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Thema: Wie viel Philosophie steckt in eurer Kunst?

  1. #16
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    Für mich ist Kampfkunst die Umsetzung meiner Philosophie auf den eigenen Körper und das eigene Handeln.....

    Und ich glaube ehrlich gesagt, das die meisten Menschen unbewusst in ihren Bewegungen das wiederspiegeln was sie sind.

    Der Körper lügt nicht......

  2. #17
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    In einem 08/15-Dorfverein lief es früher regelmäßig auf "Be Water, my Friend", das Verbeugen, Oss und ein Paar Dojo-Verhaltensregeln - zumindest bei mir - und so frage ich mich, was davon eigentlich wirklich Philosophie ist und was ein Eastern-Produkt und wie viel mehr steckt eigentlich dahinter, ohne dass ich es sehen konnte.
    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Ich selbst habe bis auf die übliche "Wir tun jetzt mal so als sei die Turnhalle hier in Kleinkleckersdorf der Shinto-Schrein in den magischen Bergen von..." inkl. der standarisierten Begrüßungsrituale und 30 Sekunden "Meditation" bislang davon recht herzlich wenig erlebt.
    Die Philosophie einer Kunst ist sehr schwer im regulären Unterricht zu behandeln. Wie schon aufgezählt, bleibt da oft außer Dojo Ettikette nicht viel Übrig. Das sind dann eher die Hausaufgaben - also sich mit dem Thema außerhalb des Trainings auseinander setzen. Z.B. Weiterbildung durch Bücher lesen und evtl. im Sinne der erlernten Philosophie handeln ...

  3. #18
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    Was für eine Philosophie kann/soll denn in der Kampfkunst stecken die man nur da finden kann?
    Für Fleiß, Disziplin, um sich selbst ausdrücken, etc. braucht man Kampfkunst nicht. Das alles findet man auch in anderen Bereichen des Lebens.

    Was als Alleinstellungsmerkmal für Kampfkünste übrig bleibt sind eigentlich zwei Dinge.
    Einmal ein philosophisches Grundgerüst was dem Kämpfer hilft mit dem Töten und Verwunden auf dem Schlachtfeld klar zu kommen. Das ist für die meisten Kampfkünstler heute aber unnötig und in unserer Gesellschaft eher abschreckend. Dafür dürfte man das in Teilen bei Soldaten die im Kampfeinsatz waren wiederfinden.

    Und einmal eine Pseudophilosophie mit der friedliche und zivilisierte Menschen rechtfertigen können warum sie eine Kunst lernen bei der es darum geht Menschen weh zu tun, sie zu verletzen oder sie gar zu töten.
    Ich habe es Pseudphilosophie genannt, weil sie eigentlich gar nichts mit der Kampfkunst zu tun hat, sondern dazu dient sich vorzuspielen dass man zwar der starke Krieger sein kann, aber nicht zu einem brutalen oder gar tötenden Monster wird.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  4. #19
    zocker Gast

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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    ...
    Und einmal eine Pseudophilosophie mit der friedliche und zivilisierte Menschen rechtfertigen können warum sie eine Kunst lernen bei der es darum geht Menschen weh zu tun, sie zu verletzen oder sie gar zu töten.
    Ich habe es Pseudphilosophie genannt, weil sie eigentlich gar nichts mit der Kampfkunst zu tun hat, sondern dazu dient sich vorzuspielen dass man zwar der starke Krieger sein kann, aber nicht zu einem brutalen oder gar tötenden Monster wird.

    wäre ein ideal eines guten kämpfers nicht, nicht "ungerechtfertigt" zu verletzen oder zu töten etc., etwa nach dem motto "ein guter soldat ist nicht gewalttätig. ein guter kämpfer ist nicht zornig. ein guter gewinner ist nicht rachsüchtig."?

    quelle:

    https://www.zitate.eu/author/laotse/zitate/188450


    grüsse

    edit:

    hatte olivers post wohl nicht ganz richtig verstanden.
    soweit ich´s jetzt richtig verstehe liegt er auf ähnlicher linie wie (mein) post #7.
    Geändert von zocker (24-11-2017 um 15:40 Uhr)

  5. #20
    zocker Gast

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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Hast du KSK als Beispiel erwähnt, weil die im Vergleich zu normalen Einheiten mehr Kampftraining haben, weil sie als kleine Einheit sich aufeinander viel mehr verlassen müssen, oder nur so?
    der grundgedanke der ritterlichkeit galt ja m.w. zumindest bis zum ende des ersten weltkrieges im europäischen soldatentum noch bis zu einem gewissen grad (stichwort luftkämpfe).

    für den wk II würde ich dieses thema aus gründen der politikvermeidung mal ausklammern.

    nach 1945 galt es m.w. dann zunehmend als überholt bzw ewiggestrig.

    ganz bringt man´s wohl aber nicht aus allen leuten raus.
    bei kämpfenden elitetruppen, die sich selbst als könner dieser materie betrachten, kann ich mir vorstellen, dass sich diese haltung dort "selbständig" relativ leicht wieder aufbaut als so eine art korpsgeist.

    Ich frage mich gerade, ob normale Soldaten sowas auch entwickeln - also unabhängig davon, ob sie KK/KS betreiben, sondern weil sie einfach im Krieg sind.
    bestimmt auch möglich; im krieg kann aber auch das gegenteil der totalen verrohung eintreten.
    wenn jemand einen gewissen einstellungsmässigen unterbau, der zusätzlich auf echter (kampf)fähigkeit basiert, mitbringt, ist die gefahr vielleicht geringer.

    Und wieso wird die moderne Kriegskunst eigentlich überhaupt nicht mehr als solche betrachtet (mein Eindruck), also im Vergleich zum Bujutsu zum Beispiel - ist es zu groß geworden?
    ist halt nicht mehr zeit(geist)gemäss.


    grüsse

  6. #21
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    Das was man tut, spiegelt wieder wie man ist und denkt.

    Rigide Menschen haben keine weichen Bewegungen......

    Für mich ist Kampfkunst die Fähigkeit Stille zu erfahren und aus und in dieser Stille jegliche Emotion, jegliche Aggression oder Gewalt, aufzulösen, indem ich ihr keinen Widerstand gebe. Keine Emotion, keine Wut, sondern unendliche Stille, die als Katalysator der menschlichen Gewalt und Aggression fungiert....

    Das ist für mich Kampfkunst UND halt auch Philosophie

  7. #22
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Das was man tut, spiegelt wieder wie man ist und denkt.

    Rigide Menschen haben keine weichen Bewegungen......

    Für mich ist Kampfkunst die Fähigkeit Stille zu erfahren und aus und in dieser Stille jegliche Emotion, jegliche Aggression oder Gewalt, aufzulösen, indem ich ihr keinen Widerstand gebe. Keine Emotion, keine Wut, sondern unendliche Stille, die als Katalysator der menschlichen Gewalt und Aggression fungiert....

    Das ist für mich Kampfkunst UND halt auch Philosophie
    Hallo Björn,
    ich kann dir teils folgen und teils wieder nicht:
    du sagst, ein Körper lügt nicht und du sprichst z.T. von unbewussten Bewegungen - meinst du, dass der Körper bei unbewussten Bewegungen nicht lügen kann, oder grundsätzlich nie?
    Weil z.B. der Körper eines guten Schauspielers sehr wohl lügen kann.

    Das mit der Stille verstehe ich nicht - meinst du emotionale Stille? Den Flow? Und wieso löst sie Gewalt und Aggression auf und dient gleichzeitig als Katalysator für die beiden?

  8. #23
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    Zitat Zitat von zocker Beitrag anzeigen
    bestimmt auch möglich; im krieg kann aber auch das gegenteil der totalen verrohung eintreten.
    wenn jemand einen gewissen einstellungsmässigen unterbau, der zusätzlich auf echter (kampf)fähigkeit basiert, mitbringt, ist die gefahr vielleicht geringer.

    ist halt nicht mehr zeit(geist)gemäss.


    grüsse
    Geringere Gefahr für NICHT-Verrohung?

    Und zum Thema "zeitgemäß" - weiß jemand wie Außenstehende "damals" zu den Kriegskünsten standen? Ich frage, weil es ja sein könnte, dass man es damals überhaupt nicht als Kunst, sondern stumpf als Handwerk, oder Beruf betrachtet hat und erst die nachfolgenden Generationen das zur Kunst erklärt haben könnten, oder war es schon damals Kunst.
    Vielleicht werden in 200 Jahren die Killer-Nanobot-Programmierer von heutigen Drohnenpiloten und deren "Ritterlichkeit" und Kriegskunst schwärmen, während die heutigen Drohnenlenker einfach nur zur "Arbeit" gehen.

  9. #24
    zocker Gast

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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Geringere Gefahr für NICHT-Verrohung?
    bei elitesoldaten vielleicht wahrscheinlichkeitsmässig bereits deswegen, weil dorthin grössten dumpfmeier schon fähigkeitsmässig nicht hinkommen können.
    möglicherweise auch deswegen, weil durch das hohe können ein bestreben gefördert wird, sich auch sonst im verhalten nicht unter ein bestimmtes mindestmass zu begeben.
    jetzt wird´s natürlich schon arg theoretisch, um nicht zu sagen philosophisch.


    Und zum Thema "zeitgemäß" - weiß jemand wie Außenstehende "damals" zu den Kriegskünsten standen? ...
    welchen zeitraum meinst du mit "damals"?


    grüsse

  10. #25
    zocker Gast

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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Ich frage, weil es ja sein könnte, dass man es damals überhaupt nicht als Kunst, sondern stumpf als Handwerk, oder Beruf betrachtet hat und erst die nachfolgenden Generationen das zur Kunst erklärt haben könnten, oder war es schon damals Kunst. ...

    jedenfalls gab es mal eine militärwissenschaft:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%...und_Ausbildung


    grüsse

  11. #26
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    Naja ein Schauspieler kann im Kontext des Films spielen, aber Kampf ist ja eine sehr spontane, ungeplante und ehrliche Sache, dabei kommt dann schon die Persönlichkeit eines Menschen ans Licht.

    Berührungen sind eine sehr direkte Ebene der Kommunikation.

    Stille ist für mich das nach innen gehen. Die pure Wahrnehmung. Keine Wut, keine Aggression, keine Angst, einfach nur DASEIN.

    Und wenn dieses DASEIN ungetrübt existiert, löst es jede Aggression auf. Ich meine damit nicht das keine Verletzungen oder keine körperliche Gewalt passiert, aber die Aktion aus der Stille heraus ist rein, ohne Emotion, einfach nur ein Spiegel der Energie die da auf einen zukommt.

    Du bist und daraus entsteht deine Reaktion....

    Das ist für mich die höchste Stufe.

    Aber keiner sagt das das einfach zu erreichen ist. :;-)

  12. #27
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    Sportfechten. Ist eine eigene Form des Fairplay würde ich sagen. Betonung auf Unversehrtheit des Gegners. Ruppigkeit mit der Klinge in Grenzen halten. Treffer bei Gefechten ohne Elektroanzeige auch mal zugeben und viele ungeschriebene Sachen mehr. Liegt aber am Fechter selber. Lektionieren, sich gegenseitig bei Partnerübungen korrigieren...
    Ansonsten geistert viel rum was angeblich historisch begründet ist, aus Duellen kommt u.s.w.. Ich würde mich da nicht drin verlieren, vieles wurde verboten und angepasst was man da meines Erachtens nicht herholen kann. Moderner Sport ist einfach Sport.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  13. #28
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Naja ein Schauspieler kann im Kontext des Films spielen, aber Kampf ist ja eine sehr spontane, ungeplante und ehrliche Sache, dabei kommt dann schon die Persönlichkeit eines Menschen ans Licht.

    Berührungen sind eine sehr direkte Ebene der Kommunikation.

    Stille ist für mich das nach innen gehen. Die pure Wahrnehmung. Keine Wut, keine Aggression, keine Angst, einfach nur DASEIN.
    Das erinnert mich ein bisschen an Gadamer. Schon lange habe ich ihn nicht mehr gelesen, aber er hatte Texte über die "Wahrheit" des Körpers geschrieben. Besonders der Körper eines Kindes kann nicht lügen. Spielen ist "einfach nur Dasein". Soweit ich mich erinnere, hat Gadamer über KK nichts geschrieben, aber es kann gut passen. Anderer Autor, der eine Philosophie des Körpers aufzubauen versucht, war Nietzsche.

    Aber mit diesen Ideen bin ich nicht einverstanden. Ich verstehe Philosophie wie ein System. Ich gehe zu meinem Beitrag #6 zurück und nehme Aikido als Beispiel.

    Im Endeffekt wären für mich die KK's nur ein Mittel oder ein Werkzeug, wo man eine bestimmte "Philosophie" oder einen Lebensstil einstecken kann. Ich bin mir sicher, dass das Training bei Ueshiba Morihei eine philosophische Erfahrung war, weil er so wollte. Er hat quasi einen Lebensstil angeboten. Bedeutet das, dass es in Aikido eine Philosophie gibt? Nicht unbedingt. Es ist wichtiger was und wie der Meister lehrt und was und wie die Lehrlingen erlernen wollen. Das ist entscheidend und nicht die KK selbst.

    Das Problem kommt, wenn die KK in einen Mythos verwandelt und die Leute glauben an etwas magisch, als ob die KK etwas besonders und außergewöhnlich wäre.

    Es ist Interessant, eure Meinungen zu lesen können.
    Grüße.

  14. #29
    Magni Gast

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    Ne Philosophie hab ich nicht, ich würde es eher als einen Arbeitsethos bezeichnen, im Sinne von Fleiß, Hingabe, Präzision und Respekt vor seinen Mittrainierenden.
    Alles andere ist, meiner Meinung nach, unnötiger, esoterischer Ballast, der beim Training nichts zu suchen hat.

  15. #30
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Kannst du die 8 aufzählen?
    bitte sehr:

    Prinzipien
    - ist der Weg frei, stoss vor
    - ist der Weg nicht frei, bleib kleben
    - ist der Gegner stärker als du, gib nach
    - zieht sich der Gegner zurück, folge

    Kraftsätze
    - befreie dich von der eigenen Kraft
    - befreie dich von der Kraft des Gegners
    - wende die Kraft des Gegners gegen ihn
    - füge deine eigene Kraft hinzu

    Bei den Kraftsätzen ist auch die Reihenfolge wichtig. Man muss sich zuerst von seiner und des Gegners Kraft befreien, bevor man sie nutzeh kann.

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