Natürlich wird es keine Veränderungen geben.
Es ist generell schwierig eingefahrene Systeme zu ändern, aber gerade die Kampfsportszene ist nahezu vollständig lernresistent.
Das Ritual ist weltweit das gleiche: alle sind furchtbar betroffen, der Gegner, der Trainer, Veranstalter.
Während der Betroffenheitsphase werden in der Regel nicht nur ein paar Kreuzer eingesammelt, sondern es wird darauf hin gearbeitet, ungestört genauso weitermachen zu können wie bisher:
- Schritt 1: Ursache verschleiern. Ganz wichtig ist es, den Tod nicht nur als Unfall darzustellen, sondern möglichst weit vom eigentlichen Kampf wegzurücken. Optimal ist da ein Sturz etc, etwas aus dem Alltag.
Bloß keine Kausalketten bilden.
- Schritt 2: Selbstdarstellung und Relativierung. Jeder muss jedem in der Szene erklären, wie furchtbar überrascht und betroffen er ist, wie wunderbar doch dieser Sport ist und das tödliche Unfälle im Leben eigentlich normal sind.
- Schritt 3: Weitermachen. Es ist an der Zeit darauf hinzuweisen, das der Tote natürlich ein ganz super Kerl gewesen ist, ein Kämpfer mit Herz, der sich natürlich gewünscht hätte, dass alle genauso weitermachen: der Gegner, der Trainer, der Veranstalter.
Der Junge hatte mit 13 Jahren 170 Kämpfe absolviert.
Das ist nichts anderes als Kindesmißbrauch. Die Verantwortlichen aus Familie, Trainern und Veranstaltern gehören nach meiner Ansicht schlicht in den Knast.
Aber das wird genauso wenig passieren wie irgendwelche Veränderungen.
Geändert von kelte (17-11-2018 um 08:32 Uhr)
Thema verfehlt - setzen 6.
Anstatt hier wieder Deine übliche Schiene zu fahren und einfach nur sinnfrei rumzublubbern solltest Du Dich vielleicht mal darüber informieren, welche Kinder und warum in TH bei solchen Kämpfen antreten.
Soviel sei schon mal verraten:
Das sind nicht die bei denen jeden Tag Essen auf dem Tisch steht und deren Eltern begeisterte Kampfsportfans sind.
(Die Eltern in TH die Geld haben werden einen Teufel tun und ihren Nachwuchs zum MT schicken...).
Wie schon geschrieben - echauffierst Du Dich auch über Kinder die in Minen arbeiten, Klamotten im Akkord nähen, für irgendwelche Kartelle Drogen verkaufen oder zwischen Müllbergen nach Sachen wühlen?
Die machen das nicht weil sie wollen, sondern weil sie müssen - da die Alternative ist zu verhungern.
Und solange Du nicht dafür sorgst, dass sich die Umstände ändern die zu so etwas führen ist Deine Empörung nur scheinheiliger Bull*hit.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
@LGD: Ich hatte etwas ganz ähnliches auch geschrieben.
Und dann gelöscht, als ich drüber nachgedacht hab, mit *wem* ich da versucht hätte zu diskutieren.
Ist doch vollkommen sinnlos.
Und wie üblich, wird er den Kern ignorieren und seine Leier wiederholen. Und wiederholen. Und wiederholen.
Ich weiß aus deinen bisherigen Kommentaren, dass du ein Freund seichter und simpler Erklärungen bist.
Thailand befindet sich weltweit im oberen Drittel der Staaten mit geringer Kindersterblichkeit bzw. Hungerproblemen. Oder anders: In 2 von 3 Staaten ist die Situation schlimmer.
Mir ist nicht bekannt, dass selbst in Staaten mit großer Armut Kinder zu menschlichen Hahnenkämpfen in den Ring gesteckt werden. Das ist kein wirtschaftliches, sondern ein gesellschaftliches Problem.
Du kannst dir übrigens sicher sein, dass die Kinder dort den kleinsten Teil von der Kohle bekommen, die bei diesen furchtbaren Veranstaltungen verdient werden.
Wollte eigentlich heute Thai essen, aber um ein Zeichen zu setzen tu ich das heute nicht. Und ich drücke hier meine Empörung aus.
Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
http://www.thaiboxen-bingen.de Facebook
Als Mitglied der Kampfsportszene wäre echte Empörung auch nicht zu erwarten gewesen.
Nicht nur die Kämpfe sind verabscheuungswürdig, sondern auch deren Methoden zur Vorbereitung.
So haben Eltern und Veranstalter diverse Tricks auf Lager, um bei den Kids mal so eben 10% des Körpergewichts zu dehydrieren.
Beispielsweise Kids Winterklamotten anziehen und in ein Auto in der prallen Sonne einsperren:
https://m.youtube.com/watch?v=u2ueOF7tm1k
Die Antworten richten sich halt immer nach dem Horizont des potentiellen Empfängers, in Deinem Fall wäre es daher - wie rambat so schön zu sagen pflegt - wohl angebracht Dir ein Bild mit Wachsmalstiften zu zeichnen, allein ich befürchte selbst das würde Dich intellektuell massiv schon überfordern.
Allein schon, dass Du glaubst mit den Zahlen aus irgendeiner Statistik den Unsinn den Du von Dir gibst rechtfertigen zu können zeigt, dass Du nicht mal auch nur im Ansatz eine Ahnung hast worüber Du hier schwadronierst.
Wo steht denn z.B. DE im Ranking bei der Kindersterblichkeit? Ändert nichts daran, dass es auch bei uns eine halbe Million Kinder gibt, die nicht ausreichend was zu Essen auf den Tisch bekommen.
Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf und wenn eine Statistik sagt allen in TH geht es gut, dann hat das auch so zu sein. Und wenn das den Familien dort vor Ort nicht passt können sie ja immer noch die Statistik futtern wenn sie Hunger haben gell?
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Eigentlich wollen wir sowas wie die Spiele im alten Rom. Aber alles was richtig Gaudi macht ist ja mittlerweile verboten
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Ich empfinde es als Menscen verachtend, wenn man ein Thema über ein so trauriges Schicksal als Plattform benutzt um sich selbst über fragwürdigen Humor in Szene zu setzen.
Weiß auch gerade nicht, was ich davon halten soll. In Thailand gibt es quasi keine Veranstaltung wo keine Kinder kämpfen, das war jedenfalls mein Eindruck damals, das ist doch in deren Kultur ganz schön verankert und ich weise mal vorsichtig darauf hin, dass Fußball auch gefährliche Zweikämpfe beinhaltet und unsere Kinder hier nicht mit Helm spielen müssen. Dazu noch ganz im Ernst: Helme die das gesicht schützen entfalten eine gefährlichere Winkelgeschwindigkeit auf das Gehirn des "Trägers" als kein Helm - vgl. "Kämpfen wie ein Physiker Kapitel 7; von Jason Thalken"
Sollte der Helm vor einem Aufprall auf den Boden schützen, dann müsste das Gesicht frei sein. Also quasi Taekwondohelme. Daher mein Gedanke: Thema ernst nehmen und nicht personenbezogen schreiben, denn das nervt nur.
Diese Kämpfe sind nichts anderes als eine Form von Kindesmißbrauch.
Die Ursache liegt nicht etwa in der Begeisterung fürs Thaiboxen, sondern fürs Wetten. Es ist die Freude am Glücksspiel, welche die Kinder zerstört.
Egal wie hart diese Kinder auch für die Hahnenlämpfe gedrillt werden - ein 10 Jähriger wird niemals vergleichbar zuverlässig Leistung bringen wie ein Erwachsener, damit haben diese Kämpfe eine höhere Unsicherheit - was der Wettleidenschaft entgegenkommt. Zum anderen können Kinder natürlich auch viel besser manipuliert, ausgenutzt und letztendlich betrogen werden.
Neben den katastrophalen gesundheitlichen Konsequenzen finde ich die finanzielle Ausbeutung der Kids durch die sogenannten Trainer oder Väter am Verwerflichsten. Diese Waschlappen besitzen die Frechheit, ihre Verpflichtung für die Ernährung der Familie den Kindern aufzubürden. Anstelle selbst einen unter Umständen schweren Job nachzugehen ist es natürlich viel angenehmer, das Geld durch Wetten oder Preisgelder zu verdienen - die Prügel dafür bekommen ja die Kinder ab.
Geändert von kelte (18-11-2018 um 08:41 Uhr)
Wenn ich jemanden von einer Klippe schubse, dann zieht er sich die wesentlichen Verletzungen beim Aufprall auf die Felsen weiter unten zu, nicht bei meinem Schubsen.
Es ist möglich, dass der Schlag ursächlich für den Sturz und eventuelles Fehlen von Schutzreflexen / Körperspannung beim Aufprall auf den Boden war.
Falls dieses Video tatsächlich den Kampf zeigt, dann wäre so ein Sturz ohne die vorausgehenden Schläge zum Kopf in dieser Art wohl nicht passiert:
Geändert von Pansapiens (18-11-2018 um 11:10 Uhr)
Kinderschutzorganisationen nennen das Preisboxen "Ausbeutung Minderjähriger". Biau nennt es "sich um die Familie kümmern".
Mindestens 800.000 Minderjährige schaffen in Thailand als Prostituierte an, Hunderttausende Waisenkinder arbeiten für Drogenbanden. Boxcamps sind für Kinder eine Alternative jenseits der Kriminalität
http://www.spiegel.de/spiegel/thaibo...a-1135499.html
in einem Kommentar zu dem von mir oben geposteten Video meint auch einer:
Kids who are trying to get money for their families... I ask me what are their Parents doing..
Antwort: His parents die when he was younger
Da sich in dem CNN-Artikel nur ein Onkel äußert und keine Eltern ist das gar nicht so abwegig.
Auch in diesem Video wird davon berichtet, dass viele der Kinder keine Eltern haben, zumindest keine, die sich um die kümmern:
http://www.spiegel.tv/videos/1127457...mpfende-kinder
Geändert von Pansapiens (18-11-2018 um 11:08 Uhr)
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