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Geändert von Pansapiens (08-04-2018 um 16:02 Uhr)
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Geändert von Pansapiens (08-04-2018 um 16:02 Uhr)
Bei "Qi" geht es ja um Lebensenergie. Dem Unterschied zwischen einem Stein (tot) und einem Lebewesen (lebendig). Was dieser Unterschied genau ist, kann auch die moderne westliche Wissenschaft immer noch nicht erklären. Immerhin beschäftigt sie sich aber mit dieser Frage.
Dann spürt man Qi normalerweise als Wärme. Unser Körper heizt sich auf immerhin 37 Grad hoch.
Wo diese Wärme genau entsteht, auf welche Weise sie durch den Körper fließt (auf Meridianen???), und ob man sie steigern oder mit einem geübten Bewußtsein steuern kann oder ob es dabei Blockaden geben kann, die man auflösen kann, sind Fragen, mit denen sich (soweit ich weiß) die westliche Medizin kaum bis gar nicht beschäftigt. Obwohl sie es sollte. Immerhin behauptet die TCM, bzw. die Lehre des Qigong ja, das sei ein Schlüssel zur Behandlung von Krankheiten. Und nicht erst seit heute.
Also: Qi mag ein altes Konzept aus einem fremden Land ("Nachbar China") sein, dennoch bietet die westliche Medizin zumindest bisher keine vernünftigen Erklärungen für die Themen, die damit zusammenhängen, sondern ignoriert diese mehr oder weniger. Wenn es eines Tages ein solches Fachgebiet der Medizin, z.B. einen Buchtitel "Die Wärmeentstehung und -ausbreitung im Körper und ihre Bedeutung bei der Behandlung von Krankheiten" geben sollte, kann man vielleicht auf den Begriff des Qi verzichten. Heute sehe ich das aber noch nicht.
Und ob man von der Beschäftigung mit Qi fett wird, weiß ich auch nicht (um mal das Thema zu erwähnen).
Geändert von Eistee (30-03-2018 um 18:33 Uhr)
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Geändert von Pansapiens (08-04-2018 um 16:02 Uhr)
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Geändert von Pansapiens (08-04-2018 um 16:02 Uhr)
Qi ist halt ein alter Versuch, Dinge die man konkret beobachtet hat zu erklären. Die konkreten Dinge existieren, und teilweise kann man mit dem Modell auch arbeiten, in der TCM. Am Körper kann ich Vorgänge die bei anderen Leuten im Rahmen der Stimulation von innerer Kraft passiert sind mit Worten benennen, beschreiben, und daran kann man in etwa erkennen ob und wo man auf dem richtigen Weg ist. Das auswendig zu wissen hilft nur eher überhaupt nicht, diese Effekte die sich ja über das Training und per Stimulation einstellen zu "beherrschen". Das lernt man wie laufen, die "Idee" wie ein Mensch geht ist tief drinnen schon vorhanden, und wird aktiviert. Genauso verhält es sich mit "innerer Kraft", die durchaus in verschiedenen Schattierungen kommen kann.
Am Ende ist das aber EIN Mechanismus der sich aus Dingen zusammensetzt die einfach da sind, im Menschen. Weil er mal ein Tier war und grösstenteils auch noch ist. Ein Mechanismus der aus Ökonomiegründen nicht immer volle Kanne läuft, und bei Normalos auch sehr degeneriert ist weil sie ihn nicht benutzen. Diese Energie zu verbraten kostet Kalorien die entwicklungsbiologisch während der Eiszeiten nicht vorhanden waren, wenn ich raten müsste würde ich sagen dieser Mechanismus wurde dort zugunsten der Energieökonomie und des Gehirns deaktiviert. Man kann ihn aber eben wieder wecken, und dann läuft der genauso wie bei grossen Primaten oder z.B. einem Bären. Mit erheblichem Kraftzuwachs wenn er läuft, unter eklatant progressivem Verbrauch der Resourcen.
Offensichtlich ist das aber nicht failsafe und immer sofort volles Rohr da, wie man an den vielen "IMAlern" sieht die das nicht kennen. Bei mir hat es schon mit 9 angefangen, lief lange Sparflamme, fing dann mit Mitte 20 langsam an grösser zu werden weil ich es im Sport mehr genutzt habe ohne zu wissen dass es da ist, und mit 30 fing es dann spontan richtig an. Mit 32 hatte ich dann ein Maximum, und danach ging es zukzessive über etwa 8 Jahre wieder weg, vermutlich weil ich mit dem auf Kriegsfuss stand. Immer Aggressionen, immer Wut, immer danach suchend dass mich einer angreift und ich ihn damit extrem zusammenfalten kann wie einen Pappkarton. Denke mal als Reaktion darauf was ich als Kind so dulden musste. Irgendwas in mir hat angefangen das abzuschalten, bevor einer liegen bleibt. Vielleicht eine gute Idee, so bin ich nicht im Knast gelandet. Ich glaube Chen Xiaowang oder Chen Zhonghua hat mal in einem Video davon gesprochen dass einen das auffressen kann.
Und um nochmal auf das Thema zurückzukommen, ein Teil dieses Mechanismus erfordert Resourcen die sich in Form von Gewebe und eingelagertem Wasser vermutlich mit "was drin" einstellen. Diese haben ein Gewicht und davon nimmt man zu und sieht ggf. fett aus. Ich habe als das bei mir annähernd voll ausgebildet war 86 Kilo gewogen statt vorher 72, aber nicht 96 oder 126. Ich hatte warum auch immer ein Doppelkinn und dicke Oberschenkel- und Oberarmansätze, aber dünne Arme und Beine darunter. Ich sah aus wie aus mehreren Menschen zusammengeschraubt, Schultern, Hals, Bauch und Hüften von nem Gewichtheber, Unterarme und -schenkel vom Asketen. Ich hatte (und habe) diese unansehnlich aussehende Kugel am Bauch, die war aber fest und von einer dicken Muskelplatte umgeben die dicht an die Rippen anschloss so dass man keinen Finger dazwischen bekam. Fett am Bauch greifen konnte man keins, heute leider schon. :/ Das hat mit dem kugelrund werden und 130kg wiegen nichts zu tun. Vielleicht kann dieser Einlagerungsprozess Amok laufen, vermutlich ist das ab einer gewissen Gewichtszunahme aber einfach nur Fett vom viel Essen.
Die kinästhetische Bewegungskompetenz kommt übrigens noch obendrauf, die ist notwendig damit man mit diesem Kraftzuwachs seine Gelenke nicht kaputt macht. Diese Ausrichtung aller Gelenke für minimale Scherkräfte und perfekte Balance die auch elegant wirkt geht auch ohne die Kraft, sie ist eine notwendige Begleitkomponente und nicht "der Mechanismus". Kraft ist nicht alles was da passiert, dadurch bewege ich mich immer noch so, man frage mal Glückskind wie das auf einen Laien wirkt. Nur ohne die Power.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Die Wirkung der Kraft kann Masse beschleunigen, Dinge zertrümmern etc. Damit ist "Kraft" noch nicht definiert. Und woher kommt der Impuls? Ist es der Impuls der Kraft erzeugt? Was ist der Impuls? Was ist "Kraft"? Warum soll Kraft, die "mühelos" erzeugt wird, keine starke Wirkung entfalten können? Wenn man ein schweres Gewicht via Flaschenzug mit viel weniger Aufwand hebt, ist dann auch automatisch viel weniger Wirkung da? Die benötigte "Kraft" für das Heben des Gegenstandes ist noch immer dieselbe, oder? Ist die Wirkung wirklich vom Aufwand abhängig? Wo und wann entfaltet die "Kraft" seine Wirkung? Eventuell neuer Thread?
In einem weiteren Thread könnte man die Definition(en) von "Qi" diskutieren", anstatt immer nur behaupten, dass Qi nicht existiere. "Qi" ist real. In den westlichen Sprachen gibt es keine 1:1 Übersetzung, die dem Wort "Qi" entspricht. Um tiefer zu gehen, müsste man die verschiedenen Begriffe erläutern, die man in unseren Sprachen benötigt, um auch nur annähernd zu verstehen, was "Qi" denn nun eigentlich ist (oder sind?). Vielleicht geht mal eine Diskussion um dieses Thema tatsächlich weiter, als es bis anhin durch die Mitglieder dieses Forum zugelassen wurde?
Geändert von Melphin2 (03-04-2018 um 16:45 Uhr)
Das was du mit Qi verbindest, Kanntest du dieses ETWAS , schon bevor du darüber gelesen oder gehört hast ? Konntest du schon davor , es sehen oder spüren , es wahrnehmen und wenn ja , WIE ?
Oder bist erst durch Bücher, durch Beschreibungen oder dem Betreiben von Stilen auf dieses Phenomän gestoßen und hast dann im Nachhinein versucht Dinge in dir , als Qi zu interpretieren ?
Du ahnst , worauf ich hinaus will. ?
Wenn du vorher etwas gespürt hast , dann weisst du dennoch nicht , ob das was du wahrnimmst , wirklich das ist was irgendwo beschrieben steht. Du vermutest es nur und findest ev. übereinstimmungen mit den Beschreibungen. Und ordnest nun im Nachhinein etwas zu.
Wenn vorher nix in der Richtung war, wird es noch kniffliger , denn nun weisst du erst recht nicht , ob du durch aufgenommene Beschreibungen, eben jene Wahrnehmungen , just selber erzeugst. Du hast ja nun gewisse Vorgaben , wie ungefähr es sich darzustellen hat.
Ein Dilemma.
Eigene Erfahrungen mit Wahrnehmungen , würde ich nie jemanden absprechen , aber immer misstrauisch gegenüber den Zuordnungen sein. Vor allem wenn sie fremdinduziert sind. Denn Qi und Meridiane sind nunmal nicht wirklich hausgebrauch in Europa , ebenso wenig wie Prana und Nadis.
Was ich meine . Hinsehen, hinhören , allemal , aber strikt zu sagen , das ist dies und das ist jenes , hmh , das eher mit Vorbehalt oder Bedacht.
Kraft berechnet sich grob über F = m * a, der Impuls je nach Art der Kollision als p = m * v oder p = m/2 * v² oder eine Mischform. Da der menschliche Körper Kraft bzw. Impulse nur auf zwei Arten erzeugen kann, nämlich entweder über Fallen/Auflehnen oder über die Verstoffwechselung von ATP zur Muskelkontraktion, ist KEIN großer zerstörerischer Impuls "mühelos". Es sei denn man springt jemandem vom 3m-Brett auf den Kopf. Jemanden hinschubsen geht mühelos, auch jemanden taumeln lassen. Wenn man denjenigen aber nicht vor einen Bus, eine Treppe hinunter oder in eine Grube schubst steht er in der Regel einfach wieder auf und ist danach höchstens angepisst oder interessiert wie man das gemacht hat. Wenn man einen toten Ball sehr stark beschleunigen oder verformen kann, dann klappt das auch mit Menschen. Insofern manifestiert sich "innere Kraft" dann auch an solchen toten Gegenständen in Form mehr als ordentlicher Beschleunigung, oder man hat schlicht keine "innere Kraft". Da kann man sich dann noch auf den Kopf stellen mit "doch! voll wahr! also ehrlich getz!", aber wenn man keine Gegenstände kräftig bewegen kann dann bewegt man auch keine Menschen so dass es weh tut. Was meistens die Voraussetzung ist, um Auseinandersetzungen mit Nachdruck zu beenden.
Auch wenn man selbst das Objekt der Beschleunigung oder von Biegemomenten durch äussere Kräfte ist, ist es äusserst hilfreich wenn man nicht versuchen muss mit dem Knochen zu diskutieren dass er das doch mühelos halten können sollte. Sondern in der Lage ist, mit so grosser Muskelkraft, hier über Peng Jin, gegenzuhalten dass das Gelenk eben nicht deutlich über den normalen Bewegungsraum hinaus ausgelenkt wird. Das tut sonst meist weh und resultiert in komischen Verfärbungen. Ich bin da relativ tolerant für alternative Lösungen, ich persönlich mag es aber wenn meine Knochen und Gelenke in ihrer ursprünglichen Form mit relativ gesehen geringem Schmerzangebot erhalten bleiben. Das kann ja jeder für sich entscheiden ob er das gut findet.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Na ja, in den chinesischen KK ist ja ganz gut erklärt was unter „Qi“ zu verstehen ist.
Es ist das manifestierte Gefühl einer Idee das sich über die Kraft der Muskeln auf die Knochen übertragen läßt.
Oder westlich:
Ich erzeuge über ein Bild in meinem Kopf eine Spannung in den Muskelketten, die ich wahrnehmen kann und mit der ich dann arbeiten kann um Bewegungen auszuführen.
Nix mystisches.
In einem anderen Kontext kann Qi dann wieder eine andere (westliche) Bedeutung haben bzw. kann ich über die Idee von Qi Gefühle kreieren, mit denen ich mich dann bewegen kann (fließen lassen, Wasser, Dampf etc.).
Gerade die Idee von Wasser, das verdampfen kann, ist in einigen KK sehr beliebt, ebenso das Wasser, das ich bewege.
Wenn ich das Qi weiter „transformiere“, im alchimistischen Sinne, wird es „feinstofflicher“, und ändert seine „Eigenschaft“. Dadurch ändert sich die Qualität der Idee etc.
Am Ende sind es Ideen, die ich nutze um Gefühle zu kreieren, mit deren Hilfe ich mich bewege, bzw. die Wahrnehmung meines Körpers verfeinere. Je mehr ich den Geist forme, desto mehr findet sich dies auch im Körper wieder (dies geschieht durch die Transformation).
Der „Kreislauf des Wassers“, bzw. die Transformation wird ja recht schön im Neijing Tu dargestellt...
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Geändert von kanken (03-04-2018 um 17:48 Uhr)
Würdest du dann sagen , daß qi in der KK anders betrachtet wird als z.. In der TCM ? Würde mich wundern , aber hey ich höre gern zu.
Ich frage deshalb , weil sowohl in der Akupunkturausbildung als auch in den Qi-Gong Seminaren , Das Qi durchaus als eine Art Antriebskraft , Stichwort "das Qi bewegt das Blut" usw. Betrachtet wurde.
Da wurde von Leere und Fülle-Zuständen gesprochen , von blockierten Kanälen , nur um dann in der Anwendung der Nadelsetzung mit einem OHMmeter zu hantieren um über den Hautwiderstand , das korrekte Areal zu finden. Was mich eh gewundert hat.
Es wurde aber nie , Qi in der Weise beschrieben , wie du es oben dargelegt hast. .Auch wenn ich es in der Anwendung , im Wirken , ebenso sehe.
Klar wurde von verschiedenen Qi-Qualitäten und Differenzierungen gesprochen , aber eben nie von durch Ideen generierte Gefühle um Ketten zu aktivieren.
Gefühle waren nur als pathogene Faktoren beschrieben , wie , zu viel Freude schädigt das Herz oder zu viel Wut die Leber ...........
Mir ist klar das die Beschreibungen Leber, Niere , Herz usw. Sich mehr auf FUNKTIONEN beziehen und nicht direkt auf die westliche Sicht der Organe und Qi hier eher Zustände dieser Organfunktionen beschreibt, im Sinne von lebendig , gefüllt und leer, kraftlos . Doch bleibt es eine Sicht von lebendiger Kraft........
Deshalb die Frage, siehst du Unterschiede in der Sicht von Qi in den Kk im Gegensatz zu er Tcm ?
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