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Thema: Gibt es den Weg des Kriegers wirklich?

  1. #361
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nite Beitrag anzeigen
    Klingt nach ganz viel Romantik ohne Entsprechung in der Realität
    Das kann man durchaus auch in der Realität umsetzen. Ist halt nicht ganz so einfach, immer in allen Punkten konsequent zu sein. Aber genau deswegen ist auch nicht jeder der Kämpfen kann automatisch ein Krieger. Dass heutzutage
    sich keiner auch nur mehr die Mühe macht, an sich zu arbeiten, ist mir schon klar. Wir sind eine Generation von Abkürzungen und Bequemlichkeiten. Es fängt in den gewöhnlichen Kampfkunst Schulen an, wo vielerorts der Schüler die Einstellung hat, ich bezahle und der Lehrer gibt mir dafür, was ich will. Mit "Lehrer" spricht man den Lehrer schon gar nicht mehr an und bei den Partnerübungen wird nicht miteinander sondern gegeneinander trainiert. Ego pur halt. Und weil man daran festhalten will, weil sonst anstrengend, werden solche Regeln als reine Romantik abgetan. Es ist einfacher, sich darauf zu konzentrieren, wie man jemanden den Kiefer bricht, als an sich zu arbeiten. Damit man diese 7 Regeln umsetzen kann, muss man ein Leben lang an sich arbeiten. Egal was man gerade tut. Wer will das schon.

  2. #362
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    Zitat Zitat von Dr. Mabuse Beitrag anzeigen
    Aber genau deswegen ist auch nicht jeder der Kämpfen kann automatisch ein Krieger.
    Damit sind wir wieder bei der, ungeklärten, Definition des Begriffs "Krieger".
    Was soll ein "Krieger" sein?
    Jemand der den genannten sieben Punkten folgt?
    Wie passen all diejenigen Gruppen die gemeinhin als Krieger bezeichnet werden in dieses Schema?

    Zitat Zitat von Dr. Mabuse Beitrag anzeigen
    sich keiner auch nur mehr die Mühe macht, an sich zu arbeiten, ist mir schon klar. Wir sind eine Generation von Abkürzungen und Bequemlichkeiten.
    Dieses "früher war alles besser" impliziert dass "Krieger" die den genannten Idealen folgen schon einmal gegeben hätte. Also, wie sieht es mit Beispielen aus?

  3. #363
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nite Beitrag anzeigen
    Wie passen all diejenigen Gruppen die gemeinhin als Krieger bezeichnet werden in dieses Schema?
    Vielleicht gar nicht. Die Mehrheit scheint den Ausdruck Krieger einfach als Synonym zum Soldaten zu verstehen. So oder ähnlich ist es auch in Wikipedia beschrieben. Es gibt nichts unpräziseres als die Sprache respektive Verwendung von Begriffen, die
    immer in Verbindung mit der eigenen Sichtweise und dem eigenen Lebensweg steht. Insofern denke ich, dass schlussendlich jeder seine eigene Definition für "Krieger" hat.


    Dieses "früher war alles besser" impliziert dass "Krieger" die den genannten Idealen folgen schon einmal gegeben hätte. Also, wie sieht es mit Beispielen aus?
    Ich hatte nicht geschrieben, dass früher alles besser war. Ich hatte geschrieben, dass heutzutage sich die Leute grösstenteils nicht mehr die Mühe machen, an sich selber zu arbeiten. Das dürfte die letzten hundert Jahre nicht anders gewesen sein.
    Eines meiner wichtigsten Grundsätze ist, nicht die eigene Unfähigkeit zu universellen Realität zu erklären. Heute wie früher gibt es sicher Leute, die in Essenz die oben aufgeführten Regeln tatsächlich leben und in allem was sie tun, sich selber
    treu bleiben. Das sind dann aber Leute, die sich nicht in den Vordergrund stellen und meistens unerkannt bleiben. Die Leute die man feiert sind nämlich diejenigen, welche am lautesten Schreien und sich am härtesten auf die Brust trommeln.
    Insofern muss ich eingestehen, dass ich keine von dir überprüfbaren Beispiele nennen kann.

  4. #364
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Nite Beitrag anzeigen
    Klingt nach ganz viel Romantik ohne Entsprechung in der Realität
    Für mich Ideale, mit denen jeder an sich arbeiten kann...

  5. #365
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    Ausführliches zum Thema "Gibt es den Weg des Kriegers?" in bezug auf Japan findet man in folgendem Buch: Oleg Benesch. Inventing the Way of the Samurai. Nationalism, Internationalism und Bushido in Modern Japan.
    Weitere interessante Artikel: http://www.trimondi.de/Zen-Buddhismus/Front.htm und https://apjjf.org/-Brian-Victoria

  6. #366
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    Wobei es bei diesen Mythen in Europa heute weniger um Nationalismus geht sondern eher um "feel good"-Geschichten geht mit denen man sich einreden kann dass man ja, anders als die schnöden Sportler, etwas ganz anderes macht als die Applikation von Gewalt zu trainieren.

  7. #367
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    Zitat Zitat von japs Beitrag anzeigen
    Ausführliches zum Thema "Gibt es den Weg des Kriegers?" in bezug auf Japan findet man in folgendem Buch: Oleg Benesch. Inventing the Way of the Samurai. Nationalism, Internationalism und Bushido in Modern Japan.
    Weitere interessante Artikel: http://www.trimondi.de/Zen-Buddhismus/Front.htm und https://apjjf.org/-Brian-Victoria
    Sehr interessant. Danke!

  8. #368
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    Und ebenfalls beachtenswert ist das kürzlich erschienene, neuste Buch von Alexander Bennett zur Bushido-Thematik.
    "Empty your mind... be formless, shapeless, like water..." (Bruce Lee)

    www.kampfkunst-ewald.de

  9. #369
    fighting_dad Gast

    Standard

    Ich habe vor einigen Jahren mit Interesse "War Before Civilization - The Myth Of The Noble Savage" von Lawrence H. Keeley gelesen. Der Autor seziert darin ziemlich nachdrücklich den Mythos, daß vorstaatliche/tribale Gesellschaften inhärent friedfertiger waren/sind als moderne Staatswesen (und kommt zu dem gut belegten Schluß, daß es sich insgesamt eher genau umgekehrt verhält).

    Jedenfalls differenziert er ziemlich trennscharf zwischen Soldaten und Kriegern, und zwar etwa wie folgt:

    Krieger:
    - gehört zu einer vorstaatlichen Stammesgesellschaft
    - nimmt an Konflikten mit anderen Gruppen nur freiwillig teil (da es keine Strukturen gibt, die staatlichen Zwang ausüben)
    - unterwirft sich der Autorität eines Anführers/Kriegshäuptling nur bedingt und zeitlich begrenzt
    - kämpft in einem losen Verbund von wenig koordinierten Einzelkämpfern
    - wird durch Clanloyalität/Familienzugehörigkeit motiviert
    - Konflikte bestehen überwiegend aus dauerhafter low-intensity warfare zwischen Kleingruppen, geprägt durch Überfälle, Viehdiebstähle, Raubzüge, wenig offene Feldschlachten
    - keine länger andauernden Feldzüge, da die herrschenden Subsistenzwirtschaft hierfür keine ausreichenden Ressourcen liefert

    Soldat:
    - kämpft für eine als Staatswesen organisierten Gesellschaft
    - unterliegt grundsätzlich einem Zwang zur Dienstleistung und zum Gehorsam bis zum Ende seines Dienstverhältnisses
    - kämpft in einem engen Verbund mit einer Vielzahl anderer Soldaten, ggf. mit diversen Spezialisierungen und Hierarchieebenen
    - wird entweder durch ökonomische Zwänge (Berufssoldat) oder staatlichen/herrschaftlichen Zwang (Wehrpflichtiger/Lehensmann) motiviert
    - Konflikte bestehen überwiegend aus in großem Maßstab durchgeführten zwischenstaatlichen Kriegen
    - länger andauernde Feldzüge werden durch ein arbeitsteiliges Wirtschaftssystem ermöglicht, welches Überschüsse bereitstellt

    Eine irgendwie geartete moralethische Differenzierung zwischen Krieger und Soldat gibt die Sache m.E. nicht her, zumal Keeley herausarbeitet, daß Stammeskriege zwar nicht die Massen- und Materialschlachten der Moderne beinhalten, dafür aber aufgrund des beständigen Kleinkriegs zwischen Dörfern, Clans, Sippen und Stämmen insgesamt einen wesentlich größeren Anteil der Bevölkerung das Leben kosten als Kriege zwischen Staaten.

    Einen "Weg des Kriegers", der über Vervollkommnung der eigenen kämpferischen Fähigkeiten hinausgeht und sich auch auf ethische Belange erstreckt, würde ich daher nicht durch historische Daten belegt ansehen und ebenfalls in die Kategorie "neuzeitliche Romantisierung" einsortieren.

    Gesendet von meinem Moto G (5S) Plus mit Tapatalk

  10. #370
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    Standard

    Zitat Zitat von Nite Beitrag anzeigen
    Klingt nach ganz viel Romantik ohne Entsprechung in der Realität
    Die Sterne sind Orientierungshilfen und nicht das Ziel.

    Zum Kriegertum gehört für mich nicht nur Gewaltbereitschaft, sondern auch die Bereitschaft, Risiken einzugehen, sich Herausforderungen zu stellen und auch Opfer zu bringen.

    Geändert von Pansapiens (01-05-2020 um 16:35 Uhr)

  11. #371
    step-by Gast

    Standard

    E=Pansapiens;3740364]Die Sterne sind Orientierungshilfen und nicht das Ziel.

    Zum Kriegertum gehört für mich nicht nur Gewaltbereitschaft, sondern auch die Bereitschaft, Risiken einzugehen, sich Herausforderungen zu stellen und auch Opfer zu bringen.
    Nur eine Frage, das " Kriegertum " wo hast Du das gelernt ?
    Gibt es eine Kampfkunst- oder Kampfsport-Schule die Krieger ausbildet?
    Oder wie kann ich Deine Antwort verstehen?
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von step-by (04-05-2020 um 20:04 Uhr)

  12. #372
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von step-by Beitrag anzeigen
    Oder wie kann ich Deine Antwort verstehen?
    Es tut mir leid, aber ich denke, du kannst seine Antwort gar nicht verstehen.

  13. #373
    step-by Gast

    Standard

    Hallo

    lieber Julian Braun...danke

    eine mögliche Antwort




    Zitat Zitat von Nite Beitrag anzeigen
    Damit sind wir wieder bei der, ungeklärten, Definition des Begriffs "Krieger".
    Was soll ein "Krieger" sein?
    Jemand der den genannten sieben Punkten folgt?
    Wie passen all diejenigen Gruppen die gemeinhin als Krieger bezeichnet werden in dieses Schema?


    Dieses "früher war alles besser" impliziert dass "Krieger" die den genannten Idealen folgen schon einmal gegeben hätte. Also, wie sieht es mit Beispielen aus?
    Geändert von step-by (05-05-2020 um 08:25 Uhr) Grund: Text gekürzt

  14. #374
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dr. Mabuse Beitrag anzeigen

    Die 7 Lehren des Weges des Kriegers
    Woher kommen denn diese Regeln?
    Und wie setzt der Krieger die denn um, wenn er sich im Krieg befindet?
    In Friedenszeiten ist das kein Problem, solche Ideale zu proklamieren und dann mit stolzgeschwellter Brust zu sagen: "Ich bin ein Krieger!"

  15. #375
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    -
    Geändert von Pansapiens (05-05-2020 um 07:25 Uhr) Grund: doppelt

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