Warum turniert man bei uns nicht auch mit scharfen Klingen, wie zum Beispiel einige Burschenschaften es tun?
Praktisch gesehen: Man kann entweder scharfe Waffen nehmen, mit dem Ziel jemanden verletzen. Oder man nimmt so etwas wie Mensurschläger, mit der Absicht reduzierter Wirkung. Aber dann, muss es letztlich gar nicht zu offenen Wunden führen. Striemen wie bei uns, reichen völlig, um im Training zu erkennen, ob etwas funktioniert oder nicht.
Bei uns ist es, wie es ist, gerade damit Leute auch ohne unnötige Verletzungen, ihre Fähigkeiten im Rahmen überlieferter Konzepte verbessern können. Und zwar auch, ohne dabei in die Illegalität abzurutschen.
Wir haben Jahrzehnte gebraucht, um heute wirklich mit Vollkontakt und voller Wucht turnieren und trainieren zu können. Und zwar zumeist, ohne einen Arzt zu brauchen bzw. andere Aktive unnötig zu schädigen.
Das Problem ist, dass man den scharfen Treffer ja oft erst hinterher spürt. Das genau ist aber im Training das Blöde, man hat dadurch praktisch nix davon, ausser dem ziemlich unverhältnismäßigen und unkalkulierbaren Verletzungsrisiko. Das haben wir ja alles in der Vergangenheit auch schon mal getestet und endeten dabei immer wieder da, wo wir heute sind. Und wie es sinnvollerweise im Escrima ja auch überliefert ist.
Deswegen haben wir heute wie früher ‚Lifestick‘ ohne Handschuh oder anderen Schutz für die wirklich Fortgeschrittenen. Die Striemen merkt man halt sofort und lernt dadurch.
Im ungeschützten Zweikampf, ist die Hand zudem eines der am häufigsten getroffenen Ziele, wo sich ein Gegner auch nachhaltig ausschalten läßt.