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Thema: OKAMOTO Yoko Sensei

  1. #76
    Registrierungsdatum
    15.09.2013
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    Standard

    Es gibt kein "Aikikai-Aikido".
    Diese Frage ergibt also keinen Sinn.
    Ja Du hast recht es gibt mehrere Strömungen im Aikikai.

    Ich meinte die vom verstorbenen Kisshōmaru Ueshiba und senem Sohn Moriteru Ueshiba gelehrte Aikido Strömung.

    http://www.aikikai.or.jp/eng/index.html



    carstenm: Eine interessante Darstellung der Geschichte des Aikido und seines Gründers.

  2. #77
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    Beiträge
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    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Naja, Aikido IST eine Variante von Daito Ryu, nur sind dort einige Trainingsinhalte oder Prinzipien abhanden gekommen oder verändert worden, das ist an der äußeren Form nicht unbedingt zu erkennen, außer man weiß wonach man gucken muss.
    Was vielleicht für das heutige Daito Ryu auch teilweise gilt, da gibt es auch Verwässerungen.

    Dachte immer es wäre eine entschärfte Variante von Daito Ryu. Wie viel das mit den Lehren von Ueshiba zu tun hat, weiß ich nicht, aber westliche Vereine vermarkten Aikido ja als KK wo es darum geht den Gegner zu kontrollieren ohne ihn zu verletzen.

    Das ist ja ein starker Kontrast zum Daito Ryu wo es ja mehr darum geht den Gegner im Kontext eines Kampfes auf Leben und Tot auszuschalten. ??

    Ob das jetzt stimmt kann wiederum nicht sagen, aber den Handkantenschlag dann man am Ende manche Wurftechniken im Daito Ryu sieht soll angeblich einen Schwerthieb simulieren um den Gegner den Rest zu geben???

    Sollte es stimmen wäre da ein starker Kontrast zu dem wofür Aikido normalerweise steht?

  3. #78
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von karate_Fan Beitrag anzeigen
    Das ist ja ein starker Kontrast zum Daito Ryu wo es ja mehr darum geht den Gegner im Kontext eines Kampfes auf Leben und Tot auszuschalten.
    "Today, Daito-ryu Aikijujutsu is a cultural heritage of the Japanese warrior class with a long history and tradition. It was developed as a means of self-defense against unprovoked violence, with the ultimate aim of neutralizing violence, not causing it. This is one of the reasons why Daito-ryu relies on using forms (kata) to train in the art, but does not include any kind of competitive matches. Further, as a classical Japanese martial art, Daito-ryu goes beyond mere self-defense, offering the way to temper one's body and spirit, with the aim of developing personal character and contributing to the greater social good."

  4. #79
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Huangshan Beitrag anzeigen
    Ja Du hast recht es gibt mehrere Strömungen im Aikikai.
    Ich meinte die vom verstorbenen Kisshōmaru Ueshiba und senem Sohn Moriteru Ueshiba gelehrte Aikido Strömung.
    Die aikikai Stiftung ist die Schule der Familie Ueshiba. Derzeitiger soke des aikikai ist Ueshiba Moriteru. Schon sein Vater, der zweite soke, hat die Schule ganz bewußt heterogen gestaltet. D.h. er hat darauf verzichtet, den Unterricht der einzelnen shihan zu reglementieren und zu vereinheitlichen. Ueshiba Moriteru, der dritte soke, hat diese Tendenz weiter verstärkt.
    Beide sagen von sich, daß sie keine eigene Strömung, keinen eigenen Stil unterrichten, sondern so etwas wie "den kleinsten gemeinsamen Nenner" der Schule. In diesem Sinne sind auch die von den Lehrern des honbu in den öffentlichen Klassen unterrichteten kihon waza zu verstehen. In den nichtöffentlichen Klassen und in ihren eigenen dôjô unterrichen die Lehrer des honbu dann "ihr eigenes aikidô".
    Die shihan des aikikai sind in ihrem Unterricht ganz ausdrücklich frei: Es gibt kein verbindliches Curriculum. Es gibt keine verbindlichen Formen der Techniken.

    Ich denke, daß diese Heterogenität aus der historischen Situation gewachsen ist:
    Der Begründer der Schule, Ueshiba Morihei hat kein systematisches Curriculum unterrichtet oder zur Weitergabe festgelegt. Schüler, die er in den 30er Jahren gerne zu seinen Nachfolgern gemacht hätte, wie z.B. Nakakura Kyoshi oder Sugino Yoshio, konnte er dafür nicht gewinnen. Als Ueshiba Kisshomaru ihm nachgefolgt ist, gab es bereits sehr unterschiedliche Richtungen des aikidô: In Kumano wurde anders unterrichtet, als in Kawasaki, als in Iwama, als in Osaka, als in Tokyo. Es gab Schüler Ueshibas, die sempai des zweiten soke waren und deren aikidô technisch weiter entwickelt war. Und es gab im honbu in Tokyo mit Osawa Kisaburo sensei einen Lehrer, der Ueshiba Kisshomaru in Fragen der Leitung beraten hat. Und der wohl auch technisch gesehen ein Vorbild des zweiten soke war. Wenn wir heute von dem aikidô von Ueshiba Kisshomaru sprechen, ist das wohl faktisch eher das aikidô von Osawa sensei.

    Mir scheint, es war schon damals unmöglich, diese faktische Auffächerung irgendwie wieder einzufangen und zu vereinheitlichen. Diese Entwicklung war schon viel zu weit fortgeschritten. Insofern war der zweite soke geradezu gezwungen, diese Vielfalt anzuerkennen und damit positiv umzugehen. Der dritte soke hat diese Linie noch weiter vorangetrieben, indem er die Vielfalt ausdrücklich positiv bewertet. Das erkennt letztlich nur die Tatsache an, daß auch weltweit in den Ländern, in denen das aikidô des aikikai vertreten ist, jeweils wieder unterschiedliche Zweige entstanden sind.

    Innerhalb dieser Vielfalt hat das aikidô, das Saito Morihiro in Iwama gelehrt hat, nach meiner Wahrnehmung durchaus eine sehr hohe Autorität und bisweilen sogar eine Art "normativen Charakter". Es ist sehr bewußt, daß Saito sensei ein herausragender Schüler und Ueshiba sehr nahe war. Und er hat, indem er ein sehr klares Curriculum, eine sehr klare Didaktik und sehr klare Formen tradiert hat, ein System geschaffen, das sich sehr gut als Bezugspunkt, als Referenz eignet. Die systematische Ausbildung und Graduierung seiner Schüler garantiert zudem, daß dort, wo Iwama ryû nach Saito sensei unterrichtet wird, tatsächlich der Standard erfüllt wird, den man sich von diesem Referenzsystem erwartet.
    Dabei ist allerdings zu beachten, daß sein Sohn - der ganz ähnlich wie Ueshiba Kisshomaru damals - bei weitem nicht der fortgeschrittenste Schüler seines Vaters war, eigene Wege geht und das aikidô seines Vaters in seinem eigenen Sinne weiter entwickelt. Das jedenfalls ist meine Wahrnehmung. D.h. das aikidô des Iwama shinshin shurenkai bietet zunehmend nicht mehr das Referenzsystem, das Saito Morihiro sensei geschaffen hat.
    Ja: Das aikidô, der ursprünglichen Iwama ryû genießt innerhalb des aikikai großen Respekt und hat, soweit ich es beurteilen kann, einen wichtigen Einfluß auf das aikidô des aikikai.
    Geändert von carstenm (16-08-2018 um 20:04 Uhr)

  5. #80
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ja: Das aikidô, der ursprünglichen Iwama ryû genießt innerhalb des aikikai großen Respekt und hat, soweit ich es beurteilen kann, einen wichtigen Einfluß auf das aikidô des aikikai.
    Dazu müsste es ein "Aikido des Aikikai" geben, was es aber nach deinen Ausführungen nicht gibt.
    Jeder Shihan unterrichtet auf seine Weise, z.B. das Waffensystem der Iwama Ryu hat im Hombu des Aikikai überhaupt keinen Einfluss.
    In der Anfangszeit des europäischen Aikido haben einige Lehrer zwar die Waffenformen übernommen, aber auch nur teilweise.
    Auf führende Lehrer wie Hiroshi Tada hat Iwama Ryu sicherlich gar keinen Einfluss.
    Chiba Sensei war auch ein Iwama uchideshi, unterlag aber sicher nicht Saito Senseis Einfluss.

    Das mit dem verbindlichen Curriculum sehe ich auch etwas anders, es wird ja doch weltweit so ziemlich der selbe Technikkanon unterrichtet, auch die Prüfungsordnung des Aikikai gibt da eine Orientierung.
    Seltsamerweise unterscheidet sich das technische System, das Kishomaru entwickelt hat, gar nicht vom dem der Iwama Ryu, wer da jetzt wen beeinflusst hat ist mir selbst nicht ganz klar, oder war es doch Ueshiba selbst? In Iwama soll er ja doch sehr systematisch unterrichtet haben, entgegen dem was man sonst immer hört und liest.

  6. #81
    carstenm Gast

    Standard

    Unter "Einfluß" verstehe ich, daß das aikidô von Saito sensei allgemein wahrgenommen wird, bekannt ist und in einer Weise respektiert wird, daß es als Referenzsystem gelten kann. Auch von Lehrern, die vollkommen anders unterrichten.
    Tada sensei kenne ich nicht. Aber ich gehe tatsächlich davon aus, daß auch er weiß, Saito sensei unterrichtet hat und sein eigenes Üben dazu in Beziehung setzen kann.

    Wenn ich von "curriculum" spreche, dann ist mein Bezugspunkt der Umgang mit Lehrinhalten, wie ich ihn aus koryû kenne. Vergleichbare Festlegungen gibt es - soweit es mir bekannt ist - im aikidô nicht. Im aikikai jedenfalls ganz ausdrücklich nicht.

  7. #82
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Unter "Einfluß" verstehe ich, daß das aikidô von Saito sensei allgemein wahrgenommen wird, bekannt ist und in einer Weise respektiert wird, daß es als Referenzsystem gelten kann.
    Unter Referenzsystem verstehe ich etwas anderes, als sich "dazu in Beziehung setzen", das kann man mit allem. Eine Referenz wäre etwas worauf sich alle gleichermaßen beziehen, eine Instanz die eben den Standard setzt.
    Sowas ist die Iwama Ryu nicht in meinen Augen, und sicher nicht für Doshu oder für Tada.

  8. #83
    carstenm Gast

    Standard

    Welcher Begriff nun auch immer angemessen sein mag - jedenfalls gab es zwischen Ueshiba Moriteru und Saito Morihiro einen fast zwanzig Jahre währenden intensiven, und teilweise ja sogar öffentlich geführten Austausch über die Bedeutung der von Saito sensei unterrichteten Formen. Bis dahin daß die Bücher von dôshu zu kihon waza und ôyô waza von manchen als "Erwiderung" auf die Bände von Saito sensei verstanden worden sind. Der ja seinerseits darauf hingewiesen hat, daß er gebeten worden sei, die Reihe seiner Veröffentlichungen nicht fortzusetzen.

    Wie gesagt: Tada sensei kenne ich nicht. Und außer einigen Ausflügen zu einem seiner Schüler habe ich keine Erfahrungen mit seinem aikidô.
    Von dôshu aber weiß ich, daß er sich mit dem aikidô von Saito sensei sehr intensiv auseinandergesetzt hat. Und dasselbe gilt auch für viele andere Lehrer des aikikai. Von einem ehemaligen Vorsitzenden der Prüfungskommission des honbu weiß ich ebenfalls, daß das aikidô von Saito sensei dort sehr präsent war.

    Daher ist meine Antwort auf die Frage von Huangshan:
    Zitat Zitat von Huangshan Beitrag anzeigen
    Hat das Iwama Ryu Aikido einen Einfluss auf das Aikikai Aikido oder ist es bloss eine Randnotiz ?
    Das aikidô der Iwama ryû, genauer das aikidô von Saito sensei hat einen großen Einfluß auf das aikidô des aikikai, zu dem es selbst ja auch gehört. Es gab und gibt bis heute - jedenfalls ist das meine Wahrnehmung - eine intensive Auseinandersetzung mit diesem aikidô. Auch, oder vielleicht gerade, bei Lehrern, die sich davon abgrenzen. Jedenfalls aber bei dem gegenwärtigen sôke und bei Lehrern des honbu.

  9. #84
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Die aikikai Stiftung ist die Schule der Familie Ueshiba. Derzeitiger soke des aikikai ist Ueshiba Moriteru. Schon sein Vater, der zweite soke, hat die Schule ganz bewußt heterogen gestaltet. D.h. er hat darauf verzichtet, den Unterricht der einzelnen shihan zu reglementieren und zu vereinheitlichen. Ueshiba Moriteru, der dritte soke, hat diese Tendenz weiter verstärkt.
    Frage: wird der Title "soke" auch im Aikikai statt "dōshu" verwendet? Dürfte man Ueshiba Moriteru mit "soke" anreden oder wäre das unangemessen?

  10. #85
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    Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
    Frage: wird der Title "soke" auch im Aikikai statt "dōshu" verwendet? Dürfte man Ueshiba Moriteru mit "soke" anreden oder wäre das unangemessen?
    Aus rein sprachlicher Sicht heisst "Sôke" (宗家) einfach "Familienoberhaupt", was immer man nun unter Familie versteht (Handwerkerfamilie, Bujutsu-Ryûha etc.).
    "Iemoto" (家元) wird im Grunde synonym verwendet, auch wenn es sich irgendwie etabliert hat, dass Sôke eher bei den Kriegskünsten und Iemoto eher bei den schönen Künsten Verwendung findet.
    "Dôshu" (道主) hingegen ist eine moderne Wortkreation, welche nur im Aikikai benutzt wird (soweit mir bekannt).
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  11. #86
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ryoma Beitrag anzeigen
    Aus rein sprachlicher Sicht heisst "Sôke" (宗家) einfach "Familienoberhaupt", was immer man nun unter Familie versteht (Handwerkerfamilie, Bujutsu-Ryûha etc.).
    "Iemoto" (家元) wird im Grunde synonym verwendet, auch wenn es sich irgendwie etabliert hat, dass Sôke eher bei den Kriegskünsten und Iemoto eher bei den schönen Künsten Verwendung findet.
    "Dôshu" (道主) hingegen ist eine moderne Wortkreation, welche nur im Aikikai benutzt wird (soweit mir bekannt).
    Danke. Die rein sprachliche Bedeutung war mir schon bekannt bzw. konnte ich in der Wikipedia nachlesen. Dort heißt es, dass der Titel "Sôke" (宗家) in Japan traditionell nur für Oberhäupter sehr alter Kampfkünste (koryu, kobudo) verwendet wurde. Daher meine Frage, ob der Titel ""Dôshu" aus diesem oder ähnlichen Grund so (ausschließlich?) verwendet wird. Der Beitrag von Carstenm war der erste mir bekannte Text, in dem Ueshiba Moriteru als Soke bezeichnet wurde.

  12. #87
    Gast Gast

    Standard

    Der Doshu wird nicht mit Soke angeredet.
    Dieser Begriff wird im Aikikai nicht verwendet

  13. #88
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Von dôshu aber weiß ich, daß er sich mit dem aikidô von Saito sensei sehr intensiv auseinandergesetzt hat.
    naja ist doch klar, es wäre ja auch dumm gewesen sich nicht damit auseinanderzusetzen.

  14. #89
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
    Dürfte man Ueshiba Moriteru mit "soke" anreden oder wäre das unangemessen?
    Das wäre insofern "unangemessen", als sôke keine Anrede ist. Sondern eher so etwas wie ein Rechtstitel, der seinen Hintergrund zunächst gar nicht so sehr in den budô hat, sondern eher in bestimmten handwerklichen und künstlerischen Traditionen. Iemoto/soke sind die Familien, bzw. Familienoberhäupter (ie=definierter Haushalt, ke=eingetragene Familie), die sowohl die vollumfänglichen Kenntnisse einer Kunst oder eines Handwerks besitzen, als auch die Rechte daran.
    In die budô ist die Bezeichnung zum einen erst relativ spät eingewandert. Es gibt sogar die Ansicht, daß das kôdôkan jûdô das erste budô ist, das alle Merkmale des klassischen sôke Systems erfüllt.
    Zudem wurde der Begriff in den koryû in aller Regel nicht als Selbstzuschreibung benutzt. Der Titel war dort von Bedeutung, wo es ein aufgefächertes Netz von "Filialen" gab. Oder "Nachahmer" einer Kunst. Dort mußte definiert sein, wer Inhaber von Wissen und Rechten ist. Wenn aber ein budô vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde und in aller Regel nur sehr wenige Schüler unterrichtet wurden und die Kenntnisse möglichst nicht öffentlich gemacht wurden, bestand nicht die Notwendigkeit, einen "Lizenzinhaber" rechtlich zu definieren. So wurde in den budô der Rechtstitel des sôke erst wirklich bedeutsam, als sich diese zunächst sehr enge Struktur der Weitergabe mehr geöffnet hat. In dem Moment also, wenn unterschiedliche dôjô oder Traditionslinien entstanden und sich ggf. vermehrt haben.

    In Bezug auf aikidô wird nach meiner Wahrnehmung fast immer der Begriff iemoto anstelle von soke verwandt. So z.B. in Diskussionen mit Peter Goldsbury oder Äußerungen der IAF. Ich vermute, daß der Grund dafür darin liegt, daß bei iemoto eher die Familie insgesamt konnotiert wird, während sôke meist eher auf das konkrete Oberhauptes der jeweiligen Familie bezogen wird.
    Der Begriff sôke fällt nach meiner Erfahrung nicht, solange man aikikai-intern diskutiert. Als sôke wird Saito Hitohiro bezeichnet. Zuweilen auch Shioda sensei. Und es gibt sogar auch Lehrer innerhalb des aikikai, die eine eigene Traditionslinie begründet haben und als sôke bezeichnet werden. Nichtsdestotrotz kenne ich die Bezeichung sôke für den dôshu aikikai-intern nicht. Im aikikai wird der sôke dôshu genannt.
    In Gesprächen aber die zwischen anderen ryû und aikidô stattfinden, kenne ich es durchaus, daß man vom sôke des aikidô spricht, parallel zu anderen ryû. Auch japanische shihan des aikikai habe ich das ganz entspannt so sagen hören.
    Gesehen habe ich die Bezeichnung sôke für Ueshiba Moriteru auch ab und an bei Amazon.jp .
    Darum war es für mich ganz natürlich, dôshu in einer Antwort an jemanden, der nicht aikidô übt, als sôke zu bezeichnen. (So ähnlich, wie in anderen Zusammenhängen für mich "ô sensei" nicht Ueshiba Morihei ist sondern ein Lehrer einer anderen ryû, der eben dort so bezeichnet wird.)

    Zum selber Nachlesen empfehle ich den Artikel sôke bei David Hall: Encyclopedia of Japanese Martial Arts. Der ist sehr informativ. Und er wiederum bezieht sich in Teilen auf William M. Bodiford: Soke: Historical Incarnations of a Title and its Entitlements.

    Pardon, ich wollte nicht so ein Faß aufmachen. Für mich ist sôke einfach nur ein synonymer Begriff für dôshu, der außerhalb des aikikai verständlich ist.
    Geändert von carstenm (21-08-2018 um 10:52 Uhr)

  15. #90
    Gast Gast

    Standard

    Danke schön für die ausführliche Antwort zum Thema "sôke".

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