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Thema: Drills

  1. #16
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    Zitat Zitat von Raging Bull Beitrag anzeigen
    @Period - mir ist das klar, dass es unglaubwürdig erscheint, wenn ich jetzt schon wieder schreibe "Danke, das finde ich sehr interessant", aber es ist echt so. Du scheinst ja da mit der "Dagestan-Connection" hervorragende Einblicke zu haben. Insgesamt scheint es fast so als würden sehr erfolgreiche Wettkämpfer doch sehr stark auf Drillen setzen.

    Bei dem von dir beschriebenen Trainer - hat der darauf gesetzt, die Leute ihre "Spezialtechniken" (vgl. die Kata-Diskussion) zu drillen oder hat er für alle die gleichen Drills vorgegeben?
    Doch, das glaub ich Dir durchaus Die Dagestan-connection bekommt man ja nicht alle Tage... die 800 Wiederholungen beziehen sich auf die Spezialtechnik, nichts anderes wird so intensiv geübt. Sonst sind 3-6 Minuten pro Drill üblich, wobei es unterschiedliche Grade an realitätsnahem Krafteinsatz gibt.

    Insgesamt ist Drills vs Sparring eine Vorlieben- bzw Mischungssache. Ich hab bei Top-Leuten schon ganz unterschiedliche Präferenzen erlebt.

    Beste Grüsse
    Period.

  2. #17
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Was ich aber sagen muss: ich hab mich mit Schattenringen ohne Widerstand bis dahin immer schwer getan bzw. mich dabei doof gefühlt, aber nach einem Jahr oder so konnte ich meinen "Gegner" im Schattenringen sehen (nach x-hundert WIederholungen kannte ich die Reaktionen von meinenm Trainingspartner in- und auswendig) UND gewissermassen fühlen, weil mein Bewegungsablauf so stark eingeschliffen war. Es war beim ersten Mal ein ziemlich abgefahrenes Gefühl

    Beste Grüsse
    Period.
    ich Quote das einfach mal , weil ich es für ein sehr interessante und wichtige Aussage halte.
    dieses Fühlen Können des Anderen , obwohl nicht vorhanden (durch Erinnerung) ist auch eine Form der Imaginisierung , und wenn vertraut , ein sehr wirkungsvoller Tool.
    Danke dafür.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  3. #18
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    Man darf halt auch nicht vergessen das BJJ und Ringen zwei komplett verschiedene Systeme mit komplett anderem Krafteinsatz sind.

    Ringen und Judo ähneln sich da mehr. Im BJJ geht man viel mehr von A nach B nach C, etc. wenn der Gegner entgegen hält.

    Es wird also mehr über die Komplexität der Bewegungen gearbeitet.

    Im Ringen geht es halt sehr oft darum etwas so schnell und explosiv wie möglich, im ungefähr geeigneten Moment zu machen. Da ist ein das extreme Drillen von wenigen Bewgungen viel wichtiger.

    Im BJJ geht es eher um die Wahrnehmung und Verknüpfung verschiedener Bewegungen und da helfen unzählige Wiederholungen nur bedingt. Wenn man die Technik in seiner Mechanik beherrscht, geht es darum sie in die komplette Matrix einzubauen und da geht es halt eher Richtung Positionssparring.

    Und auch Positionssparring kann sehr spezifisch sein, man kann genau definieren welche Ziele zu erreichen sind und was der Gegner darf, etc.

  4. #19
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    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Drills give you the skills that pay your bills.

    Sparring ist auf der anderen Seite überbewertet. Da lernt man nichts:
    Genau das ist pauschal falsch. Ich kenne gute Leute, die lernen fast ausschließlich über Sparring. Mit verschiedenen Trainingspartnern. Sie reagieren intuitiv, nachdem sie Prinzipien unterschiedlicher Techniken verstanden haben.

    Entweder die Intensität ist niedrig, dann ist es unrealistisch und taugt nur für Distanz u.ä., oder die Intensität ist hoch, dann macht man nur das, was man eh schon kann, weil der Andere einen sonst abschiesst
    Auch das stimmt so für mich nicht, außerdem sollten man dann vielleicht "Intensität" definieren. Was ich mache hängt nicht von der Intensität ab, sondern von meinen Zielen und meinen Vorgaben. Wenn ich nicht unbedingt gewinnen muss kann ich mir sehr wohl bestimmte Dinge, die ich immer mache, "verbieten" und Aufgaben stellen. Und das auch auf hoher Sparringsintensität.

    und grade wenn man nicht Dutzende Partner hat, kommt man dann halt im Ernstfall in Situationen, die man noch nie zuvor gesehen hat.
    Das ist immer so und hängt nicht von Drill oder nicht Drill ab.


    Was das Einschleifen von falschen Bewegungsmustern angeht: Passiert nicht. Wenn du die Underhooks durchkriegst geht's weiter wie in Drill 1, wenn nicht, dann hast du hoffentlich Drill 2 geübt, wo dargestellt wird, was man macht, wenn die Underhooks nicht durchkommen. So kann man dann stundenlang üben, ohne Verletzungsgefahr und immer genau das, was man braucht.
    Das gilt aber nur für die eine Seite. Der andere, der mit Absicht eine Position aufgibt, damit der Partner weiter drillen kann, schleift dann vielleicht do etwas falsches ein.
    Frank Burczynski

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  5. #20
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    Für mich sind drills ueberbewertet, weil oftmals in einem komplexen Bewegungsablauf durch den Zeitdruck bzw. Die Geschwindigkeit der drills einfach die Präzission leidet.
    Erst die Technik sauber austrainieren!!! ... Dann mit dem Drillen auf Zeit und Geschwindigkeit beginnen.
    Sparring ist dann die nächste Stufe.
    Gruss1789

  6. #21
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Ich kenne gute Leute, die lernen fast ausschließlich über Sparring.
    Gut nach KKB-Massstäben oder echt gut?

    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Auch das stimmt so für mich nicht, außerdem sollten man dann vielleicht "Intensität" definieren. Was ich mache hängt nicht von der Intensität ab, sondern von meinen Zielen und meinen Vorgaben. Wenn ich nicht unbedingt gewinnen muss kann ich mir sehr wohl bestimmte Dinge, die ich immer mache, "verbieten" und Aufgaben stellen. Und das auch auf hoher Sparringsintensität.
    Wenn keiner gewinnen will dann ist es auch keine hohe Intensität.

    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Das ist immer so und hängt nicht von Drill oder nicht Drill ab.
    Nö. Durch Drills kann man naturgemäss mehr Techniken durchexerzieren. Wer nur Sparring macht, der hat halt ein Problem, wenn die Partner im Getümmel nie an oblique kicks, spinning elbows, snap kicks statt Teeps usw. denken, der Gegner im Kampf aber schon.

    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Das gilt aber nur für die eine Seite. Der andere, der mit Absicht eine Position aufgibt, damit der Partner weiter drillen kann, schleift dann vielleicht do etwas falsches ein.
    Passiert nicht, ist ja kein Sparring: Wer die Position aufgibt, weiss, dass er nur feedet. Da kann man sich nur schwer was Falsches antrainieren. Nach deiner Logik müsste beim Thaiboxen jeder, der regelmässig Pads hält, instinktiv auf die gegnerischen Schläge patschen, weil er das so oft gemacht hat - passiert aber nicht, denn es ist ja für den Padhalter keine kampfrelevante Übung.

  7. #22
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    @Spud Bencer

    Wenn kennst du denn der kein Sparring macht und richtig ich gut ist und nicht mitdestenz zweimal im Monat kämpft?

  8. #23
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    Echt gut.

    Und sorry, aber Drills im. BJJ haben nichts mit Thaiboxen und Pratzenhalten zu tun. Dann eher so in der Art: du startest mit Tee um dann Jab, Cross und Haken zu schlagen. Dein Partner wehrt die ersten drei ab, lässt dann aber absichtlich jedes Mal seine Deckung fallen, damit der Haken trifft. Und du meinst, er gewöhnt sich das dann nicht an?

    Und nein, mein er Meinung nach hängt die Intensität nicht vom Siegeswillen ab. Eher vom Trainings Willen.
    Frank Burczynski

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  9. #24
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    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Nach deiner Logik müsste beim Thaiboxen jeder, der regelmässig Pads hält, instinktiv auf die gegnerischen Schläge patschen,
    Sind damit jetzt die gemeint, die beim MT die Pads „falsch“ halten damit der Schlagende sich ja schlechte Technik angewöhnt?
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

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  10. #25
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Man darf halt auch nicht vergessen das BJJ und Ringen zwei komplett verschiedene Systeme mit komplett anderem Krafteinsatz sind.

    Ringen und Judo ähneln sich da mehr. Im BJJ geht man viel mehr von A nach B nach C, etc. wenn der Gegner entgegen hält.

    Es wird also mehr über die Komplexität der Bewegungen gearbeitet.

    Im Ringen geht es halt sehr oft darum etwas so schnell und explosiv wie möglich, im ungefähr geeigneten Moment zu machen. Da ist ein das extreme Drillen von wenigen Bewgungen viel wichtiger.

    Im BJJ geht es eher um die Wahrnehmung und Verknüpfung verschiedener Bewegungen und da helfen unzählige Wiederholungen nur bedingt. Wenn man die Technik in seiner Mechanik beherrscht, geht es darum sie in die komplette Matrix einzubauen und da geht es halt eher Richtung Positionssparring.

    Und auch Positionssparring kann sehr spezifisch sein, man kann genau definieren welche Ziele zu erreichen sind und was der Gegner darf, etc.
    Ich moechte da nicht grundlegend widersprechen, nur etwas ergaenzen: auch wenn BJJ positionsorientierter ist als Ringen, gibt es auch bei uns Technikketten, also Ablaeufe vom Takedown ueber Finish bis zur Pinning-Kombination; je nach System wird da unterschiedlich viel Wert drauf gelegt. Das heisst, natuerlich werden die einzelnen Teile zumindest manchmal getrennt geuebt, aber auch zusammen. Mir fallen aus einem High Crotch mindestens sieben situationsbedingte Finishes ein, und die wurden bei uns tatsaechlich rotierend mitgeuebt, so nach dem Motto "heute drillen wir High Crotch wenn der Gegner den inneren Arm blockiert".

    Beste Gruesse
    Period.

  11. #26
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Ich moechte da nicht grundlegend widersprechen, nur etwas ergaenzen: auch wenn BJJ positionsorientierter ist als Ringen, gibt es auch bei uns Technikketten, also Ablaeufe vom Takedown ueber Finish bis zur Pinning-Kombination; je nach System wird da unterschiedlich viel Wert drauf gelegt. Das heisst, natuerlich werden die einzelnen Teile zumindest manchmal getrennt geuebt, aber auch zusammen.
    Meinst Du, dass an der hier geäußerten Befürchtung was dran ist, dass der Partner, der das mit sich machen lässt, dadurch falsches Verhalten einschleift?

  12. #27
    Narexis Gast

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    Eigentlich bin ich ein großer Freund von Drills, um Wiederholungen reinzubekommen und aus diversen anderen Gründen. Man sollte nur aufpassen, ob Drills wirklich dazu geeignet sind, das Ziel zu erreichen und wann bzw. wie man sie einsetzt. Was sie leisten können und was nicht.

    Was mir jedoch im BJJ zunehmend aufgefallen ist, sind einerseits die „Fehler“, die häufig vorausgesetzt werden (und gerade beim Positionssparring merkt man dann ganz extrem an den kompletten Anfängern, die nicht wissen, was sie sonst (eigentlich) in der Position machen sollen, wie der Teil hier mit den Fehlern gemeint ist und auch mich stört es offen gesprochen, dass ich mich im Prinzip so verhalten soll, wie ich in dem Moment eigentlich nicht sollte; es geht dabei ausdrücklich nicht um Techniken, die ich nur schneller durchbringen müsste, um nicht gekontert zu werden oder Situationen, die sich ergeben, weil ich eine andere Technik versuche anzubringen) - was allerdings nur bedingt ein Problem wäre, da ich bspw. auch im Stand gerne drille, wie man bestimmte Fehler ausnutzt, die gerne gelegentlich mal vorkommen. (Dabei wird dann jedoch darauf geachtet, dass die nicht drillende Seite keine Fehler macht, die sich nicht so ergeben könnten, wenn er „richtig“ handelt - so ist es bspw. kein Problem, eine (saubere) Führhand zu schlagen und dabei mit einem Frontkick gestoppt zu werden, doch lasse ich andererseits nicht meine Deckung fallen, um gekontert zu werden und nehme den Schlag auf die Pratzen oder die Deckung.)

    Andererseits das (persönliche) Hauptproblem (meinerseits), das mir schon länger zu denken gibt bzw. mich stört: Zu wenig „echte“ Verteidigung des Partners und entsprechend gerade bei mir als Anfänger im BJJ merke ich dann, dass ich Dinge gedrillt und dabei „Kleinigkeiten“ nicht berücksichtigt oder zu leicht bekommen habe, die im entscheidenden Moment über das Funktionieren oder Scheitern entscheiden, mir zu viel angeboten wurde, um das ich erst noch kämpfen muss (und es nicht im „Fluss“ bekomme bzw. die Kontrolle behalten muss oder sogar die Reaktion besser mit einer anderen Technik ausnutzen sollte) oder an das man entsprechend die Reaktionen anpassen bzw. anders reagieren muss - das wiederum finde ich dann immer ärgerlich, wenn man es erst beim Positions- oder freien Rollen bemerkt und im Prinzip „falsch“ gedrillt und daran auch noch viel Zeit „verschwendet“ hat. Das Feedback bräuchte ich bereits beim Drillen (zwischendurch, sobald der Ablauf sitzt), um nachjustieren zu können und kann es dann erst beim nächsten Mal (hoffentlich) berücksichtigen, um es dann erst wieder im Positionssparring zu testen - ob es wirklich so funktioniert hat - und dann wieder umzusetzen usw. (Den Partner um mehr Widerstand zu bitten, bringt auch nicht viel, da es zu kurz ist und auch nicht der Sinn der Sache bzw. des Drillens in dem Moment (gegen 100% zu arbeiten).)

    Auch deshalb habe ich ständig das Gefühl, dass die neuen Techniken von den erfahreneren Leuten primär beim Rollen getestet und angepasst werden, bis man sie gegen gleichstarke Leute durchbekommt. Da wird (beim Drillen) der grobe Ablauf gelernt und der Rest dann beim Rollen verfeinert - ich würde vermuten, dass diese Personen auch in der nächsten Einheit beim Drill primär „lediglich“ den groben Ablauf und die Verkettungen üben, um dann situationsbedingt beim Rollen zu handeln.

    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Sparring ist auf der anderen Seite überbewertet. Da lernt man nichts: Entweder die Intensität ist niedrig, dann ist es unrealistisch und taugt nur für Distanz u.ä., oder die Intensität ist hoch, dann macht man nur das, was man eh schon kann, weil der Andere einen sonst abschiesst - und grade wenn man nicht Dutzende Partner hat, kommt man dann halt im Ernstfall in Situationen, die man noch nie zuvor gesehen hat.
    Das hab ich im Bjj - zu meiner Freude - anders kennengelernt. Auch bei einer hohen Intensität wird da gerne etwas ausprobiert und wenn es nicht funktioniert, sind die Konsequenzen auch nicht allzu schlimm - so ist es für mich im Stand ein weit größeres Problem, wenn ich sonst harte Schläge fresse, während ich am Boden im schlechtesten Fall blöd erwischt werde und tappen muss, danach geht’s dann ohne einen „Schaden“ wieder weiter. Gleichzeitig musste man im BJJ auch - soweit ich es erlebt habe - den Leute nicht erklären, bei und an wem sie was ausprobieren und wann sie ihr eigenes (gutes) Spiel testen sollten. Wenn ich mit 100% arbeite bzw. darum gebeten werde, kann der Lilagurt noch wunderschön alles testen, was er so testen will .

    Ich habe das Gefühl, dass ich - obwohl ich Drills als eines meiner wichtigsten „Lernmittel“ betrachte - erst beim Rollen wirklich mehr als den groben Ablauf mitnehme, testen kann und dort das notwendige Feedback bekomme. Gleichzeitig sind mir die Konsequenzen des Ausprobierens vollkommen egal, in keinem anderen Sport war es mir je so egal, ob jemand meinen Fehler „bestrafen“ könnte, da die „Bestrafung“ vollkommen harmlos war/ist. Das sagt auch nichts über meine Intensität aus - und wenn’s nicht funktioniert, kann ich was anderes üben und versuchen, wieder in genau die Position zu kommen und es noch einmal zu versuchen. Einer unserer höheren Gurte lässt mich jede Runde in bestimmten Positionen beginnen, da er etwas ausprobieren will und auch bei mir war’s noch nie ein Problem, wenn man das freie Rollen absichtlich eingeschränkt hat oder zumindest aus bestimmten Positionen begonnen hat.

    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Was das Einschleifen von falschen Bewegungsmustern angeht: Passiert nicht.
    Echt? Erlebe ich persönlich gelegentlich anders . Wenn man ein paar Wochen in jeder Einheit gedrillt hat, wie man den Fehler macht, hab ich mehr als einmal erlebt, dass es unter Druck genau so probiert wurde und man danach gemerkt hat, dass ziemlich blöd war.

    Du bringst Beispiele aus dem Stand: Meiden. Der Partner würde Dich allerdings nicht treffen, weil er komplett an Dir vorbei schlägt oder er macht alles richtig und Du meidest mit einer viel zu großen Bewegung oder Du telegraphierst jeden einzelnen Schlag - es passiert allerdings überhaupt nichts, weil es „nur“ ein Drill ist . Ihr zwei drillt und Dein Part ist es, jedes Mal wenn Du eine Führhand schlägst, die Schlaghand fallen zu lassen - Du hast jetzt 800x im Training wiederholt, die Schlaghand fallen zu lassen und das hat keine Auswirkung, während das 800x Schlagen Auswirkungen hat? Warum suchen sich die guten Trainer denn Drills aus, bei denen der Partner nichts falsch machen muss, das einen Übertrag in seinen Kampf hat (so ist es bspw. kein Problem, die Leber mit dem anderen Handschuh zu schützen, während die andere Hand zur Deckung oben bleibt (viel zu weit entfernt vom tatsächlichen kämpferischen Vorgehen), jedoch verzichtet man bei einem anderen Drill nicht auf den Schulter-Kinn-Kontakt, damit der Partner mal schön das Kinn treffen kann, da das zu nahe am tatsächlichen Vorgehen liegt (und im BJJ sind fast alle „Fehler“ im tatsächlichen kämpferischen Vorgehen enthalten)) - was im Stand allerdings ziemlich leicht ist, da man entsprechend Pratzen oder Handschuhe halten kann oder es auf die Deckung nimmt . Warum würdest Du bspw. bei dem Drill nicht die Schlaghand fallen lassen, sondern die Deckung hochnehmen? Warum sorgt es für solche Probleme, wenn jemand zuhause am Sandsack falsche Bewegungsmuster einschleift und wo ist der Unterschied, ob er nun 800x am Sandsack die Schlaghand fallen lässt oder während eines Drills?

    Zumindest mir ist es auch schon unter Druck passiert, dass ich am Boden genau das gemacht habe, was ich die letzten 2 Wochen die komplette Einheit gemacht und bereits in dem Moment gemerkt habe, dass das seltendämlich war, aber ich hab’s gemacht...

    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Nö. Durch Drills kann man naturgemäss mehr Techniken durchexerzieren. Wer nur Sparring macht, der hat halt ein Problem, wenn die Partner im Getümmel nie an oblique kicks, spinning elbows, snap kicks statt Teeps usw. denken, der Gegner im Kampf aber schon.
    Ein typisches: Kommt drauf an...

    Mir bringt’s auch nichts, halbherzige Techniken, die die Person so im Kampf/Sparring nie anwenden könnte, geliefert zu bekommen und daran irgendetwas zu drillen. Ich hab oft genug gesehen, was dabei rauskommt, wenn jemand versucht zu clinchen und es nicht kann bzw. so einen Kämpfer vorbereitet und dann mit einem Kämpfer (Gegner) konfrontiert wird, der genau das draufhat .
    Geht für mich viel zu sehr in die Richtung: „Mach mir mal den Boxer.“

    Abgesehen davon spielt das in der Offensive nur begrenzt eine Rolle und in der Defensive kann ich mich - zumindest meinem Eindruck nach, bitte berichtigen, wenn es nicht stimmt - sehr gut im Rahmen des Positionssparrings in die Positionen begeben, um meine Defensive zu verbessern und das weit besser als in jedem Drill mit einer Person, die die Technik eigentlich gar nicht kann oder sich verhält, wie keiner kämpfen würde - das geht für mich dann schon wieder in die Richtung ‚Verteidigung gegen einen Angreifer, der mit beiden Händen Deinen Gürtel festhält‘, die mir im TKD begegnet ist.

    Ein Drill bringt mir dann etwas, wenn die andere Person sich „richtig“ verhält und ich so auf meine Wiederholungen komme oder wenn sie mir Fehler anbietet, die auch bei „richtigem“ Vorgehen genutzt werden können - so wie im Stand der Großteil der Konter, den Würfen im MT aus dem Clinch, Paraden, Stellungsarbeit,... . Das sind sinnvolle Drills und die andere Seite macht dabei nichts bewusst falsch. Das findet man (soweit ich das beurteilen kann) auch im BJJ im Stand ziemlich häufig. Da wird dann bspw. eine Reaktion direkt provoziert, da man sonst anders geworfen wird - und die entsprechende Technikkette abgespult, nur wäre das in dem Moment eine richtige Reaktion, die man lediglich ausnutzt, kein Fehler, der eigentlich überhaupt keinen Grund hat, außer dem Fehler selbst. Generell Drills, die eine Verkettung der unterschiedlichen Techniken beinhalten, die jeweils auf die richtige Verteidigung/Reaktion der anderen Seite reagieren und diese ausnutzen oder mit dieser arbeiten.

    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Passiert nicht, ist ja kein Sparring: Wer die Position aufgibt, weiss, dass er nur feedet. Da kann man sich nur schwer was Falsches antrainieren.
    Wieso ist es dann so schwer, antrainierte Fehler zu verlernen/korrigieren? Die hat man sich (meist) nicht bewusst - sondern über zig Wiederholungen - angeeignet und man weiß, dass man „nur feedet“ mit dem Fehler.

    Warum raten Trainer im Stand davon ab, im Krafttraining Übungen zu simulieren, die zu nahe an der Schlagbewegung sind (bspw. am Kabelzug) oder legen auch beim Schattenarbeiten und Skippen Wert auf Technik?

    Spielt es so eine große Rolle, ob ich etwas 10.000x bewusst falsch oder unbewusst falsch mache und wieso schleifen sich dann die 10.000x bewusst oder unbewusst richtig gemachten Abläufe ebenfalls ein - insbesondere unter Druck?

    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    [...] denn es ist ja für den Padhalter keine kampfrelevante Übung.
    Dann machst Du als Padhalter was falsch bzw. profitierst nicht auch aktiv von Deiner Rolle als Padhalter. Gleichzeitig frag Dich doch einfach mal, warum Du Dich so bewegst, wie nahe manche Bewegungen wirklich am kämpferischen Verhalten sind (oder ob die absichtlich anders gemachten Bewegungen in dieser Form überhaupt im Kampfstil enthalten sind bzw. man überhaupt in die Lage käme, es so "falsch" zu machen, da man in anderen Situationen so richtig reagiert hätte) und wieso Pratzenhalten zunehmend an ein simuliertes Sparring erinnert (oder erinnern sollte), wenn man freier wird, die Partner gut sind und man entsprechend abfragt usw.? Dabei fang ich noch nicht einmal von der Distanz- und Fußarbeit, der Auslage etc. an, die man dabei trainieren kann oder dem im MT beliebten offensiven Arbeiten des Pratzenhalters...

    Man könnte als Pratzenhalter sehr viel selbst „Kampfrelevantes“ trainieren, man kann’s natürlich auch lassen - dabei wäre dann interessant, ob das wirklich keinen Einfluss hat, wenn man’s nur unbewusst trainiert und nicht darauf achtet .

    Zur Veranschaulichung:


    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Sind damit jetzt die gemeint, die beim MT die Pads „falsch“ halten damit der Schlagende sich ja schlechte Technik angewöhnt?
    +1.

    _________

    Danke für die vielen sehr interessanten Posts . Die Vergleiche und Einwürfe zum Stand nur, da der TE die Frage offener formuliert hat und die Posts entsprechend sind; ich würde es jetzt dabei belassen .

    LG

    Vom Tablet gesendet.

  13. #28
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    Zitat Zitat von Raging Bull Beitrag anzeigen
    ©Nick - nein, du warst da nicht gemeint, aber es ist prima, dass du dich angesprochen fühlst, denn auch das von dir Beschriebene finde ich sehr interessant. Mir scheint tatsächlich die Herangehensweise Uke nur vom Lehrer/Fortgeschritteneren abbilden zu lassen, die sinnvollste Variante zu sein. Nur - wie bilde ich das in einer normalen Trainingsgruppe ab? Ich hab ja keine 20 Lehrer.
    Die Diskussion ist zwar schon weiter, will aber trotzdem antworten.

    In der normalen Trainingsgruppe kriegt man das natürlich nicht unbedingt hin. Wobei ja üblicherweise doch einer der beiden Partner fortgeschrittener ist als der andere.

    Da kann man nur immer und immer wieder darauf drängen, dass es PARTNERübungen sind und der Angreifer sich dem Verteidiger zur Verfügung stellt. Heißt, man braucht eine ordentliche Gruppe, in der auch qualifiziert miteinander geredet wird.
    Im Extremfall durchläuft man dann als Interessent eine mehrmonatige Probezeit, hat also überhaupt nicht das Recht, in die Gruppe aufgenommen zu werden. Habe ich hier im Forum auch schon öfter gelesen, dass Übungsleiter Interessenten abgelehnt haben (rambat bspw.?).
    Oder man gestaltet eben Übungen so, dass „Klopphölzer“ die Lust verlieren. An sich langweilige, aber notwendige Übungen wird es ja in jeder Kampfsportart geben.

    Eine bessere Lösung habe bzw. kenne ich nicht.

    Zitat Zitat von Raging Bull Beitrag anzeigen
    Wenn ich zum Beispiel weiß, dass jemand eine bestimmte Position sehr gut kann, gehe ich mit ihm - auch bei hoher Intensität - oft ganz bewusst genau da hin. Da werd ich dann natürlich oft abgeschossen und wenn die Leute meine Herangehensweise nicht kennen, ernte ich da auch häufig Kritik a la Situation vermeiden. Natürlich ist das strategisch besser, wenn ich da irgendwie das Rollen "gewinnen" will im Sinne von meine Dominanz zeigen. Für mich ist "Gewinnen" beim Rollen aber in erster Linie Lernen und da meine ich erreiche ich am meisten, wenn ich mich auf das Spezialgebiet meines Partners begebe und nicht wenn ich versuche ihn in meines zu ziehen.
    Finde ich richtig gut!

    Grüße

  14. #29
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Und sorry, aber Drills im. BJJ haben nichts mit Thaiboxen und Pratzenhalten zu tun. Dann eher so in der Art: du startest mit Tee um dann Jab, Cross und Haken zu schlagen. Dein Partner wehrt die ersten drei ab, lässt dann aber absichtlich jedes Mal seine Deckung fallen, damit der Haken trifft. Und du meinst, er gewöhnt sich das dann nicht an?
    Warum sollte man sowas drillen?

    Hab jetzt keinen Bock, mit Unbedarften hier zu diskutieren (Pads nicht poppen, lol), summa summarum: Alle Champions drillen viel, nur das KKB weiss es natürlich wieder besser. Business as usual.

  15. #30
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    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Warum sollte man sowas drillen?

    Hab jetzt keinen Bock, mit Unbedarften hier zu diskutieren (Pads nicht poppen, lol), summa summarum: Alle Champions drillen viel, nur das KKB weiss es natürlich wieder besser. Business as usual.
    Natürlich drillt das niemand. Außer halt im BJJ. Da gibt man dann wiederholt den Guard auf, damit der Gegner einen Drill weiter machen kann. Wie viele Champions im BJJ kennst du denn? Und welche Drills? Es sind halt nicht "alle", die so drillen.

    PS: genau deswegen wollte ich ja "Drillen" vorher definieren. Es gibt halt auch genau solche Drills im BJJ, bei der einer einen "Fehler" machen muss, damit der Drill weiter geht.
    Geändert von jkdberlin (22-10-2018 um 17:03 Uhr)
    Frank Burczynski

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