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Thema: Gambetto und Fechtbücher?

  1. #1
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    Standard Gambetto und Fechtbücher?

    Ich habe in letzter Zeit ein bißchen was über das genuesische Gambetto gelesen. Leider habe ich in der Nähe keine Möglichkeit, es zu trainieren.
    Was mich aber interessieren würde: Gibt es Parallelen oder Ähnlichkeiten in den Ring-Methoden italienischer Fechtbücher? Gibt's überhaupt Fechtbücher aus der Gegend?

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Ich habe in letzter Zeit ein bißchen was über das genuesische Gambetto gelesen. Leider habe ich in der Nähe keine Möglichkeit, es zu trainieren.
    Was mich aber interessieren würde: Gibt es Parallelen oder Ähnlichkeiten in den Ring-Methoden italienischer Fechtbücher? Gibt's überhaupt Fechtbücher aus der Gegend?
    Gambetto ist generell eine recht spät dokumentierte Methode des 19.Jh. und hat selbst hier wenig Anknüpfungspunkte mit zeitgenössicshen "echten/klassischen" Ringbüchern.
    Ich nehme mal an du meinst mit Fechtbüchern aber solche wie "Opera Nova" oder "Fior di Battaglia". Was das angeht gibt es natürlich ähnliche Griffe oder Gelenkbrüche etc., die man aber generell fast überall findet.

    Namnetlich erwähnt wird Gambetto inklusive einiger Techniken z.B. in "trattato teorico pratico illustrato di box - libera ossia difesa personale" oder "Trattato di scherma col bastone da passeggio", beides Bücher aus dem 19. Jh., die in Mailand verlegt wurden.

    Fechtbücher aus der Region um Genua gibt es zwar auch, ich kenne aber keins, dass Gabetto erwähnt.

    Am ehesten würde ich die Methode des Gambetto mit WWII Combatives vergleichen. Kein strukturiertes System, eher eine offene Methode mit diversen Tricks und Kniffen.

  3. #3
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    Zitat Zitat von OliverJ Beitrag anzeigen
    Gambetto ist generell eine recht spät dokumentierte Methode des 19.Jh. und hat selbst hier wenig Anknüpfungspunkte mit zeitgenössicshen "echten/klassischen" Ringbüchern.
    Ich nehme mal an du meinst mit Fechtbüchern aber solche wie "Opera Nova" oder "Fior di Battaglia". Was das angeht gibt es natürlich ähnliche Griffe oder Gelenkbrüche etc., die man aber generell fast überall findet.

    Namnetlich erwähnt wird Gambetto inklusive einiger Techniken z.B. in "trattato teorico pratico illustrato di box - libera ossia difesa personale" oder "Trattato di scherma col bastone da passeggio", beides Bücher aus dem 19. Jh., die in Mailand verlegt wurden.

    Fechtbücher aus der Region um Genua gibt es zwar auch, ich kenne aber keins, dass Gabetto erwähnt.

    Am ehesten würde ich die Methode des Gambetto mit WWII Combatives vergleichen. Kein strukturiertes System, eher eine offene Methode mit diversen Tricks und Kniffen.
    Danke für die Antwort! Ich meinte aber weniger ob reines Gambetto in Fechtbüchern auftaucht, sondern tatsächlich, ob z.B. bei Fiore ähnliche oder gar identische Techniken beschrieben werden - so dass man vielleicht eine Art "Lineage" feststellen könnte. Wenn man z.B. bei Fiore sagen könnte "Das sind 60% der Techniken, die man auch im modernen Gambetto findet", wäre das ja schon sehr interessant. Ebenso interessant wäre das Gegenteil, also "Techniken wie im Gambetto sind in den Fechtbüchern sehr selten".

  4. #4
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    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Danke für die Antwort! Ich meinte aber weniger ob reines Gambetto in Fechtbüchern auftaucht, sondern tatsächlich, ob z.B. bei Fiore ähnliche oder gar identische Techniken beschrieben werden - so dass man vielleicht eine Art "Lineage" feststellen könnte. Wenn man z.B. bei Fiore sagen könnte "Das sind 60% der Techniken, die man auch im modernen Gambetto findet", wäre das ja schon sehr interessant. Ebenso interessant wäre das Gegenteil, also "Techniken wie im Gambetto sind in den Fechtbüchern sehr selten".
    Die Antwort auf die Frage hatte ich auch schon angerissen.
    Man findet einige Techniken - jetzt mal speziell auf Fiore -, die so oder so ähnlich noch im Gambetto vorhanden sind. Darunter diverse Armbrüche, die es wie gesasgt aber in verschiedenen Kampfkünsten und auch Fechtbüchern gibt. Diese Brüche werden in Genua meist auch noch als Bruch geübt/betrachtet und nicht als Hebel oder Sicherungstechnik.
    Auf der anderen Seite gibt es viel Spezielles wie Konter auf Stücke oder Konter auf Konter, die wir so nicht haben. Dafür gibt es einiges mehr an Schlägen und auch Kniestöße sind in diversen Varianten beliebt. Jetzt unbedingt vom Dolchangriff im Eispickelgriff auf Hammerfaustangriffe zu schließen wäre aber auch etwas gewagt.
    Vom 14. bis zum 20./21. Jh bewegt sich viel. Alles was man da als Gemeinsamkeit finden kann, muss nichts heißen.

    Viele Fechtbücher sind darüber hinaus in den Ring- und Dolchtechniken gerne sehr vielfältig - Stichwort werbewirksam - und das trifft auf Gambetto wirklich nicht zu.

  5. #5
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    Sehr gut dargestellt, Oliver!
    Man kann bei dem bis heute tradierten Gambetto tatsächlich nur schwerlich von einem "System" sprechen. Es ist eher ein "Sack voll Tricks" mit einer grundlegenden Idee des Vorgehens. Aus genau diesem Grund halte ich es auch für wahrscheinlich, dass Gambetto bei unterschiedlichen Lehrern recht unterschiedlich aussehen kann. Es hat halt jeder so seine eigenen Tricks... Oliver und ich können nur für die Parodi-Linie sprechen.
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    Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München

  6. #6
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  7. #7
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    Zitat Zitat von OliverJ Beitrag anzeigen
    Ich war mal so frei und hab was runtergeschrieben:
    Gambetto in der Tradition alter Fechtbuecher
    Super, danke dafür!

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