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Thema: Kata im Judo - Welchen Sinn haben sie heute noch?

  1. #91
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Rambat, vielen Dank für deine direkte Antwort und die vielen weitergehenden Informationen.

    Zu Deiner Frage, ich habe die Nage no kata und die Katame no kata über 3 bzw. 2 Jahre mit unterschiedlichen Partnern über die reinen Prüfungsanforderungen hinaus, bis hin zu Wettbewerben geübt. Auch binde ich sie weiterhin 1-2 mal im Jahr in mein eigenes Trainingsprogramm ein, um drin zu bleiben.

    Über den Nutzen bin ich mir nicht ganz schlüssig:
    1. Auf den Einsatz im Wettkampf bezogen war und ist er eher gering in Anbetracht der eingesetzten Zeit. Im Stand habe ich keine Vorteile daraus ziehen können. Was Boden angeht habe ich einen großen Schritt nach vorne gemacht und meine Strategie im Kampf auf den Übergang in den Boden fokussiert.

    2. Was das Verständis einzelner Techniken angeht habe ich an mehreren Stellen aha Erlebnisse gehabt und nutze seitdem diese Techniken vermehrt, da sie nun überhaupt erst funktionieren. Dies hätte ich mit einem guten Trainer deutlich schneller erreichen können als durch das mühselige üben zu zweit. Aber trotzdem muss ich dieses Plus dem Üben der Kata zuschreiben, da ich ansonsten nicht die Muße hatte mich so intensiv damit auseinander zu setzen.

    Deine Ausführungen zur Kimeno Kata haben bei mir die Entscheidung, welche ich als nächstes lerne direkt beeinflusst.

    Woodstock
    danke für deine antwort.
    finde ich sehr interessant ...

    ich persönlich habe die erfahrung gemacht, daß es für das erlernen der würfe NICHT der nage-no-kata bedarf.
    vorausgesetzt, man hat einen lehrer, der die würfe des judo anwendungsbereit zu vermitteln in der lage ist.


    die "aha-erlebnisse", die du durch die nage-no-kata hattest, wären meiner persönlichen meinung nach ohnehin teil deines erlebens gewesen, wenn du die würfe in "setups" mit den entsprechenden "transitions" erlernt hättest.
    (bei uns nennt sich das "methodische reihen").

  2. #92
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @bücherwurm:

    man muß dann aber damit leben, daß man gesagt bekommt, daß diese schlußfolgerungen unsinn sind.
    Da du grade beim Nachgrasen des gesagten bist, kannst du ja auch meines nochmal nachlesen. Ich habe mich ganz ähnlich geäußert wie du.
    Also ist es so: Wenn du sagst, das Üben dieser Formen ist Unsinn, dann ist das so. Sagt jemand aus anderer Perspektive das gleiche, ist es Unsinn. Oder liegt es daran, dass ich das bin?

    darüber hinaus möchte ich mit dir über die kata des judo nicht weiter diskutieren
    Mußt du ja nicht.

  3. #93
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    in der Art, wie Du das im Drill-Thread beschreibst, dass es hunderte von Kata gibt, in denen mit verschiedenen Widerstandsstufen der Schüler von einem ihm Überlegenen trainiert wird, seine Techniken korrekt auszuführen, klingt das durchaus wie ein interessanter didaktischer Ansatz.
    Das scheint dann aber auch ein betreuungsintensiver Ansatz für Kleingruppen zu sein.
    Ist es auch, und daher denke ich i.A. doch eher Ideal denn Realität. Allerdings sind die Gruppen darauf geeicht, dass die Schule gedeiht und gegenseitiges Unterstützen ist daher Pflicht. Gleicht das Manko eventuell etwas aus.
    Aber das Betreuungsintensive ist vielleicht auch ein Grund - um mal den Bezug wieder zu den Kata im Judo herzustellen - dass die Kata dort keine Rolle gespielt haben.

    Grüße

  4. #94
    Gast Gast

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    @bücherwurm:

    das hier ist schlicht und einfach falsch, und genau deshalb finde ich es so mühsam, mit dir über sinn und zweck der kata des judo zu diskutieren:
    er Konsens ist, soweit ich das sehe, dass diese Form der Übung zum Erlernen von Judo und zur Ausprägung von Kampffähigkeit nicht vonnöten ist. Damit ist die Frage beantwortet.
    Wenn man allerdings nach dem Sinn fragt, muß man damit leben, dass sich auch Pro-Argumente finden. Mir fiele spontan noch Konzentration und Disziplin ein, die durch die Formen geschult werden.

    Außerdem sind sie ein Ritual, ein Zeremoniell. Da steht nicht der Zweck im Vordergrund. Vergleichbar der Tee-Zeremonie. Da geht es auch nicht um den Tee.
    und genau DAS stimmt nicht.

    wie ich bereits erwähnte, beschrieb kano durchaus dezidiert für die sogenannten "randori-no-kata" den kampfrelevanten sinn und zweck dieser formen.
    für die kime-no-kata beschrieb er die von ihm dadurch erhoffte schulung von "life and death situations".
    für die kata, die er als "körperliche ertüchtigung" verstand, beschrieb er genau, warum er das so sah und wie diese formen geübt werden sollten.
    weniger exakt war er in seiner beschreibung der itsutsu-no-kata, die heute von vielen als "kata der theorie der menschlichen bewegung" verstanden wird ... aber auch hier hat er sich zum sinn und zweck dieser kata geäußert.

    keine der 7 "großen", also "offiziellen", also von kano selbst geschaffenen kata ist ein "ritual oder zeremoniell, bei dem nicht der zweck im vordergrund steht".
    alle kata, die kano schuf, erläuterte er mehr oder weniger ausführlich (außer koshiki-no-kata, aber auch diese ist erkennbar kein bloßes ritual).

    ebenso wenig dienen die kata des judo als bloße übungen in konzentration und disziplin.
    ihre inhalte hat kano dezidiert beschrieben, auch wenn diese beschreibungen nur dem etwas sagen, der sich dem judo intensiv und eine längere zeit gewidmet hat.

    anhand der inhalte (und verborgene inhalte in diesen kata gibt es nun mal nicht - es forschen genau zu dieser frage seit mehr als 40 jahren tausende judoka rund um den globus, und keiner hat bislang irgend etwas dergleichen entdecken können!) läßt sich erkennen, daß die von kano geschaffenen kata des judo bis auf zwei ausnahmen nichts weiter sind als technik- und bewegungsdrills für anfänger.
    die beiden ausnahmen sind die koshiki-no-kata, zu deren korrekter ausführung und zu deren inhalten es nur spekulationen gibt, und die itsutsu-no-kata (die im grund auch nur eine übernahme einer form aus der tenshin shinyo ryu ist), zu deren inhalten sich kano zwar geäußert hat, die aber dennoch nach wie vor zu wilden spekulationen anlaß gibt.

    noch einmal: ein zweckbefreites "ritual" oder "zeremoniell" ist keine einzige der von kano geschaffenen kata.
    ich denke, daß man das weiß, wenn man sich als judoka intensiver mit den kata des judo auseinandersetzt ...

    das dazu.
    irgendwie dreht sich diese debatte im kreis ... und ich hab nicht die absicht, jemanden zu "überzeugen". mir ist schlicht egal, wer was über die kata des judo sagt oder denkt.
    ich hab mich wie gesagt nur geäußert, weil ich direkt gefragt wurde.

  5. #95
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    Aus Sicht der CMA kann ich in der Koshiki-No-Kata oder auch in Hiranos Nanatsu-No-Kata sehr wohl ziemlich wichtige Prinzipien erkennen. Hirano arbeitet sie nur (aus meiner Sicht) didaktisch schöner aus.
    Wenn wir hier in MS die TCMA mit Frank Thieles Judo vergleichen, dann sieht man sehr schön wie viele Gemeinsamkeiten sie haben.

    Eine Form (egal ob alleine oder am Partner) dient dazu die Prinzipien zu verdeutlichen und zu lernen. Alleine, zum Verstehen, am Partner, zum erweiterten verstehen und um sie in die Anwendung zu bringen.

    Wenn man sich die Didaktik dahinter anguckt (unterweisen, nachahmen, spielen, Versuch und Irrtum, schlussfolgern, Gewöhnen) dann ist das ziemlich genial. Vor allem „spielen“, „schlussfolgern“ und „Versuch und Irrtum“ sind extrem wichtige Bausteine.

    Zur Situation im Judo:

    Keiner kennt anscheinend die Prinzipien in den Kata mehr. Ich gucke drauf und finde sie logisch, aber letztendlich kann ich es auch nicht wissen, da wir nicht wissen was Kano wollte. Es gibt keine Leute mehr, die diese mündlichen Überweisungen bekommen haben.

    Die Koshiki-No-Kata zeigt, wie gesagt aus der Sicht der CMA, extrem wichtige Punkte in der Bewegung (alleine und am Partner), aber man muss die Ideen dazu kennen (und die bekommt man halt nur mündlich). Wie GENAU diese Ideen im Judo aussehen und geübt werden sollen, tja...

  6. #96
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen

    eine notiz am rande zum obenstehend verlinkten video: ich habe (wie viele andere judoka auch) viele, viele jahre lang gerätselt, was der "schlag" des uke bspw. beim zweiten wurf (seoi-nage) der ersten gruppe der nage-no-kata zu bedeuten hat.
    ich war sehr irritiert, denn niemand greift unbewaffnet mit einem solchen schlag an.
    niemand!
    ich hab dann unendlich viele interpretationen gehört. ich selbst neigte der these zu, es sei ein "bewaffneter angriff" mit einem schwert oder wenigstens einem stock ...
    alles blödsinn.
    jahre später fand ich in einem text kanos (ein dankeschön an charles de crèe!) die erklärung für dieses "ausholen und nach unten schlagen". es ist schlicht und einfach eine bewegung, die keine weitere bedeutung hat als diese: sie ermöglicht es dem werfenden, den wurf besonders deutlich auszuführen.
    kein angriff mit schwert / stock ... einfach nur eine (in meinen augen sinnlose) bewegung, um dem werfenden den wurf zu erleichtern.
    das ist alles.



    Als Anmerkung: ich habe vor einiger Zeit damit begonnen Anfängern einige Wurftechnikenaus der "Form" bzw. "Setup" der nage no kata beizubringen. Es hat mich erstaunt, wie positiv die Ergebnisse waren im Vergleich zum reinen "Lehren des Wurfprinzips" bzw. "Werfen aus dem Stand" , wie ich es bis dahin beim Anfängertraining her kannte.

    Ein Beispiel: Sasae tsuri komi ashi hat aus der (undefinierten) rückwärts Bewegung in der ersten Lektionen oft zur allgemeinen Verwirrung geführt. Das richtige Timing zu finden ist für Anfänger extrem schwierig, da auch der Rest der Bewegung völlig neu ist.
    Mit der aus der Kata vorgegeben Schritt- und Bewegungsfolge (auch für Uke) können die Schüler bereits in der ersten Lektion den Wurf durchführen, und danach zum Üben des Timings mit mehr Freiheitsgraden übergehen.

    Ich habe bereits vorher geschrieben, dass diese Kata mir selber keinen Vorteil beim kämpfen gebracht hat. Allerdings ist dies ein Werkzeug, das mir zur Verfügung steht. Mangels eines besseren nutze ich es also.

    Rambat, aus deinen Beiträgen lese ich raus, dass Du überwiegend mit Erwachsenen trainierst. Ist das richtig? Hast du mit den methodischen Reihen auch Erfahrung in den Altersklassen 7-10 und 10-14 sammeln können?

    Woodstock

  7. #97
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @bücherwurm:

    keine der 7 "großen", also "offiziellen", also von kano selbst geschaffenen kata ist ein "ritual oder zeremoniell, bei dem nicht der zweck im vordergrund steht".
    Soweit ich mich erinnere wurde der Zweck von dir und anderen generell in Frage gestellt, nicht von mir. Meine Aussage war nur: Wenn es für den kämpferischen Bereich keinen Sinn macht, die Kata zu üben, was ihr behauptet, sie aber trotzdem geübt wird, bleibt u.a. der Aspekt des Rituals übrig.

    ebenso wenig dienen die kata des judo als bloße übungen in konzentration und disziplin.
    Auch das ist keine Behauptung von mir, wie auch diese nicht:

    noch einmal: ein zweckbefreites "ritual" oder "zeremoniell" ist keine einzige der von kano geschaffenen kata.
    Du unterstellst mir absolute Aussagen, die ich nicht getätigt habe, und sagst dann, diese Aussagen seien falsch.

    irgendwie dreht sich diese debatte im kreis ... und ich hab nicht die absicht, jemanden zu "überzeugen" … mir ist schlicht egal, wer was über die kata des judo sagt oder denkt..
    Deine Beiträge sagen was anderes.

    Immerhin bin ich, angeregt durch die Debatte, mal in Goshin jitsu no Kata reingestolpert, und da sehe ich meinen Horst Wolf.

  8. #98
    Gast Gast

    Standard

    @bücherwurm:

    entweder verstehst du meine beiträge tatsächlich nicht, oder du willst sie einfach nicht verstehen ...
    sieht man hier:

    Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @bücherwurm:

    keine der 7 "großen", also "offiziellen", also von kano selbst geschaffenen kata ist ein "ritual oder zeremoniell, bei dem nicht der zweck im vordergrund steht".
    Soweit ich mich erinnere wurde der Zweck von dir und anderen generell in Frage gestellt, nicht von mir. Meine Aussage war nur: Wenn es für den kämpferischen Bereich keinen Sinn macht, die Kata zu üben, was ihr behauptet, sie aber trotzdem geübt wird, bleibt u.a. der Aspekt des Rituals übrig.
    also nochmal extra für dich: die sieben offiziellen, von kano geschaffenen kata des judo sind, sofern es bspw. die "randori-no-kata" betrifft, drills von wurf- und bodentechniken.
    drills für ANFÄNGER.

    ich habe NIE geschrieben, diese kata hätten keinerlei kampfrelevanz!
    das thema dieses threads lautet: "haben diese kata HEUTE noch eine sinn?"

    und DAS habe ich verneint, da aufgrund sehr viel besserer informationsmöglichkeiten und extrem hoher informationsdichte eine wissensweitergabe in form der von kano geschaffenen kata einen enorm langsamen und nicht mehr zeitgemäßen weg darstellt.

    ich schrieb wiederholt, daß diese kata im sinne der frage, die der TE stellte, einfach obsolet sind.
    daraufhin hast du erklärt, daß sie dann ja "ritual und zeremoniell" wären.
    und diese deine aussage ist quatsch.

    und eben wegen solcher aussagen hatte ich dir mitgeteilt, daß deine unkenntnis der kata des judo dich nicht eben qualifiziert, fundierte aussagen über die kata des judo zu treffen.

    Immerhin bin ich, angeregt durch die Debatte, mal in Goshin jitsu no Kata reingestolpert, und da sehe ich meinen Horst Wolf.
    völlig unwesentlich für diese debatte, denn "goshin jutsu" (JUTSU, nicht "jitsu"!) ist KEINE von kano geschaffene kata.
    es ist im grunde überhaupt keine kata und wird vom kodokan auch nicht als solche bezeichnet.
    die korrekte bezeichnung lautet "goshin jutsu (no ho)", was soviel wie "stoffsammlung" bedeutet. in den kanon der offiziellen kata des judo wurde diese stoffsammlung, die 1954 erstmal im kodokan demonstriert wurde, nie aufgenommen.
    also komm doch bitte nicht mit beispielen, die mit dieser diskussion nichts zu tun haben ...

    weder mifunes "nage-ura-no-kata", noch hiranos "nanatsu no kata", noch kawaishis "gonosen no kata" noch die u.a. von nagaoka (mit)entwickelte "goshin jutsu (no ho)" haben in dieser diskussion hier irgend etwas zu suchen.
    es geht, das sei nun zum drölfzigsten mal wiederholt, ausschließlich um die 7 von kano geschaffenen OFFIZIELLEN kata des judo.

    und deren HEUTIGER nutzen ist sehr gering bis gar nicht mehr vorhanden.
    zu der zeit als kano diese kata entwickelte, mag das durchaus anders gewesen sein - da wir aber damals nicht dabei waren, läßt sich das nicht abschließend und mit sicherheit sagen.

    so jedenfalls sehe ich das.
    wenn nun jemand eine andere meinung zu diesem thema hat, dann hat er selbstverständlich das recht, sie zu äußern.
    er sollte dann aber auch fundiertes wissen über die kata des judo besitzen, da ein fehlen dieses wissens schlicht und ergreifend dazu führt, daß derjenige sich zu dingen äußert, von denen er nichts versteht.
    da hilft dann auch keine spitzfindige, sophistische auslegung der eigenen beiträge ...
    Geändert von Gast (22-10-2018 um 11:40 Uhr)

  9. #99
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    15.08.2018
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    3.951

    Standard

    Dafür, dass es dir egal ist, was die Leute denken, schon wieder ein recht langer Beitrag.

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @bücherwurm:

    völlig unwesentlich für diese debatte, denn "goshin jutsu" (JUTSU, nicht "jitsu"!) ist KEINE von kano geschaffene kata.
    es ist im grunde überhaupt keine kata und wird vom kodokan auch nicht als solche bezeichnet.
    die korrekte bezeichnung lautet "goshin jutsu (no ho)", was soviel wie "stoffsammlung" bedeutet. in den kanon der offiziellen kata des judo wurde diese stoffsammlung, die 1954 erstmal im kodokan demonstriert wurde, nie aufgenommen.
    also komm doch bitte nicht mit beispielen, die mit dieser diskussion nichts zu tun haben ...
    Nur dazu, weil ich oben schon andere Beispiele brachte: Der Titel des Fadens ist "Kata im Judo", oder? Ein weiteres Beispiel dafür, wie du versuchst, das Thema einzuschränken oder Aussagen zu überzeichnen, um sie dann als falsch bezeichnen zu können. Dabei hab ich diese Form nicht mal als Argument in der Diskussion gebraucht, sondern nur erwähnt.

    da hilft dann auch keine spitzfindige, sophistische auslegung der eigenen beiträge ...
    Das sehe ich auch so.
    Geändert von Bücherwurm (22-10-2018 um 12:28 Uhr)

  10. #100
    Gast Gast

    Standard

    @bücherwurm:

    ich mag die art nicht, deine unkenntnis des themas zu verschleiern, indem du spitzfindig zu sein versuchst.
    aber jeder wie er kann.

    zu deiner information, da du es offenbar nicht mitbekommen hast: ich war mit dem TE einig, daß es tatsächlich um die 7 offiziellen kata des judo geht, die von kano selbst geschaffen wurden.

    die anderen von mir erwähnten kata des judo sind nicht "offiziell" im curriculum des kodokan enthalten.
    diese nicht-kanonischen kata sind nicht flächendeckend bekannt und werden nur äußerst selten außerhalb bestimmter, sehr kleiner gruppen trainiert.
    diese kata sind also für die hier stattfindende debatte unerheblich.
    UND ich denke, daß du über die von mir genannten nicht-kanonischen kata im judo NOCH weniger weißt als über die offiziellen kata.
    auf welcher grundlage diskutierst du also mit und triffst apodiktische aussagen, die kata des judo betreffend?

    nein, bitte ... antworte mir nicht, es interessiert mich nur sehr, sehr wenig, was dir dazu nun wieder aus der feder fließt.

    du hast es ja scheinbar überlesen, daher von mir noch einmal:
    es steht jedem frei, seine meinung zu den kata des judo zu äußern.

    jedoch gewichtet sich eine solche meinung tatsächlich danach, welche erfahrungen mit den kata des judo der meinungsäußernde hat.

    ich kann mich z.b. auch in eine diskussion unter piloten einklinken, die sehr viel erfahrung darin haben, einen airbus A380 zu fliegen. ich kann versuchen, mitzureden, wenn diese piloten sich über landemanöver und ähnliches unterhalten - mit der begründung, daß ich ja erstens einen PKW starten, ihn fahren und auch parken kann, und zweitens schon mindestens zehnmal als passagier in einem airbus A380 mitgeflogen bin.
    das macht meine meinung zu spezifischen problemen eines airbus A380 bei start und landung dennoch wertlos.
    weil ich schlicht keine ahnung davon habe, wie man eine solche maschine fliegt.
    natürlich würde ich mich, sobald mir das jemand klarzumachen versucht, sofort darauf berufen (wie das heute üblich zu sein scheint), daß meine "meinungsfreiheit eingeschränkt" wird ...

    was ich dir damit sagen will: "ne sutor supra crepidam!"
    da du aber gern das letzte wort zu haben scheinst, auch wenn du zum thema inhaltlich nicht das geringste beizutragen vermagst: nur zu!
    Geändert von Gast (22-10-2018 um 14:47 Uhr)

  11. #101
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    Ich möchte meine meine Meinung zum Thema "welchen Sinn haben Kata im Judo heute noch?" äußern.
    Kurz zu meinem Kata- Hintergrund: ich habe bis Anfang 2014 im Verband "WJJF" "Ju Jitsu" trainiert, welches vom Trainer/Meister (und Verband) als oldschool- Judo verstanden und vermittelt werden sollte.
    Im Rahmen meiner Dan- Prüfungs- Vorbereitung (freie Wahl der Kodokan- Kata) habe ich Kodokan- goshin- Jutsu, vor allem aber Nage no Kata, geübt.

    Ich sehe den Sinn der Kodokan- Kata in der heutigen Zeit vor allem im Erhalt historischer Übungs- Werkzeuge/ Trainings-Tools. Es macht meiner Meinung nach Sinn für Leute, die Freude und Interesse am Nutzen dieser Tool's haben.

    So krititisch ich auch Kata- Wettkämpfe sehe und diese für sinnlos halte, so sehr habe ich allerdings Achtung vor Leuten, die an Wettkämpfen teilnehmen. Meine Tochter hatte damals an mehreren Wettkämpfen mit Naga no Kata teilgenommen und sehr viel Zeit und Mühe investiert, so daß ich das zumindest ein wenig einschätzen kann. Es handelt sich hier um Wettkampf- Sport wie um jeden anderen auch, also habe ich Achtung vor diesen Leuten.

    Ich selbst nutze Kodokan- Kata als Ju-Jutsu Trainer sehr selten, hier verwende ich eher Drillformen und moderne Methoden.
    MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN JOBI

  12. #102
    Gast Gast

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    @woodstock:

    Als Anmerkung: ich habe vor einiger Zeit damit begonnen Anfängern einige Wurftechnikenaus der "Form" bzw. "Setup" der nage no kata beizubringen. Es hat mich erstaunt, wie positiv die Ergebnisse waren im Vergleich zum reinen "Lehren des Wurfprinzips" bzw. "Werfen aus dem Stand" , wie ich es bis dahin beim Anfängertraining her kannte.
    du hast recht - im vergleich zu dem, was man oft als "wurftraining" angeboten bekommt, ist bspw. die nage-no-kata eine exzellente übungsform.
    liegt aber nicht unbedingt daran, daß nage-no-kata das nonplusultra wäre, sondern daran, daß viele übungsformen, die hierzulande als "wurftraining" durchgehen, einfach grottenschlecht sind.


    Ein Beispiel: Sasae tsuri komi ashi hat aus der (undefinierten) rückwärts Bewegung in der ersten Lektionen oft zur allgemeinen Verwirrung geführt. Das richtige Timing zu finden ist für Anfänger extrem schwierig, da auch der Rest der Bewegung völlig neu ist.
    Mit der aus der Kata vorgegeben Schritt- und Bewegungsfolge (auch für Uke) können die Schüler bereits in der ersten Lektion den Wurf durchführen, und danach zum Üben des Timings mit mehr Freiheitsgraden übergehen.
    hm, na ja ...
    also in nage-no-kata wird der sasae-tsuri-komi-ashi auch bloß aus einer drei-schritt-rückwärtsbewegung geübt, die mir persönlich so im kampf noch nie begegnet ist.
    ich halte also nicht allzuviel davon.
    es gibt wesentlich einfachere methoden, auch anfängern den sasae-tsuri-komi-ashi schnell und anwendungsbereit beizubringen.

    Ich habe bereits vorher geschrieben, dass diese Kata mir selber keinen Vorteil beim kämpfen gebracht hat. Allerdings ist dies ein Werkzeug, das mir zur Verfügung steht. Mangels eines besseren nutze ich es also.
    kann ich verstehen.
    würde ich genauso machen - wenn ich nicht in den vergangenen 25 jahren einige sehr viel bessere werkzeug-sets gefunden hätte ...


    Rambat, aus deinen Beiträgen lese ich raus, dass Du überwiegend mit Erwachsenen trainierst. Ist das richtig? Hast du mit den methodischen Reihen auch Erfahrung in den Altersklassen 7-10 und 10-14 sammeln können?
    ja.
    funktioniert dort meiner erfahrung nach genauso wie bei erwachsenen.
    ich unterrichte aber schon seit einiger zeit keine kinder mehr.

  13. #103
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Als Anmerkung: ich habe vor einiger Zeit damit begonnen Anfängern einige Wurftechnikenaus der "Form" bzw. "Setup" der nage no kata beizubringen. Es hat mich erstaunt, wie positiv die Ergebnisse waren im Vergleich zum reinen "Lehren des Wurfprinzips" bzw. "Werfen aus dem Stand" , wie ich es bis dahin beim Anfängertraining her kannte.
    was ist denn das 'reine "Lehren des Wurfprinzips"'?
    Werden die Würfe Anfängern nicht (mehr) zunächst aus (drei) Schritten heraus beigebracht,
    also durchaus definiert und nicht, wie es hier anklingt?:

    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Ein Beispiel: Sasae tsuri komi ashi hat aus der (undefinierten) rückwärts Bewegung in der ersten Lektionen oft zur allgemeinen Verwirrung geführt. Das richtige Timing zu finden ist für Anfänger extrem schwierig, da auch der Rest der Bewegung völlig neu ist.

  14. #104
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Aus Sicht der CMA kann ich in der Koshiki-No-Kata oder auch in Hiranos Nanatsu-No-Kata sehr wohl ziemlich wichtige Prinzipien erkennen. Hirano arbeitet sie nur (aus meiner Sicht) didaktisch schöner aus.
    Wenn wir hier in MS die TCMA mit Frank Thieles Judo vergleichen, dann sieht man sehr schön wie viele Gemeinsamkeiten sie haben.
    ich hab jetzt ein längeres, über 30 Jahre altes Video von einem Übungsleiterlehrgang des hessischen Judoverbandes gefunden,
    hier ab 6:12 geht Frank Thiele auf den angesprochenen Sasae-tsuri-komi-ashi ein:

    https://youtu.be/QFwYpHjnh_E?t=6m12s

    schön klar, verständlich.....


    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Zur Situation im Judo:

    Keiner kennt anscheinend die Prinzipien in den Kata mehr. Ich gucke drauf und finde sie logisch, aber letztendlich kann ich es auch nicht wissen, da wir nicht wissen was Kano wollte. Es gibt keine Leute mehr, die diese mündlichen Überweisungen bekommen haben.

    Die Koshiki-No-Kata zeigt, wie gesagt aus der Sicht der CMA, extrem wichtige Punkte in der Bewegung (alleine und am Partner), aber man muss die Ideen dazu kennen (und die bekommt man halt nur mündlich). Wie GENAU diese Ideen im Judo aussehen und geübt werden sollen, tja...
    Manche behaupten, eine Idee hinter der Koshiki-No-Kata sei, dass man dabei Rüstung trägt.
    Hat Kano die Koryū, aus der er diese Kata zusammengestellt hat, überhaupt in der entsprechenden Tiefe erlernt?
    Würde durch Kenntnis der Prinzipien, die Du in dieser Kata siehst, die aber im Judo keiner mehr kennt, Judo besser werden?

  15. #105
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    Standard

    Also unsere Jungs, die ja Hiranos Judo gelernt haben, sagen ja.

    Wenn ich mir angucke wie Kano die, mir bekannten, Prinzipien der CMA in der Koshiki-No-Kata umsetzt, dann kann ich mir gut vorstellen dass es für einen Kampf in schwerer Rüstung gedacht war. Ansonsten würde man es anders machen.
    Geändert von kanken (24-10-2018 um 07:08 Uhr)

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