Vielen DANK, absolut lehrreiche Antwort für mich!
Zitat Zitat von Soju Beitrag anzeigen
Wenn deine Aufgabe ist das Deutsche System dort vorzustellen, dann vergiss das Chinesische. Erstens ist das sehr sehr vielfaeltig und zweitens "verwaessert" es deine Vorstellung wenn du Dich darauf beziehen willst. Konzentrier Dich darauf, dass du "dein" System vorstellst ohne andere Systeme schlecht zu machen.
Alles klar.
P.S. Ergänzende Anmerkung: Es geht mir in keinster Weise darum, irgendwas schlecht zu machen! Dazu kenne ich weder "das System" so gut, noch ist mir vollkommen klar, das Kritik nur Widerstand erzeugt (selbst wenn sie berechtigt wäre (wovon ich eben 0 Ahnung habe)). Es geht mir einzig darum zu erfahren, a) wie ihr System ganz aktuell ist ... und b) was daran geschätzt wird. Im Sinne einer alten "Seminarempfehlung" ist das IMHO ultra-wichtig: "Erst 3x 'folgen', bevor man einmal 'führt'".

Generalisierungen sind zwar kritisch Zu sehen, aber "als Masse" sind Chinesen sehr davon ueberzeugt, dass sie es richtig machen und sind nicht sehr offen fuer anderes. Das sit zum Teil in dem sehr hohen kulturellen Stolz der Chinesen begruendet udn dann darin, dass vor allem die gebildeteren sehen, dass sie den Westen in vielen Gebieten ein- und ueberholen (das kann man Stundenlang diskutieren). Warum sollte deren Methode also falsch sein??? Zum Beispiel finden viele Chinesen, dass es in Europa viel zu lasch zugeht an Schulen und Kindergaerten, zu wenig Disziplin, zu wenig Hausaufgaben, zu wenig Respekt vor dem Lehrer, zu vel Spielen und am besten sollte im Kindergarten schon mit der schulischen Ausbildung begonnen werden. Wenn du das erstmal schlecht redest werden die blockieren und sich fragen warum der Auslaender deren Tradition schlecht macht ("You don't understand China" aus, vorbei).
Eben! Da genau diese Überzeugung, etwas richtig zu machen, eigentlich doch überall (!) gilt, geht es mir einzig und allein genau darum: Zu erfahren, WAS genau sie für den Kern dessen halten, was sie "richtig" machen.
Ich gebe schon seit ein paar Tagen Seminare, und egal welches Thema gerade ansteht und warum die Teilnehmer da sind: Im Kern denkt jeder, dass da schon viel Richtiges dabei war bisher (und wenn's nur aus Gewohnheit ist). Kritik ist IMHO also vollkommen kontraproduktiv (immer) - und um Kritik geht es IMHO überhaupt nicht. Es geht einzig darum aufzuzeigen, dass es verschiedene Perspektiven gibt. Meine Meinung: Wenn ich als Fremder (der ich bin) komme und ihnen "einen vom (besseren) Pferd" erzähle, habe ich verloren, bevor ich angefangen habe. Es geht (wie Du auch weiter erwähnt hast) um Denkanstöße, nicht mehr nicht weniger ..... gewichten/ vergleichen müssen die Teilnehmer immer selbst! SIE sind die Experten für die Anwendung (oder eben auch Ablehnung) des Erfahrenen, nicht ich.
Kritik kann man IMHO dann üben, wenn man sich näher gekommen ist. Und das ist im Rahmen eines 3 Tages-Seminar einfach (nur) ein frommer Wunsch (meistens).

.....die versiegen dann Wieder wenn die Generationd er Eltern / Schwiegereltern hoert was der Auslaender so erzaehlt hat und sich einmischt :-)
Guter Aspekt.

Ganz generell: "Wir" werden niemals 100% verstehen wie "der Chinese" tickt, und umgekehrt genau so. ..... Gegenseitiger Respekt und gut is.
Vollkommen mit - eben genau deswegen bin ich ja so neugierig und frage halt lieber im Vorfeld. Der Grundgedanke des Veranstalters: Wir (die Trainer) sind die Experten; meine Verständnis: Wir sind die Lernenden ... und treffen (im besten Fall) auf Lernende/ Lernbereite!

Nochmals vielen DANK. 1+