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Thema: Warum macht ihr Aikido?

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  1. #1
    Domrep Gast

    Standard Warum macht ihr Aikido?

    Diese Frage interessiert mich.
    Ich finde Aikido sehr interessant und wollte fragen ob ihr nur rein Traditionell trainiert oder ein gewisser Selbstverteidigungsaspekt ins Training eingebaut wird.

    Findet ihr man kann sich realistisch mit Aikido im Alltag verteidigen?

    Klar könnte ich auch kickboxen oder Karate etc ausüben. Aber Aikido fasziniert mich.

    Wie sind eure Erfahrungen?

    Mit freundlichen Grüßen

  2. #2
    Registrierungsdatum
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    Standard

    Ich bin in der glücklichen Situation, mich im Alltag normalerweise nicht verteidigen zu müssen. In der einzigen Situation in der ich je war wo Schläge fielen, hat es mir genau nichts gebracht, weil WIR nie ernsthaftes Sparring machen und die Situation daher komplett ungewohnt war. Aber: Aikido hat meine Koordination bedeutend verbessert und mir daher sicherlich eine Menge Blessuren erspart (die ich mir dafür vielleicht im Training geholt habe) und ich bekomme Rückenschmerzen wenn ich länger als 10 Tage Training ausfallen lassen muss (Computerjob) und schlechte Laune. Außerdem gibt es Studien dazu, dass eher Leute mit schlechter Koordination Opfer von Übergriffen werden, aber natürlich werde ich nie feststellen können, ob das bei mir jemals einen Unterschied gemacht hat.
    Also.. wenn dein Fokus realistische Verteidigung ist - eher nein. Wobei es sicher Dojos gibt, die darauf mehr Wert legen. Wenn es dich fasziniert und du beruflich oder sonst nicht drauf angewiesen bist: mach doch.
    M.E. war Aikido von Anfang (was den Kampf-Einsatz angeht) eher als Zuckerguss auf der Torte gedacht: verfeinere was immer du bereits kannst mit Aikido-Konzepten. Die "Basics" (wie Schlage, Trete ich, greife ich an etc... ) werden meistens gar nicht großartig gelehrt. Vielleicht ist Kombinieren auch eine Möglichkeit, wobei ich eher davon abraten würde zwei Sachen auf einmal anzufangen.

  3. #3
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von authomas Beitrag anzeigen
    M.E. war Aikido von Anfang (was den Kampf-Einsatz angeht) eher als Zuckerguss auf der Torte gedacht: verfeinere was immer du bereits kannst mit Aikido-Konzepten.
    Am Anfang war Aikido noch pures Daito Ryu, und das war kein Zuckerguss auf irgendeiner Torte.
    Das was heute als "Aikido-Konzepte" gilt und auch von Kommunikationsberatern, Psychotherapeuten und Friedensforschern so gerne als Aikido verkauft wird, ist Resultat einer längeren Entwicklung, die vielleicht so Anfang der 60 er Jahre des 20. Jhd. begonnen hat. Die Kraft des Gegners aufnehmen und weiterleiten, umlenken, friedvoll kämpfen, den Gegner ins Herz schließen, vieles falsch verstanden und zurechtgebogen, so dass es auf eine westliche Friedensphilophie passt. Aber das hatten wir schon alles...

  4. #4
    Domrep Gast

    Standard

    Ach leute als ob mein Alltag aus prügeleien besteht. Ich arbeite im öffentlichen Dienst und es “könnte“ was ich niemals hoffe zu einem übergriff kommen. Deswegen auch meine Frage ob im Training auf die heutige Zeit wo die Hemmschwelle sehr niedrig ist bei gewalt auch selbstverteidigung ins Training mit eingebaut wird.
    Das Training soll ja nicht nur daraus bestehen.

    Und daher deswegen frage ich ob Aikido beides vereint oder ich da völlig falsch bin.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Domrep Beitrag anzeigen
    Und daher deswegen frage ich ob Aikido beides vereint oder ich da völlig falsch bin.
    Ja da liegst Du falsch.

    Akikido-SV zur „realistischen“ Verteidigung ist in etwa so wie das mit dem Bigfoot oder dem Monster von Loch Ness:

    Angeblich haben es schon viele mal gesehen - die Existenz belegen konnte bislang niemand.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  6. #6
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Ja da liegst Du falsch.

    Akikido-SV zur „realistischen“ Verteidigung ist in etwa so wie das mit dem Bigfoot oder dem Monster von Loch Ness:

    Angeblich haben es schon viele mal gesehen - die Existenz belegen konnte bislang niemand.
    ich wusste nicht , daß SV-Scenarios reglementiert oder wie auch immer mit Beschränkung geartet sind. ?
    Falls dem nicht so ist , wieso soll es da soo unwahrscheinlich sein , daß Situationen mit SV-Charakter , auch Konstellationen entstehen lassen , die durch/mit Aikido-Backround gehändelt wurden ?

    ob realistisch oder nicht , ist doch eher eine Frage der Erkennung , der von Geheimrat in seinem Thread angesprochenen Ebenen und dem switchen in seinem benannten Beast-Modus, also das "Umschalten" können.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  7. #7
    Solaris1980 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Domrep Beitrag anzeigen
    Deswegen auch meine Frage ob im Training auf die heutige Zeit wo die Hemmschwelle sehr niedrig ist bei gewalt auch selbstverteidigung ins Training mit eingebaut wird.
    Das Training soll ja nicht nur daraus bestehen.

    Und daher deswegen frage ich ob Aikido beides vereint oder ich da völlig falsch bin.
    Hallo, meines Erachtens kann man das nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten, weil Aikido nicht gleich Aikido ist.

    Ich schließe mich Inryoku an:
    Das was heute als "Aikido-Konzepte" gilt und auch von Kommunikationsberatern, Psychotherapeuten und Friedensforschern so gerne als Aikido verkauft wird, ist Resultat einer längeren Entwicklung, die vielleicht so Anfang der 60 er Jahre des 20. Jhd. begonnen hat. Die Kraft des Gegners aufnehmen und weiterleiten, umlenken, friedvoll kämpfen, den Gegner ins Herz schließen, vieles falsch verstanden und zurechtgebogen, so dass es auf eine westliche Friedensphilophie passt. Aber das hatten wir schon alles...
    Es gibt aber vereinzelt eben auch noch Stile, die ein ursprünglicheres, "härteres" Aikido trainieren und mehr Wert auf effektive Selbstverteidigung legen.

    In meinen Jahren beim DAB hatte ich das Gefühl, hauptsächlich geht es im Training darum, die Techniken für die jeweils nächste Gurtprüfung perfekt vorturnen zu können.

    Beim Nishio Aikido zum Beispiel ist das anders.
    Geändert von Solaris1980 (04-09-2018 um 19:36 Uhr)

  8. #8
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    Zitat Zitat von Domrep Beitrag anzeigen
    Diese Frage interessiert mich.
    Ich finde Aikido sehr interessant und wollte fragen ob ihr nur rein Traditionell trainiert oder ein gewisser Selbstverteidigungsaspekt ins Training eingebaut wird.

    Findet ihr man kann sich realistisch mit Aikido im Alltag verteidigen?
    Seit sieben Jahren im Forum ...

    .. lies zwei oder drei Aikido-Threads der letzten Monate, und deine *Frage ist beantwortet.

  9. #9
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Domrep Beitrag anzeigen

    Klar könnte ich auch kickboxen oder Karate etc ausüben. Aber Aikido fasziniert mich.
    Was heißt das nun? Trainierst du Aikido, oder würdest du gerne?

  10. #10
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    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Was heißt das nun? Trainierst du Aikido, oder würdest du gerne?
    Die Frage

    Findet ihr man kann sich realistisch mit Aikido im Alltag verteidigen?
    zeigt doch schon, wo es hingehen soll. Mal abgesehen davon, dass z.B. ich mich "im Alltag" nur sehr selten verteidigen muß.

  11. #11
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Domrep Beitrag anzeigen
    Diese Frage , "Warum macht ihr Aikido" interessiert mich.
    Ich finde Aikido sehr interessant und wollte fragen ob ihr nur rein Traditionell trainiert oder ein gewisser Selbstverteidigungsaspekt ins Training eingebaut wird.

    Findet ihr man kann sich realistisch mit Aikido im Alltag verteidigen?
    authomas hat darauf schon eine gute Antwort gegeben, die ich so auch von mir hätte schreiben können.

    Prügeleien und gewaltsame Überfälle gehören nicht zu meinem Alltag. Seit mindestens 30 Jahren nicht.

    Ein paar Beispiele aus meinem realen Alltag der letzten 2-3 Jahre: Die Verteidigung gegen Türen parkender Autos, die auf einem Radweg plötzlich aufgehen. Oder Ausrutschen auf eisglattem Boden und Aufstehen können als wäre ich auf eine weiche Matte über Schwingboden gefallen. Aikido ist für mich auch eine Übung in Achtsamkeit, die ich auf den Alltag manchmal übertragen kann. Die Fallschule, die ich schon vor 30 Jahren gelernt hatte, hatte mich einmal vor schweren Verletzungen bewahrt, vielleicht das Leben gerettet. Daher ist das Ukemi für mich so bedeutsam, wie ich in Threads der letzten Zeit geschrieben habe.

    Was verstehst du unter "rein traditionell" trainieren? Was orthodoxes, oder traditionelles oder pures Aikido bedeuten könnte, wird ja gerade im OKAMOTO Thread diskutiert. Es gibt eine meiner Meinung treffende Zusammenfassung von Peter Goldsbury, auf die Carstenm mal indirekt hingewiesen hat: Goldsbury hatte mal das Problem, dass er bei einer Aikido-Demo Kata-Guruma gezeigt hatte, worüber der 2. Doshu "not amused" war.

    Zitat Zitat von Peter Goldsbury
    So I think that Kisshomaru Ueshiba also taught and demonstrated'kihon waza', but he was very conscious, and so is the present Doshu, that such waza are only a small part of the total art. It seems to me that there is a wide division between what is taught "officially" in Hombu and what is taught elsewhere, including Iwama and local dojos like here in Hiroshima. When I arrived here, I was surprised to find very interesting wazas that I had not seen before and sometimes I would discuss this with the biggest yudansha here: at some point in the discussion I usually mentioned Daito-ryu, the Takumakai, and what Morihei Ueshiba taught in Osaka...

    I asked the Doshu and other masters of Hombu if Morihei Ueshiba did IP (internal power) training and the answer was yes, but he never taught it : he left this type of training to the students who perceived it and wanted to do it. The corollary was (is) that this type of training must be a complement to the formation of one's "kihon", but not a substitute for it.

    In Hidden in Plain Sight, Ellis Amdur discusses the issue of reducing the large number of waza found in Daito-ryu. The accepted tradition is that Kisshomaru did this, but Ellis claims that Morihei himself did it (ch. 14. "Aikido is 3 peaches"). Thus, one might conclude that Morihei Ueshiba did this as part of his religious mission to bring the three worlds into harmony, but that Kisshomaru, who gave little thought to such religious theories, accepted the reduction because it made aikido much more accessible to a large number of people and thus ensured their survival.

    The problem with keeping aikido "pure" is that it automatically creates a dialectical conflict between what is "pure" and everything else, and I have spent some effort holding elsewhere that neither Morihei Ueshiba nor his spiritual master Onisaburo Deguchi saw the world in such terms.
    Quelle: http://www.aikidoacademyusa.com/view...php?f=14&t=477 (zur Zeit nicht erreichbar), http://entrenandoaikido.com/manteniendo-el-aikido-puro/ Translated with www.DeepL.com/Translator

    In diesem Sinne wird in meinem Dojo traditionell/orthodox geübt.
    Geändert von Gast (04-09-2018 um 08:29 Uhr)

  12. #12
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
    Goldsbury hatte mal das Problem, dass er bei einer Aikido-Demo Kata-Guruma gezeigt hatte, worüber der 2. Doshu "not amused" war.
    Hatte er es gezeigt, oder war er uke? Der Text scheint darauf zu verweisen, dass nicht er, sondern sein Lehrer das gezeigt hatte.
    Der letzte Satz wird nämlich nicht mit "ich habe es nicht so gezeigt wie ich sollte", sondern "ER hat es nicht so gezeigt" übersetzt, sowohl mit Google als auch mit DeepL.
    Die deutsche Version der Seite selbst übersetzt allerdings mit "ich".
    Aber als 3. oder 4. Dan wird er wohl eher Uke gewesen sein.

    Wenn Doshu "not amused" war, was war er denn wohl bei den viele Demonstrationen bei denen Isoyama Sensei kata guruma gezeigt hat, und auch heute noch zeigt?
    Gut, auch der heutige Doshu zeigt ausschließlich das, was heute so als gemeinsame Schnittmenge von dem gilt, was in den verschiedenen Richtungen so gezeigt wird.
    Ich stelle aber immer wieder fest, dass das heute geübte Kihon aus Iwama und das aus Tokyo im Grunde genommen den gleichen Technikkanon umfasst, was Amdurs These stützt.
    Die "alten" Techniken sind hier und da noch vorhanden, weil natürlich ältere Schüler O Senseis auch noch mehr im Rucksack hatten, als die heutigen Aikidoka, die nur noch bei Doshu und jüngeren Hombu Shihan geübt haben.
    Wir haben früher sogar noch ganseki otoshi gelernt, dass macht heute wirklich fast keiner mehr.
    Geändert von Gast (04-09-2018 um 13:34 Uhr)

  13. #13
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Hatte er es gezeigt, oder war er uke? ...
    Aber als 3. oder 4. Dan wird er wohl eher Uke gewesen sein.

    Wenn Doshu "not amused" war, was war er denn wohl bei den viele Demonstrationen bei denen Isoyama Sensei kata guruma gezeigt hat, und auch heute noch zeigt?
    Es stimmt wohl, dass Goldsbury damals der Uke von Isoyama war. Das ändert aber nichts an der Aussage, dass der Doshu (Ueshiba Kisshomaru) erwartete, dass bei "offiziellen" Aikikai-Demos nur Kihon-Wazas (Basis-Techniken) gezeigt werden.

    Ich hoffe, dass der Original-Artikel von Goldsbury, den ich erst vor ein paar Tagen gelesen habe, irgendwann wieder auftaucht. Die Rückübersetzung von Spanisch nach Englisch ist zwar ganz brauchbar, aber einige Formulierungen klingen nicht mehr so pointiert, wie ich das Original in Erinnerung habe.

  14. #14
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  15. #15
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    Danke für die Bestätigung.

    anstatt mal das geschriebene durch zu gehen und ev. zu sagen wo genau ich falsch liege, kommt das übliche Posten von üblichen Videos , die mit der Thematik nix zu tun haben.

    DAS nenne ich ungefiltert nachplappern . oder nenne es Bilderplappern. mir egal.
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