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Thema: Religion

  1. #511
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    Zitat Zitat von Tyrdal Beitrag anzeigen
    Vielleicht sollte man das Wort Zufall mal definieren.
    in diesem Zusammenhang scheint mir etwas gemeint zu sein, dass ohne Absicht geschieht.
    So wie man einen Bekannten zufällig trifft, ohne gezielt darauf hingearbeitet zu haben.

  2. #512
    Gast Gast

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    Ihr glaubt doch nicht, dass so Intelligent-Design-Trottel und Evolutionstheorie-"Kritiker" ernsthaft diskutieren wollen? Wären sie an Wissen interessiert hätten sie in der Schule aufgepasst.

    Was mich in solchen Debatten immer erschreckt ist das fehlende Vertrauen in die Wissenschaft bzw. die fehlende Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten. In der heutigen Zeit kommen dutzende Leute hervor die denken, dass sie Dinge besser wissen die mehrfach publiziert und auf Basis wissenschaftlicher Methoden mehrfach von qualifizierten Leuten die den ganzen Tag nichts anderes machen mehrfach debattiert wurden.

    Eigenes kritisches Denken hin oder her. Aber ohne grundlegendes Vertrauen in die wissenschaftlichen Methoden und bisheriger Ergebnisse müsste jede Generation bei Null anfangen und es gäbe NIE Fortschritt, weil jede Trottel-Generation erstmal neu lernen müsste, dass die Erde nicht flach ist.

    Ich persönlich glaube, dass solche Menschen etwas suchen wo sie sich profilieren können. Und was ist da besser als sich überlegen zu fühlen, weil man etwas als "falsch" darstellt woran alle Menschen glauben?

  3. #513
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    Zitat Zitat von Tyrdal Beitrag anzeigen
    Vielleicht sollte man das Wort Zufall mal definieren.
    hervorragende Idee!

    mir scheint, das Wort "Zufall" werde oft sehr ähnlich wie das Wort "Gott" benutzt.

  4. #514
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ja. Das ist außerordentlich wichtig. Gerade weil wir Menschen die Neigung haben, Dinge, die ihrem Wesen nach gut sind, wie der christliche Glaube, der Islam, das Judentum und auch andere Religionen, durch unsere Unvollkommenheit zu mißbrauchen. Und es ist wichtig, den Mißbrauch zu unterscheiden von der eigentlichen Lehre.
    Gibt es nicht in allen Büchern der drei Religionen Abschnitte mit denen man Gewalt legimitieren kann? Gut bei der Bibel kann man jetzt Argumentieren dass sie Jahrhunderte nach Jesus von den damaligen Religionsführern zusammen gestellt wurde. Aber gerade der Koran der als das Wort Gottes gilt und meines Wissens nach seitdem Mohammed ihn niedergeschrieben hat nicht verändert wurde, wäre dies dann ja ein Inhalt der ursprünglichen Lehre.

    Von daher würde ich dir nicht unbedingt zustimmen dass die drei Religionen von ihrem Wesen her gut sind. Von Religionen die Menschenopfer fordern brauchen wir gar nicht erst anfangen, aber ich glaube die meinest du auch nicht.

    Aber ich stimme dir zu dass man zwischen Mißbrauch und Lehre unterscheiden sollte. Allerdings stellt sich dann die Frage was ein Mißbrauch ist. Ist es ein Mißbrauch wenn die Lehre auf der einen Seite was von Friedfertigkeit predigt und auf der anderen Seite Gewalt gegen Ungläubige legitimiert? Oder sind es einfach nur zwei Auslegungen die die Lehre hergibt?

    Der Mensch wird immer alles dass was er zur Legitimation für ein Verhalten nutzen kann, zum Beispiel zur Ausübung von Gewalt, auch dafür nutzen. Und meiner Meinung nach ist ein Lehre die eine Auslegung in der Hinsicht zu lässt, dann auch verantwortlich dafür. Vielleicht bin ich einfach nicht Philosoph genug um zwischen einer höheren Lehre und der dann möglichen Umsetzung zu unterscheiden.
    Ich finde es auch nicht hilfreich wenn nach Anschlägen oder Verbrechen die im Namen einer Religion begangen wurden gesagt wird dass das keine wahren Gläubigen waren. Da finde ich deinen Ansatz im Bezug auf die Kirche im dritten Reich ehrlicher und sympatischer.

    Ich jedenfalls denke, dass gerade das Christentum und der Islam Schuld bzw. eine Teilschuld an einen recht großen Teil der Gewalt in der Vergangenheit und auch heute haben. Das gilt aber auch für die meisten Religionen, einfach weil sie in Gläubige und Ungläubige unterteilen.
    Allerdings glaube ich nicht, dass die Welt ohne Religionen friedlicher wäre.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  5. #515
    Wong F. Gast

    Lightbulb

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    hervorragende Idee!

    mir scheint, das Wort "Zufall" werde oft sehr ähnlich wie das Wort "Gott" benutzt.
    Dir ist jedes Mittel recht, was?

    Der Zufall steht im Gegensatz zur Notwendigkeit. Ein zufälliges Ereignis kann eintreten. Ein notwendiges Ereignis tritt unter gegebenen Bedigungen mit Sicherheit ein.

  6. #516
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    "Zufall" heisst lediglich, dass nicht alle Einflussfaktoren bekannt sind. (Ich weiss, ich wiederhole mich)

    Jedoch finde ich das wichtig. Gerade auch deshalb, weil die mir bekannte Lehrmeinung der Physik ist, dass bestimmte Quanten-Effekte auf eine Weise ausgelöst werden, deren Ursachen und Auslöser wir unmöglich genau bestimmen können, mithin, dass sie innerhalb unseres Universums überhaupt nicht bestimmt werden können, egal welche Möglichkeiten und Mittel man hätte.

    Man kann dies nun als "echten" Zufall sehen, oder erstaunt darüber sein, dass es scheinbar physikalische Grenzen gibt, inwieweit wir die wahren Mechanismen des Universums beobachten und bestimmen können.

    Wenn das wahr ist, glaube ich, dass es wahrhaftig nicht ein "Zufall" ist, weshalb das so ist, sondern dass es physikalische Gründe gibt, weshalb sich der Mechanismus des Universums eine bestimmte "Unbestimmbarkeit" eine gewisse "Unschärfe" ja, eine Möglichkeit zur Entscheidung frei hält.

    Dies hätte wahnwitzige Implikationen, Deutungsmöglichkeiten und vorstellbare Lösungen.

    Wenn es ein Limit gibt, wie genau wir hinschauen können, obwohl wir wissen, dass da noch irgendetwas läuft... dahinter, darunter, darüber, jenseits davon, oder wie auch immer man das nennen will.

    Denn letztlich geht es in der Wissenschaft doch unter anderem darum: Die zu Grunde liegenden Mechanismen erklären. Damit lassen sich dann sogar Voraussagen machen. Über zukünftige Effekte und Geschehnisse.

    Und wir verstehen dann, wie die Dinge funktionieren. Dass die Sonne nicht einfach leuchtet, sondern dass das Licht eine Welle, ein Teilchenstrom ist, ausgelöst durch Kernfusion die so und so funktioniert und Temperatur, und Partikel, und Frequenz, und Atome, und bis das auf unser Auge trifft, und wie es die Welt mit Strahlung beschiesst, und die anderen Atome bestimmte Bandbreiten an Frequenz reflektieren und der Übergang der subatomaren Ebene des hochfrequenten Teilchenstroms, zu den Atomen und Molekülen unseres Auges und der biochemischen-bioelektrischen Informationsübertragung die dann auf noch ungeklärte Weise zum Bild im Bewusstsein wird.... einfach obergeil.

    Und dann sehen wir Materie, Energie, Chemie, Moleküle, Atome, Protonen, Neutronen.... dann wirds schon ziemlich theoretisch mit Quarks, Gluonen und Konsorten, und was ist da überhaupt noch direkt und wahrhaft beobachtbar? Und dann Strings? Hyperstrings? Äther? Heisenberg'sche Unschärfe? Spukhafte Fernwirkung? Zusammenbruch der Wellenfunktion? Doppelspalt-Experiment? Schrödingers Katze? Und so weiter....

    Aber dann kommt die Physik scheinbar irgendwo an eine Grenze des Erklärbaren, an eine Grenze des Beobachtbaren und an eine Grenze des Vorstellbaren.

    Aber eigentlich wissen wir alle, dass dahinter noch ein Geheimnis, noch ein Mechanismus, noch eine Erklärung lauert, dass da eine noch grössere Schildkröte kommt.

  7. #517
    Doc Norris Gast

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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    hervorragende Idee!

    mir scheint, das Wort "Zufall" werde oft sehr ähnlich wie das Wort "Gott" benutzt.
    Ersetze in deiner "Gleichung" das Wort "Zufall" durch "WT-Sifu" und es passt - zumindest sinngemäß.

    Mal eine Frage am Rande: Bist du eigentlich ein "WT-Sifu"?
    Geändert von Doc Norris (02-01-2018 um 21:54 Uhr)

  8. #518
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Aber dann kommt die Physik scheinbar irgendwo an eine Grenze des Erklärbaren, an eine Grenze des Beobachtbaren und an eine Grenze des Vorstellbaren.

    Aber eigentlich wissen wir alle, dass dahinter noch ein Geheimnis, noch ein Mechanismus, noch eine Erklärung lauert, dass da eine noch grössere Schildkröte kommt.
    Eben. Und deshalb fährt man prima damit, sich auf diese Ressource in einem einzulassen die davon ein bischen mehr weiss, auch wenn die nicht alles schriftlich, vollumfänglich auf Knopfdruck preisgibt. Die jeweils wichtigen Sachen aber schon. Und dann ist es auch nicht gar so wichtig, ob das was da helfend unterstützt allein in uns selbst ist und nur mit dem gleichen Etwas in anderen Lebewesen kommuniziert, oder im Fall des Falles auch mal was Grösseres um die Ecke fragt und mit dem "redet". Man muss dem ja keine Namen geben und das per Schrein anbeten. Sich darauf einlassen reicht völlig. Wer sich davor fürchtet das Wort "Seele" o.ä. zu denken, kann es ja geheimer Inspirationsteil des Großhirns nennen. Dann passt es wieder.

    Die wahren Übel der Religionen kamen nicht aus diesem konkreten Etwas das etwas indirekt wirkt, sondern in dem was die einzelnen Religionen zu Kontroll-, Macht- und Rauschzwecken dazuerfunden haben. In Grundzügen ist dieses Etwas aber erstaunlich pazifistisch und religiös-friedliebend. Man könnte meinen, alle haben das mal entdeckt, und sich zwischendurch dann wieder mehr mit dem beschäftigt was sie viel lieber hätten. Leute umbringen, regieren, benutzen, unterjochen, und so lustige Dinge mehr.
    Geändert von Klaus (02-01-2018 um 22:06 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  9. #519
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Gibt es nicht in allen Büchern der drei Religionen Abschnitte mit denen man Gewalt legimitieren kann? Gut bei der Bibel kann man jetzt Argumentieren dass sie Jahrhunderte nach Jesus von den damaligen Religionsführern zusammen gestellt wurde.
    Kann man das? Mit der Bibel?

    Das würde ja bedeuten, dass irgendwo eine explizite Erlaubnis der Gewalt enthalten sein müsste, welche für den Leser gilt. Richtig?

    Also, wenn darin stünde: "Und Gott sagte David, er solle die Stadt Amon angreifen, und alle töten."

    Dann ist das ja keine Aufforderung an mich. Sondern ein Bericht einer damaligen Situation, in welcher diese Aufforderung galt.

    Natürlich hat man, wenn man diese Stelle liest, zumindest das ganze Kapitel, vermutlich sogar das ganze Buch (eines der 73 Bücher, die die Bibel sind) Und weiss daher, dass dies so geschieht, weil die beiden Reiche im Krieg sind, nachdem der feindliche König nicht aufhören wollte, Israel anzugreifen, und sich nun geschwächt zurückzog.


    Wenn ich hingegen eine Legitimation suche, um selbst Gewalt auszuüben, müsste also darin eine allgemeine Gesetzmässigkeit stehen, die mir dies erlaubt, oder eine direkte Aufforderung an mich, den Leser.

    Ich finde darin einiges über die Gesetze der Israeliten unter sich.

    Direkte Aufforderungen, die an mich, den Leser gewandt sind, fand ich bisher immer nur von Friedfertigkeit, Liebe und Gerechtigkeit geprägt.

    Habe ich die anderen Stellen, mangels Nutzen für mich, vergessen?



    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Der Mensch wird immer alles dass was er zur Legitimation für ein Verhalten nutzen kann, zum Beispiel zur Ausübung von Gewalt, auch dafür nutzen. Und meiner Meinung nach ist ein Lehre die eine Auslegung in der Hinsicht zu lässt, dann auch verantwortlich dafür. Vielleicht bin ich einfach nicht Philosoph genug um zwischen einer höheren Lehre und der dann möglichen Umsetzung zu unterscheiden.
    Alles lässt sich als Legitimation für ein Verbrechen missbrauchen. Die Wissenschaft übrigens ganz besonders gut.

    Auch die Politik.

    Auch die Geschichte... oh, wie oft wird die Geschichte als Rechtfertigung missbraucht. Die Vergangenheit selbst.

    Gefühle! "Ich habe mich bedroht gefühlt"

    Die Ansicht, recht zu haben....

    Sollen wir nun all diesen und noch zehntausend anderen Dingen skeptisch gegenüber treten?

    Ich denke mal, mehr Verbrechen wurden aufgrund von Gefühlen begangen, als aufgrund von Religion. Und auch die anderen Beispiele sind da weit oben drin.

    Was willst du Kindern beibringen, was nicht dazu genutzt werden kann, Verbrechen zu rechtfertigen und trotzdem genug ist, um sie erwachsen zu machen?


    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Ich finde es auch nicht hilfreich wenn nach Anschlägen oder Verbrechen die im Namen einer Religion begangen wurden gesagt wird dass das keine wahren Gläubigen waren. Da finde ich deinen Ansatz im Bezug auf die Kirche im dritten Reich ehrlicher und sympatischer.

    Dem oberen Abschnitt stimme ich zu. Ich finde das wichtig. Auch Christen machen Verbrechen. Das sind echte Christen. Fehlerlos sind sie nicht.

    Auch von den Atheisten, Agnostikern und sonstigen Gegnern der Religion wünsche ich, nicht mit dem "Kein wahrer Schotte"-Problem konfrontiert zu werden. Da ist dann schnell etwas "quasi-religiös" und jemand "kein wahrer Atheist", wenn es einem nicht in den Kram passt

    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Ich jedenfalls denke, dass gerade das Christentum und der Islam Schuld bzw. eine Teilschuld an einen recht großen Teil der Gewalt in der Vergangenheit und auch heute haben. Das gilt aber auch für die meisten Religionen, einfach weil sie in Gläubige und Ungläubige unterteilen.
    Allerdings glaube ich nicht, dass die Welt ohne Religionen friedlicher wäre.
    Mag sein, dass sie eine Mitschuld tragen. Aber will man ihnen die Verbrechen anlasten, die sie nicht verhindern konnten?

    Will man der Physik die Toten anlasten, die durch Waffen sterben?

    Der Chemie die Chemie-Geschädigten?


    Ich glaube, ohne Physik könnten wir uns weniger effektiv töten.... aber ohne Physik könnten wir uns viel weniger effektiv helfen!

    Das Gleiche halte ich auch wahr für die Religion.

    Religion bietet, wie jedes mächtige Werkzeug, die Möglichkeit zum Missbrauch. Aber auch die Möglichkeit zum richtigen Gebrauch. Und auch das geschieht oft.

  10. #520
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    deren Ursachen und Auslöser wir unmöglich genau bestimmen können, mithin, dass sie innerhalb unseres Universums überhaupt nicht bestimmt werden können, egal welche Möglichkeiten und Mittel man hätte.
    Zumindest nach dem heutigen Stand der Wissenschaft.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  11. #521
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    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Dir ist jedes Mittel recht, was?

    Der Zufall steht im Gegensatz zur Notwendigkeit. Ein zufälliges Ereignis kann eintreten. Ein notwendiges Ereignis tritt unter gegebenen Bedigungen mit Sicherheit ein.
    So wie den Gläubigen gelegentlich der Lückenbüsser-Gott vorgeworfen sind, kann man manchen den Lückenbüsser-Zufall vorwerfen. "wir können in dieser Sache kein Muster sehen" ist auch ziemlich oft synonym zu "Zufall". Bloss, nur weil man da kein Muster sieht, muss das nicht heissen, dass es keines gibt.

  12. #522
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    Zitat Zitat von Doc Norris Beitrag anzeigen
    Mal eine Frage am Rande: Bist du eigentlich ein "WT-Sifu"?
    nein, bin ich nicht.

  13. #523
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Kann man das? Mit der Bibel?
    Das war eine Frage meinerseits, da ich nicht bibelfest bin. Ich habe zwar im Laufe einiger Diskussionen Zitate aufgeschnappt, kann sie aber nicht rezitieren bzw deren Kontext einordnen, noch weiß ich ob sie aus dem neuen oder alten Testament sind. Ob letzteres einen Unterschied macht hängt davon ab wie man die Stelle interpretiert an der Jesus sagt, dass er gekommen ist um das Gesetz zu bestätigen und nicht um es aufzulösen. Da wäre dann auch interessant welches Buch wann geschrieben wurde. Denn aus dem Bauch heraus würde ich mal behaupten dass die sich die "Lehren" Jesus immer mehr verändert haben, je mehr sich das Christentum als Machtinstrument einsetzen ließ.

    Das einzige Zitat was ich noch zusammenbekomme ist Matthäus 10,34. Wobei man das im Kontext auch wieder verschieden interpretieren kann. Auf die schnelle würde ich dass als die Erlaubnis zur SV oder als Aufruf das Christentum mit Waffengewalt zu verbreiten. Bei der ersten Deutung würde ich ansich kein Problem mit haben, aber auf jedenfall widerspricht das dem Aufruf die andere Wange hinzuhalten.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Also, wenn darin stünde: "Und Gott sagte David, er solle die Stadt Amon angreifen, und alle töten."

    Dann ist das ja keine Aufforderung an mich. Sondern ein Bericht einer damaligen Situation, in welcher diese Aufforderung galt.
    Eine Aufforderung nicht, aber man könnte es als Erlaubnis für ähnliches ansehen.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Alles lässt sich als Legitimation für ein Verbrechen missbrauchen.
    Es gibt bestimmt Ausnahmem, aber grundsätzlich würde ich dir da zustimmen.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Die Wissenschaft übrigens ganz besonders gut.
    Meinst du die Ergebnisse, Möglichkeiten zum Erkenntnisgewinn, oder was genau meinst du? Das man wissenschaftliche Ergebnisse und Methoden zur Rechtfertigung von Gewalt oder Verbrechen nutzen kann will ich nicht bestreiten, mich würde aber interessieren warum sie deiner Meinung nach besonders gut dazu geeignet sei. Denn meiner Erfahrung nach ist Wissenschaft eher neutral. Sie sagt in den wenigsten Fällen aus wie ein Mensch sich verhalten soll.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Sollen wir nun all diesen und noch zehntausend anderen Dingen skeptisch gegenüber treten?
    Meiner Meinung nach sollte man allem mit einer gesunden Skepsis gegenüber treten. Alles hat seine Vor und Nachteile. Am Ende muss man abwägen was überwiegt.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Ich denke mal, mehr Verbrechen wurden aufgrund von Gefühlen begangen, als aufgrund von Religion. Und auch die anderen Beispiele sind da weit oben drin.
    Da das wohl schwer nachprüfbar sein dürfte will ich mich nicht mit dir streiten.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Was willst du Kindern beibringen, was nicht dazu genutzt werden kann, Verbrechen zu rechtfertigen und trotzdem genug ist, um sie erwachsen zu machen?
    Ich denke mal du willst hier auf die moralische Bildung der Kinder hinaus. Dann wäre die Antwort die humanistischen Werte, von dessen einige, bevor es hier heißt dass sie christliche Werte seien, gegen die Kirchen erstritten werden mussten. Sollten sie also auch aus der Bibel ableitbar, dann mussten sie von der Kirche zumindest wiederentdeckt werden.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Mag sein, dass sie eine Mitschuld tragen. Aber will man ihnen die Verbrechen anlasten, die sie nicht verhindern konnten?
    Ich gebe da nicht den Gläubigen sondern der Lehre die Schuld. Die Gläubigen haben höchstens die Verantwortung einen weiteren Mißbrauch zu bekämpfen. Wobei ihnen da auch nicht mehr Verantwortung zufällt als jedem anderen Menschen.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Will man der Physik die Toten anlasten, die durch Waffen sterben?
    Das ist was anderes. Während die Waffen Werkzeuge sind die nichts legitimieren und zu nichts auffordern, sind Religionen Idiologien die dies tun.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Religion bietet, wie jedes mächtige Werkzeug, die Möglichkeit zum Missbrauch. Aber auch die Möglichkeit zum richtigen Gebrauch. Und auch das geschieht oft.
    Ich denke das Religionen bzw Götter überholte Konzepte sind. Moralische Werte lassen sich auch ohne göttliche Gebote herleiten. Die meisten ergeben sich aus Notwendigkeiten welche das Zusammenleben der Menschen erfordern. Zumal es auch was von einem Erwachsen werden hätte, wenn die Menschen ohne eine höhere Autorität ordentlich miteinander umgehen könnten.
    Um Karitative Einrichtungen zu betreiben braucht man auch keine Kirchen. Würde der Staat neben der Bezahlung, die er eh schon übernimmt, auch die Verwaltung übernehmen dürften ihm kaum Mehrkosten entstehen.
    Und was das Spirituelle angeht, so bin ich mir ziemlich sicher dass man die spirituellen Erfahrungen auch ohne Götter und Religionen auslösen kann. Die spirituellen Erfahrungen die durch religiöse Erfahrungen ausgelöst werden erfährt man meiner Meinung nach, da die Religion die richtigen Knöpfe drückt. Das ist wie wenn ich mit dem Fuß einen Türgriff betätige. Man kann es damit machen, muss es aber nicht.

    Klar können Religion bzw religiöse Institutionen die Dinge auch liefern, aber es geht auch ohne. Mit der Religion und den Kirchen setzt man einfach nur eine unnötige Stufe drauf. So als müsste ich auf einen Knopf drücken um eine Maschiene zu aktivieren die auf einen anderen Knopf drückt. Da sie im Prinzip also überflüssig ist, sind daher die Nebenwirkungen schwerer zu gewichten.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  14. #524
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Kann man das? Mit der Bibel?

    Das würde ja bedeuten, dass irgendwo eine explizite Erlaubnis der Gewalt enthalten sein müsste, welche für den Leser gilt. Richtig?

    Also, wenn darin stünde: "Und Gott sagte David, er solle die Stadt Amon angreifen, und alle töten."

    Dann ist das ja keine Aufforderung an mich. Sondern ein Bericht einer damaligen Situation, in welcher diese Aufforderung galt.
    Aha, wenn es "Gott" befiehlt, gilt das angebliche göttliche Tötungsverbot plötzlich nicht mehr.
    D.h. mit dem Verweis auf einen göttlichen Befehl, kann jemand, der sich auf das alte Testament bezieht, alles tun, auch Massenmord und Genozid.
    Mit der Behauptung "Gott will es" wurde ja auch der erste Kreuzzug gestartet.
    In der Bibel wurde Saul sogar bestraft, weil er denn göttlichen Tötungsbefehl missachtete.
    Der biblische Gott betrachtet also das Töten von Menschen durch andere Menschen durchaus mit Wohlgefallen und wird zornig, wenn man dem nicht folgt.
    Das Tötungsverbot im AT ist also ein relatives und aus Sicht eines Nichtgläubigen beliebig umgehbar.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Natürlich hat man, wenn man diese Stelle liest, zumindest das ganze Kapitel, vermutlich sogar das ganze Buch (eines der 73 Bücher, die die Bibel sind) Und weiss daher, dass dies so geschieht, weil die beiden Reiche im Krieg sind, nachdem der feindliche König nicht aufhören wollte, Israel anzugreifen, und sich nun geschwächt zurückzog.
    Also im Krieg ist Töten erlaubt?
    Auch wenn man in ein fremdes Gebiet einwandert (das man für sich reklamiert, weil es einem ja von Gott versprochen wurde) und die
    dortigen Bewohner erst mal umbringen muss.
    Auch wenn die eigenen Volksangehörigen einer anderen Religion folgen, kann man die Niedermetzeln.
    Auch wenn sich Leute nicht an bestimmte Regeln halten, sollen die des Todes sein.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Wenn ich hingegen eine Legitimation suche, um selbst Gewalt auszuüben, müsste also darin eine allgemeine Gesetzmässigkeit stehen, die mir dies erlaubt, oder eine direkte Aufforderung an mich, den Leser.
    Die Gesetzmäßigkeit im AT ist doch klar erkennbar:
    Wenn man sich auf den Willen Gottes beruft, darf man alles.
    Aus Sicht eines Nichtgläubigen ist der Wille Gottes der eigene Wille des Handelnden, oder der Wille von jemanden, der behauptet mit Gott in Verbindung zu stehen / dessen Willen zu kennen (Moses, Mohammed, Urban II, Khomeni, al-Baghdadi....).
    Da scheint mir die moderne Gesetzgebung der FDG doch weniger willkürlich.
    Da hat der Mensch selbst einen unveräußerlichen Wert, der auch auf (angeblich) göttlichen Befehl nicht aufgehoben werden kann.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Ich finde darin einiges über die Gesetze der Israeliten unter sich.
    Und wie unterscheidest Du nun im AT die Gesetzte der Israeliten unter sich von denen die allgemein gelten?
    Die zehn Gebote sind ein wesentlicher Bestandteil des Bundes eines parteiischen Gottes mit dem Volk Israel.
    Wieso berufst Du Dich als Christ auf die und nicht auf den Rest?
    Oder warum auf den Rest nicht aber auf die?
    Ist die Bergpredigt nur für Juden, oder gilt die auch für Dich?

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Direkte Aufforderungen, die an mich, den Leser gewandt sind, fand ich bisher immer nur von Friedfertigkeit, Liebe und Gerechtigkeit geprägt.

    Habe ich die anderen Stellen, mangels Nutzen für mich, vergessen?
    Ich bin da eventuell nicht so belesen...Wo gibt es denn da überhaupt direkte Aufforderungen an den Leser?
    Ich erinnere mich spontan nur an Aufforderungen von Personen an andere Personen, teilweise von Gott an Personen.
    Wenn Jesus spricht doch mit seinen Jüngern oder anderen Personen in dem Buch.
    Und das natürlich auch in einer bestimmten Situation zu einer bestimmten Zeit.
    Sein Land war damals von einer überlegenen Streitmacht besetzt und ein Aufstand hätte, wie die Geschichte dann zeigte, schlimme Folgen für die Angehörigen seines Volkes gehabt.
    Da hat er dann, den Leuten in dieser Situation, zivilen Ungehorsam gepredigt, was ja nun nicht das Dümmste ist.
    Wenn Dir ein Mitglied einer gewaltaffinen Besatzungsmacht zur Demütigung eine Ohrfeige mit dem Handrücken eine Ohrfeige gibt, dann ist es nicht so schlau, zurückzuschlagen.
    Jesus schlägt nun vor, andere Wange anzubieten, damit er Dich, wie einen Gleichgestellten, auch mit der Handfläche schlagen muss...
    Die weitere Aufforderung:

    "41 Und wenn dich einer zwingt, eine Meile [mitzugehen], [dann] geh mit ihm zwei."

    bezieht sich meines Wissens auf ein damaliges Gesetz, dass es einem angehörigen der römischen Armee erlaubte, einen Israeliten zu zwingen, ihm eine Meile sein Gepäck zu tragen.
    Aber halt nur eine Meile...

    Jesus predigt da vor einem Volk, dessen Land von einer überlegenen und nicht gerade zimperlichen Streitmacht besetzt ist, zivilen Ungehorsam.
    Gibt es da eine direkte Aufforderung an den Leser?

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Alles lässt sich als Legitimation für ein Verbrechen missbrauchen. Die Wissenschaft übrigens ganz besonders gut.
    Ja und?
    Wo stellen denn die harten Wissenschaften irgendwelche Regeln auf?
    Die findet und beschreibt nur Regeln, die ohnehin keiner brechen kann.

    Einige Religionen stellen aber Regeln auf und schreiben nicht nur Anhängern vor wie sie sich untereinander zu verhalten haben, sondern wollen teilweise diese Regeln allen aufdrücken oder enthalten sogar explizite Vorschriften zur Gewaltanwendung auch bzw. gerade gegen Andersdenkende.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen

    Auch die Politik.

    Auch die Geschichte... oh, wie oft wird die Geschichte als Rechtfertigung missbraucht. Die Vergangenheit selbst.

    Gefühle! "Ich habe mich bedroht gefühlt"

    Die Ansicht, recht zu haben....

    Sollen wir nun all diesen und noch zehntausend anderen Dingen skeptisch gegenüber treten?
    Ja, man sollte jeglicher Rechtfertigung der Gewalt skeptisch gegenüber treten.
    Wenn nun Frau Merkel eine Ansprache hielte, wir sollen irgendwelche Leute abschlachten, weil es das Grundgesetzt befehle, dann könnte man schon mal nachschauen, ob das stimmt.
    Wenn ein Mediziner uneingeschränkte Tier- und eventuell Menschenversuche im Namen der Freiheit der Wissenschaft fordert, dann sollte man sich das genauer betrachten.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Was willst du Kindern beibringen,
    was nicht dazu genutzt werden kann, Verbrechen zu rechtfertigen und trotzdem genug ist, um sie erwachsen zu machen?
    Sicher keine Religion als unumstößliche Wahrheit, die von einem Massenmörder begründet wurde und den Joker "Gott will es" enthält oder gar explizit die Verbreitung der eigenen Weltanschauung mit Gewalt und die Tötung/Unterdrückung Andersgläubiger fordert.

    Eine Lehre, die sich nur an den Handlungen und Anregungen von Jesus Christus im NT orientiert, schon eher.
    Aber eben auch nicht zu streng.
    Da scheint mir doch unsere FDG, die Menschenrechte und Menschenwürde beruht, als Ausgangspunkt erst mal gar nicht so schlecht.

    Vor allem würde ich den Kindern beibringen, den eigenen Verstand zu gebrauchen, anstatt blind irgendwelchen Rattenfängern hinterherzulaufen.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Dem oberen Abschnitt stimme ich zu. Ich finde das wichtig. Auch Christen machen Verbrechen. Das sind echte Christen. Fehlerlos sind sie nicht.

    Auch von den Atheisten, Agnostikern und sonstigen Gegnern der Religion wünsche ich, nicht mit dem "Kein wahrer Schotte"-Problem konfrontiert zu werden. Da ist dann schnell etwas "quasi-religiös" und jemand "kein wahrer Atheist", wenn es einem nicht in den Kram passt
    Das einzige, was einen Atheisten mit einem anderen Atheisten verbindet, ist, dass er an einen Gott weniger glaubt, als ein Monotheist.
    Da kann man nun noch streiten, ob ein wahrer Atheist nun nur nicht an Gott glaubt oder an die Nichtexistenz von Gott glaubt...
    Damit hat es sich aber schon.
    Es gibt kein sonstiges Merkmal, das einen Atheisten auszeichnet.
    Ob nun ein Atheist ein Massenmörder ist, oder ein sanftes Lamm hat mit dem Merkmal "Atheist" nix zu tun.
    Dagegen gibt es ja Anhänger von Religionen, die behaupten, durch die Religion zu besseren Menschen geworden zu sein oder dass gar an ihrer Weltanschauung, so sie denn erst mal auf der ganzen Welt verbreitet würde, die Welt zu einer "besseren" würde.
    Du selbst forderst ja besonderen Respekt vor Religion, weil sich Religionen von anderen Weltanschauungen/Ideologien angeblich irgendwie unterschieden.
    Ich dagegen kann nicht sehen, dass eine Weltanschauung nur deshalb besonderen Respekt verdient, nur weil sie sich auf ein höheres Wesen beruft.
    (Z.B. Leute abschlachten, damit das Wetter besser wird, halte ich persönlich, für nicht so toll, egal ob man sich auf "Wissenschaft" beruft, oder auf ein höheres Wesen. )
    Da schau ich mir lieber genau an, was die Weltanschauung genau fordert und wie sich insbesondere die Gründer dieser Weltanschauung verhalten haben.
    An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen...

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Mag sein, dass sie eine Mitschuld tragen. Aber will man ihnen die Verbrechen anlasten, die sie nicht verhindern konnten?
    Wenn die Religionsgründer schon Massenmörder waren und seltsame Auffassungen von "Gerechtigkeit" hatten, dann würde ich den "Regeln" die diese Aufstellen doch eher mit Vorsicht folgen und den Anhängern misstrauen auch wenn die Kreide gefressen haben, weil sie gerade in einer schwachen Position sind.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Will man der Physik die Toten anlasten, die durch Waffen sterben?

    Der Chemie die Chemie-Geschädigten?


    Ich glaube, ohne Physik könnten wir uns weniger effektiv töten.... aber ohne Physik könnten wir uns viel weniger effektiv helfen!

    Das Gleiche halte ich auch wahr für die Religion.

    Religion bietet, wie jedes mächtige Werkzeug, die Möglichkeit zum Missbrauch. Aber auch die Möglichkeit zum richtigen Gebrauch. Und auch das geschieht oft.
    Naturwissenschaften stellen keine Verhaltensregeln für Menschen auf.
    Naturwissenschaften finden Gesetzmäßigkeiten heraus, von deren Anwendung dann auch Leute profitieren können, die nicht an die Naturwissenschaften glauben oder aus irgendwelchen Gründen nicht in der Lage sind, die Gesetze nachzuvollziehen.
    Denn die Naturgesetze sind die wahren Gesetze des Schöpfers, so es einen gibt.
    Zweifler können unter bestimmten Umständen überprüfen, ob diese Gesetze gelten oder nicht.
    Die Kenntnis dieser Gesetze verleiht Macht, die kann man zum Guten und zum Schlechten nutzen.
    Es gibt Religionen, die die Gesetze des Geistes verkünden.
    Z.B. der Buddhismus.
    Die dort behaupteten Gesetze müssen nicht durch Menschen durchgesetzt werden, die gelten eben, oder gelten nicht.

    Nun gibt es aber auch Religionen, die menschengemachte Verhaltensregeln
    als von einem höheren Wesen offenbart verkaufen wollen.
    Einige dieser Regeln (z.B. das Scheidungsverbot wie es lt. Matthäus angeblich von Jesus gepredigt wurde) sind dazu geeignet, Leid zu verursachen.
    Insbesondere sind die Gesetze teilweise in einem ganz anderen Kontext gegeben worden, in dem die vielleicht sinnvoll waren.
    Daher sollte man sich jedes einzelne Regelwerk individuell nach dem Inhalt anschauen und was für Auswirkungen das im heutigen Kontext hätte.
    Ganz ohne speziellen "Religionsbonus" und der Meinung, man müsste einem Regelwerk folgen, nur weil der, der das Regelwerk durchsetzen will behauptet, er hätte das von einem höheren Wesen erhalten, mit dem man nur über ihn sprechen könne.....

  15. #525
    Registrierungsdatum
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    Beiträge
    4.833

    Standard

    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    So wie den Gläubigen gelegentlich der Lückenbüsser-Gott vorgeworfen sind, kann man manchen den Lückenbüsser-Zufall vorwerfen. "wir können in dieser Sache kein Muster sehen" ist auch ziemlich oft synonym zu "Zufall". Bloss, nur weil man da kein Muster sieht, muss das nicht heissen, dass es keines gibt.
    Wenn sich das Muster nicht von Zufall unterscheiden lässt, ist es zunächst mal irrelevant.

    Ob ein Würfel nun nur ein Pseudozufallsergebnis liefert oder ein tatsächliches Zufallsergebnis ist wurscht, wenn die einzige erkennbaren Regeln die der Wahrscheinlichkeitsrechnung sind.
    Wenn einer meint, da wäre noch ein anderes Muster erkennbar, dann sollte er es benennen können und man kann es prüfen.
    Zumindest, wenn sich Ereignisse in beobachtbaren Zeiträumen abspielen.
    Es gibt sicher einige Menschen, die beim Roulette oder beim Lotto ein Muster annehmen, das über die Wahrscheinlichkeit hinaus geht.

    Das Gehirn ist eine Mustererkennungsmaschine und daher wird es versuchen überall ein Muster zu erkennen.
    Wenn dann in ein zufällig entstandenes Muster ein Sinn reininterpretiert wird, weil es andere Dinge erinnert, neigt man zu glauben, das wäre nicht zufällig entstanden, sondern zu genau diesem Zweck...


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