Technik gerader Fauststoß - Karate vs. Boxen
Hallo,
ich möchte gern wissen, wie Karate folgende Technikmerkmale beim geraden Fauststoße begründen:
-Boxen (einschl. Kickboxen, Muay Thai, MMA): Die Schulter wird gehoben und das Kinn wird abgesenkt, so sind auch während der Schlagausführung der Unterkiefer und die Halsseite geschützt. Das abgesenkte Kinn verdeckt auch den Kehlkopf fast vollständig. Es passiert regelmäßig, dass der Gegner in dem Moment gegenschlägt, in dem man selbst schlägt.
-Karate: die Haltung ist kerzengerade, der Hals lang, die Schulter unten, sodass die komplette Halsseite und der Unterkiefer (auch der Kehlkopf) ungeschützt sind.
-Boxen: Die andere Hand bleibt in der Deckung (Begründung nicht notwendig).
-Karate: Die ander Hand wird nach hinten gezogen (Hiki-te). Ich weiß, dass dies als didaktische Hilfe gedacht ist, um die Rotation der Schulterachse in der horizontalen Ebene zu unterstützen, aber warum tun das manche Karateka auch in ihren Bunkai-Übungen?
-Boxen: der ganze Körper (Hüfte und Schulterachse) werden eingedreht für mehr Schlagkraft. Bei der kurzen Gerade (Jab) li dreht sich das linke Knie leicht nach innen und die linke Ferse wird oft leicht angehoben, da sich auch der Fuß mitdreht. Bei der langen Gerade (Cross) re dreht sich das rechte Bein nach innen und die Ferse wird klar vom Boden abgehoben, damit sich der Fuß mitdrehen kann und außerdem das Druckbein mehr Druck auf die rechte Hüfte ausüben kann.
-Karate: Die Füße sind wie festgeklebt, die Mobilität / das Eindrehen des Körpers und damit die Schlagkraft sind stark eingeschränkt.
-Boxen: die Schläge werden mit einer beweglichen Beinarbeit verbunden.
-Karate: die Übenden bewegen sich oft wie Roboter durchs Dojo, allerdings auch in den Bunkai-Übungen.
LG
Phönix
Die Stille ist nicht auf den Gipfeln der Berge, der Lärm nicht auf den Märkten der Städte; beides ist in den Herzen der Menschen. ~ aus Indien