Zitat von
zocker
gibt aber auch leute, die nie irgendeinen ks trainiert haben und "trotzdem" blitzgefährlich/extrem wirksam sind, wenn´s losgeht - die haben´s dann meistens durch´s "rumkämpfen" gelernt.
Ich habe einige Zeit aus Spass Schach gespielt, gegen den Computer, gegen Freunde, mit Fremden in der Kneipe. Mit etwas Übung wurde ich besser. So kann man jemanden schlagen ohne in irgendeinem Verein zu sein. Irgendwann habe ich mich dann mit den Hintergründen beschäftigt, mir Anleitung dazu durchgelesen. Es gibt ein Eröffnungs-, Mittel- und Endspiel, die Figuren haben einen unterschiedlichen Wert und es gibt Daumenregeln was man abtauschen sollte, es gibt Methoden nach denen man mit den Restilichen Figuren vorgeht um das Spiel schnell zu beenden indem man den König matt setzt... . Und siehe da mit dieser Struktur im Hinterkopf fiel mir das leichter, wurde mein Schachspiel viel schneller je Spiel besser und ich konnte mir auf einmal ausknobeln warum ich verlor und lernte auch aus Niederlagen weil ich die Fehler eher bestimmen konnte.
Bei Karate ist das ähnlich. Es steckt eine Struktur dahinter. Sie haben das Karate in zehn Stufen unterteilt. In den Stufen geht es vom einfachen zum schweren (niedrige Kicks, höhere Kicks, mit Drehung...), von der Einzeltechnik zur Kombination etc.. Die simplen Basistechniken werden andauernd geübt, in allen Stufen, aber sie werden ständig in neuer Form gelernt, es kommen ständig Aspekte hinzu. Aus einem Schlag, wird ein Schlag mit Hüfteinsatz, Schulter dazu, es wird von Stufe zu Stufe ein anderes verbessertes Ding. Alles auf einmal umsetzen zu wollen, wäre zuviel, es wird sich über Jahre rangetastet.Man übt es zigtausend Mal, erst in der Anfängerversion bis zur Endform. Es ist nicht nur Übung sondern strukturierte Übung. Das spart immens viel Aufwand um zum Endergebnis zu kommen. Es sind nicht nur Bruce Lees zehntausend Kicks sondern mit ausgeklügeltem Plan.
Dass ein Sportler gegen einen anderen Sportler ein anderes Endergebnis braucht, als der Wochenendrambo dürfte auf der Hand liegen. Nah ranzugehen und unversehens den Bauernschwinger zu machen ist super effektiv, auf der Matte gegen einen geschulten Gegner, der bereit ist tja da sieht das anders aus. Dessen Gerade landet zuerst. Zwei verschiedene Welten. Hat ein Sportverein die Aufgabe dass man in beiden zurecht kommt? Nein, meiner Ansicht nach nicht unbedingt, aber das sieht ein Großteil der Forenschreiber hier anders.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)