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Thema: Gameplan

  1. #1
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    Standard Gameplan

    Immer wieder hört man so sätze wie: "Das solltest du in deinen Gameplan einbauen" oder "das fehlt meinem Gameplan noch" oder oder oder.
    Man lernt im Training Techniken und Prinzipien und auf einmal hört man überall das Wort Gameplan.

    Irgendwann kommt man ja schon an einen Punkt, wo man seine Techniken für sich sortieren und eine gewisse Struktur rein bringen will/sollte.

    Wie wichtig ist so ein Gameplan?
    Habt ihr einen Gameplan oder kämpft ihr eher "aus der Situation heraus"?
    Wann wird es Zeit, sich um einen Gameplan Gedanken zu machen?
    Wie geht man da ran?
    Mit Stift und Papier, digital oder doch eher im Kopf?
    Auf welcher Detailebene entwickelt ihr euren Gameplan?
    Geändert von SandyKA (19-03-2018 um 17:06 Uhr)

  2. #2
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    ich bin kein großer Freund vom Gameplan. Zumindest nicht zu früh.

    Das Wesen des Jiu-Jitsu/Judo ist nichts zu erzwingen, sondern das zu verwenden was einem der Gegner anbietet und möglichst günstig für sich selbst zu nutzen. Das geht nur wenn das eigene Arsenal auch genug Werkzeuge umfasst, um in vielen verschiedenen Situationen auch adäquat und effektiv reagieren zu können.

    Mit der Zeit kristallisieren sich imho automatisch Techniken und Kombinationen heraus die einem liegen und deren Summe dann zum eigenen Game wird. Ich halte aber wie gesagt überhaupt nichts davon aktiv ein paar Techniken auszwählen und sich nur darauf zu konzentrieren. Ich habe wirklich schon von Weißgurten gehört "nee das trainiere ich nicht, das passt nicht in meinen Gameplan." Diese one-trick-pony Strategie ist eine Sackgasse.

  3. #3
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    Ahoi, also gameplan macht nur im wettkampfsport sinn. Es ist üblich ab einem bestimmten level ein vertrautes wettkampfprofil zu haben. Bedeuted für bestimmte situationen varianten a und b evtl auch c auf highlevel zur Verfügung zu haben. Diese werden dann im wettkampfspezifischen training auch gedrillt.

    Dies sollte aber alles erst ab einem bestimmten niveau erfolgen, da ein zu frühes profiltraining die eigene entwicklung stören kann.

    Wenn du kein wettkampfsport machst, ist der gameplan uninteresannt, denk ich mal!

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  4. #4
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    Achso und gameplan erstellen geht uber mindmaps sehr gut. Oldschool papier und stift. Aber da gibts sicher auch apps für.

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  5. #5
    Droom Gast

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    Finde ab Blau sollte man anfangen viel rumzuprobieren und Techniken sammeln. Dabei merkt man dann selber was schnell und gut bei einem klappt und was nicht. Dennoch sollte man immer offen für Neues sein. Dann ab Pruple kann man sich einen Plan in Form einer Mindmap oder eines Flussdiagramms im Kopf und/oder auf Papier machen und die Techniken dann auch so in der Form üben. Gerade für Wettkämpfe mit besseren enorm wichtig um nicht vor Erschöpfung oder Nervosität alles zu vergessen und "Ideenlos" zu sein.

    Natürlich kann der Gegner immer noch im Gefecht irgendwelche Fehler machen von denen man sofort Kapital schlagen will, auch wenn sie nicht im eigenen "Drehbuch" stehen, daher sollte man den Gameplan eher als Leitfaden sehen und nicht als in Stein gemeißeltes dogmatisches Etwas.
    Je nach Gegner wird der Gameplan natürlich auch angepasst. Wenn ich z.B. sehe da macht jemand klassisches BJJ in der Nogi-Expert Klasse gehe ich halt eher auf die Füße als zu passen, wenn jemand enorm groß ist im Stand gehe ich z.B. eher zum Shoot als zum Front-Headlock oder Russian Tie usw.

    -Wie wichtig ist so ein Gameplan? Für den Wettkapf imho sehr wichtig. Rein in deine Stärken, raus aus deinen Schwächen
    -Habt ihr einen Gameplan oder kämpft ihr eher "aus der Situation heraus"? Tunier = Gameplan. Beim Rollen mache ich mir meist vorher bewusst was ich üben will
    -Wann wird es Zeit, sich um einen Gameplan Gedanken zu machen? Imho Blue bis Purple
    -Wie geht man da ran? Überlege dir deine größten Stärken (Subs, Sweeps, Takedowns, Positionen) und wie du dort hin gelangst um sie auszuspielen
    -Mit Stift und Papier, digital oder doch eher im Kopf? Alles möglich. Je mehr um so besser. Visualisieren ist immer gut
    -Auf welcher Detailebene entwickelt ihr euren Gameplan? Je größer dein Arsenal und deine Kenntniss ist, um so detailierter der Gameplan. Recht grob reicht anfangs imho aber auch locker

  6. #6
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    Ich finde die Leute verlassen sich viel zu sehr auf ihre Pläne. Mal davon abgesehen ist das eh erst ab einem bestimmten Level wirklich sinnvoll, und selbst dann muss man es nicht übertreiben.
    Instinkt und Reflexe sind in diesem Sport um einiges wichtiger als diese ganze Gameplan Geschichte.
    "Ruhig bleiben und dann, wenn der Typ nochmal aufsteht, dann trittst Du ihn voll ausm Bild!" - Bruce Lee

  7. #7
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    Gameplans sind wichtig und je mehr man ein Anfänger ist, desto wichtiger sind sie, weil Anfänger keine großen Ressorcen zum Improvisieren haben.

    Grundsätzlich gibt es zwei Gameplans:

    A-Game
    Das sind die Techniken , die du kannst, die dir liegen, die Grundtechniken für dein Spiel. Das A-Game ist das was du z.B. auf einem Turnier machst, wenn du nicht herumspielst, sondern gewinnen willst. Das ist ein wichtigstes Game weil es dich zu deinen besten Positionen und Submissions führt und dir viele Entscheidungen erleichtert oder abnimmt. Das A-Game nutzt die fertigen "Landkarten" in deinem Körper und je mehr du es drillst, desto schneller kommst du von A nach B

    B-Game
    Das B-Game ist dein experimentelles Spiel, die Moves die neu sind, die für dich geeignet sein könnten, die du aber noch nicht 100% drauf hast. Es ist keine Improvisation, sondern du versuchst, z.B. beim Rollen mit niedrigeren Gurten, bewusst diese neuen Pfade zu gehen und für dich Verbindungen zu den bekannten "Landkarten" zu finden. Je mehr du das Spiel spielst, desto mehr verwandelst du neues unbekanntes Gebiet, in eine bekannte "Landkarte" Das machst du halt nicht 2 Wochen vor einem Wettkampf (da drillst du dein A-Game), sondern in der Zeit, in der keine Fights oder ähnliches anstehen. Du hälst dein A-Game und das B-Game sorgt dafür das dein A-Game sich immer wieder erweitert.

    Improvisation

    Durch mein Training in den russichen Stilen und den inneren Kampfkünsten liebe ich die Improvisation und ich halte sie für die höchste Kunst überhaut, ABER solange man nicht 10 oder 20 Jahre in eine Kampfkunst investiert hat und vor allem, solange man seine Körperstruktur und sein Nervensystem nicht auf eine bestimmte Art trainiert hat, braucht man nicht zu improvisieren, da fährt man besser, wenn man einen Gameplan hat.

  8. #8
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    Ich habe mir von Blaugurt an einen Gameplan gemacht, der sich immer weiter entwickelt. Neue Sachen kamen dann dazu, andere flogen raus. Genau wie bei Björn gibt es Plan A, B und auch C ... und je weiter man kam, desto mehr konnte man improvisieren.
    Dabei ist der Gameplan nicht nur gut für das eigene Rollen, er visualisiert auch die Lücken. Oder man freut sich, wenn man endlich Teile miteinander verbinden kann. Für mich war ein Gameplan immer wichtig.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  9. #9
    Zwilling Gast

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    Im Kickboxen ist für mich ein Gameplan absolut sinnvoll.
    Man steckt ab wo Stärken/Schwächen liegen und entwickelt eine Strategie.

    Ich z.B. hab bessere Hände als Beine. Dafür sind meine Frontkicks auch sehr gut. Meine lange Reichweite kann ich mit Gerade am Besten nutzen.
    Mein Gameplan lautet also Distanz halten mit Frontkicks und Jabs. Schnelles Rein-Raus-Spiel beim Angriff. Generell hohe Schlag- bzw. Kickfrequenz. Locker, dafür kontinuierlich um Abstand zu wahren.
    Natürlich baut man auch Feints und Fakes ein, sonst wird es ja zu schnell durchschaubar. Aber grundsätzlich ist mein Reperoire echt nicht groß. Keine verrückten Sachen. Weniger ist mehr, dafür das gut beherrschen.

  10. #10
    Zwilling Gast

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    Sorry, grad erst gesehen, dass wir im Grappling sind ¯\_(ツ)_/¯

  11. #11
    Droom Gast

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    Zitat Zitat von Kohleklopfer Beitrag anzeigen
    Ich finde die Leute verlassen sich viel zu sehr auf ihre Pläne. Mal davon abgesehen ist das eh erst ab einem bestimmten Level wirklich sinnvoll, und selbst dann muss man es nicht übertreiben.
    Instinkt und Reflexe sind in diesem Sport um einiges wichtiger als diese ganze Gameplan Geschichte.
    Guck dir mal MMA ab nem gewissen Level an, da ist die Geschichte mit den Gameplänen noch viel ausgefelter und präsenter.
    Instikte und Reflexe werden durch einen Gameplan ja nicht obsolet und stehen nicht im starken Konflikt dazu.
    Björns Vergleich mit der Landkarte finde ich recht passend. Man weiß ungefähr wo man sich befindet und wo man hin will. Abkürzungen und Hindernisse kennt man auf diesem Weg auch, allerdings kann man trotzdem auch mal andere Wege nutzen wenn es situativ sinnvoll ist.

    https://www.youtube.com/watch?v=wvzuOiFWqBk

    https://www.youtube.com/watch?v=EAcu7DvGmPs

  12. #12
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    Kennt hier jemand ein Mindmaps-Programm, das sich gut für die Darstellung von Gameplans eignet, Videos sowohl aus dem Internet, als auch eigene Dateien einbettet und am besten nichts (oder nur wenig) kostet?
    Mein neuer Computer kann mein altes Mindmaps-Tool nicht lesen. Also werde ich wohl alles noch mal schreiben dürfen
    Was für eine triste Welt, in der es einfacher ist, ein Atom zu zerschmettern, als ein Vorurteil (Einstein)

  13. #13
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  14. #14
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    Danke für die Info :-)

    Leider müsste ich hierfür erst einmal eine ältere Java-Version installieren, da Freemind nicht mit der neusten Version läuft :-(

    Falls also jemand noch eine andere Idee hat - immer her damit :-)
    Geändert von Gudrun (10-04-2018 um 20:40 Uhr)
    Was für eine triste Welt, in der es einfacher ist, ein Atom zu zerschmettern, als ein Vorurteil (Einstein)

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