Weil "Man" das eben vor z.B. 20 Jahren nicht so auf dem Schirm hatte.
Außer denen, die etwa die PAL-Videos von Annesi kannten oder vor Ort waren und sich so ihre Gedanken machten ...
Das war damals durchaus "spannend" und dafür muß man ihm irgendwie auch dankbar sein.
Selbstverständlich gibt es heutzutage viel versiertere Vertreter des "Ai-Ki" im Karate.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was die Verbreitung der Würfe von Funakoshi mit den Videos von Annesi oder Aiki zu tun haben soll? Für mich ist die Erklärung sehr viel einfacher. Trotz gegenteiliger Behauptungen hunderter und tausender von Vereinen und Dojo übt man eben nicht "traditionelles Shotokan nach Funakoshi" oder was auch immer aus (und daher steht man auch nicht in einer entsprechenden Lehrlinie und hat das Ganze nicht gezeigt bekommen). Daher ist man auf HEMA artiges Re-enaktment angewiesen. Das ist bei guten Leuten eben an grundlegenden Prinzipien orientiert und bei vielen anderen ein bloßes Abturnen von Bewegungsabläufen. Analog bunkai, wo Abläufe zwanghaft abgeturnt werden.
Da gehe ich mit! Im Shotokan sind die Stellungen zumindest früher sehr tief gewesen, was bei Funakoshi nicht der Fall ist. in der heutigen Zeit geht man eher wieder von etwas höheren Stellungen aus.
Die Würfe in dem Video finde ich auch nicht überzeugend. Gleichgewichtbrechen fehlt völlig!
Hallo,
zum Thema allgemein (d. h. nicht zu diesem Video) äußerte ich mich u. a. hier:
http://gibukai.blogspot.com/2010/10/...im-karate.html
Abgesehen davon sind die Namen "Funakoshi" und "Shōtōkan" quasi synonym, weshalb es merkwürdig ist, zu behaupten, Name 1 stünde für andere technische Inhalte als Name 2.
Grüße,
Henning Wittwer
Hallo Henning,
das wäre merkwürdig dann, wenn die Synonyme auch in der Realität Synonyme wären und nicht nur auf dem Papier. Du weißt besser als jeder andere, dass das, was unter „Shotokan“ in den Verbänden läuft, kaum etwas mit Funakoshi zu tun hat außer dem Namen.
Das merkt natürlich der Einsteiger nicht, und selbst wenn ihm die Ahnung kommt – solange das System seine Erwartung erfüllt und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, wird er sich nur wenig daran stören. 26 Kata – also „Shotokan“.
In unserem Fall sind die Würfe beeinflußt durch Judo, im Falle des Lehrers durch Ju Jutsu, in den Kata findet man verschiedenes … so ergibt sich ein Spektrum an Wurftechniken, (oft keine wirklichen Würfe, sondern Ausnutzen von Kuzushi), das ggf. für die eigene Praxis als ausreichend angesehen wird. Das verhindert dann, dass man sich genau anschaut, was „der Alte“ da unter dem Label „Wurftechniken“ zusammengestellt hat.
Hallo,
wenn „Shintaro“ die Bezeichnung „Shōtōkan“ auf bestimmte neuzeitliche Verbände und deren Karate-Vorstellungen beziehen möchte, dann sollte auch ganz klar abgegrenzt werden (z. B. „Verband-X-Shōtōkan“ oder „Verband-Y-Shōtōkan“). Andernfalls sehen Mitleser und ich da eine merkwürdige bis falsche Aussage, die von wenig historischem Verständnis zeugt und die dann hier auch noch Verbreitung findet. Auf die sich anschließende Verallgemeinerung, was „man“ heute so alles tue, gehe ich nicht mehr ein …
Grüße,
Henning Wittwer
Ich glaube bei Annesi sind einige Abwandlungen drin, die er aus seinem "Aikijutsu" Background hat, so ist z.B. komi nage bei ihm eher ein verunglückter Ikkyo ura. Es sieht so aus als ob er die Wurfprinzipien gar nicht verstanden hätte, und einfach was anderes draus gemacht hat, was so gar nicht funktionieren kann.
Und das Video jetzt?
Soll das die Würfe des Shotokan in einer funktionaleren (richtigen) Variante zeigen?
"It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
Chris Haeuter
Warum wird heute, mit all diesen Möglichkeiten sind zu informieren, Noch so trainiert? Ich verstehe es wirklich nicht.
Personal Training in Düsseldorf
Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN
Ich interpretiere jetzt mal:
So nah am Ausdrucksturnen und so fern dem Kämpfen.
Kata als didaktisches Mittel (quasi ein Drill) ist m.E. sinnvoll einsetzbar.
Kata als erstarrte Form ist allerdings der Ausdruckskunst näher, als irgendetwas mit Kämpfen.
Der Film zeigt für mich Ausdruckstanz mit einigen wenigen Elementen, die kämpferisch nutzbar sind.
Man weiss aber heutzutage sehr wohl, was nutzbar ist. -So würde ich Eskrima-Düsseldorf interpretieren.
Geändert von Hug n' Roll (12-07-2018 um 08:10 Uhr)
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