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Thema: MYTHOS ZEN Buchvorstellung

  1. #46
    Barr Gast

    Standard

    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Dass es einen Unterschied zwischen einem Gelehrten und einem Zen-Meister gibt, wurde im Zen oft thematisiert. Der Unterschied wurde immer so verstanden, dass es Meister und Gelehrter mit demselben Gegenstand zu tun hätten, der Wahrheit oder der Wirklichkeit. Jedoch habe der Meister, im Gegensatz zum Gelehrten, diesen "Gegenstand" durch eine besondere, jenseits des Denkens, liegende höhere Einsicht erfahren. Diesen Glauben kann man als ein "metaphysisches" Selbstmissverständnis des Zen bezeichnen.
    Nach der psychotherapeutischen Interpretation der Wirkungsweise der Zen-Meditation hatten und haben es Zen-Übende nicht mit der Wahrheit oder der wahren Wirklichkeit zu tun, sondern ausschließlich mti der Wirklichkeit ihrer Psyche, mit ihrem Leiden und ihren Ängsten. (S.228)
    Ich versuch dir zu helfen.

    Einfach gesagt die Menschen kommen zur Ruhe und gehen Alltagsprobleme an. Will man das auch schaffen muss man sich selbst besiegen. ICH HABE UNRECHT hilft schonmal. Das tuen die Leute bis kein Problem mehr existiert. danach sitzt man nur noch zwanzig minuten und geniesst die Stille der Natur. Oder man sagt nichts und hält eine Blüte in die Luft und Menschen verbeugen sich, kopf auf Asphalt schlagend.

    Jemand der das verstanden hat kann einem das, dann erklären kurz um.

    Mensch lieben bsp.

    Ich war verägert weil ich zu spät zur Arbeit kam und der Chef mich ermahnte. Dies erzählte ich meiner Freundin und sie sagte: "ist ja auch richtig. Du hörtest lieber den Bericht zu ende als zur Arbeit zu fahren."
    Das machte mich so wütend das ich den Raum verliess und eine Rauchte.

    Wenn ich vorher verstanden habe. Der Bericht war mir wichtiger, der Chef hatte recht, meine Freundin erklärte mir dies und meine Wut hat sich, als selbstschutz, nicht gegen mich sondern andere Gestellt, dann wäre diese Erfahrung nicht geschehen und etwas anderes wäre passiert.

    Oder auch anders ausgedrückt. Einen Moment... Anhang 43662 aaahh...hhmm...
    Das Gesetz der Kausalität, kannst du nicht durchbrechen. Ruhig musst du Denken dann kommt kein Hass auf sondern Harmonie. Der Weg des Leidlosen, der Weg des auserwählten, der Weg des innerlich leeren. aahh...mmmhhh...
    Zu freunden wir gehen müssen. ...Nun vergiss was ich sagte.
    Geändert von Barr (06-11-2018 um 23:10 Uhr)

  2. #47
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    @marasmusmeisterin
    Kannst du vielleicht mal das Literaturverzeichnis vom Buch fotografieren?
    Hei, nein. Aus technischen Gründen. Kein Smartphone, keine Webcam ich habe. Äh Entschuldigung. Aber das Buch hat 4 Seiten Literatur. Da ist auch nix mit Abschreiben oder Scannen (das könnte ich) oder so. Udn erst Kopieren gehen, um dann zuhause zu scannen - 4 Seiten ...nein.
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  3. #48
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    So, ich habe leider wieder zu wenig Zeit, um mich hier durch zulesen und wirklich alle losen Enden nochmal aufzunehmen. Eigentlich wollte ich auch noch mehr zur Herleitung, also Nondualität etc. schreiben. Ich machs aber kurz, weil ich gemerkt habe, dass eigentlich ein bestimmtes Teilstück am interessantesten ist:

    Ja wozu ist denn Zen dann seiner Meinung nach gut, verdorrie?
    A. Binder kommt im Kapitel "Mensch ohne Rang" folgendermaßen auf den Punkt:

    >Unsere sicher nicht mehr überraschende These lautet: Zazen ist ein besonderer Versuch, das Anerkennungs-Geborgenheits-Problem zu lösen. Es ist ein besonderer Versuch, mit den unzähligen Demütigungen "fertig zu werden", die jeder im Laufe seine (sic) Lebens erfahren muss und die eingewoben sind in die sich widersprechenden Begehren, der Größte und Gleicher unter Gleichen sein zu wollen. Wie letztlich jede Psychotherapie geht es auch im Zen darum, die Schläge zu verarbeiten, die einem das Leben zufügt, wobei die verbalen Schläge, die Schläge, welche die Bedeutungen bestimmter Wörter verursachen, oft als die schlimmsten erlebt werden. <
    Dann geht es auf der gleichen Seite um den "Zusammenhang der asiatischen Leidenslehren mit Anerkennungsproblem".

    >Auch der Buddhismus suchte die Lösung des Leidensproblems in der Erlösung vom Subjekt. Beim Buddhismus sollte sie sich durch die Erkenntnis vollziehen, dass das Subjekt gar nicht existiert, dass es sich bei ihm um eine Wahnvorstellung handelt. Der ontologischen Nicht-Ich-Lehre des Buddhismus, so etwas wie ein Ding Ich existiert nicht, entsprach auf der psychischen Eben die Entlastungsvorstellung, da ich eigentlich gar nicht bin, kann ich eigentlich auf gar nicht verletzt, misshandelt, erniedrigt werden; kurz: da ich nicht bin, kann ich nicht leiden. Der Zen-Meister, welcher den sich über die harte Arbeit beschwerenden Fabrikarbeiterinnen zurief es gibt kein Ich das Leiden kann benutzte diesen Entlastungsgedanken.
    > (S. 234/5)

    >Man kann auch sagen, die Befreiung vom Anerkennungsbegehren bedeutet eine Befreiung von der leidvollen Seite der Selbstbezogenheit, der Egozentrizität. Aber um eventuellen Miß verständnissen vorzubeugen: Der Kam f um Anerkennung des "gewöhnlichen" Menschen ist kein verwerfliches Verhalten, etwa weil es egoistisch ist, im Gegenteil, da, wo wechselseitige, horizontale Anerkennung angestrebt wird, ist der Kampf auch ein ethischer, er soll ja Menschenwürde und Gerechtigkeit herstellen.> (S. 236)
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  4. #49
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Hei, nein. Aus technischen Gründen. Kein Smartphone, keine Webcam ich habe. Äh Entschuldigung. Aber das Buch hat 4 Seiten Literatur. Da ist auch nix mit Abschreiben oder Scannen (das könnte ich) oder so. Udn erst Kopieren gehen, um dann zuhause zu scannen - 4 Seiten ...nein.
    Du meinst die ausschliesslich deutschsprachige Literatur, welche der Autor verwendet hat?
    Lass nur, nicht so wichtig. Diese Literatur dürfte den meisten ja bekannt sein. Ansonsten hilft Amazon weiter.
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  5. #50
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Hei, nein. Aus technischen Gründen. Kein Smartphone, keine Webcam ich habe. Äh Entschuldigung. Aber das Buch hat 4 Seiten Literatur. Da ist auch nix mit Abschreiben oder Scannen (das könnte ich) oder so. Udn erst Kopieren gehen, um dann zuhause zu scannen - 4 Seiten ...nein.
    Siehe meinen Beitrag Nr .44

  6. #51
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Der ontologischen Nicht-Ich-Lehre des Buddhismus, so etwas wie ein Ding Ich existiert nicht, entsprach auf der psychischen Eben die Entlastungsvorstellung, da ich eigentlich gar nicht bin, kann ich eigentlich auf gar nicht verletzt, misshandelt, erniedrigt werden; kurz: da ich nicht bin, kann ich nicht leiden. Der Zen-Meister, welcher den sich über die harte Arbeit beschwerenden Fabrikarbeiterinnen zurief es gibt kein Ich das Leiden kann benutzte diesen Entlastungsgedanken.
    in einer Zen-Geschichte hätten die Fabrikarbeiterinnen den "Zen-Meister" verprügelt

    Natürlich gibt es ein Ich, aber eben kein unwandelbares, unzerstörbares, aus sich selbst heraus unabhängig existierendes Ich. Das Ich entsteht aus dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren und ist ständiger Veränderung unterworfen. Ich würde es nicht "Wahn" nennen, sondern "Konstruktion" oder "Illusion".
    Beim 'Leiden erscheint es mir hilfreich, zu unterschieden zwischen dem unvermeidbaren Leiden aufgrund von akutem Schmerz etc. das in unserer Kultur auch Wesen ohne Ich-Bewusstsein zugestanden wird und dem Leiden, das durch höhere kognitive Prozesse und einer Dissonanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit entsteht.

    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    >Man kann auch sagen, die Befreiung vom Anerkennungsbegehren bedeutet eine Befreiung von der leidvollen Seite der Selbstbezogenheit, der Egozentrizität. Aber um eventuellen Miß verständnissen vorzubeugen: Der Kam f um Anerkennung des "gewöhnlichen" Menschen ist kein verwerfliches Verhalten, etwa weil es egoistisch ist, im Gegenteil, da, wo wechselseitige, horizontale Anerkennung angestrebt wird, ist der Kampf auch ein ethischer, er soll ja Menschenwürde und Gerechtigkeit herstellen.> (S. 236)
    Der Mann denkt offenbar in Kategorien wie "verwerflich" und "ethisch".
    Auch ein Sklave in einer Sklavenhalterkultur kann auf höherer kognitiver Ebene darunter leiden, ein Sklave zu sein, wenn er den Wunsch hat, frei und gleichberechtigt zu sein, der offenbar nicht mit der Realität übereinstimmt.
    Geändert von Pansapiens (26-11-2018 um 07:03 Uhr)

  7. #52
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    A. Binder kommt im Kapitel "Mensch ohne Rang" folgendermaßen auf den Punkt:

    >Unsere sicher nicht mehr überraschende These lautet: Zazen ist ein besonderer Versuch, das Anerkennungs-Geborgenheits-Problem zu lösen. Es ist ein besonderer Versuch, mit den unzähligen Demütigungen "fertig zu werden", die jeder im Laufe seine (sic) Lebens erfahren muss und die eingewoben sind in die sich widersprechenden Begehren, der Größte und Gleicher unter Gleichen sein zu wollen. Wie letztlich jede Psychotherapie geht es auch im Zen darum, die Schläge zu verarbeiten, die einem das Leben zufügt, wobei die verbalen Schläge, die Schläge, welche die Bedeutungen bestimmter Wörter verursachen, oft als die schlimmsten erlebt werden. <
    Dann geht es auf der gleichen Seite um den "Zusammenhang der asiatischen Leidenslehren mit Anerkennungsproblem".

    >Auch der Buddhismus suchte die Lösung des Leidensproblems in der Erlösung vom Subjekt. Beim Buddhismus sollte sie sich durch die Erkenntnis vollziehen, dass das Subjekt gar nicht existiert, dass es sich bei ihm um eine Wahnvorstellung handelt. Der ontologischen Nicht-Ich-Lehre des Buddhismus, so etwas wie ein Ding Ich existiert nicht, entsprach auf der psychischen Eben die Entlastungsvorstellung, da ich eigentlich gar nicht bin, kann ich eigentlich auf gar nicht verletzt, misshandelt, erniedrigt werden; kurz: da ich nicht bin, kann ich nicht leiden. Der Zen-Meister, welcher den sich über die harte Arbeit beschwerenden Fabrikarbeiterinnen zurief es gibt kein Ich das Leiden kann benutzte diesen Entlastungsgedanken.
    > (S. 234/5)

    >Man kann auch sagen, die Befreiung vom Anerkennungsbegehren bedeutet eine Befreiung von der leidvollen Seite der Selbstbezogenheit, der Egozentrizität. Aber um eventuellen Miß verständnissen vorzubeugen: Der Kam f um Anerkennung des "gewöhnlichen" Menschen ist kein verwerfliches Verhalten, etwa weil es egoistisch ist, im Gegenteil, da, wo wechselseitige, horizontale Anerkennung angestrebt wird, ist der Kampf auch ein ethischer, er soll ja Menschenwürde und Gerechtigkeit herstellen.> (S. 236)
    Ich denke das (und das von mir fett hervorgehobene) bringt auch die große Schwäche des Buches zum Ausdruck: der Autor interpretiert letztlich selbst wieder Zen rein unter westlichen Begrifflichkeiten und seiner abendländisch-philosophischen Brille. Genau das ist Zen nämlich meines Erachtens nach nicht - eine Psychotherapie. Auch ist das Thema der Anerkennung auf jeden Fall spannend, aber eben auch eines, welches im ursprünglichen Zen-Diskurs nicht beheimatet ist. (Zudem es überhaupt erst ein Thema des neuzeitlichen, individualisierten Menschen ist, also grob gesagt an Bedeutung gewinnt in einer Zeit, zu der Zen und andere Religionen im Gegenzug an Bedeutung verlieren.)
    Es mag möglich sein, Zen-Praxis (wobei immer noch zu klären wäre, was genau darunter verstanden werden soll) sinnvoll mit therapeutischen Methoden zu verbinden, aber sie wollen bestimmt nicht (grundsätzlich, schon immer) auf dasselbe hinaus.
    Was nicht heißen soll, dass sich nicht vielleicht viele Leute heutzutage durch Zen ein Besserung für Leiden erhoffen, die eigentlich ein Thema für Verhaltens- oder Psychotherapie wären.

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