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Thema: Entstehung der „Marke“ Kung Fu.

  1. #1
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    Standard Entstehung der „Marke“ Kung Fu.

    Hier mal ein schöner Artikel wie es zur Verbreitung des Namens „Kung Fu“ kam:

    https://chinesemartialstudies.com/20...kung-fu-brand/

    Am Rand wird auch auf die Vereinheitlichung und Vereinfachung eingegangen, die Anfang des 20. Jhd. stattgefunden haben.

  2. #2
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    kanken Danke für den Artikel.

    Ja die Chin Woo/Jing Wu Athletic Association hat u.a. das Bild von chin. Kampfkünsten stark im 20Jh. geprägt.(Öffnung für die Massen)

    Buch zum Thema:

    https://www.amazon.de/Jingwu-School-.../dp/1583942424

    https://www.amazon.de/Chinese-Martia...sap_bc?ie=UTF8

    Später kam die Eastern,Kung Fu Film Welle die den Begriff verbreitet,geprägt hat . siehe Bruce Lee und Andere......


    Mittlerweile wird der Begriff Gong Fu von Einigen in China benutzt um die trad. Stile vom modernen Wushu abzugrenzen.
    Geändert von Huangshan (26-06-2018 um 10:12 Uhr)

  3. #3
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    Jupp, beide Bücher sind klasse und sehr zu empfehlen!

  4. #4
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    Ich sehe die Jing Wu immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
    Auf der einen Seite wollten sie weg von dem Bild des primitiven, skrupellosen Schlägers (wie in den „Outlaws of the marsh“) und den Boxern des Boxeraufstandes (die für alles standen was schief lief in China) und wollten des kämpferische Erbe der CMA bewahren. Auf der anderen Seite „vereinfachten“ und „standardisierten“ sie die Kampfkünste um eine Ausbildung nach preußischem Modell zu erreichen und brachten sie unter dem „Label“ „Kung Fu“ auf den Markt um China „Great again“ zu machen.
    In der Zeit ist viel verloren gegangen, leider.

  5. #5
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Ich sehe die Jing Wu immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
    Auf der einen Seite wollten sie weg von dem Bild des primitiven, skrupellosen Schlägers (wie in den „Outlaws of the marsh“) und den Boxern des Boxeraufstandes (die für alles standen was schief lief in China) und wollten des kämpferische Erbe der CMA bewahren. Auf der anderen Seite „vereinfachten“ und „standardisierten“ sie die Kampfkünste um eine Ausbildung nach preußischem Modell zu erreichen und brachten sie unter dem „Label“ „Kung Fu“ auf den Markt um China „Great again“ zu machen.
    In der Zeit ist viel verloren gegangen, leider.

    Da ist wohl was dran. Aber sollte man als westlicher KKler nicht auch denkbar sein, dass man die chinesischen Künste kommerzialisiert hat? Hätte es deiner Meinung nach die chinesischen KK auch in den Westen geschafft hätte man die alten mehr oder wenigen geheimen Wege beibehalten hätte? Wäre es Ausländer überhaupt möglich gewesen, die Barrieren der "Closed Door" Policies zu durchbrechen oder hätte man Ausländer immer rigoros abgewiesen ?

    Das Schade ist das viel verloren gegangen ist, ist schon richtig. Aber hätten wir Westler ohne Kommerzialisierung überhaupt von den Chinesen KK erfahren oder nicht?

    Das waren jetzt viele Fragen, aber mich würde deine Meinung zu dem Thema echt interessieren. Würde mich freuen falls du sie hie teilen würdest, falls du Zeit und Lust hast...

  6. #6
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    Sehe es ähnlich wie du.

    China war in der republikanischen Ära im Umbruch, die Öffnung für die Massen und die Eintelung Nei Jia ,Wai Jia usw. sowie die Gründung der Shanghai Jing Wu /Chin Woo Athletic Association, Central Guoshu Institute in Nanjing..... prägten die chin .Kampfkünste im nachhinein und führten später zur Gründung des Sport Wushu durch kommunist. Fuktionäre.

    Diese Bewegung war u.a. politisch geprägt und durch die Kuomintang (KMT) 中國國民黨 gefördert.

    Das Schubladen Denken Shaolin -- Wudang etc. wurde Damals mitgeprägt.


    P.S. :
    Ähnlich war die frühere Entwicklung in Japan siehe Umwandlung Koryu/KOBUDO--- Gendai Budo .
    Geändert von Huangshan (26-06-2018 um 10:45 Uhr)

  7. #7
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    Die Wege waren ja nicht „geheim“. Die KK wurden in breiter Masse gelehrt. „Geheim“ ist doch so ein Mythos wie Wudang und Shaolin.
    Fakt ist das die breite Masse, auf Grund der modernen Kriegsführung, nicht mehr an Speer, Schwert, Schild, ausgebildet wurde. In China haben sich diese Waffen aber halt länger gehalten als im Westen. Zwar hat der „Boxeraufstand“ sehr schön gezeigt was passiert wenn alte Aberglaube und alte Bewaffnung auf moderne Kriegsführung trifft, aber nicht jeder Kampfkünstler früher war ein einfältiger Boxer. Gerade im zivilen Bereich gab es immer noch den ein oder anderen der die alten Waffen nutzte.
    Da in China ab Anfang des 20 Jhd. altes Wissen als „hinterwäldlerisch“ (und später sogar als „volkszersetzend“) galt, haben diejenigen, die noch wirklich über dieses Wissen verfügten, das halt nicht mehr an die große Glocke gehangen und im privaten geübt (wer will schon sozial geächtet sein).
    Dann gab es noch diejenigen, die im Sinne der Jing Wu Modernisierung versucht haben sich anzupassen.
    Dinge wurden vereinfacht, weggelassen und im Sinne der politischen Strömung unterrichtet. Weg von militärischen Zielsetzungen, hin zur Erziehung des Volkskörpers und zur Pflege der Gesundheit.
    Einige fuhren halt auch „zweigleisig“. Im Privaten unterrichten sie Kampfkunst, in der Öffentlichkeit dann des „konforme“ Kung Fu.
    Diese Leute haben die CMA als kulturellen Schatz gesehen und hätten (bzw. haben) nie zugelassen dass die Methoden verändert wurden. Da es nicht „gesellschaftskonform“ war, haben sie es halt im privaten Umfeld getan. Verloren gehen würde dieses Wissen dadurch jedoch, in meinen Augen, nicht.

    Auf der anderen Seite hat sich des Bild, das durch Jing Wu et al über die CMA entstanden ist, in der chinesischen Gesellschaft und dann in der Welt durchgesetzt, mit dem Effekt, dass man diese Dinge für „die CMA“ hält. Plötzlich kommt Bagua aus Wudang und das Qi kribbelt im Sack.
    Rhythmische Formengymnastik wird zur Kampfkunst erklärt und die Anwendungen, die die eigentlich Kampfkunst wären, werden nicht mehr gelehrt. Es sieht gut aus, macht was her und ist gut für den Körper. Das Ganze wird in den vorhandenen „Volksglauben“ gepackt und schwups haben wir modernes Wushu, mit dem man wunderbar Geld verdienen kann, da New Age Westler all diese Dinge gerne glauben wollen.

    Ich persönliche denke diese Entwicklung hat den KK in China mehr geschadet als genützt (so wie es dem Karate auf Okinawa mehr geschadet als genützt hat, oder wie das Kendo den Koryu geschadet hat).
    Die Leute, die wirklich ein Erbe bewahren wollen, bewahren es und finden Leute (bzw. wirklich interessierte Leute finden die). Heute ist es leider für die meisten Leute schwer zwischen Kommerz und Können zu unterscheiden, dank Jing Wu, Shaolin, Wudang, Chenjiagou etc.
    Geändert von kanken (26-06-2018 um 12:50 Uhr)

  8. #8
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    @ Kanken # 7:
    1+ IMHO - feiner Beitrag

  9. #9
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    Hier Filmdokumente aus dieser Zeit(Republikanische Ära):







    Geändert von Huangshan (26-06-2018 um 12:04 Uhr)

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