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Thema: Umgang mit unerwarteten Graduierungen

  1. #1
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    Standard Umgang mit unerwarteten Graduierungen

    Manchmal ist es ja so, dass man schon ahnt, dass eine Graduierung ansteht, weil man merkt, dass man sich weiter entwickelt hat.

    Nun gibt es ja aber auch den entgegengesetzten Fall. Habe es schon ab und an in meinem Umfeld mitbekommen, dass Leute graduiert wurden und dies aber nicht ihrer Selbsteinschätzung entsprach.
    Jetzt ist es mir selbst auch passiert. Ich bin seit Dezember nach einer Babypause wieder im Training und bin selbst der Meinung, dass ich doch noch etwas entfernt bin, von dem Niveau, das ich vor der Schwangerschaft hatte. Und trotzdem habe ich gestern einen Streifen bekommen.
    Klar, jetzt kann man diskutieren und sagen "Hey mach kein Drama draus. Es ist "nur" ein Streifen"
    Aber damit soll ja schon signalisiert werden, dass man sich weiter entwickelt hat. Und das entspricht halt nicht meinem eigenen Gefühl.

    Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie geht ihr damit um?

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von sandyka Beitrag anzeigen
    ...
    "hey mach kein drama draus. Es ist "nur" ein streifen"
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  3. #3
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    ja in meinem Fall war es nur ein Streifen. Mir geht es hier allerdings nicht nur um diesen einen speziellen Fall, sondern generell um die Situation.
    Habe auch schon erlebt, dass Leute einen neuen Gürtel bekommen haben und sich noch absolut nicht bereit dafür gefühlt haben.

  4. #4
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    Hatten wir doch in sehr ähnlicher Form erst vor ein paar Tagen:

    https://www.kampfkunst-board.info/fo...t-Bluebelt-%21
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  5. #5
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    So Probleme löse ich ganz einfach. Wenn ich sehe das ein Schüler weit genug für einen bestimmten Gürtel ist, schlage ich ihm vor die Prüfung zu machen.
    Er kann dann entscheiden ob er die Prüfung machen will, oder nicht. Wenn er sich also nicht weit genug fühlt, hat er immer die Möglichkeit zu sagen: Nein ich mache keine Prüfung.

  6. #6
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    Eine Prüfung hat für mich immer das Problem, dass es einen objektiven Maßstab voraus setzt. Ich bin nicht strikt gegen Gürtelprüfungen, finde es aber schwierig und problematisch.
    Für mich zählt mehr die subjektive Entwicklung. Und die lässt sich sich objektiv im Vergleich zu anderen immer darstellen. Sie ist abhängig von dem jeweiligen Sportler. Neben Zeit und Erfolgen ist das für mich das wichtigste.
    Von daher werden sich immer eine zu früh, andere zu spät, graduiert fühlen. Und dann noch der unwillkürliche Vergleich mit allen anderen in der Gruppe....

    Letztendlich denke ist, man sollte die Entscheidung des Trainers akzeptieren. Der sollte am besten wissen, wie weit man in seiner Sicht ist, und das ist das, was zählt.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  7. #7
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    Standard

    Du bist wieder auf der Matte und hast im Gegendatz zu tausenden BJJ Leuten vor Dir nicht aufgegeben.
    Das war doch die Prüfung. Du hast bestanden
    Herzlichen Glückwunsch!

  8. #8
    MasterKen Gast

    Standard

    Eine Graduirung spiegelt ja nicht einen genauen Zustand wieder sondern eine Stufe auf der man steht.
    Das reicht von gerade anforderungen erfüllt bis zu das best möglichste auf der Stufe.
    Ich denke die meisten die über eine Graduirung überrascht sind, denken, das sie für diese Stufe das niveau von jemanden haben müssen, der am Ende dieser Stufe steht.
    Dann wäre man aber schon bereit für die nächste Stufe.

  9. #9
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    @Gong Fu: vielen Dank

    Ich will hier aber tatsächlich mal weg, von meinem Einzelerlebnis. Das habe ich jetzt eher nur erwähnt, weil es für mich der Anlass war diesen Thread aufzumachen.
    Ich wollte das Thema mal recht allgemein zur Debatte stellen.

    Das Prüfungsszenario ist mir auch aus dem Kali bekannt. Hier ist es natürlich recht einfach. Entweder ich fühle mich bereit für die Prüfung, dann trete ich sie auch an oder halt nicht.
    Aber im BJJ ist es ja meistens so, dass keine Prüfung, sondern einzig und allein der Trainer entscheidet.
    Und da erwischt es ja doch ab und an mal Leute, die:
    - mit sich selbst hadern, weil sie ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden
    - dass Gefühl haben mehr Rück- als Fortschritte zu machen
    - sich mit anderen vergleichen und sich dadurch nicht gut genug fühlen
    -.....

    Für mich bedeutet eine Graduierung auch immer eine neue Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Denn schließlich ist es auch so, dass man dieser Graduierung gerecht werden will.

    Nun habe ich schon erlebt, dass eine Graduierung (Streifen oder Gürtel) in genau diesem Moment, die Leute schon beinahe in eine Sinnkrise gestürzt hat.
    Wie geht man damit um? Wie kommt man da am besten wieder raus?
    Vielleicht mal in anderen Gruppen trainieren, um mal wieder eine neue Sichtweise zu bekommen und auch mal mit anderen Leuten zu rollen?

    Ich selbst habe auch die Erfahrung gemacht, dass man sich an den Trainingspartnern misst. Nun sind wir bei uns ziemlich wenig Frauen und dann noch auf sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus. Ich beiße mir an machen unserer männlichen Weißgurte die Zähne aus (bin selber Blaugurt). Die meisten sind schwerer und versuchen halt auch viel über die Kraft zu machen.
    Gehe ich nun in eine Open Mat mit anderen Frauen relativiert sich oft mein Eindruck, den ich von mir selbst habe. Denn dort treffe ich halt auch auf Frauen, in meiner Gewichtsklasse und einem ähnlichen Leistungsnieau. Das lässt sich aus meiner Sicht doch besser vergleichen.

    Was sind so eure Erfahrungen? Jemand mit einer gleichen oder ähnlichen Erfahrung?
    Wie sehen das die Trainer? Ist das vielleicht manchmal auch Absicht, wenn man merkt ein Schüler hängt fest und man will ihm dadurch auch mal wieder einen Schubser nach vorne geben?

  10. #10
    MasterKen Gast

    Standard

    Zitat Zitat von SandyKA Beitrag anzeigen

    Für mich bedeutet eine Graduierung auch immer eine neue Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Denn schließlich ist es auch so, dass man dieser Graduierung gerecht werden will.

    Nun habe ich schon erlebt, dass eine Graduierung (Streifen oder Gürtel) in genau diesem Moment, die Leute schon beinahe in eine Sinnkrise gestürzt hat.
    Wie kommt man da am besten wieder raus?
    Genau das ist doch die Aufgabe, die man mit der neuen Graduirung bekommt.
    Man soll weiter üben um der Graduirung gerecht zu werden.
    Leute die denken mit der Graduirung sind Sie jetzt wer haben doch eher eine Sinnkriese......nur meistens bemerken die das nicht.

  11. #11
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    Standard

    Zitat Zitat von SandyKA Beitrag anzeigen
    Wie sehen das die Trainer? Ist das vielleicht manchmal auch Absicht, wenn man merkt ein Schüler hängt fest und man will ihm dadurch auch mal wieder einen Schubser nach vorne geben?
    Ganz sicher auch das. Aber mal ehrlich, es ist schon für Trainer schwierig genug, da objektive und subjektive Merkmale rein zu bekommen, aber für denjenigen selbst? Wann will ein Blaugurt wissen (und wodurch/woran erkennen), ob er für die nächste Graduierung (Streifen/Lila) bereit ist oder nicht? Er war ja noch nie da Manche wachsen dann auch erst rein, andere können mit der Verantwortung nicht umgehen. Das ist schade und sollte unbedingt mit dem Trainer besprochen werden.
    Frank Burczynski

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  12. #12
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von SandyKA Beitrag anzeigen
    [...]
    Erst einmal herzlichen Glückwunsch - zu beidem .

    Ich nutze einfach die Rechtfertigung, mit der ich mir das auch immer schönrede: Der Trainer weiß schon, was er macht, ich vertraue ihm und er kann das weit besser beurteilen. Gleichzeitig muss er damit klarkommen und leben, dass ich auch nach außen damit auftrete und die Leute wissen, von wem die Graduierung kommt . (Zum Glück erwartet auch noch niemand irgendein Können von mir; keine Ahnung, ob sich der Umgang damit sonst/dann ändert.) Wenn ich etwas im KS ziemlich schnell gelernt habe, dann dass mein Trainer mich und mein Können weit besser einschätzen kann, als ich selbst. Frei nach dem Motto: Wer sich selbst vertritt, hat einen Narren zum Mandanten.

    (Sonst einfach ein kleiner Tipp, mit dem man mich letztes Mal bekommen und mir die Chance, mir dahingehend Gedanken zu machen, genommen bzw. mich total überrumpelt hat: Mir wurde der Streifen beim Rollen verpasst, habe nicht einmal gemerkt, dass einer mehr am Gürtel ist und ich hab mich noch gefragt, warum mir ein paar Teamkollegen vor der nächsten Runde (oder am Ende des Trainings) zwinkernd gratuliert haben... Wozu?! Die Runde war nicht wirklich besser als die davor . War dann nach dem Training noch eine Weile auf der Matte und hab's erst gemerkt, als ich alleine in der Umkleide stand und durfte mir dann (seinerseits grinsend) anhören, dass er schon die Hoffnung hatte, ich hätte endlich kapiert, wie man damit umzugehen habe . Verwirrung schlägt Selbstzweifel - zumindest bei mir.)

    LG

    Vom Tablet gesendet.

  13. #13
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    Man sollte dem ganzen Gürtel Dingens eh nicht so viel beimessen...

    Es ist eine grobe Orientierung was man können sollte .. .mehr nicht....
    Ich kenne einige die als Blaugurt schon Blackbelts dominiert haben und ich kenne auch einen Blaugurt von nem hier glaube ich relativ anerkannten BJJ Blackbelt der gegen nen Schüler von mir vor Jahren auf einem Turnier (der Patrick hatte damals erst 3Monate BJJ gemacht )in wenigen Minuten durch Kimura getappt wurde...
    Ich hab selbst beim rollen schon Braungurte getapped und bin auch schon von Blaugurten getapped worden... (Und ich hab nen weißen Gurt umhängen im BJJ weil ich zwar seit mehr als 9 Jahren immer mal wieder mittrainiere aber keiner Schule angeschlossen bin und im MMA zuhause nicht im BJJ)


    Wichtig ist doch die eigene Entwicklung im BJJ.
    Was für ne Gürtelfarbe rumhängt ist nicht soo wichtig
    -

  14. #14
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    Standard

    so jetzt habe ich ganz viel gelesen über:
    - auf Gürtel und Graduierungen sollte man eh nicht so viel Wert legen oder
    - der Trainer weiß schon was er tut

    Das sind ja alles so die üblichen Sachen, die man immer hört, wenn man das Thema mal anspricht.

    Nun das große ABER

    Gerade bei den höheren Graduierungen hängt ja doch etwas mehr mit dran. Zum Beispiel, dass man auch als Vorbild für die niedriger Graduierten fungiert oder selbst auch als Trainer auftreten soll/darf. Das bedeutet ja doch eine gewisse Verantwortung, die man auf einmal bekommen hat. Und nicht jeder kann mit solch einer Verantwortung umgehen oder muss das erst mal für sich sortieren.

    Was geht man da für Wege?

    An unsere Brown und Black Belts hier:
    konntet ihr die Graduierung sofort annehmen?
    Waren da nie Zweifel?

    Wie ist das bei den Trainern? Nie einen Schüler gehabt, der nach der Graduierung erst mal damit zu kämpfen hatte, damit zurecht zu kommen?

    Es geht hier auch nicht mehr um mein konkretes Beispiel (nach dem anfänglichen Schock (positiv) habe ich das nun doch zwischenzeitlich annehmen können ), sondern generell um die Situation.

  15. #15
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    Zitat Zitat von SandyKA Beitrag anzeigen
    An unsere Brown und Black Belts hier:
    konntet ihr die Graduierung sofort annehmen?
    Waren da nie Zweifel?
    Bei Braun- und Schwarzgurt nicht mehr, nein. Das lag aber auch daran, dass mein Coach mir klar gemacht hat, dass ich soweit bin.

    Zitat Zitat von SandyKA Beitrag anzeigen
    Wie ist das bei den Trainern? Nie einen Schüler gehabt, der nach der Graduierung erst mal damit zu kämpfen hatte, damit zurecht zu kommen?
    Doch, aber sie haben gelernt, mit der Verantwortung umzugehen. Das gehört für mich genauso mit dazu wie zu lernen mit einer Technik oder einem Konzept umzugehen.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
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