Vor dem Krieg hieß das noch Aiki-Budo, Ueshiba Ryu oder ähnlich, es gab verschiedene Namen. Im Grunde genommen war es noch Daito Ryu Aiki jujutsu, wenn auch bereits mit einer eigenen Note.
Die Bewegungen waren noch nicht so rund und fließend, Eingangsbewegungen direkter, andere Kamae, mehr Kuzushi, mehr Atemi. Also, vielleicht wenn man so will "effektiver". Härte ist ein Begriff den ich in dem Zusammenhang nicht gerne verwende, weil es falsche Assoziationen weckt.
Mehrere der Schüler Ueshibas aus dieser Zeit haben eigene Richtungen eingeschlagen, z.B. Shioda (Yoshinkan), Tomiki (Shodokan), Mochizuki (Yoseikan), andere wie Shirata oder Osawa sind im Hombu geblieben, da gab es bis in die 50er Jahre eine Übergangszeit, nach der sich dann in den 60ern das Aikido unter dem Einfluss des 2. Doshu in eine andere Richtung entwickelte.
Shimizu (der sich gerne als "letzter uchideshi Ueshibas" bezeichnen lässt, wovon es aber mehrere zu geben scheint) ist Mitte der 60er ins Hombu eingetreten, da war das Aikido schon stark vom 2. Doshu und Tohei geprägt.
Saitos Iwama Ryu entstand nach dem Krieg, ist technisch noch von der alten Zeit geprägt, legt aber den Schwerpunkt stark auf die Basis und die Waffentechniken.
Ueshiba setzte sich 1942 nach Iwama ab, die Leute die in Tokio waren bekamen in erst mal längere Zeit nicht zu Gesicht, außer sie gingen nach Iwama um dort zu trainieren.
Dann gab es noch Hikitsuchi, der 1937 bei Ueshiba anfing und später das Dojo in Kumano leitetete.
In der Zeit wurden viele zum Kriegsdienst eingezogen, Hikitsuchi hat nach dem Kriegseinsatz erst mal mehr als ein Jahrzehnt kein Aikido trainiert, bis er von Ueshiba sozusagen reaktiviert wurde.
Was er über die Änderung des Aikido nach dem Krieg erzählt, bezieht sich meiner Ansicht nach auf das Training in Iwama, nicht das des 2. Doshu in Tokio, in der die Entwicklung des Aikido wahrscheinlich etwas anders verlief. Ab Mitte der 50er war Ueshiba wieder regelmäßig auch in Tokio.
http://www.aikidolehrer.ch/wp-conten...ed_may2010.pdf