Seite 1 von 4 123 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 56

Thema: Mentaltraining / mentale Vorbereitung

  1. #1
    Registrierungsdatum
    15.01.2014
    Beiträge
    117

    Standard Mentaltraining / mentale Vorbereitung

    Ich selbst bin ein riesen Schisser vor Turnieren und hab dadurch oft mit angezogener Handbremse gekämpft.
    Nun hatte ich die Nase davon voll und habe mich mal mit jemandem zusammen getan, der mir geholfen hat, mich auch mental auf ein Turnier vorzubereiten. Das bedeutet, die extreme Nervosität zu überwinden und mit einem gewissen Mindset in das Turnier zu gehen.

    Bisher dachte ich, das sei was für Leistungssportler aber doch nicht für mich als Wald- und Wiesen-Hobby-Sportler. Allerdings war ich wahnsinnig überrascht, wie stark sich ein kurzes mentales Coaching ausgewirkt hat.

    Bereitet ihr euch mental auf Wettkämpfe vor? Wie intensiv betreibt ihr das? Wie schätzt ihr die Wichtigkeit von mentaler Vorbereitung für euch ein?
    Oder ist das in euren Augen völlig übertrieben?

  2. #2
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    58
    Beiträge
    44.846
    Blog-Einträge
    12

    Standard

    ich bereite mich immer mit auch mit mentalem Training auf Wettkämpfe vor. Für mich und mein Wettkampf-Verhalten ist das ganz wichtig.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  3. #3
    Registrierungsdatum
    14.08.2015
    Alter
    39
    Beiträge
    256

    Standard

    Das ist für mich leider auch ein großes Thema. Ich denke die mentale Vorbereitung kann in einigen Fällen (wie unseren) extrem wichtig sein. Für den Durchschnitt aber eher weniger.

    Die meisten Wettkämpfer werden vor den ersten Wettkämpfen ordentlich die Hosen voll haben, das aber ganz einfach mit Routine in den Griff bekommen. Durch Wettkampfroutine lernt der Wettkämpfer mit der Druck-/Streßsituation umzugehen, ist von mal zu mal weniger aufgeregt und kann sein Können besser abrufen. Das ist nach Kano übrigens auch der Sinn und Zweck von Wettkämpfen.

    Das mentale Training ist im Normalfall also einfach learning by doing.

    Für mich reicht das bisher nicht muss ich sagen. Bzw ich warte immer noch drauf, dass genug Routine einsetzt. Firas Zahabi hat mal in einem AMA empfohlen vor den eigenen Kämpfen leichtes bis mittleres Cardiotraining zu machen. Dem Körper also etwas zu tun zu geben der nicht weiß wohin mit seinem Adrenalin und seiner Energie. (Link: https://youtu.be/49M8VJ93qaA?t=1174)
    Das hilft nach meiner Erfahrung schon ein bißchen.

    Mentales Coaching habe ich noch nicht gemacht, würde mich aber sehr interessieren wie das konkret aussieht. Kannst Du das etwas genauer beschreiben, was macht man da letztendlich und an wen hast Du Dich da gewendet?
    Geändert von VincentPrice (02-11-2018 um 11:08 Uhr)

  4. #4
    Registrierungsdatum
    02.03.2005
    Ort
    mitten im Pott
    Alter
    49
    Beiträge
    35.642

    Standard

    In der Zeit, als ich noch gekämpft habe, war es immer so, dass mein Trainer vor den Kämpfen auf mich eingeredet hat und ich in so eine Art Rausch kam. Alles war fluffig und weich. Ich habe dann auch immer nur noch seine Stimme gehört und meinen Gegner gesehen. Alles drumherum war ausgeblendet. Konnte auch immer recht gut den Kampfverlauf wiedergeben.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  5. #5
    Registrierungsdatum
    04.12.2013
    Beiträge
    6.477

    Standard

    Zitat Zitat von SandyKA Beitrag anzeigen
    Oder ist das in euren Augen völlig übertrieben?
    Es kommt wie sehr oft darauf an...

    Gibt welche die haben das überhaupt kein Problem mit und gehen auf die Matte als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. Und andere sind zwar theoretisch top vorbereitet, aber der Kopf macht nicht mit (gab hier doch irgendwo auch kürzlich einen Themenstrang dazu wie viel das mindset am bzw. im Kampf ausmacht).

    Und für Leute der Kategorie 2 kann es sicherlich nicht schaden, wenn diese dann auch ein gezielteres (Mental-)Training bekommen als nur "Geh raus und mach ihn/sie fertig...", insofern ist das dann sicherlich nicht übertrieben.

    Ich persönlich kann jetzt mit "allgemeinem" Mental-Blabla ala "Du bist stark, Du kannst das..." nicht viel anfangen (ein guter Trainer wird so hoffentlich auch nicht agieren), wogegen ein zielgerichtetes Aufzeigen von Punkten die man im mentalen Fokus haben sollte durchaus hilfreich sein kann.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  6. #6
    littletiger Gast

    Standard

    Darf ich fragen bei wem du dich vorbereitet hast, denn das Wort mindset lässt mich was ahnen.
    Gerne auch via PM.

  7. #7
    Registrierungsdatum
    15.01.2014
    Beiträge
    117

    Standard

    Zitat Zitat von VincentPrice Beitrag anzeigen
    Die meisten Wettkämpfer werden vor den ersten Wettkämpfen ordentlich die Hosen voll haben, das aber ganz einfach mit Routine in den Griff bekommen. Durch Wettkampfroutine lernt der Wettkämpfer mit der Druck-/Streßsituation umzugehen, ist von mal zu mal weniger aufgeregt und kann sein Können besser abrufen.
    Genau das war auch immer meine Einstellung. Nachdem sich das aber auch nach mehreren Wettkämpfen nicht gebessert hat, musste ich etwas tun. In meinem Fall ging es auch definitiv über die normale/gesunde Nervosität hinaus. Das fing damit an, dass mein Adrenalinspiegel schon in die Höhe ging, wenn ich Tage vor dem Wettkampf schon die Kämpferliste angeschaut habe. Besonders schlimm, die Nacht vor dem Wettkampf. Die Gedanken kreisten nur noch um den Wettkampf. Immer wieder spielten sich die Kämpfe schon in meinem Kopf ab. Immer begleitet mit kaltschweißigen Händen und extremer Unruhe.

    Zitat Zitat von VincentPrice Beitrag anzeigen
    Mentales Coaching habe ich noch nicht gemacht, würde mich aber sehr interessieren wie das konkret aussieht. Kannst Du das etwas genauer beschreiben, was macht man da letztendlich und an wen hast Du Dich da gewendet?
    Tatsächlich gibt es jemanden im Bekanntenkreis, der sich seit einiger Zeit mit Mentalcoaching befasst und auch in dem Thema weiter bildet. An den habe ich mich einfach gewendet, mit der Frage, ob er mir da helfen kann.
    Aufgrund mangelnder Zeit hat er mir einige Hausaufgaben aufgegeben.
    Beispiele:
    Ich sollte mir überlegen, warum ich das alles mache. Nun erscheint die Antwort auf die Frage ziemlich einfach. Man will gewinnen. Aber bei diesem Warum geht es um mehr als das. Es geht um das, was einen Antreibt. Zum Beispiel das Gefühl, wenn man erfolgreich war. Und dabei geht es gar nicht unbedingt darum zu gewinnen, sondern vielleicht auch einfach nur eine Technik durch zubringen oder ähnliches. Das sollte ich mir vor Augen führen und tatsächlich zu Papier bringen (nicht einfach nur darüber nachdenken, sondern es auch aufschreiben)

    Ein weiter Ansatz ist, sich selbst zu bestärken indem man sich vor Augen führt, was man alles kann und warum man das kann.
    Das war für mich am schwersten. Von Kindheit an bekommt man beigebracht demütig zu sein und nicht überheblich zu sein. "Eigenlob stinkt!!" Und nun soll man genau das irgendwie ablegen und sich selbst davon überzeugen, dass man "die geilste Granate" auf der Matte ist.

    Und was mir am allermeisten geholfen hat, war, mir vorzustellen, wie ich meine Kämpfe gewinne. Und zwar den Moment indem ich da stehe und mein Arm gehoben wird. Das habe ich immer wieder gemacht. Augen zu gemacht und das immer wieder für mich visualisiert. Irgendwann gab es dir Vorstellung verlieren zu können in meinem Kopf gar nicht mehr. Dahinter verbirgt sich der Ansatz, dass das Gehirn nicht unterscheiden kann, was Realität und Vorstellung ist. Im Prinzip muss man den Kampf im Kopf gewonnen haben bevor er überhaupt statt findet.

    Das bildet natürlich nicht die Gesamtheit der Methoden ab, die es so gibt. Das war das, was mir empfohlen wurde und letztlich auch wirklich geholfen hat. Allerdings waren das auch kurzfristige Lösungen. Ich möchte aber auch weiterhin langfristig an meiner Nervosität und Mindset arbeiten.

    Zusätzlich dazu habe ich diesmal auch versucht einen konkreten Gameplan zu haben. Bisher habe ich immer auf das reagiert, was mein Gegner gemacht hat.

    Die Kombination aus Mindset und Gameplan hat mich ganz anders kämpfen lassen, als ich es bisher von mir gewohnt war.

  8. #8
    step-by Gast

    Standard

    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    ich bereite mich immer mit auch mit mentalem Training auf Wettkämpfe vor. Für mich und mein Wettkampf-Verhalten ist das ganz wichtig.
    Hi

    was verstehst Du unter mentalem Training?

    etwa das:

    https://gelassenheit-lernen.com/ents...enes-training/

    es wäre super wenn ein weiterer Hinweis folgen würde.

  9. #9
    El Greco Gast

    Standard

    Ich bin der Meinung und habe die Erfahrung gemacht das man extrem hart trainieren muss und dann ist Angst oder Nervosität ein Fremdwort.
    So wie trainierst so wirst du kämpfen.

  10. #10
    step-by Gast

    Standard

    Zitat Zitat von El Greco Beitrag anzeigen
    Ich bin der Meinung und habe die Erfahrung gemacht das man extrem hart trainieren muss und dann ist Angst oder Nervosität ein Fremdwort.
    So wie trainierst so wirst du kämpfen.
    Widerspreche Dir ungern.
    Mit viel Drill und ständigem Üben kannst Du bestimmte Fähigkeiten Dir fest verinnerlichen.
    Aber Angst und Nervosität?


    Die Angst wird immer bleiben, Du bist nur sicher, Du hast Dich gründlich vorbereitet.
    Was passiert, wenn Du einmal richtig geschlagen wirst?

  11. #11
    Registrierungsdatum
    26.08.2001
    Ort
    Berlin
    Alter
    58
    Beiträge
    44.846
    Blog-Einträge
    12

    Standard

    Zitat Zitat von step-by Beitrag anzeigen
    Hi

    was verstehst Du unter mentalem Training?

    etwa das:

    https://gelassenheit-lernen.com/ents...enes-training/

    es wäre super wenn ein weiterer Hinweis folgen würde.
    Das fängt bei mir mit dem Gameplan an, geht über Visualisierung, Meditation und ähnliche Dinge. Stark beeinflusst zur Zeit von https://www.amazon.de/Mind-Game-MMA-...s=kevin+seaman und ähnlichen Büchern.

    PS: ich habe Kevin auch demnächst mal genau zu diesem Thema zu einem Seminar bei uns in die Schule eingeladen.
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  12. #12
    step-by Gast

    Standard

    =jkdberlin;3669026]Das fängt bei mir mit dem Gameplan an, geht über Visualisierung, Meditation und ähnliche Dinge. Stark beeinflusst zur Zeit von https://www.amazon.de/Mind-Game-MMA-...s=kevin+seaman und ähnlichen Büchern.

    Danke für Deine Antwort.

  13. #13
    Registrierungsdatum
    29.12.2006
    Ort
    im Nordwesten
    Alter
    49
    Beiträge
    2.533

    Standard

    Zitat Zitat von El Greco Beitrag anzeigen
    Ich bin der Meinung und habe die Erfahrung gemacht das man extrem hart trainieren muss und dann ist Angst oder Nervosität ein Fremdwort.
    So wie trainierst so wirst du kämpfen.
    „Train as You fight.“ ist zwar in gewisser Hinsicht hilfreich, aber nicht ausreichend.
    Das Hirn unterscheidet letztlich „Ermst“ und Training trotzdem.

    Die Ausschüttung von Hormonen etc. ist für die meisten Menschen nicht so einfach bewusst zu steuern.

    Trainingsweltmeister versagen nicht selten unter dem realen Druck von Wettkämpfen.
    Soldaten und Polizisten (die z.T. top trainiert waren), versagen nicht selten und überraschend in Extremsituationen.
    Usw.

    Sicher gibt es Leute, die sich selbst so konditionieren können, dass sie optimal funktionieren, wenn es notwendig ist.
    Und es gibt auch Leute, die in diesem Moment über sich hinauswachsen.
    Aber eben auch solche, die unter ihren Möglichkeiten bleiben oder gar blockieren.

    Ich selbst gehöre zur mittleren Gruppe, kann also meine erwartete Leistung meist abrufen und freue mich wie Bolle, wenn ich sogar mal was darüber hinaus „raushauen“ kann.

    Aber für die Gruppe der „Minderleistenden/Blockierer“ finde ich Mentalcoaching (auch im Breitensport) absolut sinnvoll.
    Für den Spitzensport geht es dann möglicher Weise eher um das „über sich hinauswachsen“ können.
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

  14. #14
    step-by Gast

    Standard

    [QUOTE=Hug n' Roll;3669048]„Train as You fight.“ ist zwar in gewisser Hinsicht hilfreich, aber nicht ausreichend.
    Das Hirn unterscheidet letztlich „Ermst“ und Training trotzdem.

    Die Ausschüttung von Hormonen etc. ist für die meisten Menschen nicht so einfach bewusst zu steuern.

    Trainingsweltmeister versagen nicht selten unter dem realen Druck von Wettkämpfen.
    Soldaten und Polizisten (die z.T. top trainiert waren), versagen nicht selten und überraschend in Extremsituationen.
    Usw.


    Diese Deine letzten Worte möchte ich herausgreifen.
    Worauf baust Du Deine Vorstellung auf?

    Hast Du einen Einblick in die Trainingsmethoden und Ziele mit der Soldaten auf ihren Einsatz im Ausland ( seit einiger Zeit ) vorbereitet werden?
    Beim mentalen Training stelle ich mir eine Situation immer wieder vor, die ich erfolgreich mit all meinen Sinnen bestehe.

    Soldaten werden gedrillt, üben immer wieder das " richtige Verhalten " für verschiedene Einsätze ". bis es tief verankert ist und automatisch abgerufen wird.
    In er wissenschaftlichen Schule " Behaviorismus " werden diese bedingten Reflexe in drei Schritten entwickelt.


    Diese Methode ist in einer Armee aber nicht neu.
    Wie sollten die Soldaten in einer extremen Situation sonst sofort reagieren?

    Wie die Soldaten den Einsatz später verarbeiten, das ist eine völlig andere Baustelle.

  15. #15
    Registrierungsdatum
    29.12.2006
    Ort
    im Nordwesten
    Alter
    49
    Beiträge
    2.533

    Standard

    Zitat Zitat von step-by Beitrag anzeigen
    Worauf baust Du Deine Vorstellung auf?

    Hast Du einen Einblick in die Trainingsmethoden und Ziele mit der Soldaten auf ihren Einsatz im Ausland ( seit einiger Zeit ) vorbereitet werden?
    Erfahrung.
    Und ja.

    Was die weiteren Einlassungen angeht:
    Mir ist unklar, was Du damit sagen willst bzw. was uns davon in der Frage des Mentaltrainings für Wettkämpfe weiterbringt.
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

Seite 1 von 4 123 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Mentale Vorbereitung/Visualisierung
    Von Bamboo im Forum Selbstverteidigung & Anwendung
    Antworten: 25
    Letzter Beitrag: 23-06-2008, 22:28
  2. Selbstverteidigung ohne mentale Vorbereitung ...
    Von soto-deshi im Forum Security
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 05-06-2008, 15:33
  3. Mentale Vorbereitung auf den Ernstfall
    Von FlyingFist im Forum Selbstverteidigung & Anwendung
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 01-07-2006, 19:03
  4. Mentale Vorbereitung für einen Wettkampf
    Von Vaccine im Forum Koreanische Kampfkünste
    Antworten: 16
    Letzter Beitrag: 13-10-2005, 11:22
  5. Bandscheibengeschädigte sucht SV-/Mentaltraining
    Von Wanda im Forum Anfängerfragen - Das Forum für Kampfkunst-Einsteiger
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 05-08-2004, 13:47

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •