Sehr interessant zu lesen.
Meine Faust fühlt sich auch nicht mehr so stabil an, vielleicht das Alter :-)
Ich bin bei der Kralle nicht sicher, ob wir die gleiche Ausführung meinen. Es gibt so viele unterschiedliche Ansätze.
Für mich ist die vordere Kralle etwas ähnlich wie Jabs. Timing, schnelles herausstoßen/schlagen. (Handballenstoß wäre auch möglich.)
Die Kralle kommt schnell nach vorn und drückt den Kopf etwas nach hinten weg. GGf. noch etwas die Nägel nach unten ziehen. Ich meine kein schnelles, aber lasches "Herumwischen/kratzen" im Gesicht, wie ich es auf manchen Clips gesehen habe.
Die Technik fällt mich leicht, da ich sie vom Timing ähnlich wie Jab anbringe. Aber jeder hat natürlich andere bevorzugte Techniken.
Wie trainierst du Rückellbogen? In frontalem Stand mit vorherigem Eindrehen oder aus Rrückwärtiger Position nach hinten?
Super das Foto. Das ist ein anderer Punkt, den ich gerne diskutieren würde.
Das Nachvornegehen:
1. Was ich von Lee Morrison gesehen habe, kann ich zumeist gut nachvollziehen. Viele Prinzipien sind Muay Thai ähnlich.
Wenn er nach vorne geht, ist das eine Form des vorstoßenden Ellbogens (Spear Elbow) aber ohne vorheriger Ausholbewegung nach hinten. Er stößt etwas nach unten zum Körper.
Sehr ähnlich habe ich es im Muay Thai von Rawee gelernt (einem Kämpfer in 50er Jahren). Nur war es dort der Aufwärtsellbogen (ohne vorherige/minimale Ausholbewegung von unten). Der Aufwärtsellbogen wird dann direkt ins Gesicht gezielt.
Ich finde die Attacke zum Gesicht minimal besser geeignet, aber mehr Vereltzungsgefahr beim Training. Das ist nur meine Meinung und hängt wohl von Instinkt des Anwenders ab.
Alle Sachen von außen kann man in mittlerer Distanz mit Vorstellen vorderen Fuß und vorderen Ellbogen (Aufwärtsellbogen oder Spear Elbow) effektiv blocken. Dies setzt voraus, dass man direkt vorgeht, ohne minimale Verzögerung. Einige Thai-Boxer bekommen das einfach nicht hin/andere Instinkte.
2. Es gibt auch den Beidarmblock gegen Schlagarm und Schulter ( bzw. Halsinnenseite). Und dies mit oder ohne Vorstellen des hinteren Fußes. Auch Spear-Prinzip von Blauer ist dem ähnlich, und von ihm gut ausgeführt.
3. Ich habe nun auch gesehen, wie Selbstverteidigungsleute vorrennen. Statt nur den Step. Beispielsweise um Schag mit Baseballschläger von außen zu verhindern/blocken.
Es sieht gut aus, aber schwer für mich nachzuvollziehen.
4. Der Beidarmblock mit Vorstellen des hinteren Fußes. Das dauert deutlich länger, ist natürlich auch möglich.
5. Man kann auch mit einem vorderen Handballenstoß zum Gesicht agieren, was mit Vorstellen vorderer Fuß und ohne Verzögern ausgeführt wird. Dies lässt sich gut zum Körper trainieren. Auch gut gegen Knietechniken aus der Distanz. Man muss natürlich mit der anderen Seite folgen.
Welches Art und Weise vorzugehen (in den Mann zu gehen) trainiert ihr gegen Techniken von außen?
Geändert von Christoph Delp (13-08-2017 um 19:15 Uhr)
Für mich ist die Kralle anders. Anderes Timing mehr Kraft.
Ich kann persönlich nicht mit Flow arbeiten. Mein Ansatz ist so kurz und kraftvoll wie möglich.
Das ist für mich so, weil ich es so gelernt habe. Das bedeutet nicht, dass ich andere Vorgehensweisen, Flows, schnelle, weniger kraftvolle Anwendungen für nicht geeignet halten würde.
Wo ich dann zu Fred Mastro komme. Der ist so schnell. Ich kann das nicht einschätzen, kenne nicht Systeme/Vergleiche von so schnell agierenden Leuten. Hat mit ihm schon mal jemand trainiert?
Erfahrungen mit diesem System?
Geändert von Christoph Delp (13-08-2017 um 17:16 Uhr)
three point cover, siehe https://www.youtube.com/watch?v=dBhj6sbzdWo oder https://www.youtube.com/watch?v=hdUxbST3_ok
"If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba
Danke,
also ich bin mittlerweile komplett weg von diesem Faust-Abhärtung Gedanken. Kenne ältere Leute die dadurch gesundheitliche Probleme bekommen haben und auch bei mir kamen schon in jungen Jahren ein par Anzeichen durch. Ich halte daher viel mehr davon die Hände bezüglich Griffkraft zu trainieren, das ist gesünder, meine Faust fühlt sich stabiler an, als bei dem Abhärtungs-Sachen und für mich funktionaler. Genug Griffkraft kann man meiner Ansicht nach nie haben ...
Was man auch bei dieser ganzen Faust Geschichte bedenken muss, sind eventuelle Nachfolgen wegen der möglichen Verletzung. Die flache Hand habe ich besonders bei Leuten aus dem Sicherheitsbereich kennengelernt, darunter auch z.B Schusswaffenträger, die auf die Feinmotorik ihrer Hand angewiesen sind. Im Kampf also weniger ein Problem mit der Faust hinzulangen, aber die Wochen danach könnten einschränkend sein. Der ein oder andere möchte sich eine so lange Sperre dann nicht leisten. In Gegenden mit diversen Infektionskrankheiten kommt noch ein erhöhtes Infektionsrisiko beim Faustgebrauch dazu, was man unter Umständen auch bedenken sollte.
Ok ich habe jetzt eine etwas bessere Vorstellung. So als Opener / Störer um dann kräftig nachzusetzen, finde ich sowas auch nicht so verkehrt, ABER ... habe sowas ehrlich gesagt nie angewendet. Meist die Linke Hand irgendwie schiebend Richtung Brust/Schulter/Hals des Aggressor raus und mit der rechten dann gefeuert. Viele sind ja sehr darauf aus mit diesen Tigerkrallen Geschichten dem Gegner irgendwas abzureißen oder sonst welche Schäden zu verursachen, was ich jedoch unter der Prämisse Mannstop-Wirkung wieder bescheiden finde, wie so viele andere "fiese Extras" die es für mich alle nicht im SV Training braucht. Das zuverlässigste ist einfach der K.O. so meine Erfahrung.
Aus rückwärtiger Position nach hinten. Gerne auch mit der Option eine Hammerfaust seitlich nach hinten zu schlagen. Bei beidem kurz, hart und direkt und ohne Ausholbewegung.
- also für männer/ jugendliche, die richtig thaiboxen lernen, müsste das dort gelernte doch für 99 prozent dieser fälle ausreichen.
Da ist dann m.e. weniger mehr.
- bei kindern und frauen, die nicht thaiboxen, sondern "sv" lernen wollen oder sollen, müsste man halt irgenwas spezielles machen, was es aber m.e. schon gibt ( krav maga, selbstbehauptungskurse, präventionskurse u.ä.).
Grüsse
Meine Gedanken dazu.
Es wird genutzt, was regelmäßig trainiert wird. Das sind bei mir die Fäuste und situationsbedingt die Füße.
Ich probiere auch ab und an ohne Handschuhe am Sack zu arbeiten und mache regelmäßig Liegestütz auf den Fäusten. Son bisschen Vorsorge gegenüber Verletzingen wenigstens. (Dadurch wird man bestimmt auch keine Langzeitfolgen zu erwarten haben)
Wenn ich mir die Faust, bzw. die Knochen verletzen sollte in einer Notsituation, dann ist es halt so, nehme ich dann gerne in Kauf.
Bzgl. Ellenbogen von unten, davon halte ich nix, da zu wenig Power. Dann lieber seitlich in der Nahdistanz.
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