Ich bin mal so frei zu vermuten, dass die 570.000 Ermittlungsverfahren im Jahr sich nicht alle auf Raubüberfall, Terrorakt oder Tötungsversuch mit Messer beziehen, sondern bestenfalls auf Körperverletzungsdelikte jedweder Art im Allgemeinen. Bei vollendeten Messerangriffen, also wo nicht nur gedroht sondern tatsächlich verletzt wird, ist die Dunkelziffer gering weil das ja definitiv behandelt werden muss, und die Ärzte das melden. Ich persönlich habe in den letzten 25 Jahren zwei mal eine Schusswaffe gesehen, und kein Mal ein Messer. Indirekt weiss ich von etwa einer Handvoll solcher Vorfälle in meinem Umfeld in dem Zeitraum. Ich würde das nicht als "häufig" bezeichnen, also dass man damit täglich in der S-Bahn rechnen muss - ich trage aber trotzdem ein Messer. Genau zu dem Zweck. Ich bin da also der falsche Ansprechpartner.
Ich dachte übrigens wir reden hier über SV gegen unmotivierte Messerangriffe in der Fussgängerzone (Hamburg), im Supermarkt (Kandel) oder in der Bahn (Flensburg), und nicht von Paris Bataclan. Ich hätte in dem Fall auch lieber ein Messer wenn so ein Typ in den Raum käme und täte mein Bestes, aber das Mittel der Wahl wäre da wohl doch ein anderes. Für die erwähnten Fälle und jeden anderen bei denen ein mehr oder weniger Laie auf irgendwen einfach mal so losgeht mit Messer oder Bierflasche ist ein Messer wenn man es einsetzen kann wesentlich besser als nichts. Jede andere Darstellung ist einfach nur Schwachsinn aus "aber wer wird sich dann mit einem Messer wehren, das tut doch weh !". Wie schon erwähnt ist ein Messer aber denkbar schlecht als Meinungsverstärker, das bringt einen entweder unter die Erde oder in den Knast. Wenn man lernen will wie man den schikanösen Schikanierern mal so richtich Paroli bieten kann, sollte man lieber einen Rhetorikkurs und ein paar Termine beim Therapeuten buchen, am besten in ner Gruppe.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)