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Thema: Tempo im Gruppentraining: Angleichen - oder eigenen Rhythmus finden

  1. #16
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    Ich finde, Martin hat alles Wichtige in seinen Posts gesagt.

    Zur weiteren Betonung:
    - Im Tai Chi Chuan sind die Bewegungen NICHT grundsätzlich mit der Atmung verbunden. Wenn man eine Form 3 Mal (oder 5 Mal) schneller oder langsamer durchläuft als der Durchschnitt, will man auf einmal 3 oder 5 schneller oder langsamer atmen...??

    - Wenn mehrere Leute die gleiche Form zur selben Zeit im gleichen Raum durchlaufen, ist das prima. Da ist man aber noch keine "Gruppe". Wenn man die Form als Gruppe durchläuft, dann geht es auch darum, die Form zusammen zu machen. Derjenige, der jeweils 'vorne' steht, versucht die restliche Gruppe adäquat mitzunehmen aber alle anderen sollen sich beim Timing genau am 'Vordermann' orientieren. Bei sich sein und zugleich bei dem anderen sein, yin & yang.

    - Es ist genau wie beim Tuishou oder bei der Selbstverteidigung. Wenn der andere auf dich zielt, ob netter Push oder böser Schlag, sollte es dann auch dort heissen?: "Nee, nee, ich will mich dir nicht bei der Geschwindigkeit anpassen! Ich habe doch meine eigene Geschwindigkeit, die mir gerade viel besser passt, sonst bin ich nicht mehr bei mir!"

    Ciao!
    Geändert von GilesTCC (30-09-2017 um 13:08 Uhr)
    Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin

  2. #17
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    ...
    Derjenige, der jeweils 'vorne' steht, versucht die restliche Gruppe adäquat mitzunehmen aber alle anderen sollen sich beim Timing genau am 'Vordermann' orientieren. Bei sich sein und zugleich bei dem anderen sein, yin & yang.
    Kann ich nachvollziehen (aber noch nicht vollständig umsetzen), DANKE!
    NachFRAGE (weil die das Szenario trifft, was ich ursprünglich im Kopf hatte): Was wäre Deiner Meinung nach (sagen die native speaker dazu eigentlich IYHO?), wenn gar keiner vorne steht - heißt konkret: Wenn eben "vorne" eine Reihe von Schülern auf gleicher Höhe steht (und einer (ursprünglich bezüglich dieser Fragestellung ratloser) davon bin/war halt ich)?

    ...
    - Es ist genau wie beim Tuishou oder bei der Selbstverteidigung. Wenn der andere auf dich zielt, ob netter Push oder böser Schlag, sollte es dann auch dort heissen: "Nee, nee, ich will mich dir nicht bei der Geschwindigkeit anpassen! Ich habe doch meine eigene Geschwindigkeit, die mir gerade viel besser passt, sonst bin ich nicht mehr bei mir!"
    Ok, der war jetzt nochmal nice , Merci!

  3. #18
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Wenn eben "vorne" eine Reihe von Schülern auf gleicher Höhe steht (und einer (ursprünglich bezüglich dieser Fragestellung ratloser) davon bin/war halt ich)?
    Ich würde sagen: Entweder ist es abgesprochen, dass einer in dem spezifischen Abschnitt die zeitliche Führung übernimmt (leichtere Option), oder dann gibt es eben eine gemeinsame Verantwortlichkeit + etwas Sensibilität und jede Menge peripheres Sehen. Auch gutes Kampfkunsttraining.

    -- Formlaufen in der Gruppe ist auch ein bisschen wie eine Streichensemble. Man bedarf kein Dirigent, um zusammen und harmonisch ein gemeinsames und stimmiges Timing zu finden. Bei sich sein und zugleich beim anderen bzw. bei allen anderen sein.
    Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin

  4. #19
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    Ich würde sagen: Entweder ist es abgesprochen, dass einer in dem spezifischen Abschnitt die zeitliche Führung übernimmt (leichtere Option), oder dann gibt es eben eine gemeinsame Verantwortlichkeit + etwas Sensibilität und jede Menge peripheres Sehen. Auch gutes Kampfkunsttraining.

    -- Formlaufen in der Gruppe ist auch ein bisschen wie eine Streichensemble. Man bedarf kein Dirigent, um zusammen und harmonisch ein gemeinsames und stimmiges Timing zu finden. Bei sich sein und zugleich beim anderen bzw. bei allen anderen sein.
    Ok, ..... jede Menge Lerneffekte für mich, super!

    Noch eine Nachfrage (die möglicherweise jetzt völlig banal ist (aber wenn ich es wüsste, würde ich nicht fragen, sorry - "Asche auf mein Haupt"):
    In Deinem vorigen Post hattest Du Yin & Yang zitiert, klaro - oben erwähnst Du "Bei sich sein und zugleich beim anderen bzw. bei allen anderen sein.".
    Jetzt meine FRAGE: Was davon ist im klassischen Sinne Yin und was ist Yang? (wenn die Frage allzu laienhaft ist ... wiegesagt: Sorry dafür).

  5. #20
    Wong F. Gast

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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    :

    Jetzt meine FRAGE: Was davon ist im klassischen Sinne Yin und was ist Yang? (wenn die Frage allzu laienhaft ist ... wiegesagt: Sorry dafür).
    Bei sich sein - nach innen gerichtet - Yin. Bei anderen sein - nach außen gerichtet - Yang. Zumindest in dieser Relation.

    Ansonsten: "Eigenes Tempo" setzt ja voraus, dass man die Form schon kann und auf solche Feinheiten überhaupt auchten kann. Anfänger müssen sich immer anpassen, entweder der Gruppe oder im Einzelunterricht dem Lehrer.

  6. #21
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    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Bei sich sein - nach innen gerichtet - Yin. Bei anderen sein - nach außen gerichtet - Yang. Zumindest in dieser Relation.
    Ich stimme auf jeden Fall zu.

    Oder aber auch: Wenn ich Struktur- oder Ausführungsfehler bei der Person vor mir sehe, nehme ich diese nicht an; ich sorge für meine eigene korrekte Struktur und Ausführung; als teil der Gruppe bleibe ich autonom und zentriert - Yang.
    Dabei folge ich dem anderen genau in seinem Timing, höre genau zu und passe mich an, auch wenn ich persönlich ein anderes Timing vorziehen würde - Yin.

    Yin und yang sind etwas 'flüssiger' als die klassische westliche Denkart...
    Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin

  7. #22
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Bei sich sein - nach innen gerichtet - Yin. Bei anderen sein - nach außen gerichtet - Yang. Zumindest in dieser Relation.

    Ansonsten: "Eigenes Tempo" setzt ja voraus, dass man die Form schon kann und auf solche Feinheiten überhaupt auchten kann. Anfänger müssen sich immer anpassen, entweder der Gruppe oder im Einzelunterricht dem Lehrer.
    Alles klar, DANKE!


    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    ...
    als teil der Gruppe bleibe ich autonom und zentriert - Yang.
    Dabei folge ich dem anderen genau in seinem Timing, höre genau zu und passe mich an, auch wenn ich persönlich ein anderes Timing vorziehen würde - Yin....
    DANKE für die Ergänzung!

  8. #23
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    Hi SilberBack,
    das Tempo des Einzelnen sollte sich an der Gruppe bzw Anleiter anpassen.
    Sich an ein Tempo anzupassen und dieses über einen längeren Zeitraum zu halten finde ich sehr wichtig. Das gelingt vielen Leute nicht wirklich gut.
    Wenn du alleine übst kannst du das Tempo wählen, welches dir zusagt
    Wenn es mir gut geht ich mit dem Platz im Einklang bin, entsteht bei mir ganz von alleine eine langsame Form!
    Reden während der Form ist ein no-go!
    Wenn es TN gibt, die eher fertig sind können sie sich leise und fern von der übenden Gruppe unterhalten, wobei auch dies eine "Form" der Respektlosigkeit ist.
    Liebe Grüße Dao

  9. #24
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    Wo ist das Problem mit "Einklang" wenn man sich beim LERNEN einer Form halt an den Lehrer angleicht, mit dem Tempo ? Da geht es um Lernen, ansehen, Fehler abstellen bzw. verbessern.

    Wovon ich dringenst abrate ist, Taijiformen als Jin-Training IMMER nur in Gruppe und schöööön synchrooooon zu machen. Sowas klappt als Stimulation nicht wirklich gut, das können eher Leute die schon weit sind. Im Park für sich selbst üben IMMER, IMMER im eigenen Tempo und mit Augenmerk auf das fühlbare Auftreten von Jin-Effekten ("Qi"-Kribbeln). Und das auch mit den Variationen ultralangsam, mittel, und irgendwann mal schnell. Wenn diese Jin-Effekte von zunächst springenden Muskeln, und später fliessenden kribbelnden Gefühlen (auch z.B. in der Zunge), nicht auftreten, dann funktioniert der Stimulationseffekt nicht. Dann ist man entweder noch ganz am Anfang, total verkrampft, oder man schraubt sich da was mit dem Kopf zurecht wegen blödsinniger Anweisungen jede "Anspannung" zu bekämpfen, zu verbrennen, und mit Stompff ond Schtil auszurrrottten.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  10. #25
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    wenn gar keiner vorne steht - heißt konkret: Wenn eben "vorne" eine Reihe von Schülern auf gleicher Höhe steht [...] ?
    Dann orientiert man sich eben am rechten Nebenmann.

    Also Vorgabe für jedes Schwarmmitglied:

    Synchronisiere Dich mit Deinem direkten Vordermann.
    Wenn kein Vordermann vorhanden, dann mit deinem nächsten rechten Nachbarn.
    Wenn zu Beginn weder Vordermann noch rechter Nachbar vorhanden: laufe Dein eigenes Tempo.
    Wenn aufgrund einer Richtungsänderung kein Vordermann oder rechter Nachbar mehr vorhanden: Behalte das Tempo von vor der Richtungsänderung bei.

    Geschickterweise plaziert man dann für die Führungsrolle geeignete Schüler in die vier Ecken (sofern eine rechteckige Formation gewählt wurde)

  11. #26
    * Silverback Gast

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    Erstmal VIELEN DANK für Deine "Schwarm-Ergänzung"!
    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    Dann orientiert man sich eben am rechten Nebenmann.

    Also Vorgabe für jedes Schwarmmitglied:

    Synchronisiere Dich mit Deinem direkten Vordermann.
    Wenn kein Vordermann vorhanden, dann mit deinem nächsten rechten Nachbarn.
    Wenn zu Beginn weder Vordermann noch rechter Nachbar vorhanden: laufe Dein eigenes Tempo.
    Im auslösenden Szenario war das (leider) das Problem:
    - einen rechten Nachbarn gab's nicht (weil ich war der rechteste vorne) ...
    - ... und hatte eben mein eigenes Tempo gelaufen

    Wenn aufgrund einer Richtungsänderung kein Vordermann oder rechter Nachbar mehr vorhanden: Behalte das Tempo von vor der Richtungsänderung bei.
    Hatte ich auch gemacht (was eben nachfolgend der Auslöser für die Konfusion einiger anderer TN war (sprich: Ich war's))

    Aber dank der Posts hier und eines klärenden Gesprächs mit meinem Trainer ist das Thema für mich jetzt nachvollziehbar abgehandelt.
    Und, wie schon gesagt: Obwohl's ja im Angesicht des (Taiji-)Universums eher ein Fur. ist, war's für mich tatsächlich ein Lernprozess (hier und irl), mithin: wertvoll!

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