Seite 2 von 15 ErsteErste 123412 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 16 bis 30 von 219

Thema: "Aushol- oder Zwischenbewegungen" - Wesentlich oder überflüssig

  1. #16
    Registrierungsdatum
    15.01.2004
    Beiträge
    89

    Standard

    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Im Wettkampfkarate führt dieses Phänomen dazu, dass die „Zwischenbewegungen“ oftmals „abgekürzt“ oder ganz weggelassen werden, um schnell zu sein. Und nach dem Erreichen der „Endposition durch geeignetes Einrasten" wird eine "dramaturgische Pause" eingelegt.
    Ja, Wettkampfkatas von topfiten Athleten, die nichts wissen, bewertet von Kampfrichtern, die noch weniger wissen. Sieht chick und zackig aus für den unbedarften Zuschauer und darum gehts. Gleiches Phänomen wie blitzschnelle Techniken im Kumite ohne potentielle Wirkung aber mit Wertung. Wenn die Wettkampfzeiten um sind, wollen einige mehr erfahren, andere hören auf.

  2. #17
    Registrierungsdatum
    15.08.2018
    Beiträge
    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von Ei-Geri Beitrag anzeigen
    Ja, Wettkampfkatas von topfiten Athleten, die nichts wissen, bewertet von Kampfrichtern, die noch weniger wissen. Sieht chick und zackig aus für den unbedarften Zuschauer und darum gehts. Gleiches Phänomen wie blitzschnelle Techniken im Kumite ohne potentielle Wirkung aber mit Wertung.
    Ich würde es glatt als Sarkasmus einstufen, denn SO hat es m.E. bisher niemand dargestellt.

    Wenn die Wettkampfzeiten um sind, wollen einige mehr erfahren, andere hören auf.

  3. #18
    Registrierungsdatum
    15.01.2004
    Beiträge
    89

    Standard

    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Ich würde es glatt als Sarkasmus einstufen, denn SO hat es m.E. bisher niemand dargestellt.
    Das ist für mich die Beschreibung des Sportkarate wie es weitverbreitet ist. Nichts gegen zu sagen, ist halt ne Disziplin wie jede andere Sportart auch. Karate Do geht aber doch weiter und gerade die Kata. Wer Bewegungen weglässt oder verstümmelt mag vielleicht Wettkämpfe gewinnen (wobei ich das nicht verstehe), er setzt sich dann aber nicht mit der Kata im Sinne von omote und okuden auseinander. Dann darf ich die Kata nicht verändern, inklusive Gegen- und Ausholbewegungen.
    Geändert von Ei-Geri (13-11-2018 um 14:47 Uhr)

  4. #19
    Registrierungsdatum
    15.08.2018
    Beiträge
    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von Ei-Geri Beitrag anzeigen
    Das ist für mich die Beschreibung des Sportkarate wie es weitverbreitet ist. Nichts gegen zu sagen, ist halt ne Disziplin wie jede andere Sportart auch. Karate Do geht aber doch weiter und gerade die Kata. Wer Bewegungen weglässt oder verstümmelt mag vielleicht Wettkämpfe gewinnen (wobei ich das nicht verstehe), er setzt sich dann aber nicht mit der Kata im Sinne von omoto und okuden auseinander. Dann darf ich die Kata nicht verändern, inklusive Gegen- und Ausholbewegungen.
    Hm.

  5. #20
    Registrierungsdatum
    13.04.2013
    Beiträge
    844

    Standard

    Wer an "Ausholbewegungen" glaubt und "Zwischenbewegungen" vernachlässigt, dem ist erst mal gar nicht zu helfen und man kann ihm nur gute Trainer wünschen.

  6. #21
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Alter
    45
    Beiträge
    13.803

    Standard

    Zitat Zitat von Ei-Geri Beitrag anzeigen
    Dann darf ich die Kata nicht verändern, inklusive Gegen- und Ausholbewegungen.
    Bin bzgl. Sportkata ja Deiner Meinung aber welche Karate kata sind nicht verändert?

  7. #22
    Registrierungsdatum
    06.05.2002
    Beiträge
    4.519

    Standard

    Chatanyara Kushanku ist wohl noch recht nah am Ursprung

    Ansonsten halte ich die Aushol- und Zwischenbewegungen für wesentlich. Gerade zum Beispiel bei oben genannten Shuto-Uke. Die Aushol/Zwischenbewegung ist die Annahme-Hand, oder anders formuliert, die eigentlich Abwehr. Der Shuto-Uke an sich ist dann "nur" das Ende der Technik.

    Wenn man in der Kata ein kleine Zwischenbewegung für sich anders ausführt weil man dafür eine gute Anwendung hat, dann ist das auch völlig okay. Es gibt meines Wissen auch einen Begriff dafür das man seinem Karate einen eigenen "Geschmack" geben soll. Das ist für mich dann genau so etwas.

  8. #23
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Alter
    45
    Beiträge
    13.803

    Standard

    Zitat Zitat von Vegeto Beitrag anzeigen
    Chatanyara Kushanku ist wohl noch recht nah am Ursprung
    Ich denke es gibt nicht eine kata auf Okinawa, die unverändert so wie in China oder sonstwo unterrichtet wird. Gibt ja zig Vergleiche oder Berichte von Leuten mit entsprechender Erfahrung in beiden Welten. Kürzlich habe ich auch mal wieder den Artikel gelesen.

    http://morrisnoholdsbarred.com/archi...LFTenIrGWjJL2k

    Equally, as I was later to find out through my research into the Fujian fighting traditions, the assurance that I was repeatedly given by Yagi and Miyazato that the training was performed ‘as in China,’ was an exaggeration. The resemblance was only superficial...
    The Okinawan systems, according to Li Yi Duan, then Vice Chairman of the Fuzhou Martial Arts Association, lacked in what he termed ‘essentials.’ So as to clarify this statement, I asked the masters what they thought about the way the fundamental form of Sanchin (which embodies those three internal and external essentials of Fujian Boxing) was practiced on the island of Okinawa, and they just laughed. When I asked them what they thought about the way the form is practiced in Japan they laughed even more; some of them had to wipe away the tears.
    Die Aussage, dass kata nicht verändert werden dürfe, wird aber irgendwie von jedem in den Mund genommen, auch von der JKA oder dem DKV. Nur, wer übt eigentlich eine nicht veränderte kata?

  9. #24
    Registrierungsdatum
    15.01.2004
    Beiträge
    89

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Bin bzgl. Sportkata ja Deiner Meinung aber welche Karate kata sind nicht verändert?
    Ich meine nicht die Evolution über Jahre oder die kleinen Unterschiede je nach Verband oder Meister, das ist völlig klar, sondern das was der Threadersteller gepostet hat: Weglassen oder Abkürzen von Bewegungen, damit die Kata besonders dynamisch rüberkommt. Dann verstümmele ich die Kata und jeder macht seine eigene Version. Sowas kann man im Bunkai machen, aber nicht in der Kata.

  10. #25
    Registrierungsdatum
    05.04.2017
    Ort
    Oberbayern
    Alter
    57
    Beiträge
    366

    Standard

    Zitat Zitat von Vegeto Beitrag anzeigen
    Wenn man in der Kata ein kleine Zwischenbewegung für sich anders ausführt weil man dafür eine gute Anwendung hat, dann ist das auch völlig okay. Es gibt meines Wissen auch einen Begriff dafür das man seinem Karate einen eigenen "Geschmack" geben soll. Das ist für mich dann genau so etwas.
    Diese Aussage entspricht weitgehend einer Aussage, die ich einmal von Carlos Molina gehört habe:"Wenn zehn Menschen dieselbe Kata üben, muss sie normalerweise zehnmal etwas anders aussehen. Ansonsten machen mindestens neun Menschen etwas nicht richtig für sich selbst." Er erklärte das dann mit den individuellen Eigenschaften aufgrund von Alter, Kraft, Größe, Beweglichkeit, etc. Da er Uchi Deshi von Kenei Mabuni war und sich sehr an Okinawa orientiert, scheint das zumindest keine abwegige Einstellung zu sein.

    Der wiederholte Hinweis auf die chinesischen Kampfkünste ist sehr interessant. Die einzige Karate-Stilrichtung (von der ich weiß), deren Ursprung "offiziell" in China liegt, konzentriert sich auch nicht auf wenige Endpunkte, sondern benutzt jederzeit den ganzen Körper. Es werden dabei auch immer beide Hände/Arme eingesetzt, und nicht nur durch Hikite. Da gibt es keine Aushol- oder Zwischenbewegungen; jede Bewegung hat einen klaren Sinn.

  11. #26
    Registrierungsdatum
    04.10.2016
    Ort
    Münsterland
    Alter
    40
    Beiträge
    795

    Standard

    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    [...]
    Der wiederholte Hinweis auf die chinesischen Kampfkünste ist sehr interessant. Die einzige Karate-Stilrichtung (von der ich weiß), deren Ursprung "offiziell" in China liegt, konzentriert sich auch nicht auf wenige Endpunkte, sondern benutzt jederzeit den ganzen Körper. Es werden dabei auch immer beide Hände/Arme eingesetzt, und nicht nur durch Hikite. Da gibt es keine Aushol- oder Zwischenbewegungen; jede Bewegung hat einen klaren Sinn.
    http://www.shudokan.de/karate/geschichte-des-karate/

    Zitat:
    Während der Tang-Ära bestanden auf Okinawa bereits lokale Traditionen des unbewaffneten Kampfes, die als „Tegumi“ (手組) bezeichnet werden, was übersetzt „greifende Hände” bedeutet. Der Karate-Lehrer Anko Itosu (1832 – 1916) hielt es für möglich, dass die traditionellen okinawanischen Tänze „Moikata“ eine Frühform des Tegumi darstellten. Mit den Handelsbeziehungen der Tang-Ära fand auch ein kultureller Austausch mit China statt. Dabei fanden chinesische Einflüsse ihren Weg in das Tegumi, das mutmaßlich seit dieser Zeit auch Tôde (唐手) „Hand der Tang” genannt wurde. Dabei ist zu beachten, dass „Tôde“ die Diktion der früheren okinawanischen Landessprache Uchinaguchi ist. Japanisch werden die Schriftzeichen „Karate” ausgesprochen und bedeuten übersetzt „Hand aus China“.
    [...]
    Im Zuge der bereits angesprochenen Anerkennung durch die Dai Nippon Butokukai fand am 25. Oktober 1936 in Naha ein Treffen einiger namhafter Lehrer dieser Zeit statt. [...] Dabei wurde beschlossen, im Zuge der Anerkennung auf den japanischen Hauptinseln die Kanji (Schriftzeichen) für Karate von 唐手 in 空手 zu ändern. Damit wandelte sich die Bedeutung von „Tang“ (唐, China) in „Kara“ (空, leer) und der „Weg der leeren Hand“ (空手道) entstand.
    Zitatende

    Grüße

    Münsterländer
    I'm going through changes

  12. #27
    Registrierungsdatum
    05.04.2017
    Ort
    Oberbayern
    Alter
    57
    Beiträge
    366

    Standard

    Zitat Zitat von Münsterländer Beitrag anzeigen
    http://www.shudokan.de/karate/geschichte-des-karate/

    Zitat:
    Während der Tang-Ära bestanden auf Okinawa bereits lokale Traditionen des unbewaffneten Kampfes, die als „Tegumi“ (手組) bezeichnet werden, was übersetzt „greifende Hände” bedeutet. Der Karate-Lehrer Anko Itosu (1832 – 1916) hielt es für möglich, dass die traditionellen okinawanischen Tänze „Moikata“ eine Frühform des Tegumi darstellten. Mit den Handelsbeziehungen der Tang-Ära fand auch ein kultureller Austausch mit China statt. Dabei fanden chinesische Einflüsse ihren Weg in das Tegumi, das mutmaßlich seit dieser Zeit auch Tôde (唐手) „Hand der Tang” genannt wurde. Dabei ist zu beachten, dass „Tôde“ die Diktion der früheren okinawanischen Landessprache Uchinaguchi ist. Japanisch werden die Schriftzeichen „Karate” ausgesprochen und bedeuten übersetzt „Hand aus China“.
    [...]
    Im Zuge der bereits angesprochenen Anerkennung durch die Dai Nippon Butokukai fand am 25. Oktober 1936 in Naha ein Treffen einiger namhafter Lehrer dieser Zeit statt. [...] Dabei wurde beschlossen, im Zuge der Anerkennung auf den japanischen Hauptinseln die Kanji (Schriftzeichen) für Karate von 唐手 in 空手 zu ändern. Damit wandelte sich die Bedeutung von „Tang“ (唐, China) in „Kara“ (空, leer) und der „Weg der leeren Hand“ (空手道) entstand.
    Zitatende

    Grüße

    Münsterländer
    Welch' frevelhafter Text ... Und vor zwei Wochen durfte ich auch noch viele lange Gesichter sehen, als Fritz Nöpel ausführlich darüber referierte, dass Karate ganz einfach ein Ableger der chinesischen Kampfkünste sei und dass man diese Tatsache auch durchaus offen sagen dürfte.

    Mit "offiziell" meinte ich, dass es vom Stilrichtungsgründer auch offen so kommuniziert wurde.

    Ist tatsächlich auf dem Weg über das Meer so viel Inhalt und Bedeutung verloren gegangen? Es ist schon verblüffend, wie die Okinawanischen Karatestile (inzwischen) trotz diverser Spezifika doch dieselben Grundtechniken haben und gleichzeitig dieselben Dinge vermissen lassen. So findet man fliessende Bewegungen relativ selten. Mabuni nennt Ryu-Sui als Art den Annahme und Egami hat sich auch sehr fliessend bewegt. Aber weit verbreitet hat sich das nicht.

  13. #28
    Registrierungsdatum
    15.08.2018
    Beiträge
    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Die Aussage, dass kata nicht verändert werden dürfe, wird aber irgendwie von jedem in den Mund genommen, auch von der JKA oder dem DKV. Nur, wer übt eigentlich eine nicht veränderte kata?
    Kommt wahrscheinlich aus den "20 Regeln" Funakoshis: "Die Kata darf nicht verändert werden - im Kampf gilt das Gegenteil." Auswendig gelernt und nicht verstanden.

  14. #29
    Registrierungsdatum
    04.10.2016
    Ort
    Münsterland
    Alter
    40
    Beiträge
    795

    Standard

    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    [...]Ist tatsächlich auf dem Weg über das Meer so viel Inhalt und Bedeutung verloren gegangen? [...]
    ich kenne Karate nur sehr rudimentär von ein paar Trainingseinheiten mit einem Shotokan-Schwarzgurt.
    Allerdings erkenne ich im Bagua immer mehr die gleichen Bewegungen. Nur machen die da plötzlich Sinn, bzw. es gibt konkrete und funktionale Anwendungen.
    Aber die könnten in einem "richtigen" Karatetraining natürlich auch drin sein. Da müsste sich jemand zu äußern, der mehr von Karate versteht.

    Grüße

    Münsterländer

    P.S.:
    Wobei, zumindest Kankens Meinung dazu kenne ich.
    Aber die muss ich hier ja nicht aus zweiter Hand und ohne eigenes Wissen wiederkäuen.
    I'm going through changes

  15. #30
    Registrierungsdatum
    10.11.2004
    Alter
    46
    Beiträge
    7.504

    Standard

    The Okinawan systems, according to Li Yi Duan, then Vice Chairman of the Fuzhou Martial Arts Association, lacked in what he termed ‘essentials.’ So as to clarify this statement, I asked the masters what they thought about the way the fundamental form of Sanchin (which embodies those three internal and external essentials of Fujian Boxing) was practiced on the island of Okinawa, and they just laughed. When I asked them what they thought about the way the form is practiced in Japan they laughed even more; some of them had to wipe away the tears.
    Das sagt schon alles. Gilt nicht nur für die Sanchin, sondern auch für die Kushanku, Bassai, Naifanchi, Seipai etc.
    Selbst Toyama sagte ja schon man müsse nach China gehen um Karate wirklich zu verstehen. Er selbst, Michagi, Higashionna etc. sind ja nicht umsonst nach China gefahren und haben dort die Kk gelernt.
    Was die Chinesen Ihnen jedoch gezeigt haben, nun ja. Oberflächlichkeiten. Richtige Ansätze, aber nichts was Tiefe hat. Das traditionelle chinesische Lehrsystem ist da ziemlich strikt...
    Geändert von kanken (14-11-2018 um 10:43 Uhr)

Seite 2 von 15 ErsteErste 123412 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Das Gegenteil von "Schlaghemmung" - der "Wunsch" mal richtig "draufzuhauen"
    Von variable im Forum Selbstverteidigung & Anwendung
    Antworten: 177
    Letzter Beitrag: 04-05-2022, 08:22
  2. PS3: "Watchever", "Lovefilm" oder "Maxdome"?
    Von defensiv im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 13-05-2013, 16:26
  3. Workshops mit Fernando Chédel in Berlin: "Tai Chi Chuan ist Kampfkunst?!" & "Schwert"
    Von Martin N. im Forum Eventforum Chinesische Kampf- und Bewegungskünste
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 18-05-2012, 20:46
  4. "tai chi", "iron tiger" oder "the discipline of the 36 chambers"?
    Von shenzhou im Forum Kampfkunst in den Medien, Büchern & Videos, Werbung
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 07-05-2008, 23:57

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •