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Geändert von Pansapiens (19-12-2017 um 14:47 Uhr)
@ kelte & JKD Berlin
Das ist doch jetzt reine Interpretation, dass die Kleine keine Kindheit hat und gequält wird etc. China ist auch nicht gleich Japan. Liest man ein Interview mit bspw. Fabian Hambüchen, schreibt der auch, dass er seine ganze Kindheit & Jugend beim Training in der Turnhalle verbracht hat, weil er einfach schon immer turnen wollte.
@ Rest
zum Dangrad - die roten Punkte auf dem Gürtel sind definitiv Schriftzeichen. Auf Ihrer japanischen Wiki Seite habe ich leider keine Graduierung gefunden. Folgende Seite sagt aus, dass sie mit 8 Jahren einen 2.Dan hatte:
??????????????????????????! - ?(IYASHI)
Doch, das ist reine Interpretation. Steffi Graf hat als Kind schon Erwachsenen in der Weltrangliste zugesetzt. Und sagt von sich, sie hatte eine glückliche Kindheit, auch wenn die Öffentlichkeit den Vater verteufelt.
Und das mit dem 2.Dan mag hier für einen offenen Mund sorgen, in Japan gibt es überall Kids mit 1./2.Dan. Wie alt sind die hier wohl?
Geändert von FireFlea (19-12-2017 um 21:21 Uhr)
Gehe ich richtig in der Annahme, das die Technik auf dem Bild ein Migi Jodan Oi Tsuki ist?
Migi (rechts)
Ein Tsuki bestimmt.
Nach unserem (westlichen) Verständnis u.U. nicht ganz so viel - nach dem fernöstlichen Verständnis (eventuell auch der Kinder selbst) evtl. viel.
Ich glaube, da ticken die Uhren insgesamt einfach etwas anders - weswegen es wahrscheinlich immer schwierig ist (und der Sache selten gerecht wird), komplett andere Maßstäbe anzulegen (und alles über einen Kamm zu scheren).
Ich glaube, einige hier haben doch eine falsche Vorstellung, wie Kinder in Japan ihre Jugend verbringen. Das ist dort weder Russland noch China und es ist auch in Japan sicherlich nicht normal, die ganze Jugend beim Karate-/ Sporttraining zu verbringen.
Ob dieses Mädchen Spaß daran hat oder nicht, kann man nicht beurteilen, trotzdem habe ich keine Freude daran, ein Kind mit diesem Gesichtsausdruck zu sehen, ich find das einfach lächerlich.
Das Bild zeigt auch recht deutlich, dass die niedrigen Dan-Grade idR in Japan einem anderen Qualitäts-Level entsprechen (insbesondere bei Kindern). Jedes der vier Kinder im Vordergrund macht mindestens einen Fehler, der bei mir ein KO-Kriterium für eine Blau-Gurt-Prüfung (oder gar noch früher) wäre
Naja, die Erinnerung ist trügerisch, erstens ist die Vergangenheit immer positiver besetzt, außerdem ist die Erinngerungsfähigkeit von Kindern nicht sehr gut... Also bis auf richtige Traumatisierungen werden das nahezu alle Kinder sagen, und selbst die sagen das teilweise, bis auf das und das war meine Kindheit schön, das ist jetz wirklich nicht so das Maß... V.a. in der Rückschau...
Ja vielleicht ist das bei Graf so, vielleicht auch nicht. Es geht mir darum, dass ich es zweifelhaft finde, hier eine Fernanalyse für ein japanisches Kind zu stellen. Niemand hier weiß, ob sie gerne Karate trainiert oder nicht. Automatisch anzunehmen, dass sie da von den Eltern drangsaliert wird und keine Kindeheit mehr hat, halte ich für falsch.
Mit.
Hallo,
Karate-Kindertraining in Japan habe ich mir rein interessehalber einmal im Hauptquartier einer weltweit bekannten Karate-Gesellschaft (unauffällig) angesehen. Es war nur ein einziges, weswegen meine Beobachtung bitte nicht als zwingend repräsentativ angesehen werden soll.
Es waren vier oder fünf Kinder bis um die zehn, elf Jahre. Ihre Eltern bzw. Elternteile saßen am Rand und gaben immer wieder „helfende“ Kommentare bzw. Anfeuerungsrufe von sich.
Einer der „fortgeschrittenen“, älteren Jungen (brauner Gürtel, wenn ich mich richtig erinnere) war vom Typ her nicht unbedingt der geborene Athlet, machte aber immer brav mit. Beim „Bahnlaufen“ mit Yoko-Geri weckte er die Aufmerksamkeit seines Trainers, der sich sodann intensiv für den Rest des Trainings seinem Schützling widmete. Zunächst zeigte er ihm vor, dass er „höher“ treten solle, stellte sich dann in der Bahn vor ihm hin, gab für alle Kinder Kommandos zum Ausführen der Tritte und hielt seinem Auserwählten seine Hand als „Zielscheibe“ in Kopfhöhe. Kopfhöhe war für seinen Schützling ein unerreichbar hohes Ziel (keine Beweglichkeit, keine „Hebekraft“ im Bein). Dennoch kommandierte der Trainer seinen Schützling immer lauter, dass er doch mal seine Hand treffen solle. Der Schützling versuchte höher zu treten, was natürlich nicht hoch genug war. Weitere scharf gerufene Motivationswortfetzen erzeugten mehr Willen beim Schützling, der bei seinen Trittversuchen hinfiel. Der Trainer wurde immer lauter und „ruppiger“, was zur Folge hatte, dass sein Schützling – völlig außer Atem, körperlich und mental völlig überfordert – zu weinen anfing. Mutti vom Rand rief ihm immer zu, er solle sich mehr anstrengen. Jedenfalls heulte der Schützling die verbleibenden etwa dreißig Minuten durch, immer „gefordert“ vom Trainer, dem die anderen Kinder weniger interessierten, obwohl sie immer mitmachten.
Dieser Junge war technisch nicht gut (wird es wohl auch nie werden). Neudeutsch würde das Vorgehen des Trainers hierzulande wenigstens als „Mobbing“ bezeichnet werden.
Grüße,
Henning Wittwer
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