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Thema: Sollen Kinder sich körperlich wehren?

  1. #1
    4D-fence Gast

    Standard Sollen Kinder sich körperlich wehren?

    Im Thread "Warum darf Papa beim Sport andere Menschen hauen?" hat sich ein interessantes Off-Topic entwickelt.

    Und zwar ging es darum, ob bzw. ab wann sich Kinder gegen Kinder körperlich wehren sollen.
    Angeblich entstehen viele Schulhof-Kloppereien nur deswegen, weil beide Kinder von ihren Eltern hören, dass sie bei einem körperlichen Angriff zuschlagen dürfen/sollen. Nur leider ist es für die Kinder wohl sehr schwer einzuschätzen, ab welcher Brenzlichkeit so ein Verhalten angemessen ist.

    Ich stelle mir dabei zwei Fragen:

    1. Was sage ich meinem Kind konkret, AB WANN es sich körperlich wehren soll? Bei Androhung von Schlägen? Beim Schubsen? Oder erst, wenn man schon geschlagen wurde?

    2. WIE soll es sich wehren? So lange es geht mit Worten, ist ja klar. Aber wenn dass nicht reicht? Gleich "auf die Fresse"?
    Bitte keine "geeigneten Kampfkünste/Kampfsportarten" auflisten. Ich denke, dazu gibt es reichlich Lesestoff hier im Forum. Mir geht es eher darum, meinem Kleinkind erste Bewegungen und Taktiken an die Hand zu geben, um einen eskalierten Streit für beide Seiten unblutig zu beenden.

  2. #2
    Registrierungsdatum
    27.04.2016
    Beiträge
    1.140

    Standard

    Es gibt kein Patentrezept. Das muss sich auch etwas natürlich entwickeln, eben um das einschätzen zu lernen. Nach etlichen Konflikten mit den Gleichaltrigen hat er dann seine Linie.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  3. #3
    Niffel Gast

    Standard

    wenn es angegriffen wird darf es sich wehren. hab mich als kind auch mal gehauen und bin bis heute recht vernünftig. das gehört als junge einfach dazu. heute wird einfach zuviel zerredet und diskutiert. traut den kindern mehr zu, die können situationen schon viel besser einschätzen als man denkt, vorallem im bezug auf gleichaltrige

  4. #4
    Gast Gast

    Standard

    Wir haben uns oft und gerne geprügelt, und zwar ohne dass dann die Eltern antanzen mussten um das gemeinsam in einem Stuhlkreis mit irgendwelchen Pädagogen ausdiskutieren zu müssen. Shit happens.

  5. #5
    zocker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Geheimrat Heinrich Beitrag anzeigen
    ... Shit happens.

    Das würde ich nicht mal als shit bezeichnen.


    Grüsse

  6. #6
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    732

    Standard

    Zitat Zitat von Niffel Beitrag anzeigen
    wenn es angegriffen wird darf es sich wehren. hab mich als kind auch mal gehauen und bin bis heute recht vernünftig. das gehört als junge einfach dazu. heute wird einfach zuviel zerredet und diskutiert. traut den kindern mehr zu, die können situationen schon viel besser einschätzen als man denkt, vorallem im bezug auf gleichaltrige
    Hm, das machen nicht nur Jungs so..... meine Mutter ist mittlerweile über 60 und musste in Schultagen auch den körperlichen Durchsetzungsweg wählen, war immerhin dat einzige Mädel in der Klasse


    Heinrich: Als Lehrer find ich Stuhlkreise mit Eltern blöd....aber wat willste machen wenn dein Job teils von abhängt, das du mal nen "Dudu das geht so nicht, augenzwinker hast dich gut gegen das *********kind gewehrt, aber sag das blos nicht unsrer friede-freude-eierkuchen-chefin/Eltern".
    Ich erlebe tatsächlich sehr viel mehr Eltern, die sofort nach Redekreis etc schreien wenn sich die Kinder mal die Meinung anderweitig geigen.
    The only easy day was yesterday!

  7. #7
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    5.WE Todeszelle links
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    Reden,
    hilft nur bei Menschen, die auch verstehen was du sagst.
    Casey Haynes konnte nur noch handeln.



    Danach war Ruhe im Laden.

    Gruß
    Nohands
    .
    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

  8. #8
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von 4D-fence Beitrag anzeigen
    Nur leider ist es für die Kinder wohl sehr schwer einzuschätzen, ab welcher Brenzlichkeit so ein Verhalten angemessen ist.
    Das ist ja schon für Erwachsene schwer, deswegen gibt es in meinen Augen da kein Patentrezept. Andererseits sind es Kinder, und da kann man - solange es nicht ausartet - auch mal 5 gerade sein lassen. Ich rege mich bei meinen über eine kleine Keilerei nicht auf, das gehört dazu. Da gab es auch schon mal einen Anschiss wenn die sich NICHT gewehrt haben.

    Problematisch wird es wenn der eigene Nachwuchs immer anfängt oder nicht aufhört wenn es eigentlich zu Ende ist. Da kann man aber sehr wohl durch Erziehung dran arbeiten.

    Ich sage daher meinen immer "Wenn dich einer angreift wehr dich solange bis er aufhört, und wenn ich höre dass du angefangen hast ziehe ich dir die Ohren lang."

    Bisher funktioniert es.

  9. #9
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    Standard

    Zitat Zitat von Nohands Beitrag anzeigen

    Danach war Ruhe im Laden.
    So. Und jetzt nehmt euch bitte mal drei Minuten Zeit und überlegt, was passiert wäre, hätte es dieses Video NICHT gegeben.
    Das Szenario, das es zu diskutieren gibt: Der große, schwere Junge wirft den kleinen, zarten. So, dass letzterer verletzt ist (Fuß). Was wohl werden die Freunde des Kleineren zum Hergang zu berichten haben? Welche Schlüsse ziehen die Lehrer aus den Kräfteverhältnissen? Was passiert dann?

    Nicht ganz zufällig weiß ich genau, was passiert. Kleiner Tipp: Nicht der "arme, geschundene Kleine" kriegt aufs Dach.

  10. #10
    Gast Gast

    Standard

    Selbst schuld, der Zwerg. Ich lege mich mit keinem an der dreimal so groß ist wie ich. Deppenkind.

  11. #11
    zocker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Geheimrat Heinrich Beitrag anzeigen
    Selbst schuld, der Zwerg. Ich lege mich mit keinem an der dreimal so groß ist wie ich. Deppenkind.

    Ripleys überlegung ging wohl in eine andere richtung, soweit ich verstanden habe.


    Grüsse

  12. #12
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    Standard

    Ich glaube das (schon etwas ältere) Video ist hier kein gutes Beispiel. Hier bekommt ein mobber einfach was er verdient. Und im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage - der Junge hat hier richtig reagiert und sich dann gewehrt als es nötig war. Hier würde ich z.b. meinem Sohn keinerlei Vorwürfe machen. Im Gegenteil.

    Bei uns sah das früher noch ganz anders aus. Wir hatten regelmäßig (für uns) ganz normale Schulhofraufereien. Sprich, wir haben uns gekloppt, auf dem Boden gewälzt und uns hinterher wieder verstanden. Da gabs zwar mal blutige Nasen und blaue Flecken (und/oder blaue Augen), aber eben nicht mehr.

    Und weder haben Lehrer da eingegriffen (selten doch mal) noch gabs Stuhlkreise noch wurden Psychologen befragt was mit uns nicht stimmt Und ich denke ich und meine Kumpels haben uns ganz normal entwickelt und sind tatsächlich Stützen dieser Gesellschaft geworden

    Geile Zeit...

    Und was schon geschrieben wurde, es gibt kein Patentrezept. Es kommt eben auf vieles an. Aber es sollte doch kein Problem sein, einem Kind oder Jugendlichen zu vermitteln was es kann und darf und was zuviel ist.

    Die meisten sind nämlich keineswegs doof
    Zitat Kohleklopfer: "Ich will in dem Moment kämpfen, und keinen Workshop über Mundhygiene halten."

  13. #13
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    Standard

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    Die meisten sind nämlich keineswegs doof
    Nein, nicht doof. Aber entwicklungsbedingt vergleichsweise egozentrisch in ihrer Wahrnehmung.
    Schon Erwachsene haben manchmal Probleme anzuerkennen, dass es andere Sichtweisen als die eigene gibt. (Sieht man ja auch hier ;-))
    Das gilt für Kinder noch viel mehr.
    Und wie schon anderenorts erwähnt, sehen Kinder unzutreffend häufig den Anfang einer Auseinandersetzung beim ANDEREN und sich selbst in der reinen, natürlich völlig unschuldigen, Verteidigungsposition. Wohlgemerkt, ich sage nicht, dass sie damit grundsätzlich falsch liegen, nur recht häufig.

    Wir haben uns, nach diversen Problemen, die Sohnes "Verteidigungen" in bzw. mit der Schule ausgelöst hatten, mit ihm darauf geeinigt, dass er sich, im Hinterkopf den Notwehr-Paragrafen, nur dann körperlich wehrt, "wenn es gar nicht anders geht". Das hat dann funktioniert bis zum Abi.

    Ein generelles "Nein, du darfst unter keinen Umständen körperlich agieren" halte ich persönlich für genauso schädlich wie "Sei ein Kerl und wehr dich, wenn dir jemand schräg kommt."

  14. #14
    Registrierungsdatum
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    4.986

    Standard

    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Nein, nicht doof. Aber entwicklungsbedingt vergleichsweise egozentrisch in ihrer Wahrnehmung.
    Wo wir halt bei der Erziehung sind ... und bei den Eltern landen

    Wir haben uns, nach diversen Problemen, die Sohnes "Verteidigungen" in bzw. mit der Schule ausgelöst hatten, mit ihm darauf geeinigt, dass er sich, im Hinterkopf den Notwehr-Paragrafen, nur dann körperlich wehrt, "wenn es gar nicht anders geht". Das hat dann funktioniert bis zum Abi.
    Na dann hat doch das vermitteln von "was darf ich" bei Euch gut funktioniert
    Zitat Kohleklopfer: "Ich will in dem Moment kämpfen, und keinen Workshop über Mundhygiene halten."

  15. #15
    Schlaffi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tori Beitrag anzeigen
    Bei uns sah das früher noch ganz anders aus. Wir hatten regelmäßig (für uns) ganz normale Schulhofraufereien. Sprich, wir haben uns gekloppt, auf dem Boden gewälzt und uns hinterher wieder verstanden. Da gabs zwar mal blutige Nasen und blaue Flecken (und/oder blaue Augen), aber eben nicht mehr.
    Genau so wars bei uns, vielleicht noch weniger hart.
    Hat man auf der Erde gelegen, war der Kampf zuende, blaue Augen gabs nicht, im schlimmsten Fall Nasenbluten.

    Wie peinlich, wenn sich da Eltern, oder Lehrer eingemischt hätten..

    Ich habe aber schon desöfteren gelesen, dass sich da was geändert haben soll. Auf den auf dem Boden liegenden wird eingetreten, Hemmschwelle wäre niedriger.. hört sich nicht gut an.

    Und auf der anderen Seite Eltern/Schüler, die bei jedem Fliegenschiss zum Anwalt rennen.

    Wir leben in einer Kleinstadt, hier herrschen (fast) noch 80er Jahre Verhältnisse,

    MfG
    Geändert von Schlaffi (01-10-2017 um 21:33 Uhr)

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