Gibt im DKV die DSB anerkannten Trainer-Ausbildungen. Manche Vereine wollen die aus Versicherungsgründen und zwecks Zuschüßen durchaus haben.
Im Juju lernt man kein Bunkai. Die Bunkaitechniken sind nicht mit Judo/Jujutsu zu verwechseln. Im Juju mache ich einen Genickdrehhebel im Karate einen Knickdrehhebelruck - theoretisch. Klar macht auch ein Ian Abernethy so Gedöns wie seinen walisischen Hüftwurf in der Heian Sandan. Aber man muß ja nicht jeden Mist nachmachen.
Karateka wollen kein realistisches Bunkai oder angstbehaftetes Randori durch alle Distanzen.
Karate zieht eher Kampfkünstler und ÄstehtInnen an.
Machen kann man meist nicht so viel extra, weil das Pack für den nächsten Gürtel seine Programme trainiert. Und das offenbar selten alleine zuhause... obwohl Karate wie geschaffen dafür wäre.
Ich weiß das, weil ich mir lange mit anderen Trainern Klientel gelteilt habe. Karate auf breiter Linie zieht halt bestimmte Leute an.
Geändert von Gürteltier (09-06-2018 um 22:08 Uhr)
"We are voices in our head." - Deadpool
Äh ... es mag ja sein, dass ich da was missverstehe, aber das Gewünschte gibt es doch schon längst? Warum das Rad neu erfinden?
Wer mag, der schaue mal unter Karate-Praxis. Karate abgewandelt/eingesetzt mit dem klaren Ziel, anwendbare, möglichst realitätsnahe SV zu vermitteln. Hebel, Würfe, fiese kleine Sächelchen. Alles basierend auf dem "klassischen" Karate.
Schön, ich persönlich bin in Bezug auf Kihon und Kata deutlich ... äh ... traditioneller gestrickt, übe diese Dinge daher vorrangig im heimischen Verein. Aber die Lehrgänge der Karate-Praxis-Jungs (und -Mädels) nehme ich immer wieder gerne mit. Und, ja, da werden durchaus Anwendungen schon der Heian-Katas vermittelt, die Fliegen lehren.
(Nebenbei macht das auch noch Spaß...)
Zum Thema was man als Nicht-Trainer im Verein darf wurde ja schon einiges gesagt. Als Ergänzung vlt. noch, manche Kommunen wollen auch bei der Vergabe von Hallenzeiten Leute mit Trainerschein. Da reicht im Normalfall aber auch Trainer Breitensport. Ansonsten sprich mit deinem Verein ab was du wie anbieten willst.
Prinzipiell finde ich den Ansatz, etwas ringerisches zum Karate zu trainieren um ein tieferes Verständnis für Bunkai zu bekommen nicht schlecht. Aikido, Hapkido, JuJutsu, Aiki-Jutsu etc. erweitern auf jedenfall den Horizont, was mit welcher Bewegung gemeint sein könnte. Auf die Details auf die Gürteltier u.a. hier verwiesen kann man später noch eingehen. Bei uns im Dojo gilt generell Realismus vor Tradition. Wenn es funktioniert, ohne den Prinzipien des Karate zuwider zu laufen, dann mach es. Zur Not irgendwann in einer eigenen Gruppe wenn deine Trainer da querschlagen.
Richtig ist aber auch, dass die Grundlagen erstmal sitzen müssen bevor es zur Anwendung geht. Alles andere endet meiner Erfahrung nach in wildem Rangeln, schlechtem Kickboxen und häufigen Verletzungen.
Karate braucht insgesamt Zeit um es verstehen, verinnerlichen und anwenden zu können. Wenn du die nicht hast oder das nicht willst, tu dir und deinen Trainern einen Gefallen und such dir was anderes. Kickboxen, Krav Maga oder sonstwas.
Weil Karate dazu herausfordert.Zitat von Ripley
Äh ... es mag ja sein, dass ich da was missverstehe, aber das Gewünschte gibt es doch schon längst? Warum das Rad neu erfinden?
Im Karate gibt es das Anwendungswissen noch immer irgendwo und zum Zusammensuchen. Das Curriculum an sich fordert aber zum Besserwissen heraus.
Hätte darum auch fast mal mit American Kenpo angefangen, um es praxistauglich zu machen, bevor es vor den gesammelten Unsinnigkeiten kapitulierte :
Das Gürteltier
"We are voices in our head." - Deadpool
Klar gibt es Vorgaben, das hängt auch wieder daran, wie Du Dich organisierst.
Als eingetragener Verein zum Beispiel musst Du "irgendwas gemeinnütziges" ausweisen können, Dich dazu ggf. einem Dachverband anschließen, dann musst Du, besonders als Trainer, auch dessen Vorgaben einhalten. Eine einmal erworbene Lizenz muss regelmäßig verlängert werden und zu diesen Gelegenheiten, also Ausbildung und Verlängerung, bringt man Dir dann bei, daß Du in Deinem Training Gesundheit erhalten, Unfälle vermeiden und Risiken einschätzen musst. Du hast Sorgfaltspflichten gegenüber den "Schülern" im Allgemeinen und Aufsichtspflichten gegenüber Minderjährigen im Speziellen. Das ergibt sich dann, im Fall eines e. V., durch die Anbindung an Landes- und Bundessportbund. Allgemein realistisches, aber Verletzungen förderndes Herumgekloppe schließt sich da eher aus.
Gehst Du es kommerziell an, hast Du ähnliche Pflichten - hier macht z. B. der Versicherungsschutz Vorgaben - Du brauchst ausgebildetes Personal, das schließt Dich mit ein, darfst nicht fahrlässig handeln, musst Haftungsgrundlagen im Vorfeld klären ....
Und wenn Du Schüler zu einer Prüfung schicken willst, sollten sie das Prüfungsprogramm, vielleicht die Dojokun und die Wettkampfregeln beherrschen - sonst fällt er / sie nachher durch, weil der Kontakt zu hart, oder der Rhythmus falsch war. Also auch wieder Vorgaben, die es einzuhalten gilt.
Bahnen laufen - warum stören sich so viele immer wieder daran?! Kihon ist ein Basistraining, richtig betrieben fördert es Fitness, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordinationsvermögen beim Schüler und dem Lehrer gibt es die Möglichkiet, einfach mehrere Schüler zu unterrichten, zu kontrollieren, zu korrigieren. Kihon ist ja nicht in allen Kyu bzw. DAN Graden gleich. Anfänger machen im Kihon z. B. 5 Sätze á 5 Gedan Barai im Vorwärtsgehen - und dann im Kumite das Gleiche mit dem Partner. DAN Grade vielleicht in der gleichen Zeit 10 Sätze mit je 5 Stück 4-fach Kombinationen aus Arm- und Beintechniken, wobei diese Kombinationen dann im Kumite mit mehreren Partnern zu üben und zu vertiefen sind. Letzte Woche durfte ich z. B. im Kihon 5 verschiedene Kombinationen mit je 3 Techniken aus der Heian Sandan heraus acht oder neun mal machen. Dann die gleichen Abfolgen mit wechselndem Partner im Kumite. Dann mehrmals die Kata. Am Ende schwirrt Dir der Kopf, Du pumpst nur noch und Deine Arme und Beine sind von den vielen Kontakten bestens massiert. Wenn Du schlecht abwehrst, trifft das auch auf Deinen Rumpf zu
Die Dojos, die ich im Karate gerne besuche machen es z. B. so:
- Aufwärmen - Kihon - Kumite - Kata - Abwärmen
- Aufwärmen - Kihon - Kata - Bunkai - Kumite - Abwärmen
Schon sind 90 Minuten Trainiing vorbei und ein Teil war dann eben Bahnen laufen. Zeig mir mal ein Dojo, in dem im regulären Training 90 Minuten Kihon betrieben wird. Und ein guter Trainer schafft immer einen Bezug zwischen den einzelnen Elementen.
Geändert von karate-kampfkunst (19-08-2018 um 01:09 Uhr)
Die Aussage ist so nicht richtig.
Die Gemeinnützigkeit hat nichts mit der Eintragung des Vereins zu tun, d. h. ein e. V. muss nicht gemeinnützig sein und umgekehrt kann ein Nicht-e. V. gemeinnützig sein.
Dass die Verbände in der Regel Gemeinnützigkeit fordern und mit dem Gemeinnützigkeitsstatus gewisse Annehmlichkeiten verbunden sind, die gerade für Sportvereine attraktiv sind, ist eine andere Frage.
Geändert von Ezares (19-08-2018 um 07:16 Uhr)
Ob die Gemeinnützigkeit anerkannt wird, hängt von der Festschreibung gemeinnützig anerkannter Zwecke (§ 52 AO) in der Satzung und schließlich den weiteren Anforderungen der Abgabenordnung (Steuerbegünstigte Zwecke) ab. Dies und die praktische Verfolgung der Zwecke wird vom Finanzamt geprüft. Prinzipiell können also z. B. auch eine GmbH (als gGmbh), AG (als gAG) oder Stiftungen Gemeinnützigkeit erlangen, wenn sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen.
Die Eintragung in das Vereinsregister zur Erlangung des e. V.-Status selbst ist eine ganz andere Baustelle und wird durch das zuständige Amtsgericht vorgenommen.
Geändert von Ezares (19-08-2018 um 09:30 Uhr)
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