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Thema: Die koreanische Kampfkünste sind eine Nachbildung

  1. #1
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    Standard Die koreanische Kampfkünste sind eine Nachbildung

    Es wurde hier schon oft angesprochen, dass die Koreaner zu viel Vorstellungskraft haben. Ich habe neu dieses Video in Englisch gefunden, kann aber nicht beurteilen ob alles stimmt.


  2. #2
    zocker Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Steppen Beitrag anzeigen
    Ich habe neu dieses Video in Englisch gefunden, kann aber nicht beurteilen ob alles stimmt. ...
    Diese vorstellungskraft hat tkd verbreitungsmässig ziemlich weit vorangebracht.

    Wenn die behauptungen in dem video stimmen, wäre das aber natürlich ganz schön schlimm.


    Grüsse

  3. #3
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    Standard

    im groben sind das alles bekannte fakten. dieser video ging aber ein wenig ins detail. fand ich gut/interessant.

    natürlich kann ich mich manchen aussagen nicht anschliessen .
    es gibt original koreanische kampfkünste oder besser kampfsport. sagt er ja selber, dass in korea ringen trainiert wurde (ssireum).
    dann gibt es noch eine alte anleitung nach der HKMA-leute trainieren.
    und ganz klar, der spitzenreiter taekkyon . was eher ein geregeltes raufen bei dorffesten war, als eine kriegskunst. deswegen "play" und "lark" .
    dafür wird vom taekkyon auch nicht gesagt, dass es die älteste kk der welt sei. im moment gibt es wohl erste abbildungen, unter denen sich taekkyon-bewegungen vorgestellt werden können, um 1760.
    eine lehrlinie gibt es auch, allerdings ist die noch nicht so genau untersucht, wie die vom tkd. (jedenfalls habe ich noch nie eine überprüfung von song dokk-ki´s angaben gesehen).
    eine ähnlichkeit zu anderen kampfkünsten habe ich nur zum capoeira gefunden (wegen der gescheidigen bewegungsanforderung und der spielerischen herangehensweise).

    was das video nicht erwähnt ist die namensgebung des tkd.
    general choi liess sich nach einer demonstration seiner von ihm vertriebenen kk den namen taekwondo einfallen. dies kam, da er damit eine klangliche ähnlichkeit zum taekkyon herstellen konnte. auf die idee brachte ihn der damalige präsident von südkorea, welcher an der demonstration teilgenommen hatte und zu general choi sagte, dass ihn die darbietung ans "taekkyon" erinnerte. der präsi selber hat taekkyon wohl noch vor der japanischen besetzung und dem verbot der originären koreanischen kk/ks gesehen.
    für general choi war es einfach ein gut zu vermarktendes label, das eine verbindung zu wirklichen koreanischen "kampfkünsten" herstellte. damals war es eine gelungene werbestrategie, da nach dem krieg alles japanische verpöhnt war.

  4. #4
    Vagabund Gast

    Standard

    Diese "Uriginal"-Videos gibt es bereits seit Jahren und ich finde sie reichlich übertrieben. Es stimmt zwar hier und da ein bisschen und wir wissen alle um die misslichen Geschichtsfälschungen, die viele KMA betreiben, aber "Uriginal" würde ich als Propaganda bzw. Fake einstufen.

    Die meisten dieser angeblichen Behauptungen habe ich in Korea und auch sonst noch nie gehört. Z.B., dass die Vorfahren der Engländer Koreaner gewesen sein sollen. Das wird garantiert keine koreanische Institution behaupten. Oder dass Koreaner die Rakete entwickelt hätten usw. Das meiste (!), was da aufgeführt ist, ist völlig frei erfunden.

    Man findet auch in Deutschland Leute, die nicht ganz dicht sind und die (nicht mehr existierende) "Germanische Kultur" für das Alpha und Omega halten. Bekloppte gibt es überall. Deswegen kann man aber nicht behaupten, dass "die Deutschen" solche Märchen propagieren.

    Mein Eindruck ist, dass diese Videos von japanischen Nationalisten erstellt und verbreitet werden. Anstatt ihre unrühmliche Geschichte aufzuarbeiten und zu ihrer Schuld zu stehen, ist Geschichtsverzerrung in Japan nämlich weithin akzeptiert und macht auch vor Schulbüchern noch immer nicht halt. Stattdessen gehen japanische Nationalisten mittlerweile zur "Gegenoffensive" über. So in etwa wie dieser Bernd Hö... Wie heißt er noch? ;-) Nach dem Motto "Ab 5:45 wird sich zurück beschwert". Ein zaghaftes "sorry" hier und da in Sonntagsreden japanischer Politiker ist da bei weitem nicht genug. Das ist ganz bewusst aus der deutschen politischen Perspektive geschrieben.

    @BigX: Gut gesagt!

  5. #5
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    Standard

    @Vagabund, auf deine Antwort habe ich gewartet.

    Ich habe mir das Video wieder angeschaut und jetzt scheint mir, dass ein paar Übertreibungen gibt. Aber das kommt sicher nicht von japanischen Nationalisten, sie können kein Englisch.

  6. #6
    Vagabund Gast

    Standard

    Ich muss zugeben, dass ich nicht sonderlich viele japanische Nationalisten kenne, aber ich habe einige Japaner kennen gelernt, die gut bis sehr gut Englisch konnten (einige haben in den USA studiert).

    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es gibt in Korea tatsächlich Tendenzen dazu, die eigene Kultur zu überhöhen und es gibt auch blanke Fälschungen. Man muss aber die Kirche im Dorf lassen. Wenn irgendwo die Wahrheit strapaziert wird, muss man sachlich und belastbar dagegen argumentieren. Das tun wir im Bereich Taekwondo seit nun ca. 2 Jahrzehnten, auch in meinem Buch finden sich entsprechende Passagen.

    Ein "Rundumschlag" und die Prägung des Schlagwortes "Uriginal" ist dagegen plattes Internetniveau (welches leider mittlerweile Standard auf Youtube ist).

    Warum zum Beispiel nennen die "Uriginal" Videomacher nie irgendwelche Quellen für die angeblichen koreanischen Behauptungen?

  7. #7
    Vagabund Gast

    Standard

    Bei Minute 2 heißt es:

    However, for the reasons explained later, the Government realized that Korea did not have its original distinctive cultures (other than Kimchi) that appeal to the world.
    Abgesehen davon, dass das erstens unbelegt und zweitens falsch ist: Welche Gruppierung könnte ein Interesse daran haben zu verbreiten, dass Korea keine eigene Kultur hätte, die für den Rest der Welt interessant wäre?

    Übrigens begann die TKD-Geschichtsfälschung schon weit vor 1988. Das dürfte auch den Uriginal-Machern klar sein und eigentlich dürfte es ihnen in die Hände spielen. Passt aber nicht zu dem Narrativ, den sie etablieren wollen.

    Youtube ist die neue Bildzeitung ;-)

  8. #8
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    Ich stimme Vagabund zu, dass es sich bei dem Video wohl um einen Clip handelt, der von einem japanischen Nationalisten mit dem Ziel produziert wurde, die koreanische Kultur als Ganzes zu diskreditieren. Auf YouTube findet man einige solcher Videos und sogar ganze Kanäle, die sich hauptächlich diesem Thema widmen.

    Hier zwei Beispiele:
    https://www.youtube.com/channel/UCMI...w_CtWQdbup70Mg (Man beachte den Titel des Kanals)
    https://www.youtube.com/user/BuffonMusa/videos (bei diesem Kanal ist der Rassismus besonders offensichtlich: siehe Karikaturen von Koreanern)

    Das eigentlich perfide ist, dass der offensichtliche Rassismus in vielen dieser Videos unter dem Deckmantel einer "Offenlegung der Wahrheit" geschieht. Wie Vagabund bereits geschrieben hat, sind grundlegende Punkte, die die Geschichtsdarstellung in vielen koreanischen Kampfarten betreffen, durchaus richtig, aber bei weitem überzogen und schlecht belegt.

    Die Geschichtsdarstellung den meisten koreanischen Kampfarten ist tatsächlich sehr zweifelhaft, insbesondere was ihre japanischen Einflüsse betrifft. Ist angesichts der gemeinsamen Geschichte nachvollziehbar, wenn auch sicherlich nicht legitm. Sogar viele wissenschaftliche Publikationen in Korea, die sich mit Kampfarten befassen, führen diese Narrative mehr oder weniger stark fort. Neulich habe ich bspw. ein Buch gesehen, in dem argumentiert wird, dass koreanische Kampfarten zur zeit der 3 Reiche nach Okinawa gelangten und sich dort zum Karate entwickelten...

    Der Kampf um kulturelles Kapital wird vermutlich in ganz Ostasien sehr hart und nicht ganz sauber gekämpft. In Japan gibt man sicherlich auch ungern zu, welchen großen Einfluss das westliche Boxen auf die Entwicklung des Karate vor dem 2. WK hatte. Ähnliche Einflüsse gelten vermutlich auch für chinesische Kampfarten in mehr oder weniger großem Umfang.
    "To me ultimately martial arts means honestly expressing yourself"
    -Bruce Lee-

  9. #9
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    Das Thema scheint kompliziert. Ich dachte, dass es heutzutage nicht mehr so viel Feindschaft gäbe.

    Danke für die Antworten.

  10. #10
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    Stimme Vagabund zu.

    Korea hat eigene Kulturelle , Kulinarische ... etc. Errungenschaften.

    Wurde aber auch wie andere Kulturen von Nachbarländern und anderen Kulturen beeinflusst.

    Gesunder Patriotismus ist ok, leider gibt es nationalistische Gruppen die historischen Blödsinn verbreiten.


    Ähnliche Einflüsse gelten vermutlich auch für chinesische Kampfarten in mehr oder weniger großem Umfang.
    China hat wie Griechenland/Rom in Europa/Orient , in Asien einige Kulturen stark beeinflusst.

    Es ist aber auch seit Jahrtausenden von anderen Kulturen beeinflusst worden.

    Bsp. Kampfkunst:

    Shuai Jiao(Ringen) wurde vom Mongolischen,Mandschurischen und anderen nordasia. Stilen beeinflusst sowie

    das Bogenschiessen.

    Das tibetanische Boxen(Lions Roar) hat einige südchinesische Stile beeinflusst Hop Gar,Bak Hok,Lama Pai etc .

    Indischer Buddhismus,Yoga etc. hatten Einfluss auf die Entwicklung .

    usw.
    Geändert von Huangshan (04-04-2018 um 21:17 Uhr)

  11. #11
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    Zitat Zitat von Donnerfuß Beitrag anzeigen
    In Japan gibt man sicherlich auch ungern zu, welchen großen Einfluss das westliche Boxen auf die Entwicklung des Karate vor dem 2. WK hatte.
    Hatte es das? Das finde ich interessant und habe im Karateforum mal einen entsprechenden Thread aufgemacht.
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  12. #12
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    Eskrima-Düsseldorf:

    kurz:
    Nun das japanische VK Karate wurde vom Boxen und Muay Thai u.a. beeinflusst.

    Es gab in den 50/60ern einiige Vergleichskämpfe zwischen Karate und Muay Thai Kämpfern.(Nur wenige Karateka konnten gegen die Profis aus Thailand bestehen)

    Daraus resultierte die Gründung des japanischen Kickboxens.(siehe Geschichte des jap. Kickboxens)


    P.S.:

    Das chin. Sanshou/Sanda wurde u.a. von der russ. Boxschule beeinflusst.(siehe. Whampoa Militärakademie)
    Geändert von Huangshan (05-04-2018 um 11:28 Uhr)

  13. #13
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    Es geht um die Zeit VOR dem 2. Weltkrieg
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  14. #14
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    Im Karateforum gibt es eine recht detailierte Antwort von Henning Wittwer darauf. Wen es interessiert, auf jeden Fall anschauen.

    Wo es hier eben noch um Ungenauigkeit in der Argumentation ging: ganz frei davon bin ich also auch nicht
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