenn man über die Körpermitte spricht, dann ist die Brust die obere, der Bauch die mittlere und das Zinnoberfeld (dantian) die untere. Wenn man über die Beine spricht, ist der Oberschenkel die Wurzel, das Knie die Mitte und der Fuß der Zipfel. Wenn man über den Arm spricht, ist der Oberarm die Wurzel, der Ellbogen die Mitte und die Hand der Zipfel. Wenn man von der Hand spricht, so ist das Handgelenk die Wurzel, die Handfläche die Mitte und die Finger sind die Zipfel. Diese Betrachtung sollte nun ausreichen und wir müssen nicht weiter über den Fuß sprechen. So ist es also von Kopfspitze bis Fuß, dass alle Orte drei Sektionen aufweisen. Kurz gesagt gibt es nichts ohne diese drei Sektionen und jede Sektion hat seine eigene Bedeutung. Ist das obere Glied unklar, so hat es keine/n Absicht/Zweck, ist das mittlere Glied unklar, so ist der innere Körper leer, ist das untere Glied unklar, findet ein Umsturz statt. Wie könnte man daher die drei Sektionen vernachlässigen? Was den Start der Energie angeht, so muss man von dem Glied des Zipfels aus beginnen, das Glied der Mitte folgt und das Glied der Wurzel drängt (催). So ist es, wenn man unterteilt, wenn man [hingegen] die Verbindung [das Ganze] betrachtet, von Kopfscheitel bis Fuß, die vier Gliedmaßen und die hundert Knochen, dann sie sind alle wie eine einzige Sektion. Was soll man dann also über die drei Sektionen reden. Und was soll man dann noch darüber reden, dass jede Sektion sich wieder in drei Sektionen teilt.
    Wenn sie sich oben bewegt, dann folgt der Unterteil auf natürliche Weise, wenn das Unterteil sich bewegen möchte, dann führt das Oberteil. Wenn sich Ober- und Unterteil bewegen, dann fügt sich die Mitte. Der mittlere Teil bewegt sich und Unterteil und Oberteil verbinden sich und machen mit.
    Zuletzt ein sehr schöner zusammenfassender Quote:

    Zusammengefasst liegt das eigene Vorgehen in den Auge, das Anpassen liegt im Herzen, sowie das Analysieren und Entscheiden, und deren Wurzel liegt im Körper. Geht der Körper voran, gehen alle vier Gliedmaßen auch ohne Befehl mit. Geht der Körper zurück, gehen alle hunderte Knochen des Körpers mit zurück.

    Daher muss über die Körpermethode unbedingt geredet werden.
    Wenn ich es nicht besser wüßte, dann würde ich sagen er schreibt über Bagua, da würde dann aber noch die Leere fehlen, die alles hervorbringt...

    Grüße

    Kanken
    Geändert von kanken (29-07-2017 um 17:54 Uhr)

  2. #2
    Nassem Gast

    Standard

    Thumps up

  3. #3
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  4. #4
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Hier mal eine sehr gute Übersetzung zu vielen wichtigen Punkten, die ich auch so im Bagua gehört habe (wenn auch teilweise mit anderen Begriffen, oder einem anderen Kontext):

    CHEN CHANGXING ZUM TAIJIQUAN









    Zuletzt ein sehr schöner zusammenfassender Quote:



    Wenn ich es nicht besser wüßte, dann würde ich sagen er schreibt über Bagua, da würde dann aber noch die Leere fehlen, die alles hervorbringt...

    Grüße

    Kanken
    vielen Dank.

    Da beantwortet sich direkt schon mal eine Frage, die ich dir heute eigentlich stellen wollte

    Grüße

    Münsterländer
    I'm going through changes

  5. #5
    Pauk91 Gast

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    Allso ist doch alles mit Qi oder versteh ich das falsch? Dann kann man sich mit dem Qi sebst verteidigen, genau das such ich

  6. #6
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    "Qi" ist lediglich eine umschreibende Idee für körperliche Vorgänge. Es beschreibt Wahrnehmungen und kann solche auch auslösen.
    Der Begriff ist eingebettet in einen sozikulturellen Kontext, der halt mit diesem Begriff gearbeitet hat, da man dort keine anderen Möglichkeiten hatte diese Wahrnehmungen zu beschreiben. Eine ominöse Energie existiert deswegen aber nicht.
    Man kann mit dieser Idee arbeiten und sogar auch kämpfen, es gibt aber auch Richtungen in denen du diesen Begriff gar nicht findest und die diese Phänomene anders beschreiben.

    Grüße

    Kanken

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