Ich gebe gerne auch noch mal meinen Senf dazu, auch wenn ich nicht Rambat bin.
In weiten Teilen stimme ich mit der heutigen Einordnung der Kata mit Rambat allerdings überein.
Dennoch halte ich in meinem Bereich (der ebenfalls abseits des IJF/DJB- Judo liegt) daran fest, dass niemand Blackbelt wird, der nicht zwei aus meiner Sicht grundlegende Katas anbieten kann: Nage no Kata und Katame no Kata.
Blackbelt bedeutet für mich, auch selber Dinge weitergeben zu können/sollen. Dazu gehört neben der kämpferischen Praxistauglichkeit des Zeugs, was der Aspirant so drauf hat auch ein gewisses Grund-Wissen zum Judo. Den ursprünglichen (Drill-)Charakter von Katas grundsätzlich zu erkennen und (adaptiert auf sein Judo) diese Übungsform auch nutzen zu können, finde ich schon erstrebenswert. Zumindest bezogen auf Nagewaza (als wichtigstes Element um aus Tachiwaza in Newaza zu gelangen) und Newaza im Allgemeinen.
Mit dem "Vortanzen" der (erstarrten) Formen, welche dann graduell in der B-Note variierend bewertet werden, hat das allerdings tatsächlich nichts zu tun.
Mit der Nage no Kata, die einer meiner Schüler z.B. zum BB entworfen und angeboten hat (Aufgabe: entwerfe einen praxistauglichen Drill zu den wesentlichen Wurfprinzipien.), hätte man ihn wahrscheinlich bei nem Kata-Turnier weggejagt. Jede Wurfaktion führte da z.B. direkt in eine Submission-Position. Sein Argument: Nichts drillen, was nicht zum Wesen des Kampfes hinführt, dem Aufgabesieg. Das Ganze dann auch deutlich formal entschlackt (keine obligatorischen tsugi ashi -Schritte, sondern nur, wo funktional erforderlich, etc.).
Katame no Kata das Gleiche: Aubauend auf den herausgearbeiteten (wichtigsten Dominanz-)Positionen, mit Schwerpunkt auf den Übergängen von einer zur anderen, und ideal mündend in eine Submission gilt es, einen (oder mehrere) Drill(s) anzubieten.
Im alltäglichen Training können Sequenzen aus solchen Katas als Drills genutzt werden, ansonsten spielt Kata allerdings im Training keine Rolle (bei uns).
Geändert von Hug n' Roll (15-10-2018 um 10:35 Uhr)
"It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
Chris Haeuter