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Thema: Warum macht ihr Aikido?

  1. #211
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    ahoi Narexis ^^

    punkt 1. mit 1% war nicht das eine Prozent an Techniken gemeint was funzt , sondern die von Maddin angeführten 1% an Leute , denen er ev. zugesteht es hin zubekommen . an die sollte er sich halten , wenn er darüber philosophiert.

    Punkt 2. Untergehen im Sparring.
    klar wird es da Unterschiede geben , schon weil die Motivation KM und Aikido zu üben , sehr unterschiedlich ist . ergo auch das Training dazu.
    ändert aber nichts an dem Grundsätzlichen , wenn Sparring als Argument für Nutzlosigkeit genommen wird. beide gehen unter , wenn sie auf geübte Kampfsportler treffen.

    ich meine , selbst geübte Kampfsportler einer Disziplin , gehen unter wenn sie in das Terrain einer anderen ,sich einem Sparring oder Randori stellen.
    da können auch mal Danträger von Weissgurten getappt werden.
    klar verkaufen sie sich anders , keine Frage . untergehen sie dennoch.
    dann doch lieber gucken , was sind die Stärken der einen KK und was die Schwächen der anderen und dann mal die Rollen tauschen.

    Punkt 3. zur SV

    nochmal zur Klarstellung . ich sagte klipp und klar , das Aikido für mich KEIN SV-System ist.
    ich sagte lediglich , das es keinen Sinn macht, die Beteiligung antrainierter Attribute bei einer gehändelten SV Situation abzustreiten, wenn nie was anderes praktiziert wurde.
    oder andersrum . das Argument , naja , nicht das Aikido hat geholfen , sondern diese oder jene Disziplin , welche vorher (vor dem Aikido ) schonmal trainiert wurde, war der Schlüssel ist dann blödsinn..
    leider kommt aber genau dieses Argument zu oft. Hauptsache das Aikido selbst, hat nix dazu beigetragen. ....sorry , aber das ist in meinen Augen zu Tunnelblickig

    Punkt 4.Kampf

    es ist ein Riesenunterschied , ob ich handle , agiere , um mich einem Kampf zu entziehen und dabei EVENTUELL kämpferische Elemente benutze oder ich mich in einen Kampf begebe . (um ev. den Anderen zu besiegen , zu dominieren , zu betrafen , oder was auch immer ) .

    Punkt 5 . auch für dich nochmal

    ich hab nirgends erzählt Aikido wäre super für SV geeignet. ich schrieb das SV ein Riesengebiet umfasst , und die meisten Situationen KEINE spektakulären MMA-Matches sind. und für die unspektakulären Situation , die dennoch alltägliche Übergriffe darstellen , seh ich absolut keinen Grund weshalb Aikido nicht ein gewisses Rüstzeug mitgeben sollte.

    Punkt 6. und nein , kein Aikidoka ist irgendwo verpflichtet jemanden SEINE Vorstellung von Kampf gerecht zu werden , wenn sie nicht den Vorstellungen des Aikido-Praktizierenden entsprechen. völlig egal , ob da nun das Wort Kampf in der Kunst drin steckt.

    Punkt 7.
    erst wenn ein Aikidoka sich hinstellt und laut verkündet , ja ich kann mit dem was ich tue , jjde Vorstellung von Kampf bedienen, dann sollte er natürlich auch bieten können.
    dummerweise , sehe ich bei keinen der hier MOMENTAN schreibenden Aikidokas irgendwo solche Allüren . nirgends.

    aber ich seh ne Menge Vorstellungen von NICHT-AIKIDOKAS die ihre eigene , mit aller Macht überstülpen wollen.

    Punkt 8 . angemessener Rahmen und Widerstand.
    wenn ich mit einem Aikidoka üben wollte oder mich messen , dann würde ich ganz sicher eine Konstellation erschaffen , die Sinn macht , um ihn zu spüren , um zu fühlen , wie er reagiert , wie er agiert.

    das heisst , normales Sparring wie im Boxen oder Thai gewohnt , wäre garnicht meine Idee dabei. wozu ? ist doch Unsinn.
    ich geh doch auch nicht in die Boxbude und fange an zu fegen , Auszuheben oder Headlocks zu setzen. ich geh doch nicht zu den Ringern und klopp dann frisch fröhlich rum.
    macht von euch auch keiner. . nöö, man begibt sich in ihr Terrain um ihr Zeug kennen zu lernen.

    klar kann man auch Crossparrring betreiben , aber bestimmt nicht um den Anderen vorzuführen oder sich selbst verheizen zu lassen , sondern um zu vergleichen , zu lernen.
    man geht hin und guckt , wie wird bewegt, wie wird reagiert auf eigene Bewegung , man schaut sich GRUNDSÄTZLICHES an, um zu LERNEN.

    das Gleiche bei Aikidoka . also Gi an
    ich würde und hab auch schon , mich anfassen lassen, mich führen lassen, um zu sehen , kann er mich wirklich den kompletten Weg kontrollieren . kommt er in seine gewohnten Hebel , in die Strukturbrüche , wenn sich jemand anders bewegt, wenn Spannungen wechseln, wenn Struktur ev. anders aufgebaut , gehalten wird . was passiert bei Tempowechsel , bei loslassen , bei Mitgehen und übernehmen , bei konsequenterer Vorgehensweise . oder wenn die zweite Hands nicht am Körper nutzlos gehalten wird .

    das nenne ich unkooperatives Lernen , Kennenlernen. nicht gewinnen wollen , sondern einen für den Anderen noch händelbaren Rahmen schaffen (Gi anlegen, greifen lassen , hineingehen ) und dann aber keine Geschenke geben, sondern er muss sich sein Zeug schon erarbeiten. nur geb ich halt wie gesagt auch den Rahmen dazu.
    Geändert von Cam67 (15-09-2018 um 09:50 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  2. #212
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Dir sollte man das Tablett wegnehmen. Da kommt doch keiner mehr mit.
    ?

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Ich persönlich habe 2 Versionen erlebt, Die unter dem Namen Aikido verkauft wurden.
    Einmal weiches Rehatraining und einmal die Arbeit mit dem Stock der RIOT police.
    Auf die bewaffnete Anwendung bin ich auch schon lange gespannt, seit ich hier im KKB darauf hingewiesen wurde und mir erst in dem Moment aufgefallen ist, dass das ja tatsächlich Sinn ergeben könnte oder auch trainiert werden könnte, mir nur noch nicht begegnet ist.
    Was Du schreibst, find ich ziemlich interessant, mir ist hier im behördlichen Rahmen noch kein „reines“ Aikido untergekommen - eher die übliche ergebnisorientierte und auf die Bedürfnisse abgestimmte Zusammenstellung aus allen möglichen KK/KS. Andererseits ist mein Einblick auch wirklich sehr beschränkt.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Ist beliebig reproduzierbar.
    Dann würde ich mich jetzt tatsächlich sehr darüber freuen, wenn Du mir die theoretischen Konzepte, Details, Methodik dahinter usw. näherbringen würdest - soweit Du halt Lust hast.
    Ich würde einfach gerne die Missverständnisse möglichst weit verhindern; sonst darf man sich zumindest nicht wundern, wenn man „Statements in die Welt hinausposaunt die einfach nicht stimmen und auf Unkenntnis der Methodik oder der Kampfkunst an sich beruhen“. Ich bin zwar der Meinung, dass ich kämpferische Abläufe doch - und wenn es nur intuitiv ist - schon ganz gut beurteilen kann, aber es bleibt meine Interpretation und die erfolgt aufgrund meines Wissens und meiner Erfahrung.

    (Es geht mir primär nur um das Knie und die generierte Wirkung.)

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Zu Ikkyo omote waza gibt es denke ich genug Material, oder ippon dori, wie es im daito ryu heißt.
    Wie gesagt, ich hab von der japanischen Nomenklatur herzlich wenig Ahnung, sobald es über die Grundlagen rausgeht und würde mich darüber freuen, wenn nicht ich entscheiden müsste, welches Anschauungsmaterial etwas taugt, wo ich da jetzt ein wirkungsvolles Knie anbringen könnte, wie ich überhaupt in die Position kommen würde bei einem sich wehrenden Gegner (und ich da natürlich von den Gegnern ausgehe, mit denen ich Erfahrungen gesammelt habe), sondern das jemand machen würde, der von dem theoretischen Gebiet wirklich was versteht. Ich hab keine Ahnung, welche Konzepte des Aikido sich dahinter verstecken und werde/kann es nur aus meiner Sicht betrachten.

    In den Videos, die ich gesehen habe, sehe ich ein paar Möglichkeiten, ein hartes Knie zu den kurzen Rippen anzubringen, wenn ich die Kontrolle oder Bewegung aufgebe oder zumindest unterbreche (usw.), aber das wird damit wohl nicht gemeint sein. Gleichzeitig müsste man dann mal testen, wie sich die Person verhält, wenn sie nicht mitgeht, wie viele dabei dann noch über eine so gute Struktur verfügen, so viel Kraft entwickeln können, nicht selbst im Stand manipuliert werden (usw.) und beim Großteil fangen dann die Probleme an, die eigenen Knie noch wirkungsvoll ins Ziel zu bringen. Auch sehe ich in dem Rahmen dann weiterhin zwar die Möglichkeit eines guten Treffers oder Rippenbruchs, allerdings weit nicht so leicht reproduzierbar, wie es hier (für mich) klingt. Geht es wirklich darum, einem auf dem Boden fixierten Gegner/Partner von oben und beinahe beim Herabfallen ein Knie zu verpassen, ist das tatsächlich keine Situation, an die ich gedacht habe und da würde mich doch sehr interessieren, wie groß die Chance ist, überhaupt in der Position zu landen - oder ob das wie mit dem Inch Punch ist.

    Was ich dahingehend bei eigentlich jedem Aikidoka "vermisst" habe, der sich mit mir ausgetauscht hat, war das ringerische Arbeiten im Clinch oder gegen dortigen nennenswerten (freundschaftlichen) Widerstand. Wer damit keine Erfahrung hat - egal ob Boxer oder blutiger Anfänger -, sieht häufig ziemlich alt aus und dann wird's bei keiner der Personen regelmäßig was mit irgendwelchen harten Knien. Ob es nur für mich ein gängiges Verhalten ist, da ich eh gerne die Distanz überbrücke, wäre eine andere Frage; zumindest ist es bei mir ziemlich normal, dass ich, sobald ich gegriffen werde, die Einladung annehme und Distanz überbrücke.

    Kurz: Auf den Videos, die ich gesehen habe, kann ich im Rahmen der Technik keinen nennenswert/überraschend wirkungsvollen Kniestoß erkennen, sehe auch hier die üblichen Probleme, die so ziemlich jede Person erwarten, die irgendwann von den Pratzen aufs Sparring umsteigt und mal versucht, harte Knie (zu den Rippen) am Mann anzubringen und noch nicht genug Erfahrung mitbringt. Auch hinsichtlich der Verletzungsgefahr oder Zuverlässigkeit sehe ich nur eine nennenswerte Erhöhung, wenn es wirklich um das Knie am Boden gehen sollte. Miteinbezogene Gesichtspunkte aus dem Aikido: Keine, hab ja keine Ahnung davon .
    Die Videos, die ich gefunden habe, hatten allerdings auch alle herzlich wenig mit Kniestößen zu tun und gerade im Aikidobereich gab's zwar zig Variationen, aber auch eine Menge unterschiedliche Namen .

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    punkt 1. [...]
    Vielen Dank fürs Richtigstellen .

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Punkt 2. Untergehen im Sparring.
    [...]
    ändert aber nichts an dem Grundsätzlichen , wenn Sparring als Argument für Nutzlosigkeit genommen wird. beide gehen unter , wenn sie auf geübte Kampfsportler treffen.
    [...]
    Klar, das ist natürlich Blödsinn. Ich hab’s allerdings meistens so erlebt, dass die Jungs und Mädels (wie auch ich) einfach mal sehen wollten, was einem an Widerstand entgegengebracht wird. Gewinnen oder verlieren gibt’s für mich im Training eh nicht und ich muss auch nicht so weit gehen, um eine ganz grobe Einschätzung treffen zu können. Die hat zumindest bei mir noch nie dahingehend versagt, dass ich eine Person so eingeschätzt habe, dass sie nicht kämpfen kann und sie mich dann unter „echtem“ Druck überrascht bzw. eines Besseren belehrt hätte.

    Ein schönes Beispiel dafür ist ein ehemaliger Mitschüler. Dem bin ich vor ein paar Jahren mal auf der Matte über den Weg gelaufen, ist seit der Kindheit ein mäßig erfolgreicher Ringer und auch wenn er boxerisch wirklich (noch) überhaupt nix konnte und dominiert wurde, hat man ziemlich schnell gemerkt, dass der Junge kämpfen wird und bspw. ein verdammt gutes Distanzgefühl hat und bereits ohne dieses „Können“ mit vielen der Hobbysportler, Anfänger usw. den Boden gewischt hätte.

    Ähnlich wie mehrere meiner Trainer im BJJ mit jedem Neuen rollen, um ihn einschätzen zu können. Hab ich früher auch gerne gemacht und zumindest bei mir war das weit weg vom ernsten Sparring.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Punkt 3.
    [...]
    Alles klar, ich war da vermutlich etwas zu nah an der konkreten Ausgangsfrage. (Da frage ich mich allerdings immer noch, wer ernsthaft zu Aikido raten würde, wenn man sich die Anforderungen des TE durchliest.)
    Dass man Fähigkeiten erwirbt, die einem helfen können, dürfte klar sein. (Ich find die Fallschule bspw. jedes Mal ziemlich beeindruckend und insgesamt auch oft die runde Bewegungsqualität vieler älterer anwesender Leute.)

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Punkt 4.Kampf
    es ist ein Riesenunterschied , ob ich handle , agiere , um mich einem Kampf zu entziehen und dabei EVENTUELL kämpferische Elemente benutze oder ich mich in einen Kampf begebe . (um ev. den Anderen zu besiegen , zu dominieren , zu betrafen , oder was auch immer ).
    Gut, das sehe ich anders - wobei es mich nicht mal wundern würde, wenn wir eigentlich einen ähnlichen Standpunkt haben, es nur Missverständnisse sind. Das Ziel ist ein anderes, die Techniken, Taktiken usw. werden auf das Ziel abgestimmt, aber es bleibt ein Kampf und ich muss in diesem Kampf meinen Willen durchsetzen und die Techniken entsprechend funktionieren. Das ‚Wie‘ ist dann eine andere Frage. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich davon ausgehe, dass ein Kampf bereits „läuft“, wenn ich mich ihm entziehen muss bzw. ich einen Kampf voraussetze (oder selbst einleite durch bspw. den genannten Präventivschlag) und nicht von einer Situation ausgehe, die möglicherweise zu einem Kampf führen könnte. Bis sich dieses Fenster öffnet, kämpfe ich; dass sich die Ziele (etc.) unterscheiden, ist klar.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Punkt 5 . auch für dich nochmal
    ich hab nirgends erzählt Aikido wäre super für SV geeignet. ich schrieb das SV ein Riesengebiet umfasst , und die meisten Situationen KEINE spektakulären MMA-Matches sind. und für die unspektakulären Situation , die dennoch alltägliche Übergriffe darstellen , seh ich absolut keinen Grund weshalb Aikido nicht ein gewisses Rüstzeug mitgeben sollte.
    Hab ich auch nicht so aufgefasst . Vermutlich stört mich da nur, dass für mich das Versprechen der Wehrhaftigkeit oder die SV-Tauglichkeit derart umfassend ist und ich schon so oft mit den Leuten konfrontiert wurde, denen man es versprochen hat und die dann aufs Übelste auf der Schnauze gelandet sind, dass ich da mittlerweile ziemlich strikt zwischen (bspw.) Selbstbehauptung und Selbstverteidigung differenziere. Sobald ich jemandem erkläre, dass er sich verteidigen kann, habe ich an diese Aussage sehr hohe Anforderungen und mir wird viel zu oft das „Pech“ oder dass es doch für so viele andere Situationen reichen könnte, genannt.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Punkt 6. und nein , kein Aikidoka ist irgendwo verpflichtet jemanden SEINE Vorstellung von Kampf gerecht zu werden , wenn sie nicht den Vorstellungen des Aikido-Praktizierenden entsprechen. völlig egal , ob da nun das Wort Kampf in der Kunst drin steckt.
    Nein, verpflichtet ist keiner. Allerdings muss man sich nicht wundern, wenn bestimmte Aussagen übel aufstoßen oder für bare Münze genommen werden. (Erinnert mich an die Leute, die beim Sparring aufschlagen, mit Weltmeistertiteln ankommen und sich dann rausstellt, dass es ja "nur" Kata waren.) Gerade in der heutigen Zeit ist es verdammt leicht, sich mal Kämpfe anzuschauen - egal ob SV oder im sportlichen Rahmen - oder auch mal selbst in einem sicheren Umfeld die Erfahrung zu machen. Es gibt für mich keinen Grund (mehr), warum man die Traumtänzer in vielen Sportarten in Schutz nehmen und bestimmte Aussagen verbreiten lassen müsste, denn sie können es besser wissen und sie haben nicht nur eine Verantwortung sondern bringen es auch noch Leuten bei, die ihnen vertrauen usw.

    (Im „sportlichen“ Rahmen ist das doch auch dem Großteil vollkommen egal. Ich hab schon so viele Karateka/TKDin/... (oder im anderen Sinne auch bspw. so manchen Boxer, der Ringer einfach schnell auf die Bretter schicken wollte usw.) einfach nur kopfschüttelnd angelächelt, wenn wieder was vom Kampf geträumt/philosophiert wurde, durfte mir mittlerweile doch tatsächlich auch mal selbst bei einer LARP-Veranstaltung, zu der ich mitgeschleift wurde, die Leute anhören, die das als echte kämpferische und realistische Auseinandersetzung betrachten und da spricht doch überhaupt nichts dagegen - Hauptsache alle haben ihren Spaß und alle können für sich festlegen, was in ihrem Rahmen jetzt ein Kampf ist; da wird keiner sein Verständnis des Kampfes aufzwingen oder auf die Probe stellen. Ich hab nur dann ein Problem damit, wenn man es auf die SV überträgt, denn da hat’s dann tatsächlich Konsequenzen. Auch die Aussage, dass es ja nur für die "normalen" Situationen reichen sollte, sollte man auch so klarstellen und das wird meiner Erfahrung nach nicht gemacht. Da auch oft das Argument kommt, dass es ja nicht darum ginge, mit jemandem wie mir oder einem Kampfsportler fertigzuwerden, lasse ich einfach mal im Raum stehen, dass in den Situationen, in die ich (nie freiwillig) verwickelt wurde, mindestens ein Kampfsportler anwesend war und es für mich doch eigentlich spielerisch möglich gewesen sen müsste, das alles zu klären, wenn doch schon viel weniger reicht...)

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Punkt 7.
    erst wenn ein Aikidoka sich hinstellt und laut verkündet , ja ich kann mit dem was ich tue , jjde Vorstellung von Kampf bedienen, dann sollte er natürlich auch bieten können.
    dummerweise , sehe ich bei keinen der hier MOMENTAN schreibenden Aikidokas irgendwo solche Allüren . nirgends.
    Das sind die, die ich meinte und die mir begegnet sind. So wie es oft geschrieben wird oder es auch ganz offen in vielen Gruppen erklärt wurde - sogar in denen, die mit der SV-Tauglichkeit werben und dann damit im Training „aufräumen“ und nichts Leeres versprechen -, ist das doch auch überhaupt kein Thema. Ich bin einfach neugierig und lerne gerne dazu . Gleichzeitig impliziert für mich eine propagierte SV-Tauglichkeit oder eine Tauglichkeit für den Kampf, dass sie einen zumindest dazu befähigen, im Großteil der Kämpfe echten Widerstand zu bieten und eine Herausforderung darzustellen. Gleichzeitig finde ich es immer wieder "interessant", wenn es doch solche Leute geben soll, aber keiner sie benennen kann/will oder es mal möglich war und keiner mehr weiß wie - ich bin da schlicht skeptisch, ich lehne es nicht ab, aber zumindest mich überzeugt das nicht.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Punkt 8 . angemessener Rahmen und Widerstand.
    [...]
    .
    (Da geh ich komplett mit und genau diese Form des unkooperativen Arbeitens hat mein Bild gefestigt. Ich biete die Situation und handle im angemessenen Rahmen mit echtem (freundschaftlichem) Widerstand.)

    (... und danke für die Erklärungen und Erläuterungen zum Standpunkt . Ich hab einfach mal die Gelegenheit genutzt, meinen evtl. zu verdeutlichen .)

    LG

    Vom Tablet gesendet.

  3. #213
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    War auch kein deutscher Referent, sondern aus Tokio.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  4. #214
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    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    ?

    Gut, das sehe ich anders - wobei es mich nicht mal wundern würde, wenn wir eigentlich einen ähnlichen Standpunkt haben, es nur Missverständnisse sind. Das Ziel ist ein anderes, die Techniken, Taktiken usw. werden auf das Ziel abgestimmt, aber es bleibt ein Kampf und ich muss in diesem Kampf meinen Willen durchsetzen und die Techniken entsprechend funktionieren. Das ‚Wie‘ ist dann eine andere Frage. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich davon ausgehe, dass ein Kampf bereits „läuft“, wenn ich mich ihm entziehen muss bzw. ich einen Kampf voraussetze (oder selbst einleite durch bspw. den genannten Präventivschlag) und nicht von einer Situation ausgehe, die möglicherweise zu einem Kampf führen könnte. Bis sich dieses Fenster öffnet, kämpfe ich; dass sich die Ziele (etc.) unterscheiden, ist klar.
    .
    da ist das gleiche Dilemma , wie schon mit Maddin.
    was ist Kampf , ab wann, ist Kampf. ?

    geht es schon um das Aufeinanderprallen von Gegensätzen , ja sogar schon das Aufeinandertreffen von Konzentrationsunterschieden , dann ist Alles Kampf oder wie Heraklit es beschrieb, alles Krieg . und der Krieg bewegt alles. (Vater aller Dinge)
    dann ist schon das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Absichten , Opfer- Täter , Rede -Gegenrede , These-Antithese , ein Kampf. ein Kampf der Motivationen, der Ideen.

    lasse ich mich hineinreissen oder mitnehmen , dann eröffnet sich in mir eine neue Ebene des Kampfes . ein Kampf der Emotionen.

    Will ein Ergebnis (Idee, Motivation durchsetzen ) physisch erzwungen werden , kann es zum Kampf auf körperlicher Ebene kommen.

    und erst hier kommt ev. die technische Ebene , im Sinne von Kampfsport/Kampfkunsttechniken ins Spiel. also ziemlich weit am Ende.


    will ich mich einem Kampf körperlich entziehen , geht es nicht darum den Anderen zu kontrollieren , oder Auszuknocken oder so stark zu dominieren , das seine Motivation erlischt.
    eine starke Motivation und starke Emotionen , können da schon ausreichend sein. wie Beispiele von Leuten zeigt , die nie wirklich trainiert haben und dennoch SV-Situationen überstanden haben . sich entziehen konnten. aber eben KEINE Kämpfe im Sinne von Besiegen , geführt.

    und wie du schon sagst, der Wille ist da sehr stark entscheidend , oder Neudeutsch , der Intent . ..... Technik wäre da in meinen Augen eher Benefit , WENN es um "sich Entziehen" geht.
    und auch hier nochmal, ich gehe nicht davon aus , das alle SV-Situationen nur im Highend Match enden. ganz im Gegenteil , ein Großteil spielt sich eher im angepissten , aggressiven Geplänkel , Geschubse , Angetatsche usw. ab. nur werden die nicht so interessiert beachtet.


    anders sieht es aus , WENN ZWEI SICH WIRKLICH bekämpfen , auf allen Ebenen. dann kommt zum Intent , der Technikaspekt als starker Zusatztool dazu. aber selbst hier gibts ebenfalls genug Beispiele das technikfreies Agieren , im Sinne von rein und umhauen , genügte.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  5. #215
    Narexis Gast

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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    War auch kein deutscher Referent, sondern aus Tokio.
    Alles klar, danke . (Wie der Teil mit dem Wegnehmen des Tablets gemeint war, würde mich immer noch interessieren .)

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    was ist Kampf , ab wann, ist Kampf. ?
    Um den Punkt ging es mir eigentlich nicht einmal so sehr und ich bin tatsächlich primär an den Antworten hinsichtlich des Aikido, den Methoden (usw.) und insbesondere dem Knie interessiert . (Ich würde das ungerne untergehen lassen .)
    Ich erwarte nur, dass die SV auch dann funktioniert, wenn es zu einer der Standardsituationen kommt und dass dann die Techniken auch funktionieren und nicht nach Belieben versagen/scheitern dürfen.

    Ich würde es also ganz simpel halten: Sobald ich der anderen Person mit meinen antrainierten Techniken meinen Willen aufzwingen muss und diese aktiv Widerstand leistet. Um mich mittels der im Training gelernten Techniken zu verteidigen, muss es natürlich (auch) auf physischer Ebene stattfinden - so bin ich persönlich bspw. der Meinung, dass so ziemlich jedes Training geeignet zur Selbstbehauptung ist (Fitnessstudio, Laufen, KS, ...), aber nicht zur SV.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    und erst hier kommt ev. die technische Ebene , im Sinne von Kampfsport/Kampfkunsttechniken ins Spiel. also ziemlich weit am Ende.
    .
    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    will ich mich einem Kampf körperlich entziehen , geht es nicht darum den Anderen zu kontrollieren , oder Auszuknocken oder so stark zu dominieren , das seine Motivation erlischt.
    Interessant. Ich hätte genau das gesagt . Ich muss ihn derart kontrollieren, ausknocken oder so stark dominieren, dass seine Motivation erlischt, um mir das Fenster zu eröffnen, mich dem Kampf zu entziehen. Sobald ich mich „einem Kampf körperlich entziehen“ will, setzt das voraus, dass ich die Kontrolle an mich reiße - zumindest für diesen kurzen Moment, um ein Fluchtfenster aufzuzwingen, das nicht freiwillig entstanden ist.
    Kann ich die andere Person nicht gut genug (kämpferisch) kontrollieren, werde ich kontrolliert und muss auf einen glücklichen Moment hoffen bzw. habe das Ergebnis nicht den gelernten Techniken zu verdanken. Die andere Person wird sich auch nicht einfach kontrollieren lassen oder mir freiwillig dieses Fenster ermöglichen.

    (Zugegeben, das Ausknocken war jetzt nicht unbedingt damit gemeint, aber ich geh mal mit .) Eine besondere Form der Dominanz und Kontrolle ist eine mögliche Handlungsunfähigkeit - bspw. mittels KO. Erzeugen meine Angriffe nicht die entsprechende Wirkung oder sogar ein KO, werden sie mir kein Fenster eröffnen.

    Kann ich ihn nicht stark genug dominieren, dass seine Motivation erlischt - und sei es nur der eine Moment, der das entscheidende Fenster eröffnet -, muss ich mit der Motivation (die zum Kampf geführt hat) klarkommen und werde mich ihr nicht einfach entziehen können.

    Das ist auch genau das Problem, das so viele Personen erstmals im Sparring erleben und weshalb so viele kooperativ eingeübte Techniken nicht funktionieren oder die Leute (leider) in den Situationen versagt haben. Die andere Person lässt alles/es schlicht nicht einfach zu. Ich muss es ihm aufzwingen. Egal ob im Ring, Hahnenkampf oder einem Kampf im Rahmen der SV (bspw. um sich im Rahmen eines Raubes das Fluchtfenster zu eröffnen und wenn das "nur" ein Erstschlag mit gefolgtem Sprint ist). Vollkommen unterschiedliche Intentionen, Taktiken und doch erfordern alle, dass man der anderen Seite kämpferisch seinen Willen (sei es nur im Rahmen von einem kurzen Schock bzw. einer Überforderung) aufzwingt, um das entsprechende Ergebnis zu erreichen. Das hab ich persönlich jedes Mal sehr deutlich gemerkt. Der Unterschied war nicht die Technik - die musste jedes Mal gegen einen unkooperativen Partner funktionieren und genug (was auch immer das im Kontext bedeutet) Wirkung erzielen - sondern die Umgebung und die nachfolgenden Reaktionen. Wenn jetzt bspw. der letzte Aikidoka, mit dem ich mich freundlich ausgetauscht und von dem ich in der kurzen Zeit relativ viel gelernt habe, seine Technik nicht durchbekommt, wenn ich nur spielerisch den Clinch eröffne (und auch nicht nach einer halben Stunde des Probierens und seinen "anderen" Reaktionen, da schlicht die Erfahrung seinerseits gefehlt hat), nachdem er seinen geforderten Eingang bekommen hat, wird er das auch nicht schaffen, wenn ich ihm sein Handy abnehmen und er eigentlich nur fliehen (und sich mit dieser Technik die Flucht ermöglichen) will. Wäre er je in die Situation gekommen, in die ich mich davor im Rahmen des Trainings freiwillig begeben habe, wäre die Situation vorbei gewesen, nur ist genau das die Kunst und mit dem Eingang noch lange nicht erfüllt.

    Das ist doch dasselbe Problem wie mit den Knien - und da hoffe ich tatsächlich noch sehr, dazulernen zu können und generell mehr übers Aikido zu erfahren -, die perfekt anzubringen ist weniger das Problem. Allerdings muss man erst einmal in die Situation kommen und dann muss die Situation auch noch entsprechend stimmen und man das Fenster erkennen. Da passiert's dann ganz schnell, dass ein Knie zu den Rippen diese nicht bricht, sondern durch eine kleine Oberkörperbewegung lediglich langrutscht oder nicht genug Wirkung erzeugt, da im Moment des Angriffs der Stand zu instabil war oder unerwarteter Druck ausgeübt wurde. Würfe oder Feger scheitern aufgrund kleiner Unterschiede im Druck oder Schwerpunkt usw. - einfach das ganze Zeug, das man sich mühsam im unkooperativen Training aneignen muss.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    eine starke Motivation und starke Emotionen , können da schon ausreichend sein. wie Beispiele von Leuten zeigt , die nie wirklich trainiert haben und dennoch SV-Situationen überstanden haben . sich entziehen konnten. aber eben KEINE Kämpfe im Sinne von Besiegen , geführt.
    Stimmt . Wenn ich allerdings etwas trainiere, damit es mir in den Situationen helfen soll, erwarte ich persönlich, dass es auch einigermaßen funktioniert . Ich trainiere doch keine komplexen Abläufe im kooperativen Rahmen, damit dann nichts funktioniert oder ich mich intuitiv befreien kann bzw. spricht das dann mMn nicht fürs Training. Der Großteil schafft’s auch irgendwie zuzuschlagen; wenn jetzt einer boxt, erwarte ich, dass der besser zuschlagen kann als der Untrainierte und man sein Training merkt. Dann muss er es jedoch auch noch in der Situation einsetzen können (ähnlich dem Inch Punch) - und wenn er das nicht kann, bringt’s ihm nichts, dass er es in dieser perfekten Situation einsetzen könnte. Ein klassisches Beispiel aus dem BJJ, das ich letzte Woche erlebt habe. Ein anderer Anfänger hat die gedrillte Technik gut verinnerlicht und im kooperativen Teil super eingesetzt. Beim Rollen hat er es nicht geschafft, überhaupt in die Situation zu kommen, um die Technik einsetzen zu können.

    Wenn ich also etwas trainiere und es sogar noch als SV-tauglich bezeichnet wird, erwarte ich persönlich, dass es auch tatsächlich funktioniert, die Person es anbringen kann und die Wirkung stimmt. (/e: Zumindest nach viel Training. Dem Training der Gruppe, in der er/sie trainiert.)

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    und auch hier nochmal, ich gehe nicht davon aus , das alle SV-Situationen nur im Highend Match enden. ganz im Gegenteil , ein Großteil spielt sich eher im angepissten , aggressiven Geplänkel , Geschubse , Angetatsche usw. ab. nur werden die nicht so interessiert beachtet.
    Da könnte das Problem/Missverständnis liegen . Das ist für mich noch lange keine SV oder eine Situation, für die ich im Training irgendwelche kämpferischen Techniken geübt habe/hätte . Wenn ich etwas als SV-tauglich bezeichne, habe ich weit höhere Anforderungen. Wie ich auch von einem Erste Hilfe Kurs erwarte, dass man nicht nur lernt, ein Pflaster auf Kratzer zu kleben. Das ist sicherlich hilfreich, allerdings wurde weit mehr versprochen. Die genannte Situation kann schnell zu einer SV-Situation eskalieren oder man eröffnet sie selbst, um sich ein Fluchtfenster zu schaffen und in dem Moment ist einem das eh egal, aber meine Anforderung an die Techniken ist, dass sie auch auf der nächsten Stufe noch funktionieren. Zumindest die "üblichen" Situationen, von denen es mittlerweile so viele Videos gibt, weil man lieber filmt als zu helfen , sollten auf jeden Fall abgedeckt werden. Wenn mir also jemand erklärt, dass er meinen Schlag "fangen" und mich danach kontrollieren kann, sollte es doch insbesondere kein Problem darstellen, wenn ich ihn die Faust sogar greifen lasse - ohne je getroffen zu haben, ruckartig zu ziehen, weitere Angriffe oder überhaupt schnell geschlagen zu haben - und das beginnt dann noch weit hinter der "eigentlichen" Situation, in der ich gerne mal sehen würde, wie die besagten Personen es überhaupt schaffen wollen, meine Faust zu fangen, wenn schon jede andere Reaktion zu spät kam.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    anders sieht es aus , WENN ZWEI SICH WIRKLICH bekämpfen , auf allen Ebenen. dann kommt zum Intent , der Technikaspekt als starker Zusatztool dazu. aber selbst hier gibts ebenfalls genug Beispiele das technikfreies Agieren , im Sinne von rein und umhauen , genügte.
    Wie gesagt, ich hab mit technikfreiem Agieren kein Problem, sondern immer nur damit, wenn einem Techniken an die Hand gegeben werden, die irgendwie helfen sollen und die dann nach Belieben unbrauchbar sein dürfen. Dabei geht’s auch nicht um „riskante“ Techniken oder Techniken, die man wirklich gut draufhaben sollte. Wenn mich jemand von 25 Versuchen 25x mit einer „Kontrolltechnik“ nicht kontrollieren kann, aber gleichzeitig ständig betont, wie gut die doch für die SV sei und das auch sonst keiner der Anwesenden schafft, da schlicht die Erfahrung mit dem unkooperativen Arbeiten und Widerstand fehlt, sollte man sich noch einmal Gedanken darüber machen, ob das so SV-tauglich ist, wie man behauptet hat und woran das liegt (Person, Technik, Training, Erfahrung, etc.)... Mit diesen Aussagen, dem enthaltenen Versprechen usw. habe ich die Probleme. Da sagt keiner, dass es nur für XY reicht, sondern ganz pauschal SV.

    LG

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    Geändert von Narexis (17-09-2018 um 18:15 Uhr)

  6. #216
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    Hi Narexis

    Ich hab das Gefühl , das du SV-Situation in erster Linie aus Sicht einer Sparringsartigen , mit Betonung auf - artigen, Konstellation siehst. Ich meine Damit , eine Situation , die zu einer Art Zweikampf , wie auch immer geartet , führt.

    Vll. Ist das der Knackpunkt.
    Für mich ist SV eine Situation wo mind. Eine Partei NICHT beteiligt sein will. Eben auch NICHT kämpfen , im Sinne von körperlich messen, will.
    Doch wird sie mit dem Willen und ev. dem Versuch der Durchsetzung dieses Willen des Anderen , konfrontiert.

    Dennoch ist sie nicht auf Kampf eingestellt , hat also gar nicht die Absicht den Anderen zu kontrollieren , zu dominieren , also auch keine Einstellung dafür und meistens auch garnicht die Mittel dazu. Die fehlenden Mittel sind fast der wichtigste Punkt.

    Die Fenster zum Entziehen werden da nicht über Technik oder starke Waffen ( Faust, Knie, oder was auch immer) geöffnet , sondern in erster Linie über , Verwirren, Ablenkung, Schocken , Moduswechsel, .........

    Ich denke da eher an Situationen , wo als Beispiel , eine Frau aus Schreck oder durch Triggerung z.b. überreagiert und plötzlich anfängt laut zu schreien, zu kratzen , zu treten und dann Fluchartig wegrennt. ... Hier als Panik. !
    Aber der Mechanismus dahinter ....... Diese Heftigkeit , die dich überrascht , die dich kurz schockt, dieses Alles reingeben um weg zu kommen.......dieses Umschalten ..... . Das nenne ich SV- Verhalten.
    Angenommen , die gleiche Frau , würde aus Wut kurz umdrehen , nachdem sie Raum gewonnen hat , um nochmal zurückzuschlagen , wie man oft in Videos sieht, Fällt sie aus der SV für einen kurzen Moment aus und bekommt meistens was auf die Mappe . Oft mit fatalen Folgen. WEIL sie anfing zu BEkämpfen , anstatt sich zu entziehen.

    Dieses Überraschen , dieses Schocken , durch Umschalten , durch kurzzeitiges konsequentes Hineingehen UM herauszugehen, Ist für mich der Schlüssel .

    Und wenn ich KK oder KS Backround habe , habe ich auch mehr und gezieltere Tools , um es zu bewerkstelligen . Aber es bleibt ein Entziehen, es ist KEIN Kampf im Sinne von Dominierung , oder gewinnen.
    Fange ich an Dominieren odr gewinnen zu WOLLEN , falle ich augenblicklich aus SV heraus und begebe mich freiwillig in den Kampf. ... DANN sollte ich aber auch kämpfen können ... So , meine ich das.

    Praktiziert einer Aikido , dann würde er in diesem Scenario , seine Atemis NICHT nutzen um einen Einstieg für Würfe oder Kontrolltechniken zu bekommen , sondrn um Ausstiege zu erschaffen , um Fenster zu schaffen , sich zu entziehen. Kurze Hebelansätze oder Schrittarbeit die den Anderen kurz stören in Gleichgewicht und/oder Struktur , dienen dann der Flucht und nicht um eine Demo-Partnerform hinzudonnern, was höchstwahrscheinlich eh fehl schlägt.

    Aber das erarbeite Gefühl für Bewegung, Raum, Distanz , Kräfte , ist für mich durchaus ein wertvolles Tool.
    Aber eben nicht für den Kampf , wenn Kampf nie als Thema im Training enthalten war.
    Aber eben nutzbar in beschriebener Form für SV. ( im Sinne von , " ich will mich entziehen")

    Klappt der Entzug nicht , und Kampf , im Sinne von , gewinnen oder dominieren MÜSSEN , beginnt , um heil rauszukommen, wirds übel. . Aber auch für jeden Anderen , der nie damit konfrontiert wurde , nie Zugang dazu hatte oder sich nie in das Gebiet ( Kampf , Gewalt) hineinbegeben hat.
    Egal , welchen Backrounds
    Geändert von Cam67 (17-09-2018 um 19:15 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  7. #217
    Narexis Gast

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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Ich hab das Gefühl , das du SV-Situation in erster Linie aus Sicht einer Sparringsartigen , mit Betonung auf - artigen, Konstellation siehst. Ich meine Damit , eine Situation , die zu einer Art Zweikampf , wie auch immer geartet , führt.
    Nein, eigentlich nicht. Nur ist das eine der absoluten Mindestanforderungen, die ich an derartige Aussagen stelle. Wenn ich nicht einmal mit einer einzelnen Person und einem relativ gleichberechtigten Beginn soweit zurechtkomme, dass ich mich der Situation entziehen kann, muss ich da nicht noch in die wirklich „netten“ Szenarien gehen oder was man sonst noch erleben könnte. Wer es nicht einmal dann schafft, die Techniken auch nur irgendwie anzuwenden, wenn ihm nur eine einzige Person gegenübersteht, noch nichts passiert ist, man noch das Gefühl eines Hauchs der Kontrolle hat, man nicht einfach in die Situation geworfen wird und handeln muss und diese noch nicht einmal wirklich aufdreht, wird es meiner Erfahrung nach auch nicht anbringen können, wenn es richtig böse wird.

    Sobald es darum geht, dass ein Stil und insbesondere die gelernten Techniken für die SV geeignet sein sollen, nehme ich sogar die Situationen aus, bei denen genereller, planloser und ungeübter Widerstand (wildes Schreien, Fuchteln,...) zum Erfolg führt und packe auch das in den Bereich der Selbstbehauptung. (Das gehört dann natürlich alles zum Selbstschutz dazu, aber wenn ein Training schon keinen Wert auf die Teile außerhalb des kämpferischen Bereichs legt, erwarte ich, dass diese zumindest auch dem Szenario standhalten.)
    Das Zeug darf mMn bei einem derartigen „Versprechen“ oder zumindest der Suggestion nicht bereits auf einer so niedrigen Stufe der physischen Gewalt versagen. Genauso wie ich erwarte, dass mir beim Fahrsicherheitstraining nicht nur beigebracht wird, wie ich das Auto, das sich mit Schrittgeschwindigkeit bewegt, unter Kontrolle bringe.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Vll. Ist das der Knackpunkt.
    Für mich ist SV eine Situation wo mind. Eine Partei NICHT beteiligt sein will. Eben auch NICHT kämpfen , im Sinne von körperlich messen, will.
    Doch wird sie mit dem Willen und ev. dem Versuch der Durchsetzung dieses Willen des Anderen , konfrontiert.
    Das ist für mich ein fester Bestandteil der Definition.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Dennoch ist sie nicht auf Kampf eingestellt , hat also gar nicht die Absicht den Anderen zu kontrollieren , zu dominieren , also auch keine Einstellung dafür und meistens auch garnicht die Mittel dazu. Die fehlenden Mittel sind fast der wichtigste Punkt.
    Das ist für mich auch keine bewusste Entscheidung, sondern eine Voraussetzung, um sich der Situation entziehen zu können. Das extremste Beispiel wäre wohl, wenn man selbst bereits kontrolliert wird - wie auch immer das aussehen mag. Ich kann mich einer Situation nicht entziehen, wenn ich nicht für einen kurzen Moment soweit die Kontrolle erlangt habe, um mich entziehen zu können. So ziemlich jeder Angriff und jede Aktion, die die Flucht ermöglichen soll, zielt auf diesen Punkt ab. Ich muss es schaffen, soweit die Kontrolle zu entreißen oder zu unterbrechen, um selbst handlungsfähig zu werden. Vom Erstschlag über jeden Angriff, jede Ablenkung und so ziemlich jede Aktion zielt darauf ab, der anderen Person die Kontrolle zu entreißen und sie soweit zu erlangen, dass man sich dem Kampf entziehen kann.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Die Fenster zum Entziehen werden da nicht über Technik oder starke Waffen ( Faust, Knie, oder was auch immer) geöffnet , sondern in erster Linie über , Verwirren, Ablenkung, Schocken , Moduswechsel, .........
    Da würde ich sogar mitgehen. Mein Problem ist ein anderes: Man übt die Techniken nicht im Training und die Techniken, die man übt, halten dann nicht einmal der nächst höheren Eskalationsstufe stand. Ob das der Aussage, dass etwas für die SV geeignet ist, dem Grunde oder der Höhe nach widerspricht, ist nicht einmal das Thema, aber es widerspricht ihr. Ausnahmslos jede mMn zumindest ein Bisschen für die SV geeignete Sportart (usw.) vermittelt eine grundlegende Kompetenz im Umgang mit Gewalt (und wenn das nur Football ist, bei dem mir gegenüber allerdings auch noch niemand je die SV-Tauglichkeit betont oder gar beworben hätte) und sobald es dann wirklich was mit dem Kampf zu tun hat, hat da auch jede ihre Mittel, um sich in und mit dieser Gewalt zurechtzufinden.
    Mir hängt’s nur mittlerweile seit Jahren zum Hals raus (nicht von Dir oder anderen im Faden), wenn das ständige Versagen gerechtfertigt und immer wieder betont wird, wie gut es doch ist, aber man bereits mit der kleinsten Gewalt hilflos überfordert ist...

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Ich denke da eher an Situationen , [...]
    Da sind wir einer Meinung. Wobei ich zugeben muss, dass ich viele der geschilderten Situationen noch lange nicht in den Bereich der SV einordnen würde, für die ich doch im Training die kämpferischen Techniken gelernt habe - und genau das ist mein Problem. (Ich übe etwas, das ich dann in den Situationen, in denen es funktionieren müsste, nicht einsetzen kann, aber dafür in Situationen, die ich auch komplett ohne dieses Training bewältigen könnte und bestenfalls irgendwelche Qualifikationen im Rahmen des Trainings erworben habe. Das Klischeebeispiel, das mich immer wieder zum Schreien bringt, ist der Tritt ans Schienbein. Der Tritt wird von so vielen Ecken als total gut zur SV geeignet beworben - begegnet mir geschätzt mind. einmal alle zwei Wochen - und hat in der Anwendung jedes Mal versagt, wenn ich es gesehen habe. Statt dass man es dann als Mittel betrachtet, um bspw. zu lernen, überhaupt mal hart gegen eine Person zu treten, wird aber an der Technik festgehalten und so lange relativiert, bis es um den blöden Spruch eines Kollegen im Aufzug geht und doch super funktioniert...)

    Wenn ich behaupte, dass bspw. XY für die SV geeignet ist, hab ich ein Problem damit, wenn dann so ziemlich alles, was man im Training lernt, in der Anwendung versagt - und sei es nur, weil man es „falsch“ gelernt hat. Wie gesagt, gerade am Beispiel des Footballs kann man es mMn schön erkennen, was ich meine. Da hab ich noch nie erlebt, dass jemand es zur SV trainiert hätte. Trotzdem haben die Jungs und Mädels einen ganz soliden Umgang mit Gewalt, bleiben oft handlungsfähig (wenn ich sie mal in solchen Situationen erlebt habe) und setzen sich ordentlich zur Wehr. Da gäb’s auch kein Problem, wenn man dann merkt, dass sie zwar den Umgang gelernt haben, aber (überspitzt formuliert) keine Techniken. Im Gegenzug erlebe ich seit über einem Jahrzehnt immer Leute, die mehrfach die Woche Techniken lernen, die nach eigener Aussage voll klasse und total geeignet sind und dann bereits beim kleinsten ernstgemeinteren Widerstand scheitern, aber fleißig erklärt wird, dass das voll gut zur SV geeignet ist und man das dann so lange relativiert, bis es eigentlich auch nur um ein paar Qualifikationen geht, die man auch in jedem beliebigen anderen Sport lernen könnte.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Aber der Mechanismus dahinter ....... Diese Heftigkeit , die dich überrascht , die dich kurz schockt, dieses Alles reingeben um weg zu kommen.......dieses Umschalten ..... . Das nenne ich SV- Verhalten.

    Angenommen , die gleiche Frau , würde aus Wut kurz umdrehen , nachdem sie Raum gewonnen hat , um nochmal zurückzuschlagen , wie man oft in Videos sieht, Fällt sie aus der SV für einen kurzen Moment aus und bekommt meistens was auf die Mappe . Oft mit fatalen Folgen. WEIL sie anfing zu BEkämpfen , anstatt sich zu entziehen.
    (Nur kurz zur Verdeutlichung.)
    Der erste Absatz ist die Kontrolle, von der ich spreche und die sie sich durch die panische Reaktion erkämpft hat. Der zweite Absatz ist nicht, was ich meinte, da ging es mir eher darum, dass man die (panische) Reaktion im Training kultiviert hat - hier kommt dann ins Spiel, ob mir das Training irgendwelche Vorteile bringt und ich es umsetzen kann oder mit ordentlichem Fußballtraining dasselbe erzielt hätte (und das ist mein Problem ).

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Dieses Überraschen , dieses Schocken , durch Umschalten , durch kurzzeitiges konsequentes Hineingehen UM herauszugehen, Ist für mich der Schlüssel .
    ... oder wie man auch sagen könnte: Dieses kurzzeitige Kontrolle Entreißen, Kontrollieren, Dominieren und (Unter-)Brechen der Motivation.
    (Vielleicht kam der Teil mit dem Kontrollieren und Dominieren falsch rüber?)
    Wenn man mir jetzt sagt, dass das Training (und insbesondere das trainierte Zeug) für die SV geeignet ist, erwarte ich, dass es auch genau hierfür geeignet ist und auch noch, wenn es mal wirklich (länger als eine Sekunde) handgreiflich werden sollte.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Und wenn ich KK oder KS Backround habe , habe ich auch mehr und gezieltere Tools , um es zu bewerkstelligen . Aber es bleibt ein Entziehen, es ist KEIN Kampf im Sinne von Dominierung , oder gewinnen.
    Fange ich an Dominieren odr gewinnen zu WOLLEN , falle ich augenblicklich aus SV heraus und begebe mich freiwillig in den Kampf. ... DANN sollte ich aber auch kämpfen können ... So , meine ich das.
    Sehe ich genauso. Andererseits erwarte ich - wie gesagt - auch, dass mir die Techniken in den Fällen weiterhelfen, wenn ich nicht will und mich irgendwie über Wasser halten muss. Das muss nicht viel sein, aber es muss reichen.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Praktiziert einer Aikido , dann würde er in diesem Scenario , seine Atemis NICHT nutzen um einen Einstieg für Würfe oder Kontrolltechniken zu bekommen , sondrn um Ausstiege zu erschaffen , um Fenster zu schaffen , sich zu entziehen. Kurze Hebelansätze oder Schrittarbeit die den Anderen kurz stören in Gleichgewicht und/oder Struktur , dienen dann der Flucht und nicht um eine Demo-Partnerform hinzudonnern, was höchstwahrscheinlich eh fehl schlägt.
    Offen gesprochen ist das genau das, was ich erwartet - und mir vollkommen gereicht - hätte. Doch kam es nicht dazu. Genau das war immer das Problem und gerade in dem Bereich hat man einfach enorm die fehlende Erfahrung gemerkt. (Ja, viele der Versuche waren wirklich mal (von beiden Seiten) darauf angelegt, im freundschaftlichen und kontrollierten Rahmen zu testen, wie man die Technik soweit durchbekommt, dass eine oder beide Seiten erkennen, dass man da nicht mehr rauskommt oder aufgeben. Allerdings war auch wirklich viel der Spielerei nur darauf ausgelegt, sich überhaupt entziehen zu können und nicht mehr „kontrolliert“ zu werden. Mir hätte da bspw. bereits gereicht, was ein normaler (starker) Arm Drag bewirkt, aber egal was war, ich hatte (natürlich nur subjektiv) nie das Gefühl, auch nur irgendwie gegen meinen Willen bewegt oder nennenswert kontrolliert zu werden. Generell ist die gefühlte Passivität teilweise erdrückend gewesen. Klar, da hat’s auch eine Rolle gespielt, dass ich nicht erst seit heute im Clinch arbeite und mich auch in sämtlichen Schlag- und Trittdistanzen ganz gut zurechtfinde , aber nach so manchen Aussagen war es verdammt enttäuschend.)

    Auch deshalb würde ich mich so über die Antworten zu dem Knie freuen, die Aussagen waren doch sehr vielversprechend. Ich hab jetzt doch ein paar Jährchen an meinen Knien gearbeitet, bin entsprechend offen skeptisch und es wäre ein gewaltiger Sprung in der Effektivität; aber da mir insbesondere durchs Forum und einzelne User immer wieder Input geliefert wurde, der mich dann doch überrascht hat und mir bei gezieltem Aufschlagen im jeweiligen Stil, Training und den entsprechenden Bitten wirklich viel gebracht hat, bin ich da mittlerweile doch hoffnungsvoll. Vielleicht war ich ja wirklich nur bei den falschen Aikidoka - wie es mir auch in anderen Stilen passiert ist - und kann hinsichtlich Technik und Methodik noch dazulernen.

    (Gleichzeitig finde ich auch die Vorstellung befremdlich, dass man es so viele Jahre trainieren müsse und ich tue mir tatsächlich bspw. schwer damit, zu glauben, dass ein ehemaliger Trainingspartner in einer Breitensport TKD Gruppe und seit 20-25 Jahren (irgendwas um den Dreh) Aikidoka der Meinung ist, dass er zunehmend „wehrhafter“ wird, während er vom Großteil bereits physisch und athletisch komplett in die Tasche gesteckt wurde.)
    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Aber das erarbeite Gefühl für Bewegung, Raum, Distanz , Kräfte , ist für mich durchaus ein wertvolles Tool.
    Aber eben nicht für den Kampf , wenn Kampf nie als Thema im Training enthalten war.
    Aber eben nutzbar in beschriebener Form für SV. ( im Sinne von , " ich will mich entziehen")
    Ganz offen: Je mehr ich mit dem Aikido in Berührung komme - und den Großteil der Leute, die derartigen (mMn) Blödsinn in Richtung SV usw. behaupten oder darüber schwadronieren, was sie alles machen würden, ignoriere -, desto besser gefällt es mir und ich kann noch so verdammt viel aus der Ecke lernen, mitnehmen und auch für meinen Kampfstil nutzen . Das würde ich nie absprechen.
    Mein Problem ist weiterhin, dass für mich (verpflichtend) dazugehört, dass es nur dann für die SV nutzbar ist, wenn ich mich auch in der Eskalationsphase des Kampfes zumindest über Wasser halten und ein Fenster schaffen kann. Alles darunter sind für mich leere Versprechen, solange man es nicht - wie Du oder auch andere hier im KKB es bspw. immer wieder gemacht haben - einschränkt. Die normale Person, die keine Ahnung vom KS hat bzw. glücklicherweise nie wirklich mit Gewalt in Berührung gekommen ist und derartige Aussagen hört, denkt nicht daran, dass es bereits dann versagt, wenn mal wirklich (bspw.) Fäuste fliegen oder man gepackt und durchgerüttelt, geworfen oder fixiert wird. Das ist mein Problem. Wenn in den Jahren Probetrainierende da waren, die für die SV trainieren wollten, ging es da immer um Auseinandersetzungen, physische Gewalt, (wie vom TE geschrieben) Übergriffe, Schlägereien, Raub, Diebstahl, Nötigung,... . Wie kann man da „ja“ sagen, wenn >90% des Bereichs wirklich überhaupt nicht abgedeckt wird - nicht einmal die ganzen anderen Bereiche des Selbstschutzes.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Klappt der Entzug nicht , und Kampf , im Sinne von , gewinnen oder dominieren MÜSSEN , beginnt , um heil rauszukommen, wirds übel. . Aber auch für jeden Anderen , der nie damit konfrontiert wurde , nie Zugang dazu hatte oder sich nie in das Gebiet ( Kampf , Gewalt) hineinbegeben hat.
    Egal , welchen Backrounds
    Stimmt, aber dem anderen hat man nicht erklärt, dass das für die SV geeignet wäre (und ich hab offen gesprochen schon viel zu viele Leute davon abhalten müssen, sich in ihr eigenes Unglück zu stürzen, weil sie sich (und derartige Versprechen) maßlos überschätzt haben und darunter war auch der oben genannte Aikidoka und TKDin, der seine eigenen Fähigkeiten und die „Wirksamkeit“ so dermaßen überschätzt...)

    LG

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  8. #218
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    @Narexis
    Zur Frage wegen dem Ikkyo Omote und Knie:

    hier ist ein Video vom Doshu: Moriteru Ueshiba Sensei Ikkyo
    Die erste und vierte Technik ist Ikkyo Omote, die zweite und dritte Ikkyo Ura. Was der Doshu öffentlich zeigt, sollte ja eine Standardreferenz sein. Und da sehe ich keine Andeutungen von Kniestößen. Die ich in dem Aikido, das ich bisher kannte, auch noch nicht gesehen habe.

    Ich möchte jedenfalls nicht in einem Aikido-Dojo oder einer Linie üben, wo Aikidoka ihren Ikkyo Omote oder andere Standard-Techniken (Kihon waza) mit Fußtritten oder Kniestößen durchsetzen müssen oder wollen.

    Das Video Daitô Ryu Aikijujitsu - Ikkajo - Ippon Dori habe ich erst aufgrund diesen Threads ergoogelt. Vielleicht ist da ja etwas für dich dabei. Es enthält auch für mich interessante und neue Aspekte zur Ikkyo-Technik.

  9. #219
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    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Alles klar, danke . (Wie der Teil mit dem Wegnehmen des Tablets gemeint war, würde mich immer noch interessieren .)
    ...
    LG

    Vom Tablet gesendet.
    Nur auf die Länge der Texte bezogen.
    Da kommt doch keine mehr hinterher.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  10. #220
    Gast Gast

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    Mir ist das auch alles viel zu lang und zu komplex, um da auf jeden Punkt in entsprechender detailschärfe eingehen zu können, dazu fehlt mir die Zeit.

    Narexis, auf einige Punkte bin ich in anderen Threads schon ziemlich detailliert eingegangen, was z.B. die Trainingsmethodik angeht, ich möchte das nicht alles wiederholen.
    Go no geiko ist z.B. eine Trainingsform bei der mit Wiederstand gearbeitet wird, grundsätzlich geht es erst mal um die korrekten Positionen, Winkel, etc.
    Je nachdem wie man das mit dem jeweiligen Partner ausweiten möchte, wird da noch der Schwierigkeitsgrad erhöht, indem uke ebenfalls die Position ändert, seinen Wiederstand flexibel anpasst, etc.

    Was denn Kniestoß angeht, der kommt an einem Punkt der Technik zum tragen, an dem Uke bereits in einer Position ist, in der sein Arm seitlich gestreckt ist, er über diesen Arm kontrolliert und zu Boden geführt wird. Leistet er da Wiederstand, versucht aufzustehen, oder ähnliches, kommt statt dem Vorwärtsschritt eben ein Stoß mit dem Knie in die Rippen, das ist sicher keine Ausführung die Anfängern normalerweise als Kihon beigebracht wird, sondern eher als Möglichkeit, oder wie das eben als Kampftechnik aussehen kann.
    Wie man Uke in diese Position bringt ist ja eine andere Frage die gesondert zu erörtern wäre.
    Das Video von Kondo zeigt das natürlich auch etwas statisch und nicht auf moderne Kampfesweisen bezogen, man sieht aber dass diese Ausführung der Technik aus dem bewaffneten Kampf, auch mit Rüstungen herkommt.

  11. #221
    Gast Gast

    Standard

    Zum Thema Atemi noch zwei Videos von Nishio:

    https://www.youtube.com/watch?v=BMKlSe0fQPE

    https://www.youtube.com/watch?v=7pIut5rFeo4


    und zu der Frage wen man unbedingt mal besuchen sollte, Tada Sensei einmal 1965, 1986 2012 und 2018, (wird dieses Jahr 89...)

    https://www.youtube.com/watch?v=F4IA_S8OuR0

    https://www.youtube.com/watch?v=mXMPhWfrv0w

    https://www.youtube.com/watch?v=Fh8ZnR-j65g

    https://www.youtube.com/watch?v=nNmYNR_koR8
    Geändert von Gast (18-09-2018 um 11:39 Uhr) Grund: falscher link

  12. #222
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
    [...]
    Vielen Dank, Du hast mir sehr geholfen .

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Nur auf die Länge der Texte bezogen.
    Da kommt doch keine mehr hinterher.
    Alles klar . Dann muss ich mich noch nicht heulend in der Ecke verkriechen und den Account löschen lassen .

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Mir ist das auch alles viel zu lang und zu komplex, um da auf jeden Punkt in entsprechender detailschärfe eingehen zu können, dazu fehlt mir die Zeit.
    Alles klar, nachvollziehbar.
    (Wenn’s nur an der Länge liegen sollte, fasse ich die Fragen gerne in wenigen Zeilen zusammen.)

    (Nur bedingt auf Dich bezogen.) Dann wird’s allerdings ziemlich schwer, es immer der anderen Seite zuzurechnen, dass sich der Standpunkt nicht ändert und sie so unwissend sind oder gar keine Eigeninitiative hätten .
    (Wobei das hier weit weniger „schlimm“ und viel nachvollziehbarer ist als der Blödsinn, den ich teilweise auf der Matte erlebt habe... Da ist’s überhaupt kein Problem, sich detailliert die andere Seite erklären zu lassen, aber dann ist die eigene Seite auf einmal so komplex, die Fragen hätten sich eh erledigt, wenn man nicht so wenig Ahnung hätte, die andere Person ist natürlich so unwissend und man würde ja gerne, aber kann nicht, würde die andere Person eh nicht verstehen und wenn sie es verstehen würde, würde sie es ja auch so sehen (müssen). Klasse ist nur, dass das immer nur von den Personen kam, die mit der SV-Tauglichkeit um sich geworfen haben, für den Rest war’s dann irgendwie doch möglich und jeder hat Neues gelernt - ohne zu glauben, das komplette System verstanden zu haben und doch mit der Möglichkeit des Nachfragens.

    Naja, solange weder praktisch noch theoretisch Argumente geliefert werden, wird sich zumindest an meinem Standpunkt nichts (weiter) ändern - und der hat sich schon oft in viele unterschiedliche Richtungen entwickelt, wenn man sich freundschaftlich ausgetauscht hat oder auch mal eine Weile zusammensaß und diskutiert hat.
    Kurz zusammengefasst unterstellt der eine absolute (kämpferische) Untauglichkeit im aktuellen System (und ohne weitere Ergänzungen), die in der Praxis immer wieder bestätigt und theoretisch primär dadurch „widerlegt“ wurde, dass halt alle falsch trainieren, alle zu schlecht, zu alt, zu jung, zu unerfahren usw. waren und es irgendwo die Leute gibt, ich nur immer an die falschen geraten bin und einfach keine Ahnung hätte; was andererseits nicht nur durch die Unfähigkeit der betroffenen Personen auf der Matte, sondern auch die Aussagen eines Großteils der Personen, die ich (als unwissender Laie im Aikido) auch als weit besser im Aikido einschätze, ähnlich gesehen wurde und somit bereits von den eigenen Leuten nicht für voll genommen wird.
    Dass es da draußen die Leute gibt, die das können, würde mich nicht wundern - ist mir auch in anderen Stilen begegnet -, nur haben die Leute für gewöhnlich Namen und werden ziemlich schnell benannt von denen, die sich genau auf diese Fähigkeiten berufen. Dazu kommt natürlich noch mein subjektiver Eindruck, da die Aikidoka mit Abstand die „schlechtesten“ Partner waren, wenn man sich mal freundschaftlich ausgetauscht hat. (Bevor wieder jemand schreit: Wenn man nichts in die Richtung behauptet, werden auch keine Erwartungen gestellt und nur weil ein Teil „schlecht“ ist, sagt das nix über den kompletten Rest des Systems oder den sonst sehr wertvollen Inhalt aus. Ich könnte bspw. auch innerhalb von Minuten eine ganze Menge Dinge aufzählen, in denen der Großteil der Nak Muay grottenschlecht und sang- und klanglos versagen würde. Ich hab in jedem Aikidotraining ja selbst gemerkt, wie schlecht ich mich häufig anstelle .

    Der einzige Grund, weshalb es mich überhaupt stört oder ich mich auch mal dahingehend austausche: Ich habe mittlerweile viele Fähigkeiten und Fertigkeiten, die das Aikido mitbringt oder lehrt und auch so manchen Aikidoka, schätzen gelernt, bewundere sogar so manche Person und gebrachte Leistung und das geht auch so manchem befreundeten KSler so, die vom Übertrag profitieren; man zieht mMn das System damit durch den Dreck, lässt es ständig auflaufen und das im Rahmen eines Totalversagens und gleichzeitig begegnen mir immer wieder die Leute, die durch derartige Aussagen in ihrer eigenen kleinen Blase gelandet sind und ich hoffe, dass die nie platzen bzw. überprüft wird... Das ist mMn sowohl fürs Aikido als auch die Leute blöd und alle werden unter Wert verkauft; gleichzeitig könnte man ja, wie in anderen Bereichen geschehen, Gruppen gründen, die sich wirklich darauf konzentrieren und ich kann mir dann gut vorstellen, dass diese Leute auch wirklich was erreichen und die Aussagen zurecht tätigen könnten - da würde dann die "richtige Seite" derartige Aussagen treffen. (/e: Auch wäre es kein Problem, einfach mal zu testen/spielen und sich ein Bild zu machen. Es beginnt nur bei den Personen immer damit, dass felsenfest behauptet wird, dass es XY erfüllt und liefern kann und dann kommt überhaupt nichts. Das ist der Punkt, der mich stört und nicht, dass dann nicht "geliefert" wird.))

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Narexis, auf einige Punkte bin ich in anderen Threads schon ziemlich detailliert eingegangen, was z.B. die Trainingsmethodik angeht, ich möchte das nicht alles wiederholen.
    Kann mich daran erinnern; hab nur nicht erkannt, wie das im Widerspruch zu den getroffenen Aussagen stehen soll bzw. wie die sich das lediglich aufgrund der Unwissenheit in dem Bereich ergeben soll. (Insbesondere da das Unwissen am Ergebnis nichts ändert.)

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    [...] Kniestoß [...]
    Alles klar, danke. Dann bleibt’s bei mir in der Ecke Inch Punch und wenn man mich tatsächlich mal in die Position bringen sollte, hab ich ganz andere Probleme ; solange es (noch) im Stand bleibt und ich einen kleinen Bewegungsspielraum habe, sehe ich weiterhin keine Gründe, wieso ich nicht auch in dem Bereich ziemlich viel Wirkung durch kleine Bewegungen aus der Aktion nehmen können sollte.

    (Ich hab jetzt insbesondere in den letzten Monaten viele Techniken (nicht aus dem Aikido), die dem bewaffneten Kampf entspringen, kennengelernt und teilweise auch in mein Spiel übertragen oder daraus Möglichkeiten abgeleitet, wie man reagieren könnte. Den Übertrag sehe ich in dem Beispiel - aus welchen Gründen auch immer oder doch nur der Unwissenheit - nicht.)

    Danke für Deine Zeit und die Antworten, auch wenn sie (dieses Mal) nicht viel an meinem Standpunkt geändert haben. (/e: Ich werde auf jeden Fall noch einmal in Ruhe darüber nachdenken und Du hast mir ja bereits im anderen Faden weitergeholfen und eine neue Sicht ermöglicht .)

    /e:
    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    [...]
    /e: Vielen Dank!

    __________________________________

    Ich halt’s einfach mal kurz, vielleicht nimmt sich ja doch noch jemand den Fragen an oder erklärt zumindest, dass er die Aussagen, auf die sich die Fragen beziehen, nicht stützt - manche der Fragen sind bewusst etwas überspitzt formuliert oder müsste man eig. im Kontext betrachten:

    Jede anwendungsorientierte Kunst und Sportart erkennt man in der Anwendung, beim Aikido soll das nicht möglich sein, wieso?

    Was sind „Aikido Techniken“ und gehört zum System des Aikido nicht weit mehr als bloße Techniken? (Tatsächliche Anwendung Aikido =/= Anwendung einzelner (auch) im Aikido vorkommender Techniken.)

    Es wurde aufs Aikijutsu verwiesen, dabei wird auf der Seite explizit zwischen Aikido und Aikijutsu unterschieden; wo sind die Unterschiede und mit welchen Gründen legitimiert eine artverwandte Kunst die eigene? (Bsp. Muay Thai/Boxen und TaeBo/Fitnessboxen hinsichtlich der Kampftauglichkeit; noch einmal die Frage, ob und wie man tatsächlich ein System nur auf den technischen Inhalt beschränken kann, auch wenn das Konzept komplett ungeeignet sein kann.)

    Ergänzend: Ich freue mich immer noch über sämtliche Namen und Größen hierzulande, die man mal besucht haben sollte oder jemand empfehlen kann. (Ich hab auch weiterhin keine Lust, jemanden herauszufordern oder Gastfreundlichkeit mit einem ernstgemeinten Kampf zu vergüten und möchte primär einfach nur gutes Aikido kennenlernen und wenn jemand einen konkreten Vertreter aus der 'SV-Ecke' des Aikido kennt, der oder dessen "Schüler" auch mal was drauf haben und bei dem man einfach mal trainiert haben sollte, freut mich das auch sehr. Ich freue mich immer wieder über einen freundschaftlichen Austausch, aus dem beide Seiten lachend und eine Erfahrung reicher rausgehen.)

    LG

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  13. #223
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    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen

    Stimmt, aber dem anderen hat man nicht erklärt, dass das für die SV geeignet wäre (und ich hab offen gesprochen schon viel zu viele Leute davon abhalten müssen, sich in ihr eigenes Unglück zu stürzen, weil sie sich (und derartige Versprechen) maßlos überschätzt haben und darunter war auch der oben genannte Aikidoka und TKDin, der seine eigenen Fähigkeiten und die „Wirksamkeit“ so dermaßen überschätzt...)

    LG

    Vom Tablet gesendet.
    Schmunzel. Egal , was man schreibt , das Pferd wird dennoch wieder und wieder geritten.
    Deswegen , nochmal
    Ich sagte nicht das Aikido generell für SV geeignet ist odr ein SV- System sei. Sondern Attribute , Elemente mitgeben kann , um die Chancen zu erhöhen.

    Ob die Elemente dann auch genutzt werden ist eine Frage des Anwenders , und da sind wir glaube uns einig.
    Es steht und fällt mit dem Mind , mit dem Zugang zum Thema Gewalt und Kampf , Intent und Intensität .

    Das gilt dann aber auch für jede andere Kk oder KS und erst recht für SV als solches.

    Hier ist es von Vorteil , wenn man ohnehin eine gewisse Grundaggressivität oder Pitbull-Mentalität , oder Sturheit in sich hat. Oder einfach zu blöd , zu einfach gestrickt ist , sich beeindrucken zu lassen .
    Ist das Vorhanden , braucht es für Alltags-SV oft noch nicht mal Techniken oder Training.

    Übt man mit dieser Basis irgendwas, egal was , unterstützt es den einen natürlich. ... Wird aber deshalb nicht sofort zum SV-System schlechthin .

    Wichtigstes Tool bleibt nunmal das Innere eines jeden.

    Da aber ausgerechnet im Aikido , Taichi , odeer WT eher die Kopfmenschen , die Kulturmenschen und nicht so sehr die Instinktmenschen aufschlagen , bzw, sich angezogen fühlen , sind auf die Masse gesehen , nur sehr wenige mit der notwendigen Basis ( siehe oben) ausgestattet und entsprechend Handlungsfähig.
    Und das Training selber , scheint die notwendige Basis auch nicht zu fördern .
    Doch ohne dieses Grundlage ( Mind) ist es ebenfalls wieder fast egal was man trainiert, es wird nicht oder nur nur zu sehr kleinen Teillen zur Anwendung kommen , wenn gebraucht.

    Tja und ab da , wird alle Kritik wieder berechtigt.

    Deshalb mache ich es wie du.
    Ich guck überall , wo was interessantes , was nützliches ist. Und integriere oder adaptiere oder übertrage es dann. Bisher hab ich fast überall auch was gefunden .
    gleichzeitig ignoriere ich den für mich unpraktikablen Part . Welcher das dann ist, entscheide ich für mich selbst, da ich es ja auch anwenden muss. Es muss einem liegen.

    Und bin mir bewusst , das Sachen die für mich ev. unpraktisch sind für einen anderen wiederum , wie zugeschnitten sind. Ob das so ist merkt man aber erst beim Anfassen.

    Aber beginnen tut alles in dir , als Impuls.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  14. #224
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    [...]
    Naja, mir geht’s halt nicht um die Person mit Erfahrung, die ihr Zeug auch mal unter Druck getestet hat, sondern die Leute, die für diese Aussagen anfällig sind. Der Erfahrene kann das Zeug einschätzen und versteht auch, was damit gemeint ist, wenn man sagt, dass es auch für die SV nützlich sein kann und bestimmte Fähigkeiten schult. Was allerdings bei den Leuten passiert, die diese Erfahrung - die man sich auch irgendwann mal (meist schmerzhaft ) angeeignet haben muss - nicht gemacht haben und die für derartige Aussagen anfällig sind, sieht man in so ziemlich jeder Breitensport Karate-, TKD-,... Gruppe, die mit der SV wirbt oder sogar im Prüfungsprogramm SV-Teile enthält, die dann nur kooperativ vorgeturnt werden. Da gab es bis jetzt immer Personen, die felsenfest davon überzeugt waren, dass sie sich damit verteidigen könnten und im Training jeden Kontakt gescheut haben.

    Solange man die Aussage, dass etwas für die SV geeignet ist, einfach so vollumfänglich im Raum stehen lässt, ist es mMn eher die Regel als die Ausnahme, dass das die Personen ohne Erfahrung auf ihre Vorstellung der SV und nicht nur Attribute übertragen.

    Ja, da sehe ich die Verantwortung bei den Personen, die das Wissen mitbringen, sogar lehren und die Aussagen tätigen und nicht beim ahnungslosen Anfänger. Wer dann derart umfängliche Aussagen trifft oder (was ich häufig erlebt habe) sogar explizit die SV-Tauglichkeit einzelner Techniken betont, von dem erwarte ich dann auch, dass es den Erwartungen standhält. Wer meint, eine derart umfängliche Aussage zu treffen, muss sich nicht wundern, wenn ich nicht weiter differenziere, sondern genau den suggerierten Umfang erwarte.

    Wenn ich ein Fahrsicherheitstraining absolviere und man mir versichert, dass es mir in Gefahrensituationen helfen wird oder zumindest kann, erwarte ich auch, dass diese Aussage nicht stillschweigend und ohne mich darüber in Kenntnis zu setzen nur bis 30 km/h gilt. Die Seite, die diese Aussage tätigt, weiß ganz genau, wie die verstanden wird . Im Faden ging es bspw. konkret um Übergriffe im Dienst. Es wird schon seinen Grund haben, dass darauf keiner mehr Bezug genommen hat, als man die Tauglichkeit in den Raum gestellt hat .
    (Wie gesagt, Du hast das nicht gesagt, nur begegnen mir genau diese Aussagen in Werbung oder Vereinen häufiger als mir lieb ist. Ich kenne alleine in meiner heimischen Umgebung mehrere Teams (Aikido), die genau dieses Versprechen tätigen und sogar damit werben, dass man lernt, sich zu verteidigen und das auch noch friedlich und ohne Angriff... Ist es da verwunderlich, wenn an die Aussagen „SV-tauglich“ eine erhöhte Erwartung gestellt wird, da es offensichtlich die Leute gibt, die genau das behaupten und dann auch noch die, die sich danach damit rausreden, dass es doch ganz anders gemeint und nur falsch verstanden wurde. Ich find’s immer wieder interessant, dass ich nie das Problem hatte, zu verstehen, was die Person von mir wollte, wenn sie ins Probetraining kam und wissen wollte, ob MT für die SV geeignet ist (und die Antwort hat vielen überraschend wenig gepasst ). Wenn man dann an anderen Stellen einfach nur „Ja“ sagt, erwarte ich auch, dass der suggerierte Umfang enthalten ist.)

    Mit Deinem Post gehe ich mit . (... und wie es gemeint ist, hab ich seit dem ersten Post verstanden, nur sollte/muss man mMn mit derartigen Aussagen schlicht aufpassen. Du hast sie erklärt, die meisten Aikidoka hier im Faden haben es erklärt und genau das ist alles, was ich mir wünsche. Ich erlebe nur viel zu oft, dass die Leute bewusst im „falschen“ Glauben gelassen werden und das stört mich gewaltig . Das wird dann auch deutlich, wenn man mir gegenüber auf der Matte die SV-Tauglichkeit betont - ohne Einschränkungen oder weitere Worte - und dann beim Totalversagen solange relativiert, bis von der anfänglichen Aussage kaum noch was übrig bleibt. Würde man direkt sage, dass es ein paar Fähigkeiten schulen kann usw., kein Problem, gehe ich komplett mit, nur die allgemeine Aussage stört mich, da jeder Seite bekannt ist, wie die aufgefasst wird... Auch wenn dann eigentlich die Schulung von einzelnen Fähigkeiten gemeint ist und es andererseits um ganz andere Situationen geht (man denke an den TE), dahingehend jedoch nicht differenziert oder zumindest hingewiesen wird und auch wenn die Fähigkeiten ihm helfen können, werden sie im Großteil der befürchteten Situationen nichts bringen oder andere Fähigkeiten gefragt sein, trotzdem wird pauschal gesagt: funktioniert.)

    LG

    Vom Tablet gesendet.

  15. #225
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Danke für Deine Zeit und die Antworten, auch wenn sie (dieses Mal) nicht viel an meinem Standpunkt geändert haben.
    Es war gar nicht mein Plan etwas an deinem Standpunkt zu ändern. Ich habe nur die Technik erklärt und wie es sein kann, dass dabei eine Rippe zu Bruch geht, und das es geht, ist bewiesener Fakt, wenn es auch beim Üben ´nicht vorkommen sollte.
    Ein "Inch Punch" ist es definitiv nicht, sondern ein Schritt vorwärts mit Einsatz des Knies.

    Vielleicht kurz zu deinen Fragen:

    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Jede anwendungsorientierte Kunst und Sportart erkennt man in der Anwendung, beim Aikido soll das nicht möglich sein, wieso?
    Wer sagt, das es nicht möglich ist? Anwendung sieht eben (im Aikido) anders aus als Kata, das ist doch schon erklärt worden.

    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Was sind „Aikido Techniken“ und gehört zum System des Aikido nicht weit mehr als bloße Techniken?
    Als Techniken oder "waza" werden meist in Kataform geübte Grundbewegungen bezeichnet, die ein Gefühl für die grundlegenden Prinzipien des Aikido vermitteln sollen.
    Das ist ja auch die Antwort für die nächste Frage: natürlich gehört viel mehr dazu. Bewegungen nachtanzen ist kein Aikido.

    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Es wurde aufs Aikijutsu verwiesen, dabei wird auf der Seite explizit zwischen Aikido und Aikijutsu unterschieden; wo sind die Unterschiede und mit welchen Gründen legitimiert eine artverwandte Kunst die eigene?
    Wo wurde darauf verwiesen, meinst du das Video von dem Lau? Den Unterschied den er da macht gibt es nicht, das habe ich auch schon erläutert.

    Was Aikido angeht, war es bis in die 50er Jahre technische gesehen das gleiche Daito Ryu Aiki Jujutsu, das Ueshiba auch schon vor dem Krieg unterrichtet hat.

    Ich gebe zu, dass ich deine Anfragen nicht ganz verstehe, vor allem weil die meisten dieser Fragen schon alle in Vorgängerthreads beantwortet wurden.

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