Seite 15 von 23 ErsteErste ... 51314151617 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 211 bis 225 von 335

Thema: KI-Zauber?

  1. #211
    Gast Gast

    Standard

    @inryoku:
    Ich frage mich, wieso jemand so gar nicht begreift, was diskutiert wird., und fröhlich am Thema vorbei irgendwelchen Unsinn von sich gibt.
    ach komm ... das ist doch nun wirklich nicht überraschend. du erinnerst dich doch sicher an all die anderen diskussionen, in denen der entsprechende user mit beinahe wortgleichen, wirren formulierungen für allgemeine heiterkeit sorgte.
    ich hab mir dabei durch heftiges, fassungsloses kopfschütteln beinahe ein schleudertrauma zugezogen ...


    Weißt du eigentlich selbst, was du überhaupt sagen oder wissen willst?
    nun stell ihm doch bitte nicht derart schwierige fragen.
    das führt doch bloß wieder dazu, daß er diese fragen mit seinen üblichen, inhaltsleeren und schlecht formulierten wortkaskaden zu beantworten versucht und irgendwelche links postet, die zu seiten führen, deren inhalte mit der hier stattfindenden diskussion nichts zu tun haben.




    es ist natürlich auch möglich, daß seine beiträge einfach so anspruchsvoll sind, daß ich ihnen nicht zu folgen vermag.

    a propos anspruchsvoll ... weiß gar nicht, wie ich jetzt ausgerechnet darauf komme ...
    ich bitte um gefällige beachtung der ersten strophe.
    Geändert von Gast (04-11-2018 um 08:28 Uhr)

  2. #212
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Deswegen konnte ich Carsten auch verstehen als er von Linien sprach. Als ich nachvollzog was er meinen könnte sah ich die Verbindung zu den chin. KK. Wie man das kämpferisch umsetzt ist dann halt wieder was anderes, aber darum geht es auch erst einmal nicht.
    Und ich konnte und kann ihn nicht verstehen, trotz fast 3 Jahre einigermaßen regelmäßigen Aikido-Übens, auch nicht, was mit "inneren Bewegungen" gemeint ist. Mit fehlt die Erfahrung und Wissen von chinesischen Kampf- und Bewegungskünsten. Die taoistische oder shintoistische Symbolik ist kein Thema meiner deutschen Lehrer(innen), auch nicht von Lehrbüchern wie "Bodo Rödel. Aikido-Grundlagen", nicht einmal in einem älteren Lehrvideo des Aikikai-Hombu-Dojos (YouTube: Moriteru Ueshiba - Kihon Waza 1, 1993), (wenn ich da nicht was übersehen habe).

    Durch das Lesen von Büchern wie "Hidden in Plain Sight", Kolumnen und Webseiten kann ich zwar lernen, dass es diese Bezüge gibt, aber das ist für mich vorerst die Perspektive eines Außenstehenden. Einstweilen muss ich mich damit begnügen, mit den kihon waza "äußere Bewegungen nachzutanzen", aber das erfüllt ja für mich den Zweck und das Ziel, warum ich mit Aikido wieder angefangen habe.

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Konsequenter Weise müßten also alle Schüler von Ueshiba, die sich eben nicht exakt in der Shintogedankenwelt von ihm befanden, ihre Kampfkunst nicht Aikido nennen, sondern Ihnen einen eigenen Namen geben. Das hat nichts mit „besser oder „schlechter“ zu tun und sagt auch nix über irgendeine Effektivität aus. Es ist halt IHRE Kampfkunst und die ist eben mehr oder weniger weit von Ueshibas Gedankenwelt entfernt.
    Schon sein Sohn Kisshomaru hat Aikido, so wie er es gezeigt und gelehrt hat, aus der Shintogedankenwelt seines Vaters gelöst und in eine modernere, rationale Sprache übersetzt und es damit weltweit jedem Interessierten zugänglich gemacht:
    Zitat Zitat von Ellis Amdur. Hidden in Plain Sight, Aikido Now, The Son, not the Father: pg. 358
    Kisshomaru made aikido into something as different from the art of his father as Morihei's art was from Daito-ryu. It became a worldwide movement. It has profoundly affected thinking and action in fields as varied as psychology, negotiation , and dance, areas that pre-war aikido would never have touched.
    Angesichts der Vielfalt der Stilrichtungen im Aikikai scheint jeder Shihan seinem Aikido einen persönlichen Stempel aufzuprägen. Und das setzt sich wohl fort mit dessen Schülern, die selber wieder Aikido-Lehrer werden.


    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Stile sind Quatsch. Jeder muss für sich versuchen zu verstehen was der Lehrer ihm zeigen will. Das ist stark abhängig von dem, was der Schüler ist, welche Sprache er spricht, welchen Kontext er besitzt.
    Unabhängig von meinen Lehrer(n) haben schon vor 2 Jahren die Texte von Ellis Amdur, insbesondere "Aikido is Three Peaches/The Purpose of Aikido Practice" (in HIPS) bzw. A Consideration of Aikido Practice within the Context of Internal Training meine Einstellung zum Üben verändert. So ist zum Beispiel die Vorstellung, dass das Üben von Hebel/Halte-Techniken wie Ikkyo, Nikkyo, Sankyo eine für mich und meinen Übungspartner wohltuende Gymnastik ist, viel befriedigender als die Vorstellung ihn damit besiegen und weh tun zu wollen:
    Zitat Zitat von Ellis Amdur. Hidden in Plain Sight, The Purpose of Aikido Practice, pg. 294*
    Also of signal importance was Sunadomari's statement that the expression of aikido techniques is for the purpose of helping our partner to remove that "sedimentation" ("Schlacken" in den Gelenken)... This means that tori (the person doing the technique) functions for the benefit of uke (the person receiving the technique).
    Der gemeinsame Nenner aller Aikido Interpretationen sind meiner Meinung die kihon waza, so wie sie der Doshu öffentlich zeigt, und wie ich sie dann selber so weit ausüben kann, dass ich mit Gästen in meinem Dojo, oder als Gast in einem anderen Aikido-Dojo oder auf Lehrgängen mit anderen Aikidoka üben kann.


    ________________________________
    *) Der Beleg, den Amdur dazu angibt, dürfte etwas wacklig und zweifelhaft sein. Es ist eigentlich nur eine private Unterhaltung zwischen Ueshiba und Kanshu Sunadomari während eines Seminars Mitte der 50er Jahre.

  3. #213
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von step-by Beitrag anzeigen

    Jetzt bin ich wirklich gespannt, was ich falsch verstanden habe.
    wow, du hast verstanden, es geht darum was ein Aikido-Meister gezeigt hat.
    Was für eine Erkenntnis! Schritt für Schritt, auch wenn es kleine sind...
    Und was ist jetzt dein Beitrag zu dieser Erkenntnis?
    Eine Webseite über diesen Aikidoka, wunderbar, viel Spaß beim Lesen.
    Du findest sicher noch mehr Webseiten, deren Inhalt du ganz toll interessant findest.



    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen

    es ist natürlich auch möglich, daß seine beiträge einfach so anspruchsvoll sind, daß ich ihnen nicht zu folgen vermag.
    Da sind wir ja schon zwei...Das ist sicher der Beweis!

  4. #214
    step-by Gast

    Standard

    =Aiki50+;3669110]Und ich konnte und kann ihn nicht verstehen, trotz fast 3 Jahre einigermaßen regelmäßigen Aikido-Übens, auch nicht, was mit "inneren Bewegungen" gemeint ist. Mit fehlt die Erfahrung und Wissen von chinesischen Kampf- und Bewegungskünsten. Die taoistische oder shintoistische Symbolik ist kein Thema meiner deutschen Lehrer(innen
    )


    Schon sein Sohn Kisshomaru hat Aikido, so wie er es gezeigt und gelehrt hat, aus der Shintogedankenwelt seines Vaters gelöst und in eine modernere, rationale Sprache übersetzt und es damit weltweit jedem Interessierten zugänglich gemacht:

    Angesichts der Vielfalt der Stilrichtungen im Aikikai scheint jeder Shihan seinem Aikido einen persönlichen Stempel aufzuprägen. Und das setzt sich wohl fort mit dessen Schülern, die selber wieder Aikido-Lehrer werde
    n.


    Unabhängig von meinen Lehrer(n) haben schon vor 2 Jahren die Texte von Ellis Amdur, insbesondere "Aikido is Three Peaches/The Purpose of Aikido Practice" (in HIPS) bzw. A Consideration of Aikido Practice within the Context of Internal Training meine Einstellung zum Üben verändert. So ist zum Beispiel die Vorstellung, dass das Üben von Hebel/Halte-Techniken wie Ikkyo, Nikkyo, Sankyo eine für mich und meinen Übungspartner wohltuende Gymnastik ist, viel befriedigender als die Vorstellung ihn damit besiegen und weh tun zu wollen:
    Danke für Dein klaren Worte, was Du unter Aikido verstehst und was Du mit Aikido lernen willst.


    ________________________________

  5. #215
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
    . So ist zum Beispiel die Vorstellung, dass das Üben von Hebel/Halte-Techniken wie Ikkyo, Nikkyo, Sankyo eine für mich und meinen Übungspartner wohltuende Gymnastik ist, viel befriedigender als die Vorstellung ihn damit besiegen und weh tun zu wollen:
    Dazu brauchst du aber doch nicht einen solch langen und komplexen Text von Amdur?
    Und was mit "kasutori" oder "remove the sedimentation" gemeint sein könnte, lässt sich ja vielleicht doch nicht einfach mit "wohltuende Gymnastik" übersetzen...

    Ich meine einfach, es ist ein bisschen schade, wenn man aus einem Text wieder nur die (schon mehrfach formulierte) Erkenntnis gewinnt, dass man Aikido ausschließlich ausGründen des körperlichen Wohlbefindens übt, weil es zu schwierig zu verstehen ist.
    Ich will das nicht kritisieren, frage mich nur, wofür die Mühe des Lesens und recherchieren?
    Geändert von Gast (04-11-2018 um 09:28 Uhr)

  6. #216
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
    Und ich konnte und kann ihn nicht verstehen, trotz fast 3 Jahre einigermaßen regelmäßigen Aikido-Übens, auch nicht, was mit "inneren Bewegungen" gemeint ist. ...
    Ich habe etwa 13 Jahre lang - die ersten sieben Jahre sechs mal pro Woche, dann nur noch drei-viermal pro Woche - bei einem Lehrer geübt, der aikidô ganz wesentlich vor dem Hintergrund des zen-Buddhismus interpretiert hat. Ich habe dort nie etwas von dem erlebt, was ich heute unter dem Begriff "innere Arbeit" zusammenfasse.
    Diesen Aspekt habe ich erst kennengelernt, als ich zu meinem jetzigen Lehrer gewechselt bin, der eine engere Verbindung nach Japan und vor allem aber zu Ursprüngen des aikidô hat. D.h. der bei Lehrern geübt hat, die bei Ueshiba geübt haben, zum Teil auch bereits in den 30er Jahren. Und der einen Zugang hat zu der Gedankenwelt, die den Hintergrund des budô von Ueshiba bildet.
    Dieser Lehrerwechsel hat mich dann naturgemäß auch zu anderen Lehrern geführt, die ähnlich unterrichten.

    Will sagen:
    Es gibt Lehrer bzw. Traditionslinien, da existieren diese Inhalte nicht, weil das aikidô dieser Linien andere Aspekte als Basis angenommen hat.
    Ich mochte das lange nicht glauben und habe das erst durch konkrete Erfahrung gelernt, als ich besitmmte Lehrer aufgesucht habe, weil ich mir selbst beweisen wollte, daß die nicht etwas grundlegend anderes unterrichten, als ich es kannte. Ich hatte mich geirrt. Es war grundlegend anders.

    Mit fehlt die Erfahrung und Wissen von chinesischen Kampf- und Bewegungskünsten.
    Das ist ein Mißverständnis: Die Inhalte, die ich beschreibe sind seit jeher der grundlegende Aspekt auch vieler japanischer budô. So bin ich von dem in-yo-hô des aikidô dazu gekommen, nei gong zu üben ... Nicht anders herum.
    Diese inneren Aspekte konkreter Körperrarbeit finden sich aber nach meiner Erfahrung nicht bei Lehrern, die ihr aikidô von dem abstrakt-körperlosen Konzept des zen her verstehen. Ich glaube, das ist ein wesentlicher Grund, warum auch Ueshiba schon so vehement betont hat, daß aikidô nicht vom zen her zu verstehen sei.

    Die taoistische oder shintoistische Symbolik ist kein Thema meiner deutschen Lehrer(innen), ...
    Aber sie war - und ist - das Thema des budô von Ueshiba. Und anderer japanischer budô. Darum kann auch das Üben einer koryû sehr interessant sein. Vor allem von Schulen, die auch historisch mit dem Ueshibas budô in Kontakt waren.

    auch nicht von Lehrbüchern ..., nicht einmal in einem älteren Lehrvideo ...
    Nein. Das kannst du häufig nicht mal im öffentlichen Unterricht bei großen Seminaren erleben, von Lehrern, die das ansonsten unterrichten. Lehrer suchen, hingehen, Schüler werden, üben, die "richtigen Fragen" stellen ... ich hatte ein einziges mal das Glück, an einem Privatissimum von Endô sensei teilnehmen zu dürfen. 15 Schüler. Er hat Aspekte unterrichtet, die er selbst bei den öffentlichen yudansha Seminaren nicht mal andeutet. Nicht um etwas zu verheimlichen, sondern dahiner steht der Gedanke daß nicht jeder immer für alles aufnahmefähig und bereit ist. Man wartet, bis die Frage des Schülers erkennen läßt, dass er Zugang zu einem Aspekt gefunden hat. Dann vertieft man diesen Aspekt.
    Weder Bodo noch Christian unterrichten explizit innere Arbeit. Sie unterrichten aber kata auf eine ganz bestimmte Weise ...
    ... es gibt dazu von Christian viele Aussagen was er warum nicht öffentlich unterrichtet ...

    Durch das Lesen von Büchern ...
    HIPS beruht u.a. auch ganz stark auf dem, was Dan Harden unterrichtet. Er - wie auch alle anderen Lehrer, bei denen ich in den letzten Jahren übe - ist der Meinung, daß man die essentiellen Aspekte vor allem durch Fühlen, Erleben, Erfahren lernt. Ich kenne das auch so. Übt ein Lehrer diese inneren Aspekte, fühlt man das auch dann, wenn er es nicht unterrichtet. Es ist einfach da.
    Bücher können immer nur dieses eigene Erleben unterstützen. Sie können es nicht ersetzen.

    Schon sein Sohn Kisshomaru hat Aikido, so wie er es gezeigt und gelehrt hat, aus der Shintogedankenwelt seines Vaters gelöst ...
    Das ist eine irrige Meinung, zu der man außerhalb Japans tatsächlich gelangen könnte. Aber mal ganz platt gesagt: Die 43 kami des aikidô wohnen noch immer im aiki jinja. Welches auch weiterhin ein Schrein der ômoto kyô ist. Bisher hat sie niemand rausgeschmissen.

    Vieles von dem, was in Japan untrennbar mit aikidô verbunden ist, vermittelt sich schlicht nicht auf dem Weg nach Übersee ...

    Der gemeinsame Nenner aller Aikido Interpretationen sind meiner Meinung die kihon waza, so wie sie der Doshu öffentlich zeigt, und wie ich sie... als Gast in einem anderen Aikido-Dojo oder auf Lehrgängen mit anderen Aikidoka üben kann.
    Du würdest mit dem kihon, das dôshu zeigt, eine Prüfung im honbu bestehen. Das bedeutet aber nicht, daß du diese Formen auch im Unterricht der shihan wiederfindest. Das sind zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe. Das kihon des dôshu ist nicht normativ, ist kein Standart, keine aikidô-Norm. Und schon gar nicht ist es technisch irgendwie "vorbidlich".
    Ich hab ja schon mal versucht, es zu verdeutlichen: Die Formen des dôshu sind ein Rückzugsort, den alle shihan gleichermaßen als eine Art "neutrales Gebiet" akzeptieren. Mit diesen Formen streitet man sich nicht herum. Sie haben diesen Status aber nicht deshalb, weil diese Formen so besonders sind oder gut oder richtig oder ursprünglich. Sondern weil es dôshu ist, der sie zeigt. Diese Formen erhalten ihre Bedeutung durch iemoto. Nicht durch ihren technischen Gehalt.
    Geändert von carstenm (04-11-2018 um 12:45 Uhr)

  7. #217
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ich habe dort nie etwas von dem erlebt, was ich heute unter dem Begriff "innere Arbeit" zusammenfasse.
    Sagtest du nicht, du hättest dort (bei deinem ersten Lwhrer) intensiv etwas geübt, was jetzt bei Mustard gesehen hast (Strukturbeeinflussung durch erzeugen einer Leere, die zum Zusammenbruch der Struktur des Uke führt)
    Ist denn "chikara nuku" kein Aspekt " innerer Arbeit"?
    Diese inneren Aspekte konkreter Körperrarbeit finden sich aber nach meiner Erfahrung nicht bei Lehrern, die ihr aikidô von dem abstrakt-körperlosen Konzept des zen her verstehen
    Zen ist doch nicht abstrakt körperlos?
    Die wichtigste Übung, das zazen, ist doch richtig verstanden ein konkret körperlicher Vorgang.
    Und ich kenne einen Zen-Aikido Lehrer der swhr wohl Aspekte innerer Arbeit unterrichtet, wenn auch nicht auf dem Level wie Dan, aber bestimmte Grundlagen sind vorhanden.
    Geändert von Gast (04-11-2018 um 14:18 Uhr)

  8. #218
    step-by Gast

    Standard

    =carstenm;3669128]Ich habe etwa 13 Jahre lang - die ersten sieben Jahre sechs mal pro Woche, dann nur noch drei-viermal pro Woche - bei einem Lehrer geübt, der aikidô ganz wesentlich vor dem Hintergrund des zen-Buddhismus interpretiert hat. Ich habe dort nie etwas von dem erlebt, was ich heute unter dem Begriff "innere Arbeit" zusammenfasse.
    Diesen Aspekt habe ich erst kennengelernt, als ich zu meinem jetzigen Lehrer gewechselt bin, der eine engere Verbindung nach Japan und vor allem aber zu Ursprüngen des aikidô hat. D.h. der bei Lehrern geübt hat, die bei Ueshiba geübt haben, zum Teil auch bereits in den 30er Jahren. Und der einen Zugang hat zu der Gedankenwelt, die den Hintergrund des budô von Ueshiba bildet.
    Dieser Lehrerwechsel hat mich dann naturgemäß auch zu anderen Lehrern geführt, die ähnlich unterrichten.

    Will sagen:
    Es gibt Lehrer bzw. Traditionslinien, da existieren diese Inhalte nicht, weil das aikidô dieser Linien andere Aspekte als Basis angenommen hat.
    Ich mochte das lange nicht glauben und habe das erst durch konkrete Erfahrung gelernt, als ich besitmmte Lehrer aufgesucht habe, weil ich mir selbst beweisen wollte, daß die nicht etwas grundlegend anderes unterrichten, als ich es kannte. Ich hatte mich geirrt. Es war grundlegend anders.
    Das ist ein interessanter Beitrag.
    Bevor wieder einige Aikido-kas sofort mit Ablehnung reagieren - lesen -

    https://www.zeit.de/wohlfuehlen/aikido

    in diesen drei Artikel wird sehr deutlich, Aikido ist - wie bei Dir oben im Text - ausführlich abgehandelt, abhängig welcher Lehrer unterrichtet.

    siehe auch den Artikel aus dem Aikido- Journal

    https://www.aikidojournal.de/archiv/..._sensei_iwama/

    Natürlich haben wir dabei etwas das Thema verlassen.

  9. #219
    Registrierungsdatum
    09.09.2007
    Beiträge
    1.805

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Aiki50+ Beitrag anzeigen
    Die taoistische oder shintoistische Symbolik ist kein Thema meiner deutschen Lehrer(innen), ...
    Aber sie war - und ist - das Thema des budo von Ueshiba. Und anderer japanischer budo. Darum kann auch das Üben einer koryu sehr interessant sein. Vor allem von Schulen, die auch historisch mit dem Ueshibas Budo in Kontakt waren.
    Interessiert mich jetzt doch.

    Inwiefern spielt denn der Taoismus im Shintoismus eine dermaßen herausragende Rolle? Nur durch den Yin-Yang-Gedanken?

    Bzw. bin ich auch erstaunt, dass man shintoistische und taoistische Symbolik so trennen will, wo es den Taoismus in der Form in Japan nie gegeben und er "nur" den Shinto beeinflusst hat.

    Letztlich müssten es doch immer die individuellen religiösen Anschauungen der Japaner sein, die grundlegend auf shintoistischen Ideen basieren und eben von taoistischen und vor allem buddhistischen Konzepten beeinflusst sind.

    Grüße
    Geändert von Nick_Nick (04-11-2018 um 14:22 Uhr)

  10. #220
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von step-by Beitrag anzeigen
    in diesen drei Artikel wird sehr deutlich, Aikido ist - wie bei Dir oben im Text - ausführlich abgehandelt, abhängig welcher Lehrer unterrichtet.
    Bist du sicher, dass du verstanden hast, worum es in Carstens Beitrag geht?

  11. #221
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Interessiert mich jetzt doch.

    Inwiefern spielt denn der Taoismus im Shintoismus eine dermaßen herausragende Rolle?
    Es spielt auch der buddhismus eine wichtige Rolle, die Grundlage von Ueshibas Religiösität ist der esoterische buddhismus, natürlich gibt es starke taoistische Bezüge in seiner Übungspraxis

  12. #222
    Gast Gast

    Standard

    Das Thema Shinto und Taoismus in Japan ist natürlich ziemlich komplex. Die Vorstellung einer japanischen Urreligion alias Shinto ist dabei - wenn sich der Forschungsstand mittlerweile nicht wieder geändert hat - aber nicht mehr up to date (siehe z.B. Klaus Antoni, "Shinto und die Konzeption des japanischen Nationalwesens").

    Ein hervorragendes Buch, wenn man sich einmal die Verbindung von shintoistischen Gedanken, Taoismus und (esoterischen) Buddhismus im Detail und bis auf konkrete Ritualebene aufgeschlüsselt anschauen möchte ist:

    https://www.amazon.de/Eine-Einzige-W...ernhard+scheid

  13. #223
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Ich meine einfach, es ist ein bisschen schade, wenn man aus einem Text wieder nur die (schon mehrfach formulierte) Erkenntnis gewinnt, dass man Aikido ausschließlich aus Gründen des körperlichen Wohlbefindens übt, weil es zu schwierig zu verstehen ist.
    Warum und für wen ist das schade? Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Wenn ausschließlich das körperliche Wohlbefinden der Grund meines Übens wäre, dann wäre Pilates, Yoga, Qi Gong oder ähnliches sicher vernünftiger, würde mich aber auf Dauer nicht motivieren. Zu anderen Aspekten des Aikido-Übens habe ich mich ja auch schon geäußert.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Und was mit "kasutori" oder "remove the sedimentation" gemeint sein könnte, lässt sich ja vielleicht doch nicht einfach mit "wohltuende Gymnastik" übersetzen...
    Aber vielleicht so?
    Zitat Zitat von HIPS, pg. 311
    This is illustrated in Sunadomari Kanshu's further explanation of kasutori:

    In practice, there is a tendency to perform these techniques (ikkyo, nikyo, etc.) with both uke and nage using physical strength. However, it is best to practice these techniques letting go of physical power and with the intended purpose of softening the joints. When taking ukemi for basic technique as well, you should not fight your partner but rather perform ukemi with te feeling of leading him. uke should not take ukemi because he is being pushed or forced, instead uke should do so by first inviting and leading. When taking ukemi, if you entrust yourself completely to the movement of your partner, even the slightest bit of physical strength on the part of nage will effectively send him flying instead.
    Ich würde das, neben dem Aspekt der Lockerung und Kräftigung der Gelenke, als Anwendung des Prinzips der Widerstandslosigkeit interpretieren. Wir üben in der Regel als Nage und Uke so, dass wir nicht mehr Kraft aufwenden, als nötig ist, um den Kontakt zum Partner zu halten ohne die eigene Integrität oder Struktur aufzugeben (solange das eben möglich ist). Auch wenn ich mich täuschen könnte, glaube ich, das in dem Okamoto-Video zu erkennen. Ein Vorteil dieser Übungsform für mich ist ganz banal, dass ich mit 55+ mit wesentlich jüngeren Partnern noch gut mithalten kann.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Ich will das nicht kritisieren, frage mich nur, wofür die Mühe des Lesens und recherchieren?
    Weil ich hoffe, dadurch Zugang zu neuen Aspekten des Übens zu finden, neue Fragen stellen zu können oder bestehendes in Frage stellen kann. Abgesehen davon: wer gerne liest, für den ist es auch keine "Mühe".

  14. #224
    Registrierungsdatum
    09.09.2007
    Beiträge
    1.805

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Es spielt auch der buddhismus eine wichtige Rolle, die Grundlage von Ueshibas Religiösität ist der esoterische buddhismus, natürlich gibt es starke taoistische Bezüge in seiner Übungspraxis
    Hatte ich allgemein auch so gelesen, dass Buddhismus nahezu unauflöslich mit dem Shintoismus verbunden ist.
    Aber die Frage war ja, welche taoistischen Ideen in Ueshibas Üben so präsent sind.

    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Das Thema Shinto und Taoismus in Japan ist natürlich ziemlich komplex. Die Vorstellung einer japanischen Urreligion alias Shinto ist dabei - wenn sich der Forschungsstand mittlerweile nicht wieder geändert hat - aber nicht mehr up to date (siehe z.B. Klaus Antoni, "Shinto und die Konzeption des japanischen Nationalwesens").

    Ein hervorragendes Buch, wenn man sich einmal die Verbindung von shintoistischen Gedanken, Taoismus und (esoterischen) Buddhismus im Detail und bis auf konkrete Ritualebene aufgeschlüsselt anschauen möchte ist:

    https://www.amazon.de/Eine-Einzige-W...ernhard+scheid
    Danke für den Buchtipp.

    Meine Quelle ist „The Samurai and the Sacred“ von Stephen Turnbull. Zwar wird dort wird auch eine kritische Stimme zitiert, die Shinto als Erfindung erst nach 1868 verortet (nicht aber den Glauben an Kami). Aber abgesehen davon wird Shinto quasi als Urreligion gesehen, mit Wichtung der Kami beginnend um 300 n. Chr. und dem Bau von Schreinen einige Zeit später.

    Es fällt auch schwer etwas anderes sich vorzustellen, wenn das japanische Herrscherhaus sich auf seine göttliche (aka Kami) Herkunft beruft.

    Wie ist denn dann der Stand zum Shinto, wenn dieser nicht als „Urreligion“ betrachtet wird?

    Fun Fact:
    Auf einem Lehrgang wurde gesagt, dass Shinto dermaßen mit „Japan“ oder japanischer Identität gleichzusetzen ist, dass Japaner selbst Shinto Ausländern nicht erklären können, weil es einfach elementar in ihnen verankert ist. Dann wurde eine anwesende Japanerin gefragt, wie sie Shinto definieren würde. Sie konnte es wirklich nicht sagen.

    Grüße
    Geändert von Nick_Nick (05-11-2018 um 00:53 Uhr)

  15. #225
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Aber die Frage war ja, welche taoistischen Ideen in Ueshibas Üben so präsent sind.
    Acht Kräfte, In-Yo, Harmonie von Feuer und Wasser,
    Himmel-Erde-Mensch...

Seite 15 von 23 ErsteErste ... 51314151617 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Böser Zauber im Senegal soll Penis-Schwund verursacht haben!
    Von Roland von Gilead im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 23-11-2007, 11:47

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •