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Thema: Ich fühle mich körperlich unterfordert

  1. #16
    PhilExpat Gast

    Standard

    Ich bin ja selbst 53 und nicht der fitteste, aber im Grunde musst Du als LEHRER klarstellen, wer das sagen hat, und WAS trainiert wird.
    Es ist nicht Sache des Schülers zu diskutieren und zu meinen es besser zu können - zuerstmal muss ein SCHÜLER begreifen, dass ER derjenige ist der zu lernen hat.
    Das musst Du Deinen Leuten klar machen - und auch nicht das Training an sie anpassen.

    Aufwärmen ist sinnvoll, aber Du kannst das auch tun indem Du die Anfänger KATAS übst.
    Nicht unbedingt drauf achten dass alles 100% korrekt ist, sondern dass sie die Abläufe nach einiger Zeit auswendig können.
    Dann die Basics - ich erinnere mich gut an meine Anfänge, wenn wir zusammen vor dem Spiegel standen und gefühlte Ewigkeiten nur Tsukis in Zeitlupe machten.

    DU bestimmst das Training
    DU weist wieviel Deine Schüler können und belastbar sie sind

    Wenn die meckern dass es nicht das ist was sie wollen - dann sag ihnen klipp und klar dass sie bei Dir falsch sind.
    Leg Ihnen einen Zumba Kurs nahe oder Yoga, aber halt kein Karate wenn sie mental das Prinzip nicht verstehen können oder wollen.

  2. #17
    Narexis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von PhilExpat Beitrag anzeigen
    Es ist nicht Sache des Schülers zu diskutieren und zu meinen es besser zu können - zuerstmal muss ein SCHÜLER begreifen, dass ER derjenige ist der zu lernen hat.
    Das musst Du Deinen Leuten klar machen - und auch nicht das Training an sie anpassen.

    [...]
    Wenn die meckern dass es nicht das ist was sie wollen - dann sag ihnen klipp und klar dass sie bei Dir falsch sind.
    Leg Ihnen einen Zumba Kurs nahe oder Yoga, aber halt kein Karate wenn sie mental das Prinzip nicht verstehen können oder wollen.
    @TE: Nur kurz als Ergänzung zu meinem Post: Das mag ja eine Krankheit der ach so traditionellen Stile oder auch Karatevereine sein, so war mein Teil jedoch nicht unbedingt gemeint - falls Du ihn so verstehen solltest.
    Ich hab schon die unterschiedlichsten Ansätze kennengelernt und viele waren (aufgrund der jeweiligen Person, Persönlichkeit und Rolle des Trainers) gut - und jede authentische Person des Trainers ist besser als gespielte Autorität oder Anpassungen an die Gruppe, mit denen Du selbst nicht klarkommst (was nicht bedeutet, dass Du nicht in der Rolle/Aufgabe des Trainers „anders“ sein kannst als neben der Matte, es muss nur authentisch sein); die Tipps können jedoch in so ziemlich jedem System eingebaut werden - insbesondere da Du immer eine sehr wichtige Stellschraube bist. Von sehr autoritären Trainern, bei denen in der kompletten Einheit überhaupt nicht unter den Sportlern gesprochen wurde, bis hin zu einem vollkommen gleichberechtigten Miteinander, angeregten Diskussionen/Hilfestellungen und lediglich der groben Struktur durch den Trainer oder komplett freies Training unter Absprache, was die Gruppe trainieren will oder sogar der Einzelne. (Auch da hilft es dann, die Tipps wie bspw. kurze, präzise und nicht unnötig tiefgründige Antworten zu geben, an die Gruppe weiterzugeben und das spielt sich dann auch gruppenintern ein. Du kannst auch sehr viel von anderen Trainern lernen - und noch mehr, wenn Du ihnen assistierst und nicht selbst trainierst, sondern von ihnen (hinsichtlich der Aufgabe des Trainers) lernst.

    Wenn das „mental das Prinzip [des Karate]“ ist, nehm ich’s keinem übel, wenn er da in den Hobby- und Familiensportvereinen keine Lust hat, neben dem beruflichen Alltag (etc.) noch unterworfen zu werden; insbesondere wenn ich mich an die ganzen Leute erinnere, die sich da mit der Bauchbinde ganz wichtig gefühlt haben und selbst bestenfalls unterer Durchschnitt waren oder teilweise sogar die Kultur eines Landes (und Traditionen etc.) Leuten erklärt haben, die dort aufgewachsen sind oder leben. Genauso lächerlich finde ich das ständige Herumreiten auf Schüler-Lehrer etc. (Insbesondere wenn der Trainer selbst nur 2-3x 1-1,5h pro Woche über einen bestimmten Zeitraum trainiert hat.) Ich hätte auch keinen Bock, in einer Gruppe zu trainieren, in der ich aufgrund des Anfängerstatus (in diesem Sport) oder nur aufgrund einer Bauchbinde überhaupt nichts zu melden hätte (bzw. meine Meinung pauschal falsch ist) und ohne weitere Argumente den Stempel aufgedrückt bekomme. (Ich würde manchmal gerne sehen, wie die Trainer mit einer Gruppe von selbsternannten Alphamännchen und starken Charakteren klarkommen, wie man sie bspw. häufig in den Wettkampfeinheiten im VK trifft .)

    Gleichzeitig würde ich nicht unbedingt etwas Schlechtes darin sehen, wenn die Trainierenden sich gegenseitig helfen oder Fragen - so gut es halt geht und Deine Aufgabe ist es, schwerwiegende Fehler bzw. falsche Aussagen zu korrigieren - beantworten; man muss nur aufpassen, dass sie sich nicht verlieren und ihnen ein Gespür vermitteln, welches Maß angemessen und hilfreich ist. Auch nicht bei Anfängern, die dann halt gemeinsam rätseln und beide wissen ja, dass die andere Person selbst keine Ahnung hat und man das Wort nicht auf die Goldwaage legen sollte. Bei der (/e: dieser konkreten) Gruppe muss das Training eh nicht hundertprozentig optimiert werden - da ist eine gute Stimmung und ein gutes Miteinander weit wichtiger.

    LG

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    Geändert von Narexis (03-11-2018 um 13:30 Uhr)

  3. #18
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    @Narexis:

    Das Training soll den Leuten Spaß machen. Es ist Freizeit, kein Samurai-Kult (oder Samowar ?). Natürlich sollen die Leute nix zerreden, das ist aber ein Übergang von sinnvollem Besprechen unter respektvoll miteinander umgehenden Menschen, und totreden. Und der einzige der weiß wo die individuelle Belastungsgrenze ist, ist der einzelne Mensch selbst, bzw. dessen Körper. Nix "das soll schon alles gewesen sein ? Fünf gehen noch!", und dann macht es Knack. Diese 70er-Jahre-Fantasie vom Schleifer gehört in die Mülltonne.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  4. #19
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    Zitat Zitat von Narexis
    ...Bei der (/e: dieser konkreten) Gruppe muss das Training eh nicht hundertprozentig optimiert werden - da ist eine gute Stimmung und ein gutes Miteinander weit wichtiger.
    genau
    Zitat Zitat von Alfons Heck
    ü50 und seit Jahrzehnten kein Sport gemacht...da kommt bzgl Anstrengung nix. Die wollen etwas Bewegung und jemand der ihren nicht vorhandenen Elan als super lobt sowie das gute Gefühl etwas für den Körper
    getan zu haben.

    Gruß
    Alfons.
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  5. #20
    Syron Gast

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    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Gleichzeitig würde ich nicht unbedingt etwas Schlechtes darin sehen, wenn die Trainierenden sich gegenseitig helfen oder Fragen - ...
    Erst Dienstag beim Kickboxen mitbekommen: Drei oder vier Mädels waren zum Probetraining das erste Mal da.
    Der Trainer weißt extra drauf hin, sich nicht gegenseitig zu korrigieren, weil alle das erste Mal da sind und es nur zu Fehlern führt.
    Was passiert? Die Mädels geben sich ständig gegenseitig "Korrekturen".

    Das Gute an der Sache: Da Kickboxen zur Zeit sehr gut besucht ist, hat es dazu geführt, daß der Trainer nun strenger arbeiten wird, da bei den Damen viel zu viel gelabert und gegibbelt wird - was wirklich ein Problem ist, wenn fast dreiviertel der Teilnehmer solche Weibchen sind.

    Ich freue mich schon drauf, so kann man immerhin wieder anständig trainineren, denn es war wirklich nervig, ständig gigglen in den Ohren zu haben und gefühltes nin-stop-Gelaber.
    Und ich bin da wirklich nicht mehr so empfindlich, seit ich Kinder trainiere


    Wird aber eben eine klare Linie sein: Deutliche Ansage vom Trainer und wenn sich partout nicht dran gehalten wird, wurde darauf hingewiesen, daß er Leute auch auf die Bank verweisen darf oder auch den Aufenthaltsbereich, wenn sie lieber reden statt trainieren wollen.
    Und das ist das A und O.
    Ich hab von dem Trainer auch schon ordentlich auf den Deckel bekommen; die Frage ist halt, ob man (als Trainer) dann damit lebt, daß vielleicht der Schüler beleidigt ist, oder ob der Schüler einsieht, daß er da selber etwas falsch gemacht hat.




    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Das Training soll den Leuten Spaß machen.
    Das Training soll aber auch allen Spaß machen.
    Okay, in der Gruppe, scheint es nun so zu sein, daß Labern sehr verbreitet ist, und das bemerkt man wohl auch, wenn man das erste Mal dort auftauchen würde.
    Nur, muss man dann halt entsprechend aufpassen, daß dennoch Neue dabei kommen - und es gibt auch genug Ü50 die trainieren wollen, in den Einheiten, und hinterher labern.

    Ich bin keine Ü50 aber ich finde es absolut nervig, wenn die ganze Zeit gelabert wird, anstatt was zu machen.


    Und doch, ein bisschen schleifen gehört schond dazu.
    Auch Erwachsene neigen dazu, nicht an die Grenzen zu gehen, sondern da aufzuhören, wo sie keinen Bock mehr haben.
    Und da kann ein Trainer, vor allem ein erfahrener, schon einschätzen, was Sache ist.

    Heißt natürlich nicht, daß sie so sehr an die Grenzen getrieben gehören, daß sie kurz vom kotzen stehen; daß ist wieder was anderes.



    Bei der konkreten Gruppe sehe ich das Problem eher darin, Nachwuchs zu finden, der auch nur in die Hände klatschen möchte, anstatt ordentlich was zu tun.
    Vielleicht war ich in dem falschen Verein, aber als seinerzeit beim HKD Ü50-Leute kamen, wollten die schon was lernen, und haben nicht ständig gelabert und diskustiert.
    Mal kurz ein paar Sätze gewechselt, die nichts mit Training zu tun hatten - klar.
    Aber nicht so sehr, daß man den Eindruck hatte, es würde ausarten.
    Und gerade beim Aufwärmen, wurde immer alles gemacht, ohne dabei zu diskutieren oder zu hinterfragen.
    EDIT: Oder ist das so eine Ausnahme gewesen?

  6. #21
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    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Vor lauter Erklärungen powern sich dann Leute nicht aus, bzw. es wird zu theoretisch. Das ist ein Zustand, der mich selbst stört.
    Ich würde auch an dieser Stelle ansetzen. Es kommt nicht zuletzt darauf an, ob und inwieweit der Trainer such auf Diskussionen, zumal unnütze (und das sind sie meist), einlässt.

    Erst gestern war ich auf einem Lehrgang, bei dem exakt einmal pro Einheit (es waren drei) Fragen zugelassen waren. Es kamen keine. Nicht zuletzt weil die gegebenen Erklärungen und Demonstrationen einfach hervorragend waren, und die häufig komplett nonverbal gegebenen Korrekturen hilfreich.
    Der Trainer steht nicht auf Gelaber, macht das auch klar ... und es funktioniert ganz wunderbar auch ohne. Man stimmt für Bunkai das Nötigste mit dem Trainingspartner ab (Hebel greift / greift nicht / Achtung, zu fest) und fertig.

    Das wäre denn auch mein Rat: Als Trainer bei sich selbst anfangen, klar(er) werden, Gequatsche erst bei sich selbst und dann bei anderen unterbinden. Das eine geht ja mit dem anderen letztlich auch Hand in Hand.

  7. #22
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    Das Training ist nicht dazu da, dem Trainer Spaß zu machen, und ihm zu ermöglichen Allmachtsfantasien auszuleben - wie Narexis im von mir gelobten Beitrag ausgeführt hat. Viele Trainer in solchen Buden haben genau Null Ahnung davon, wieviel ein Ü50-Körper der lange nix gemacht hat aushält. Ich habe einen Ü50-Körper, und habe unterschätzt wie sich das auswirkt wenn ich wieder trainiere wie früher. Rücken, Achillessehnen, und das Eindrehen des Gelenks beim Treten geht überhaupt nicht mehr - und ich schaffe immer noch Mehrfachkicks. Wenn hier von "hart rannehmen" fabuliert wird, ist das nicht lustig. In China gehört es zum guten Ton, Leute, besonders Kinder, schmerzhaft bis zum Schreien und Weinen in den Spagat zu drücken, weil, das macht man halt so. Sowas will ich hier nicht sehen, eigentlich nirgendwo.

    Gerede unterbinden ist ok, es gibt auch nerviges Gerede. Der Ton macht aber die Musik, und die Absicht. Es muss ein freundliches Miteinander bleiben, da wird keine Armee auf Gehorsam gedrillt.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  8. #23
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    Zitat Zitat von Klaus
    ...Ich habe einen Ü50-Körper, und habe unterschätzt wie sich das auswirkt wenn ich wieder trainiere wie früher. Rücken, Achillessehnen, und das Eindrehen des Gelenks beim Treten geht überhaupt nicht mehr...
    Das ist ja klar das man nach einer Pause sich wieder an sein altes Niveau ranarbeiten muss. Aber ich sage dir aus eigener Erfahrung das wir als DurchschnittsÜ50er immer noch in der Lage sind uns zu steigern. Also die Leute dort abholen wo sie aktuell körperlich stehen und fordern. Da geht schon etwas in Richtung besser, mehr, länger, härter, exakter, geschmeidiger...allerdings muss man auch wollen. Bei vielen Ü35 sieht man schon die Degeneration auf Grund des Mangels an Biss - vieles ist Einstellungssache.


    Gruß
    Alfons.
    Geändert von Alfons Heck (04-11-2018 um 19:11 Uhr)
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  9. #24
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    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    Aber ich sage dir aus eigener Erfahrung das wir als DurchschnittsÜ50er immer noch in der Lage sind uns zu steigern. Also die Leute dort abholen wo sie aktuell körperlich stehen und fordern. Da geht schon etwas in Richtung besser, mehr, länger, härter, exakter, geschmeidiger...allerdings muss man auch wollen.
    Jup. Unterschreibe ich.
    Es dauert aber glaube ich, bis jeder für sich selbst das richtige Gleichgewicht gefunden hat zwischen sich ordentlich Fordern hier und Überforderung vermeiden da.

    Auch den richtigen Raum für Regeneration zu lassen ist so ein Ding, das man erst nach und nach ins Gespür bekommt. Klar hilft da die Theorie. Aber am Schluss sind diese Dinge doch individuell.

  10. #25
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    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps!

    Ich werde von jedem etwas mit ins Training bringen und werde ihnen viele Bewegungssachen zeigen, die eine Diskussion nicht zulassen.
    Habe das beim letzten Training mal getestet und das ging sehr gut. Die Person, die sich tatsächlich unterfordert gefühlt hatte, kam leider nicht mehr, aber ich denke, wenn Leute bei einem Mal schon in Sack hauen, werden sie diesem und jenem Stil sowieso nicht die Chance geben, besonders dann, wenn derjenige noch sagt, daß er sehr langsam bestimmte Bewegungen lernt.

    Und das diese Leute in diesem Alter noch leistungsfähig sein können, steht außer Frage.

    Und was für mich das wichtigste ist, daß das Training sowohl für den Schüler als auch für den Lehrer Spaß machen darf.
    Wenn es mir keinen Spaß machen würde, würde ich das Training nicht machen. Und das Training dient auch zu meiner Ertüchtigung, da ich auch eine längere Trainingspause hatte. Demzufolge mache ich natürlich auch in der Einheit mit und schaue aber nach den Leuten.

  11. #26
    Narexis Gast

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    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    [...]
    Ich hab nicht ohne Grund - wenn auch vielleicht nicht ganz so offensichtlich - auf Dich bzw. Deinen Post verwiesen .

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Die Person, die sich tatsächlich unterfordert gefühlt hatte, kam leider nicht mehr, aber ich denke, wenn Leute bei einem Mal schon in Sack hauen, werden sie diesem und jenem Stil sowieso nicht die Chance geben, besonders dann, wenn derjenige noch sagt, daß er sehr langsam bestimmte Bewegungen lernt.
    Ich verstehe immer noch nicht, wieso Dir der Teil so wichtig ist und regelrecht zusetzt - bzw. den Eindruck erweckt. Kann Dir doch vollkommen egal sein - und würde ich bestenfalls im Rahmen der Überprüfung Deiner eigenen Erwartungen und der Einstellung einbeziehen. (Wobei ich den Standpunkt sogar noch verstehen kann, wenn sich mein Bild bestätigen sollte und Dir da eine entsprechende Einschätzung der Gruppe und des Trainings helfen kann/würde.)

    (Am Rande:
    Wenn’s keinerlei Anzeichen gibt, dass das beim nächsten Mal anders/besser laufen wird oder man dann gleich noch einen gewissen Stempel aufgedrückt bekommt (und ich vermute/hoffe einfach mal, dass Du das der Person auch direkt ins Gesicht gesagt hast und nicht nur hier oder nonverbal übermittelt), warum sollte man da noch ein zweites Mal seine Zeit verschwenden und nicht in einer anderen Schule vorbeischauen? Es passt nicht und gut - ist doch auch in Ordnung.

    Wenn’s um die Person aus dem Forum ging, verstehe ich es sogar noch mehr - die hat Dir eine Chance gegeben, ihr kommt nicht zusammen und dann liest man noch das Zeug nachträglich hier und in ihrem Faden; da kann ich schon verstehen, dass sie keinen Bock auf weiteres Training oder das Zwischenmenschliche hat (und das ist nicht wertend gemeint, nur scheint das keine auf Leistung ausgelegte Gruppe (oder Trainierende) zu sein, die alles abseits des Fortschritts ausblenden will/wird).

    Tipp am Rande: Lass das Zeug nicht so sehr an Dich ran. Du wirst noch tausende Probetrainierende haben, die nie vorbeischauen, nach dem Training sagen, wie toll doch alles war oder Dir Löcher in den Bauch fragen und nie wieder aufkreuzen, große Reden schwingen usw. Ich hab irgendwann für mich beschlossen, mich gut um sie zu kümmern, wenn sie tatsächlich auf der Matte stehen, aber weder davor, danach noch daneben groß Gedanken oder Zeit mit ihnen zu verschwenden, bis sie tatsächlich (wieder) auf der Matte stehen. (Auch war/bin ich ziemlich direkt und hab schon genug Personen gesagt, dass das hier wohl nichts wird (und andere Adressen empfohlen) - allerdings finde ich es auch wichtig, wenn die Probetrainierenden noch einmal vorbeikommen, sie wieder komplett unvoreingenommen zu behandeln und jede Einheit als in sich geschlossenes Bild zu betrachten; achte darauf, dass Du niemandem einen Stempel aufdrückst und sie immer wieder die Chance haben, sich komplett neu zu "beweisen".) War zwar auch eine ganz andere Ecke als bei Dir, aber nimm nicht alles persönlich oder gib zu viel auf die Meinung einzelner (unbekannter) Personen. Hinterfrag sie und lass sie Dir durch den Kopf gehen, aber mach einen Haken dran und wirklich lange würde ich mich damit nur beschäftigen, wenn es gehäuft auftritt oder Du beim (kurzen) Nachdenken darüber merkst, dass da etwas dran ist. Ähnlich wie ich aufgehört habe, Leuten etwas zu erklären, sie zu motivieren oder mit ihnen auf der Matte zu diskutieren (oder sich auf belanglose Nebendiskussionen einzulassen), wenn sie nicht lernen (etc.) oder ihren Standpunkt überdenken wollen - investiere die Zeit lieber in die anderen Sportler. Die Besserwisser, Leute, die vom Rand (oder außerhalb des Gesprächs) dazwischen quaken oder sich an Kleinigkeiten aufhängen, obwohl klar ist, was gemeint ist, einfach in dem Moment ruhigstellen oder wenn's gar nicht geht aus der Gruppe schmeißen und sich um die Leute kümmern, die miteinander arbeiten wollen. Das lernst Du alles mit der Zeit und lernst auch, das Feedback der Gruppe zu interpretieren (insbesondere den Spaßfaktor) . Da ist dann auch wichtig, was den Leuten überhaupt Spaß macht - bspw. Spaß durch Leistung und Fortschritt oder Spaß durch geselliges Miteinander und Bewegung.

    Wenn Du bei jedem Probetrainierenden so reagierst wie momentan, machst Du das nicht lange und verlierst selbst den Spaß. Gleichzeitig merken das auch die Personen selbst . Deshalb würde ich an Deiner Stelle lernen, das zu differenzieren und wenn’s dann immer noch nicht passt oder Dich etwas stört, die Leute gleich auszusortieren.)

    (/e: Vielleicht hilft’s ja und die Antwort hatte ich noch im Tab offen .)

    LG

    Vom Tablet gesendet.
    Geändert von Narexis (12-11-2018 um 19:00 Uhr)

  12. #27
    Syron Gast

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    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    (/e: Vielleicht hilft’s ja und die Antwort hatte ich noch im Tab offen .)
    Mir hat es schon alleine deshalb geholfen, weil ich die letzte Antwort vor deiner völlig verpasst hatte


    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Die Person, die sich tatsächlich unterfordert gefühlt hatte, kam leider nicht mehr, ...
    Warum sollte sie auch, wenn es ihr bei dir nicht gefallen, wegen Unterforderung oder sonst was, hat?
    Wenn mein erster Eindruck sagen würde: Nö, passt nicht, würde ich auch woanders weiter gucken.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    ...aber ich denke, wenn Leute bei einem Mal schon in Sack hauen, werden sie diesem und jenem Stil sowieso nicht die Chance geben, ...
    Das finde ich pure Spekulation und ein wenig Unterstellung.
    Bloß, weil es jemandem bei dir (oder einem x-beliebigen Verein) nicht gefallen hat, heißt es doch noch lange nicht, daß sie einem Stil keinen Chance geben und eh keine Durchhaltevermögen haben.
    Das heißt erst einmal, daß ihnen dein Training (oder das des x-beliebigen Vereins) nicht zusagt.

    Beispiel: Ich selber mache u.a. JJ.
    Dennoch würde ich nicht bei jedem Trainer oder Verein bleiben, bloß weil JJ draufsteht.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Und das Training dient auch zu meiner Ertüchtigung, da ich auch eine längere Trainingspause hatte. Demzufolge mache ich natürlich auch in der Einheit mit und schaue aber nach den Leuten.
    Das sollte aber höchstens zweitrangig sein.
    Wenn man als Trainer da ist, hat man in erster Linie bei den Schülern zu gucken.
    Wenn man für sich selber trainieren will, dann entweder alleine oder in einer entsprechenden Einheit.

  13. #28
    step-by Gast

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    Hallo Shintaro,

    ich möchte auch meine Gedanken zu Deiner Frage vorstellen

    E=Shintaro;3668466]Heute hätte ich mal eine Frage an die Forengemeinde!

    In meiner jetzigen Trainingseinheit habe ich vorwiegend ältere Menschen, die zum Teil keinen Sport machen, oder lange nichts gemacht haben, die aber jetzt Karate lernen wollen. Also alles Neueinsteiger.
    Dementsprechend schalte ich einen Gang runter, um erst einmal abzuchecken, wie weit die Leute können und inwieweit sie konditionelle mithalten können. By the way, fange ich auch gerade wieder an, nach einer Verletzungspause zu trainieren, muß also selbst noch aufpassen.

    Zur Situation, ich trainiere mit den Leuten zunächst einfache Bewegungsabläufe, die auch im Aufwärmtraining eingearbeitet werden. Normal würde man schön ins Schwitzen kommen, wenn man die Frequenzen erhöht, sprich viele Serien macht. Aber ich stelle fest, daß die Leute offensichtlich noch nicht so weit sind, verschiedene Bewegungsabläufe zu machen. So gehe ich ein Schritt zurück, doch ein Mindestmaß an Techniken und Serien dem Level entsprechend muß man machen, um die Leute nicht gerade mit Sitaups, Liegestütze und so ein Zeug, zu beschäftigen. Fazit ist, daß die einfachen Bewegungen nicht umgesetzt werden, anstatt dieskutiert wird, so daß ich letztlich wieder auf die einfache Gymnastik zurückgreife, damit die Leute erwärmt sind. Bei einer Stunde habe ich eben nicht so viel Zeit!
    In meinem Verband, muß nicht überall so sein, werden den Übungsleiter/innen speziell für die Gruppe : Sport ab 50
    ein Lehrgang angeboten. Die Kosten für diesen Lehrgang sollte sich ein Verein schon leisten, damit der Übungsleiter/in der im Verein meistens ehrenamtlich seine Arbeit macht, auf das Wissen und die Erfahrung anderer Kampfsportler zurückgreifen kann.

    Ich bewundere Dich. Denn eine solche Gruppe erfordert viel Feingefühl und Erfahrung da " Menschen ab 50 Jahren nicht mehr die körperlichen Leistungen wie in jungen Jahren " abrufen können.

    Da hat es ein Trainer/in leichter, wenn er selber aus dieser Altersgruppe kommt.


    Zitat von Shintaro
    Und das Training dient auch zu meiner Ertüchtigung, da ich auch eine längere Trainingspause hatte. Demzufolge mache ich natürlich auch in den Einheiten mit und schaue aber nach den Leuten

    Wenn der Trainer nur die Leute beim Training beobachtet, finde ich nicht gut.
    Wie Du es machst ist der bessere Weg, der Trainer macht nicht nur eine Übung vor, sondern zum Beispiel bei den Liegestützen ist er aktiv dabei.
    Du bist als Gruppenleiter für Menschen über 50 Jahren zuständig da gehört viel Motivation dazu, viel Verständnis und wie Du festgestellt hast
    ist der sportliche Erfolg da oft Nebensache.
    Mich hat es und stört es noch immer, wenn der Trainer ruft weiter, weiter.... selber aber das Training mit trockenem T-Shirt verläßt.

    Auf Teilnehmer wie diesen, könntest Du öfters noch treffen.

    Fazit war, daß einer, der Probetraing gesagt hatte, daß es ihm konditionell nicht genügt und daß es ihm nicht reicht, obwohl die Abläufe auch nicht geklappt haben. Was kann man also tun, damit die Leute trotzdem konditionell gefordert werden und nicht vor lauter Grübeln sich doch nicht erwärmen.
    .


    Einfach anerkennen, Du kannst es nicht jedem recht machen.
    Du machst Dir große Gedanken, wie Du das Training in Deiner Gruppe 50 + richtig gestalten kannst.
    Ich finde in regelmäßigen Abständen - mit den Karate-ka die dabei geblieben sind - ein kleines Gespräch.
    Was für die nächste Gürtelprüfung erforderlich ist, wo die Probleme des einzelnen Sportlers sind, was Dir nicht gefällt,
    könnte der Gruppe klar machen, wir sind eine Einheit.

    Wünsche Dir weiterhin viel Glück.

  14. #29
    Registrierungsdatum
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    367

    Standard

    Hallo Leute,

    vielen Dank für die vielen Beiträge, komme erst jetzt dazu, meine Antwort hier zu schreiben.

    @Narexis, ich hänge das Problem nicht so hoch, wie Du denkst. Es hatte mich bei der Erstellung des Threads beschäftigt. Da wollte ich einfach mal ein paar Meinungen dazu hören. Der Kurs ist nun bald zu Ende und von 8 Leuten werden sich 4 anmelden. Das sind Leute, die wirklich wollen und auch zufrieden sind. Die die diskutiert haben oder doch alles besser wissen, oder sich sogar unterfordert fühlen, sind weg. Finde ich zwar schade, daß man sie nicht abholen konnte. Das Problem kenne zur Genüge. Von einer Gruppe bleiben meistens nicht so viele dabei. Ganz wenige erreicht man.

    @Step-by, vielen Dank für dein Feedback und Deine freundlichen Worte. Ja, ist wirklich eine Herausforderung, eine Ü50 Gruppe zu unterrichten, weil man selbst noch viel mehr für sich will, als nur Training. Die Leute wollen sogar teilweise gar keine Prüfungen machen und eine von der Truppe mag nur Kata und Kihon und möchte gar keine Kumiteformen machen. Zwingen kann man keinen, aber einen Mittelweg zu finden, daß die Leute trotzdem dabei bleiben und auch lange weitermachen, ist schwierig.
    Ich versuche da einen Weg zu finden.

    Eine wirkliche Schwierigkeit hatte ich mit einem Teilnehmer, der sich angemeldet hatte für Shorin Ryu Karate, also unsere Truppe, weil er sich für den Dan vorbereiten will. Das war alleine schon schwierig da das ja alle Anfänger sind.
    Nun fragte er mich, ob ich ihn alleine unterrichten kann und ihn für die Prüfung vorbereite. Ich sagte ihm, daß es kein Thema ist, vor der Ü50 Gruppe eine Stunde zu machen.
    Als wir dann anfingen, hatte er allerdings nichts besseres zu tun, als auch über Techniken zu diskutieren und mit einem anderen Karatestil zu vergleichen, was unser Lehrer bei der Prüfung aber so nicht sehen will. Fazit ist, daß er das nicht annahm und auch sonst nicht fit für die Prüfung ist, die nunmehr in 3 Wochen stattfinden soll.
    Das schaute ich mir ganze 3mal an und habe es abgelehnt, mit dieser Person, außerhalb vom Training eine Extrastunde zu machen. Das beste war, daß er in unserer Gruppe mitmachte. Zum Aufwärmen habe ich mal andere Sachen gemacht, einfach Bewegungsschule. Da gab er vor, es sei ihm schwindlig. Als wir dann zu unseren Karatetechniken gekommen sind, war er blitzartig geheilt. Fand ich eine ganz schlechte Einstellung.
    Wie hättet Ihr gehandelt?

    Da ist der Umgang mit den Anfängern um einiges leichter und angenehmer.

  15. #30
    Syron Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Die Leute wollen sogar teilweise gar keine Prüfungen machen und eine von der Truppe mag nur Kata und Kihon und möchte gar keine Kumiteformen machen.
    Das ist doch aber beides überhaupt kein Problem des Alters.
    Bei uns im Verein ist Bursche Anfang 20. Der hat gelb gemacht, damit er kämpfen durfte, und hat nun an sich keinen Bock mehr auf Prüfungen. In seinem Fall zwar Kickboxen, aber im Karate würde er es bei uns genau so machen.

    Kata und Kihon dasselbe. Wir haben Leute, die zwar alles drei mögen, aber auf Kata abfahren und diese vorziehen. Ist eine Frage der Vorlieben, nicht des Alters.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Wie hättet Ihr gehandelt?
    Die Privatstunden aufhören - wie du es auch gemacht hast.
    In der Gruppe: Wenn er öfter als einmal sein "mir ist schwindelig" abziehen würde, dürfte er den Rest der Zeit zugucken.
    Bei einem Mal: Kann sein. Schlechter Tag, falsch gegessen, weiß der Geier. Passiert.
    Beim zweiten mal, a) in derselben Einheit: Ich hätte keine Lust ihn da liegen zu haben, also darf er sitzen und warten, bzw. gehen. (Und wenn ich mir sehr sicher wäre, daß er nur Lust auf das "Coole" hat, bleibt er erst Recht sitzen, bzw. darf nach Hause gehen)
    Beim zweiten mal, b) an verschiedenen Tagen, vor allem wenn sonst nichts war: Klare Worte sich zusammen zu reißen oder zu gehen, und wenn es nur ein Kurs ist, bräcuchte er auch nicht wiederkommen.

    *Er* will seinen Dan machen, nicht du.
    Wenn er trotz schlechter Vorbereitung zugelassen wird - sein Pech und Fehler des Trainers.
    Wenn er durchfällt: Ebenfalls sein Pech.
    Andere Karate-Stile sind piepegal in der Prüfung, wenn er nicht in diesen Stilen geprüft wird oder explizit in der Prüfung nach anderen Stilen gefragt wird.
    In der Vorbereitung wird sich vorbereitet, nicht diskutiert.
    Fragen zum Thema - klar.
    Diskussionen und ähnliches - Nope.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Da ist der Umgang mit den Anfängern um einiges leichter und angenehmer.
    Da kommt es auch auf die Anfänger an
    Gosh, sind mir da schon welche auf den Senkel gegangen

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