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Thema: Wie funktioniert Seme?

  1. #1
    shidachi Gast

    Standard Wie funktioniert Seme?

    Hallo liebe Leute,

    als Kendoka höre ich oft den Ausdruck Seme.

    Seme ist ein hochkompliziertes Konzept, und vereinfacht scheint es zu heißen, dass man den Gegner unter Druck setzt und so eine Schlaggelegenheit schafft.
    Doch auch wenn man sich das bewusst macht versteht man irgendwie noch garnichts.
    Wie baut man diesen Druck auf? warum reagiert der Gegner ggf. nicht darauf? usw. usw.

    Daher mal die Frage in die Runde: Was ist eurer Meinung nach Seme? wie wendet ihr es an? und wie trainiert ihr euer Seme?
    Geändert von shidachi (10-06-2018 um 22:44 Uhr)

  2. #2
    Wong F. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    Hallo liebe Leute,

    als Kendoka höre ich auft den Ausdruck Seme.
    Yo. Was bist du denn für ein Kendoka? Wieviel Jahre trainierst du schon? Bist du höherer Meistergrad?

  3. #3
    shidachi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen
    Yo. Was bist du denn für ein Kendoka? Wieviel Jahre trainierst du schon? Bist du höherer Meistergrad?
    Ist das relevant?

    Auf die Frage was für ein Kendoka ich bin weiß ich ehrlichgesagt keine Antwort. Ein normaler?

    Ansonsten: seit ca. 6-7 Jahren dabei. 1. Dan

  4. #4
    Wong F. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    Ist das relevant?
    Naja, es schien mir ne Frage zu seiun, die über das technische hinausgeht. Da ist es in gewissem Maße schon interessant, denk ich.
    Bin sehr gepannt, was die Kendo-Experten sagen.

  5. #5
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    Standard

    Ich weiß nicht ob das gleiche gemeint ist aber aus Eskrimasicht:

    Ich setze den Gegner durch eigene Aktionen unter Druck die ihn zur Aktion zwingen. Ich gehe z. B. - natürlich durch ein gewisses Vorgehen geschützt - auf ihn zu; somit hat er mehrere Möglichkeiten:

    a) er greift an - ich bin vorbereitet
    b) er greift nicht an - ich kann Angreifen und bin durch meinen Angriff im Vorteil
    C) er weicht zurück - ich kann evtl. nicht angreifen, habe aber die Initiative

    So mal grob zusammengefasst...
    Geändert von Eskrima-Düsseldorf (11-06-2018 um 10:42 Uhr)
    Personal Training in Düsseldorf
    Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN

  6. #6
    Shoto☯︎Kahn Gast

    Standard

    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    Seme ist ein hochkompliziertes Konzept,
    Nein, wieso?

    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    und vereinfacht scheint es zu heißen, dass man den Gegner unter Druck setzt und so eine Schlaggelegenheit schafft.
    Scheint, muss aber nich stimmen!

    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    Doch auch wenn man sich das bewusst macht versteht man irgendwie noch garnichts.
    Ist Erfahrungssache.

    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    warum reagiert der Gegner ggf. nicht darauf? usw. usw.
    Vielleicht weil du nur erster Dan bist und nicht lange genug dabei oder zu wenig intesiv trainierst??

  7. #7
    Gabe Gast

  8. #8
    shidachi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Eskrima-Düsseldorf Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht ob das gleiche gemeint ist aber aus Eskrimasicht:

    Ich setze den Gegner durch eigene Aktionen unter Druck die ihn zur Aktion zwingen. Ich gehe z. B. - natürlich durch ein gewisses Vorgehen geschützt - auf ihn zu; somit hat er mehrere Möglichkeiten:

    a) er greift an - ich bin vorbereitet
    b) er greift nicht an - ich kann Angreifen und bin durch meinen Angriff im Vorteil
    C) er weicht zurück - ich kann evtl. nicht angreifen, habe aber die Initiative

    So mal grob zusammengefasst...
    Wirkt zumindest nach meinem Wissensstand wie ein sehr ähnliches Konzept.


    Zitat Zitat von Shoto☯︎Kahn Beitrag anzeigen
    Nein, wieso?

    Scheint, muss aber nich stimmen!

    Ist Erfahrungssache.

    Vielleicht weil du nur erster Dan bist und nicht lange genug dabei oder zu wenig intesiv trainierst??
    Ich lese da viel Kritik an den Aussagen, und sehe keine Antwort auf die Frage.
    Selbst hohe Danträger diskutieren noch über dieses Konzept.
    Die Erklärungen sind teilweise sehr unterschiedlich, komkrete Vorschläge wie man es trainieren kann selten.
    Es ist ein Konzept, über das viel diskutiert wurde, und über das es sich nach wie vor zu diskutieren lohnt.

    Verschiedene Ansätze können dazu durchaus Horizonterweiternd sein.

  9. #9
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    1.140

    Standard

    Ich betreibe kein Kendo, ich kann dir mit dem Begriff nicht weiterhelfen. Ich habe mir jetzt etliche Youtubevideos angesehen, was an fechterischen Aktionen darunter subsumiert wird. Ich fasse das als Florettfechter als zusammengesetzter Angriff (mit Vorbereitung,Finten etc.)/Spiel/zweite Absicht auf. Der Bereich, bei dem man versucht das Gefecht in seinem Sinne zu lenken. Was das im Einzelnen ist, in welche Standardsituation es münden soll und welcher Mittel man sich bedient, ist von Fechter zu Fechter verschieden.
    Lernen tut man das im Florettfechten an und für sich grob in drei Stufen.
    A: Basisarbeit
    Distanzübungen. Zum Beispiel dein Partner versucht den Abstand zu halten und ficht passiv du verkürzt überraschend mittels deiner Beinarbeit und triffst.
    Auge entwickeln. Dein Partner gibt dir immer wieder zwischendurch Einladungen auf die du dann in abgesprochener Weise schnellstmöglich reagieren musst. Damit lernst du welche Haltung des Gegners dir die Gelegenheit zu einer bestimmten Aktion gibt. Wann er stark, wann er schwach ist, vielleicht unbeabsichtigt Fehler macht.
    Taktiles Verständnis. (Führt hier zu weit, Klingendruck, Reflexparade, Rhythmus als Stichworte)
    Erst wenn du das beherrschst, kannst du Druck aufbauen.

    B: Schwerpunktsetzung
    Du trainierst Aktionen, die dir liegen, intensiver und punktest damit öfter gegen Leute, die einen anderen Schwerpunkt setzen.

    C: Du zwingst deinen Stil auf bzw. versuchst es.
    Das ist letztlich Erfahrungssache, welche Methoden bei wem wahrscheinlich klappen. Du fühlst vor und versuchst den Gegner zu lesen. Greift dein Gegner gerne an oder wartet er lieber ab, ist er schreckhaft, bevorzugt er die Klinge wegzuschlagen oder bindet er lieber… . Jeder versucht den anderen zu lesen und gleichzeitig die eigenen Absichten zu verschleiern und im Hinterkopf baut sich beim Fechten der Plan für den entscheidenden Treffer auf. Ob man den dominanten Plan verfolgt hat und einen Tick voraus ist zeigt sich dann beim Showdown. Mit der Anzahl von Gefechten auf Turnieren erlangen talentierte Fechter tiefere Einsicht wie der Hase läuft.

    Hoffe das hilft dir weiter.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  10. #10
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    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    Ich lese da viel Kritik an den Aussagen, und sehe keine Antwort auf die Frage.
    Selbst hohe Danträger diskutieren noch über dieses Konzept.
    Die Erklärungen sind teilweise sehr unterschiedlich, komkrete Vorschläge wie man es trainieren kann selten.
    Es ist ein Konzept, über das viel diskutiert wurde, und über das es sich nach wie vor zu diskutieren lohnt.
    Willkommen in der Welt des modernen Kendô (leider). Ja, ich sollte nicht verallgemeinern. Aber das was du beschreibst (in rot hervorgehoben), erlebst wohl nicht nur du so.
    Ich bin ein erklärter Gegner von "einfach weitertrainieren, kommt schon". Für mich ganz einfach ein Zeichen, dass der Lehrer selbst keine Ahnung hat (darum ja auch keine Vorschläge wie es trainiert werden kann).

    Frag deinen Kendô-Lehrer doch mal, wie und wann Kiriotoshi genau funktioniert. Bestehe ruhig auf eine logische, nachvollziehbare Erklärung, welche es dir wirklich ermöglicht, Kiriotoshi gewollt auszuführen (nicht aus purem Zufall).
    Ob man es dann auch erfolgreich im Shiai einsetzen kann, ist eine andere Frage. Es soll nur mal um das Kihon und Keiko dazu gehen.

    Bin gespannt.
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  11. #11
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    Standard

    Outsider:

    Was bedeutet, bezeichnet japanisch "seme" eigentlich im Deutschen?

  12. #12
    shidachi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ryoma Beitrag anzeigen
    Willkommen in der Welt des modernen Kendô (leider). Ja, ich sollte nicht verallgemeinern. Aber das was du beschreibst (in rot hervorgehoben), erlebst wohl nicht nur du so.
    Ich bin ein erklärter Gegner von "einfach weitertrainieren, kommt schon". Für mich ganz einfach ein Zeichen, dass der Lehrer selbst keine Ahnung hat (darum ja auch keine Vorschläge wie es trainiert werden kann).

    Frag deinen Kendô-Lehrer doch mal, wie und wann Kiriotoshi genau funktioniert. Bestehe ruhig auf eine logische, nachvollziehbare Erklärung, welche es dir wirklich ermöglicht, Kiriotoshi gewollt auszuführen (nicht aus purem Zufall).
    Ob man es dann auch erfolgreich im Shiai einsetzen kann, ist eine andere Frage. Es soll nur mal um das Kihon und Keiko dazu gehen.

    Bin gespannt.

    Wie würdest du es denn Trainieren?

    Kiriotoshi hört man im Kendo tatsächlich eher selten. Ich war einmal dabei als er geübt wurde, und da habe ich es so verstanden, dass man den geraden schlag des gegners mit einem ebenfalls sehr geraden Schlag erwiedert, und so das Schwert des Gegners aus der Mitte herausschält.
    Sollte das nicht ganz passen, kann es aber auch an mir liegen und nicht am Trainer.

  13. #13
    shidachi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kurzer Beitrag anzeigen
    Outsider:

    Was bedeutet, bezeichnet japanisch "seme" eigentlich im Deutschen?
    攻め - Angriff glaube ich

  14. #14
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    Zitat Zitat von Kurzer Beitrag anzeigen
    Outsider:
    Was bedeutet, bezeichnet japanisch "seme" eigentlich im Deutschen?
    So wie es im Kendô bzw, jap. KK benutzt wird (攻め) bedeutet es eigentlich nur "Offensive" oder "Angriff". Das Verb dazu lautet "semeru" (攻める)
    Obwohl es natürlich nicht das komplette Konzept wiedergibt.

    Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl an Begriffen, welche Offensive, Attacke, Angriff, Anschlag etc. abdecken. Kommt natürlich auf den Kontext an, welches benutzt wird.
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  15. #15
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    Zitat Zitat von shidachi Beitrag anzeigen
    Wie würdest du es denn Trainieren?

    Kiriotoshi hört man im Kendo tatsächlich eher selten. Ich war einmal dabei als er geübt wurde, und da habe ich es so verstanden, dass man den geraden schlag des gegners mit einem ebenfalls sehr geraden Schlag erwiedert, und so das Schwert des Gegners aus der Mitte herausschält.
    Sollte das nicht ganz passen, kann es aber auch an mir liegen und nicht am Trainer.
    Nun, Kiriotoshi ist DIE zentrale Technik der Ittô-ryû. Und das Kendô wurde ja zum grössten Teil direkt aus unterschiedlichen Linien der Ittô-ryû geschaffen (Nakanishi-ha Ittô-ryû, Hokushin Ittô-ryû) oder besser gesagt, von Leuten geformt welche Mitglieder eben dieser Schulen waren.
    Und da ist es in der Tat traurig, dass man kaum noch etwas davon hört im modernen Kendô.

    Ja, so wie du es beschreibst (in rot) stimmt das. Meine Frage lautete aber, WIE es funktioniert.
    Und das solltest du deinen Lehrer fragen.

    Ich möchte damit nur veranschaulichen, wie heutzutage modernes Kendô trainiert wird (von unterrichten wage ich kaum zu sprechen).
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