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Thema: Stressdrills, Sparringsdrills, bedingtes Sparring, ...

  1. #1
    Gast Gast

    Standard Stressdrills, Sparringsdrills, bedingtes Sparring, ...

    Mal eine Frage in die Runde, habt und praktiziert ihr sowas?
    Wenn ja, wie baut er sowas auf?
    Wenn nein, wieso nicht?

    Bin gespannt auf die Antworten und werd heute auch noch einen kleinen Überblick geben wie das bei uns gehandhabt wird.
    Geändert von Gast (27-09-2018 um 16:07 Uhr)

  2. #2
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Maddin.G Beitrag anzeigen
    Mal eine Frage in die Runde, habt und praktiziert ihr sowas?
    Wenn ja, wie baut er sowas auf?
    Wenn nein, wieso nicht?

    Bin gespannt auf die Antworten und werd heute auch noch einen kleinen Ãœberblick geben wie das bei uns gehandhabt wird.
    Da mussten wir immer durch. Meistens nach einem anstrengenden Training, wenn wir die Arme eigentlich gar nicht mehr heben konnten....

    Ich kann nichts mit Stress Drills anfangen und bin auch der Meinung, dass das nichts bringt. Eher im Gegenteil. Unter Stress fällt man in bestehende Verhaltensmuster zurück. Das heisst, wenn die Positionen,
    die Stabilität und Struktur noch nicht korrekt aufgebaut sind, hält der Schüler dagegen, Murks und Hauruck werden betoniert. Es ist nicht möglich, neue Bewegungsmuster zu übernehmen. Das funktioniert erst, wenn der Aufbau vorhanden ist, der Schüler locker arbeiten kann und der Stress Drill keiner mehr ist, weil der Schüler seinen Positionen vertraut. Aber dann braucht es die Stress Drills auch nicht mehr.

    Zum Thema lernen unter Stress gibt es aber auch wissenschaftliche Studien:
    ...
    „Dass Stress das Abrufen von Erinnerungen verhindern kann, war uns schon bekannt. Jetzt wissen wir, dass Stress auch einen deutlichen Einfluss auf unsere Wahrnehmung hat“, ... „Unsere Daten zeigen, dass eine einzige Dosis des Stresshormons nicht nur die Erinnerungszentrale im Hippocampus stört, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Plastizität von Sinnesarealen des Gehirns hat.“
    ...
    Studien, bei denen auf Zellebene geforscht wurde, stellten Neurowissenschaftler bereits fest, dass Cortisol die Verstärkung von synaptischen Verbindungen – und damit die Lernfähigkeit des Gehirns – hemmt.


    Für die Wissenschaftler, Mediziner und Interessierte:
    https://www.sciencedirect.com/scienc...06453016305315

    Stress sollte meines Erachtens deshalb im Training grundsätzlich vermieden werden.
    Geändert von Gast (27-09-2018 um 16:36 Uhr)

  3. #3
    Gast Gast

    Standard

    Stress ist aber ein zentraler Bestandteil von Auseinandersetzungen.
    Sei es SV, WK oder jegliche andere Art von Kampf.
    Wie willst du Leute darauf vorbereiten wenn nicht mit simulierten Stress?

    Zu Stressdrills, ich nutze gern zwei Arten.
    Erste, der Schüler steht in einem Kreis von anderen Schülern. Er weiß nicht wer als nächstes Angreift nicht welcher Angriff kommt. Nur ein Klatschen der Person warnt ihn nach dem er sich ausrichten muss.

    Zweite, es gibt zwei Angreifer die den Verteiger umrunden und ohne Muster angreifen.
    Er muss beide im Auge behalten und auf seine Positionierung achten.

    So als erste Beispiele.

  4. #4
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Maddin.G Beitrag anzeigen
    Stress ist aber ein zentraler Bestandteil von Auseinandersetzungen.
    Sei es SV, WK oder jegliche andere Art von Kampf.
    Wie willst du Leute darauf vorbereiten wenn nicht mit simulierten Stress?

    Zu Stressdrills, ich nutze gern zwei Arten.
    Erste, der Schüler steht in einem Kreis von anderen Schülern. Er weiß nicht wer als nächstes Angreift nicht welcher Angriff kommt. Nur ein Klatschen der Person warnt ihn nach dem er sich ausrichten muss.

    Zweite, es gibt zwei Angreifer die den Verteiger umrunden und ohne Muster angreifen.
    Er muss beide im Auge behalten und auf seine Positionierung achten.

    So als erste Beispiele.
    Jeder kann unterrichten, wie es ihm beliebt. Man soll also die Schüler im Training unter Stress setzen, was bewiesenermassen die Lernbereitschaft des Schülers massiv hemmt, damit er im Ernstfall unter Stress
    nicht oder sehr gehemmt auf das unter Stress mehr schlecht als recht gelernte zurück greifen kann?

    Mein Ansatz: In stressfreier Umgebung den Aufbau trainieren (heisst nicht, dass man die Schüler nicht fordert) bis die Positionen, Struktur und Stabilität in einem Mass vorhanden sind, dass der Schüler diesen vertrauen kann und kein Grund dafür besteht in einer Auseinandersetzung unter Stress zu geraten.

    In den ersten zwei bis drei Jahren gebe ich dir recht, dass die Schüler nach der Stressmethode die Schüler mit meinem Ansatz wohl weghauen, weil sie die Situation kennen. Dafür brauchen sie nicht mal gutes
    Wing Chun zu machen.

    Interessant wäre der Vergleich nach 10 Jahren Training, wenn Struktur und Stabilität nach meiner Methode aufgebaut sind....

  5. #5
    Gast Gast

    Standard

    Schau dir Wing Chunler gegen andere Stilisten an, dann hast deinen Vergleich der Methoden.

    Dazu lese ich zumindest aus den zitierten Passagen nicht das von dir gesagte zu Stress heraus und Lerneffekt raus.
    Aber lese mir wenn ich mehr Zeit hab, alles genau durch.

  6. #6
    Gast Gast

    Standard

    Der Vergleicht funktioniert nur bedingt. Aufbau von Stabilität und Struktur ist nicht bei allen *ing *ung Stilen gleich.

    Grundsätzlich muss ich dir insofern recht geben, dass nach deiner Methode du die Leute schneller auf eine Auseinandersetzung vorbereitest und die Schüler schneller "kampfbereit" sind. Je nach Verband / Schule / Lehrer / Schüler wird nach meiner Methode das *ing *ung in der Realität nie umsetzbar sein.

    Voraussetzung dass das nach meiner Methode funktioniert ist, dass Positionen, Struktur und Stabilität des Trainings zum regulären Bewegungsmuster geworden sind. Struktur und Stabilität hält, die korrekte Position schützt. Braucht viel Arbeit und, wie bei jeglicher Unterrichtsmethode, keine Garantie aus einer körperlichen Auseinandersetzung unverletzt davon zu kommen.

    Es dürfte durchaus auch damit zusammen hängen, dass ich die Stress Drills nie mochte, und ich deshalb an einem stressfreien Training festhalte. Wie gesagt, stressfreies Training heisst nicht, dass die Schüler nicht gefordert werden. Aber eben gefordert und nicht überfordert, was Stress meines Erachtens eben tut.
    Geändert von Gast (27-09-2018 um 17:42 Uhr)

  7. #7
    Gast Gast

    Standard

    Ich sehe ehrlich gesagt keinen Zusammenhang zwischen Stressdrills und fehlender Struktur.
    Technik- und Stresstraining greift beides ineinander.

    Wenn du dich auf eine Auseinandersetzung vorbereiten willst wirst du diese irgendwie simulieren müssen.
    Anders geht es nicht.

  8. #8
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    04.06.2009
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    12.809

    Standard

    Ich schon. Unter Stress werden die meisten "konditionierten" Verhaltensweisen zusammenbrechen und man wird unter Todesangst den Caveman machen. Wenn man seine Sachen nicht mit zunehmdenem Druck übt werden sie um so mehr zusammenbrechen, richtiges VK Training auf vernünftigem Niveau wird hier eh (so gut wie) niemand machen, da wird es dann mit der Anwendung erts richtig interessant, aber auch mit dem entsprechendem Aufwand. Zum Rest: Muss jetzt zum Training...

  9. #9
    -Avi- Gast

    Standard

    Stressdrill hat meiner bescheidenen Meinung nach zwei entscheidene Vorteile.
    Zum Ersten findet eine Stressimpfung statt, in dem der "Trainierende" bewusst an den Rand seiner Fähigkeiten gebracht wird und dadurch ein "GEwöhnungseffekt" einsetzt gepaart mit einer Stressresistenz.
    Wenn ich eine Situation mehrfach durchlaufen habe, weiß ich was kommen kann, kann mein Mindsetting darauf vorbereiten und habe mehr Ressourcen frei um andere Aspekte berücksichtigen zu können.

    Zum Zweiten kann der Trainer begutachten ob erlernte Techniken auch unter "Nichtlaborbedingungen" angewendet werden können bzw. wo nachgesteuert werden muss.

    Für einen Neueinsteiger artet z. B. jedes Sparring in eine Stresssituation aus, nach mehrmaligen absolvieren sinkt der Pegel aber, zum Einen weiss er was kommt zum anderen hat er durch die vorherigen Durchläufe einen "roten Faden" an dem er sich langhangeln kann.

    Hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.

    Grüße Avi

  10. #10
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    Zitat Zitat von Hu Yaozhen Beitrag anzeigen

    Stress sollte meines Erachtens deshalb im Training grundsätzlich vermieden werden.
    Generell?

    Wir hatten ein ähnliches Thema schonmal zu Techniktraining und Vorermüdung , bzw. Krafttraining vor Techniktraining , ja oder nein.

    Ich sehe da Parallelen.

    Ist es reines Lerntraining , also Bahnung neuer Muster , Bewegungen , Abfolgen , dann kein Stress , keine Vorermüdung.
    Sind die Abläufe , Bewegungen aber vertraut , dann zunehmend den Druck und damit auch Stress erhöhen.

    Stress im Kampfsport sehe ich grundsätzlich als Folge der Konfrontation mit dem Kontrollverlust.
    Je vertrauter Situationen , Konstellationen , Intensitäten , desto weniger Stresserzeugung. Es gilt also diese Grenze von vertraut zu unvertraut , von Kontrolle zu Kontrollverlust ständig zu verschieben , Und IMMER mit einem Angebot einer Lösung. Sie sich zurück zu holen.

    Und das ist aber alles sehr individuell , deshalb machen auch für mich , allgemeine Stressdrills nicht viel Sinn . Jeder muss einzeln irgendwo abgeholt werden.

    Denn jeder interpretiert Stress auch in sich anders.
    Risikocharaktere blühen im Kontrollverlustbereich erst auf , sie suchen diesen Bereich. Wie eine Art Kick. Stress pusht sie, während andere gelähmt werden.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  11. #11
    Stefan Krebs Gast

    Standard

    Hallo Maddin.G,

    ich habe zum Thema: Sparring...mal einen größeren Artikel schon vor vielen Jahren auf unserer Homepage veröffentlicht, in dem ich zu dem von dir genannten Thema entsprechend Stellung beziehe.
    Hier die links dazu, wer sich für das Thema interessiert:

    Homepage: www.iemas.org

    Artikel auf der Homepage:http://www.iemas.org/downloads/Sparr...Koenigsweg.pdf

    Viele Grüße und viel Spaß beim Lesen

    Stefan Krebs

  12. #12
    1789 Gast

    Standard

    Stress drills... Alles käse. Für SV vollkommen am Ziel vorbei.
    Aber gibt ja massenhaft Spezialisten, die meinen das waere sehr wichtig. Lustige Art Leute zu beschäftigen, die sich dann einbilden voll combative zu sein.... Lustig auch was die meisten für so ne totale zeitverschwendung dann zahlen duerfen, wobei danach sind sie ja voll combatives maessig drauf. :-)
    Da gibt es andere Sachen die viel wichtiger sind.
    Und zum sparring:
    Sparring dient dazu bewegungsmuster einzuschleifen. Und zwar unter Widerstand.
    Geändert von 1789 (27-09-2018 um 23:26 Uhr)

  13. #13
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von 1789 Beitrag anzeigen
    Stress drills... Alles käse. Für SV vollkommen am Ziel vorbei.
    Aber gibt ja massenhaft Spezialisten, die meinen das waere sehr wichtig. Lustige Art Leute zu beschäftigen, die sich dann einbilden voll combative zu sein.... Lustig auch was die meisten für so ne totale zeitverschwendung dann zahlen duerfen, wobei danach sind sie ja voll combatives maessig drauf. :-)
    Da gibt es andere Sachen die viel wichtiger sind.
    Und zum sparring:
    Sparring dient dazu bewegungsmuster einzuschleifen. Und zwar unter Widerstand.
    Und was wäre viel wichtiger?

  14. #14
    die Chisau Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Hu Yaozhen Beitrag anzeigen
    Jeder kann unterrichten, wie es ihm beliebt. Man soll also die Schüler im Training unter Stress setzen, was bewiesenermassen die Lernbereitschaft des Schülers massiv hemmt, damit er im Ernstfall unter Stress
    nicht oder sehr gehemmt auf das unter Stress mehr schlecht als recht gelernte zurück greifen kann?

    Mein Ansatz: In stressfreier Umgebung den Aufbau trainieren (heisst nicht, dass man die Schüler nicht fordert) bis die Positionen, Struktur und Stabilität in einem Mass vorhanden sind, dass der Schüler diesen vertrauen kann und kein Grund dafür besteht in einer Auseinandersetzung unter Stress zu geraten.

    In den ersten zwei bis drei Jahren gebe ich dir recht, dass die Schüler nach der Stressmethode die Schüler mit meinem Ansatz wohl weghauen, weil sie die Situation kennen. Dafür brauchen sie nicht mal gutes
    Wing Chun zu machen.

    Interessant wäre der Vergleich nach 10 Jahren Training, wenn Struktur und Stabilität nach meiner Methode aufgebaut sind....
    Schon mal was von Eustress und Disstress gehört? Hä? Davon sich bewusst Stress auszusetzen, um daran zu wachsen? - wenn dann feinkoordinative, komplexe Bewegungen nicht mehr funktionieren, sind sie womöglich ungeeignet für einen Kampf? Schon mal drüber nachgedacht?

    "-.. bis kein Grund besteht in Auseinandersetzungen unter Stress zu geraten?"

    Ich hoffe du unterrichtest nicht.....
    Sorry bei soviel Weltfremdheit, werde ich ärgerlich.

  15. #15
    Registrierungsdatum
    04.01.2005
    Ort
    Franken
    Beiträge
    5.926

    Standard

    Morsche,

    Mein Ansatz: In stressfreier Umgebung den Aufbau trainieren (heisst nicht, dass man die Schüler nicht fordert) bis die Positionen, Struktur und Stabilität in einem Mass vorhanden sind, dass der Schüler diesen vertrauen kann und kein Grund dafür besteht in einer Auseinandersetzung unter Stress zu geraten.
    Also wir haben damals im WT die Anfänger recht schnell dazu gebracht auch unter Stress (Stressdrills wie Kampfkreis, "Sparring" mit Rollenverteilung, etc..) ihre Sachen durchzuziehen. Der Schlüssel dazu war die Sachen stressfrei zu üben und dann Schritt- für Schritt mit steigendem Stress (und können) anwenden zu lernen.
    Das nach mehreren Jahren Training kein Grund mehr besteht bei einer Auseinandersetzung unter Stress zu geraten: Ohne Worte!

    Gruß Thomas

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