Ich finde, das Video ist ein gutes Beispiel wie man es nicht machen sollte. Danke dafür.
Ich finde, das Video ist ein gutes Beispiel wie man es nicht machen sollte. Danke dafür.
Ich kann das "Gehate" mancher User hier verstehen: Grappling gegen ein Messer? Völliger Schwachsinn!
Ich hab mal ein Messer-Seminar besucht, wo u.a. die Techniken wie im Eingangspost gezeigt wurden. Mit meinen Partnern habe ich wie folgt geübt:
1. Kontinuierlich Messerangriffe mit 100% Geschwindigkeit und Krafteinsatz.
2. Versuche die Angriffe in der Grapplingsituation fortzuführen, eventuell befreit der Angreifer den Messerarm oder übergibt die Waffe an die andere Hand, wenn möglich.
3. Angriffe aus Grappling-Situationen heruas, also Festhalten und dann Stich, Stich, Stich, ....
4. Angriffe beschränkten sich nur auf Stiche zum Bauch (vorne, seitlich).
Die im Seminar behandelten Techniken haben "funktioniert". Als Verteidiger konnte ich mich recht gut verteidigen, obwohl meine Partner wirklich versucht haben, mich "abzustechen". Ich wurde auch des öfteren getroffen, aber DEUTLICH weniger als erwartet. Als Angreifer war ich alles andere als ein Zombie. Ich wollte den Partner wirklich stechen, mein Arm wurde aber öfters erfolgreich isoliert als erwartet.
Danach waren wir alle geschafft und das gemeinsame Bier hat umso besser geschmeckt.
Ich denke, jeder sollte mal die Techniken im vom Björns geposteten Video erst mal ausprobieren. Ich GLAUBE mittlerweile, dass sie funktionieren. Keiner muss das für mich nachprüfen, indem er sich in eine Messerstecherei begibt. Ich konnte in einer kontrollierten Situation Messerangriffe, deren Freiheitsgrade bewusst eingeschränkt waren, "erfolgreich" abwehren, wobei "erfolgreich" auch heißen kann, dass ich in 7 von 10 Fällen tot bin statt in 9 von 10.
hat nix mit Gehate zu tun es funktioniert einfach nicht wenn man verschwitzt oder sogar blutig ist. Das lässt sich super mit Kunstblut simulieren. Hat auch nix mit BJJ zu tun. Sicher ist es besser als manch andere Sache, oder nichts zu machen, aber greifen mit beiden Händen ist einfach keine wirklich gute Lösung.
Das Video an sich ist nicht schlecht. Nur gleich zu Anfang vermisse ich das gute alte Konzept der "Gleichzeitigkeit" - demzufolge Verteidigung und Angriff eigentlich gleichzeitig erfolgen "sollten".
Ich versteh jedenfalls nicht so ganz, warum der Typ die Waffenhand fixiert / blockiert (= Verteidigung) und gleichzeitig die Schulter blockiert (= Verteidigung). Denn letztendlich führt dies noch zu keiner nennenswerten beeinträchtigenden Einwirkung beim Gegner, sondern nur zu der Situation, dass der Typ sich danach immer noch einigermaßen bewegen kann.
Aus meiner Sicht ist es jedenfalls sinnvoller, die Waffenhand zu blockieren (=Verteidigung) und dem Gegner mit der anderen Hand gleichzeitig mit aller Gewalt auf die "12" zu hauen (= Angriff). So führt man jedenfalls schon beim ersten Aneinandergeraten eine gewisse Substanzbeeinträchtigung beim Gegner herbei, die evtl. schon genügt, diesem die Lust am weitermachen zu verderben.
Geändert von Doc Norris (05-05-2018 um 09:50 Uhr)
Man muss halt immer schauen, welche Variablen und Freiheitsgrade man bei den Messerabwehrübungen gerade zulässt. Ich habe mir beim Seminar den Spaß gemacht und hier und da mal nen Messerschnitt zum Hals gemacht statt wie gefordert nur Stiche zum Bauch. War oft drin. Aber ist deshalb die geübte Abwehrtechnik automatisch schlecht? Falls der Angreifer so eindimensional angreift wie in meinem vorherigen Post beschrieben, dann GLAUBE ich schon, dass es klappt. Die Angriffe sahen etwa so hier (Vorsicht, Gewaltdarstellung im Video) aus.
Gegen alles kann man sich mMn nicht verteidigen. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, zunächst eindimensionale Angriffe abzuwehren und später weitere Freiheitsgrade und Parameter hinzuzufügen wie die verschwitzte Hand, die Schnitte zum Hals, Schläge mit der freien Hand usw., WOHLWISSEND, dass wir uns dabei immer in einem theoretischen Bereich bewegen.
Wie gesagt, meine Augenbraue kam auf dem Seminar öfters hoch als ich zugestochen habe. Aber ich habe es für mich selber ausprobiert und geschafft, den Messerarm zu greifen.
Es ist unmöglich als unbewaffneter ein Messer abzuwehren ohne dass man erstochen wird, wenn der Messer Angreifende mindestens 2 Stunden Messerkampf Unterricht hatte.
Um ein Messer erfolgreich abzuwehren, benötigt man mindestens auch ein Messer, oder eine Waffe die 3 mal so lang ist wie die Waffe des anderen.
Hier ein BeispielVideo:
*Das folgende Video bitte nur ansehen wenn du dein derzeitiges Weltbild der Kampfkunst nicht gefährden willst*
Wer nach dem Video noch immer der Meinung ist, als unbewaffneter ein Messer abwehren zu können, der kann sich gerne bei mir melden.
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