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Klaus
Mehrere hundert Elite-Fallschirmjäger (ich glaube es waren 300, Nomen est Omen)
Ich hab mal nachgelesen:
450, von denen sich einige, wenn man dem Stern glauben darf, ihrer kulturellen Expertise rühmten:
Das beste Kontingent stellten die Belgier: 450 Fallschirmjäger, die zuvor in Somalia gewesen waren. Die Rabauken unter ihnen prahlten in Bars damit, sie hätten "über 200 Somalis gekillt" und wüssten, "wie man in Negerärsche tritt".
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Klaus
hätten gegen mofafahrende Jugendbanden die im Wesentlichen mit Macheten und Knüppeln ausgerüstet waren schnell Fakten geschaffen. Wenn man es mit einigen tausend schwer bewaffneten regulären Verbänden zu tun gehabt hätte, so wie in Srebrenica, hätte man gar nichts tun können. Das war aber nicht der Fall.
mofafahrende Jugendbanden, die mit Granaten schießen?
10 der belgischen Fallschirmjäger, die die Tutsi-Premierministerin schützen sollten wurden von der Präsidentengarde entwaffnet und dann ermordet.
Dallaire redete mit Oberst Bagosora, um seine Männer zu retten. Doch der höhnte nur:
"Wäre vielleicht am besten, wenn die Belgier rausgehen aus Ruanda."
Am Abend wurde Dallaire zum Krankenhaus neben dem Camp geführt. Seine Männer lagen vor der Leichenhalle, alle auf einem Stapel. Die Strategie der Völkermörder ging auf: Belgien beorderte sein Kontingent nach Hause.
https://www.stern.de/politik/ausland...n-3067506.html
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Klaus
Tatsächlich könnte man hier den Fall eines Kriegers tatsächlich aufziehen. Ein "Samurai" tut was man ihm sagt. Ein moralischer Krieger hätte die Jugendbanden gestoppt, den Fallschirmjägern den Befehl erteilt damit die aus der Verantwortung raus sind (Befehl ist Befehl),
Ich weiß ja nicht, wie das in Belgien ist, aber in der Bundeswehr ist man nicht aus der Verantwortung raus, wenn man einen Befehl hat.
Lediglich bei Ordnungswidrigkeit muss der Befehl befolgt werden (z.B. der Befehl zum Falschparken).
Bei Bruch des Völkerrechts eher nicht.
Auch egal, die waren ja nun weg,
Übrig blieben 1.100 Bangladeshi, 800 Ghanaer und 188 Leute aus dem Senegal, Tunesien, Uruquay.
Nicht jeder davon wollte ein moralischer Held sein:
Im Hôtel Des Milles Collines suchten 400 Tutsi Schutz vor einer wütenden Meute, die von tunesischen Blauhelmen mutig in Schach gehalten wurde. Die Bangladeshi weigerten sich, zur Verstärkung auszurücken.
Dann bat Dallaire nochmal Kofi Annan um Hilfe, der
reagierte prompt und es kamen US-amerikanische und Französische Truppen, um die Ausländer zu
evakuieren:
Abends telefonierte Dallaire mit Kofi Annan, seinem Chef. Er forderte dringend zwei Bataillone und logistische Unterstützung. Annan leitete die "Abteilung für Friedenserhaltende Operationen" im UN-Hauptquartier in New York. Vorrangiges Ziel sei die Evakuierung von Zivilpersonal, sagte er. Bald evakuierten amerikanische Soldaten Ausländer mit Autokonvois. Belgier, Italiener und Franzosen wurden ausgeflogen. Französische Soldaten holten ihre Landsleute aus der von Milizen belagerten Dom-Bosco-Schule.
2000 Ruander blieben verzweifelt zurück. Sie wurden ermordet.
auch einige Ruander wurden evakuiert:
Dallaire war überzeugt, dass ein Einsatz all der Soldaten, die an der Evakuierung teilnahmen, den Genozid hätte stoppen können. Die Franzosen, Waffenlieferanten und Militärberater des Hutu-Regimes, hatten andere Pläne. Aus ihrer Botschaft fuhren sie die VIPs des Völkermords zum Flughafen. Die Witwe des einstiges Diktators, Agatha Kanziga, und mehrere ihrer Familienmitglieder saßen elegant gekleidet im ersten Evakuierungsflugzeug. In Paris erhielt sie auf Anordnung aus dem Elysée-Palast ein Appartement, 200 000 Franc und einen wunderschönen Blumenstrauß.
„Krieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen,
auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen.“
-George Bernard Shaw-