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Thema: BJJ Training ohne Sparring

  1. #1
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    Standard BJJ Training ohne Sparring

    Ab Januar 2019, wird bei uns der gesamte reguläre BJJ Unterricht ohne Sparring stattfinden. Eine Veränderung die ich vor 2 Jahren noch für vollkommen bekloppt gehalten hätte. Aber nach fast zwei Jahrzehnten als Coach, muss ich ehrlich zugeben das es das freie Rollen war, das die meisten Menschen mit dem BJJ aufhören lies.

    Nicht falsch verstehen, ich glaube nicht das jemand wirklich einen Blaugurt, etc. im BJJ erreichen kann, ohne jemals gekämpft zu haben, aber ich glaube das BJJ einfach für viel mehr Menschen attraktiv sein könnte, wenn sie nicht von Anfang an Sparring machen würden.

    Gerade Leute die erst später im Leben damit anfangen, sind oft extrem verkrampft und "leiden" dementsprechend beim Rollen und das ändert sich für gewöhnlich auch nur recht langsam.

    Wenn man das Sparring jetzt rausnimmt, hat man natürlich weniger Effektivität, aber hey es gibt genügend traditionelle Stile, die das Sparring rausgenommen haben und ihre Kunst so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

    Warum nicht also im BJJ? Bei uns wird es natürlich weiterhin Sparring geben, aber halt in getrennten Einheiten, die im Anschluss an das reguläre Training stattfinden.

    Früher hätte ich gesagt es verwässert das BJJ, aber heute denke ich, diese Art des Trainings bringt mehr Leute zum BJJ, weil es das BJJ weniger "hart" macht und und die Leute die wirklich gute Athleten werden wollen, die machen ja sowieso wie immer mit dem Sparring weiter.

    Ich bin gespannt wie ich in einem Jahr darüber denke, aber mometan finde ich die Idee BJJ ohne Sparring zu unterrichtenm, ziemlich interessant.

    Die einzige Frage die ich mir noch beantworten muss ist, wie belohnt man den Fortschritt dieser Kursteilnehmer, denn reguläre Gürtel erforden ja ein anderes Skill Set.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Früher hätte ich gesagt es verwässert das BJJ, aber heute denke ich, diese Art des Trainings bringt mehr Leute zum BJJ, weil es das BJJ weniger "hart" macht und und die Leute die wirklich gute Athleten werden wollen, die machen ja sowieso wie immer mit dem Sparring weiter.
    ich finde es für Anfänger nicht wirklich wichtig, lieber mehr drillen. Hat mich persönlich in meinem Training immer gestört, es ging zuviel Zeit drauf und der Lern Effekt ist eher gering.

    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  3. #3
    krasser Typ Gast

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    Also die riesen Neuerung ist Sparring auf eine extra Einheit zu legen.

  4. #4
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    Damit folgst du im Grunde dem Weg der Gracie University unter Rener und Ryron
    Das Einsteiger Programm der Gracie Combatives wird in der Academy ja auch komplett ohne freies Rollen trainiert. Es gibt lediglich Programmspezifische "Fight Simulation Drills" und nach dem zweimaligen durchlaufen des Programms, die sog. "Reflex Development Drills", bei denen der eine dem anderen in einem festgelegten Rahmen unterschiedliche Impulse gibt, damit der passende Übergang in die jeweilige Technik erkannt und trainiert wird.

    Ich finde diese Vorgehensweise super, gerade für Leute die sich ans Kämpfen sowieso erstmal rantasten müssen und die ggf. auch erstmal kein Interesse daran haben so schnell frei gegen andere Grappler zu kämpfen.

    In der Gracie University beginnt das komplett freie Rollen dann auch erst mit dem Combatives Belt oder ab Blue Belt.

  5. #5
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    Zitat Zitat von StaySafe Beitrag anzeigen
    In der Gracie University beginnt das komplett freie Rollen dann auch erst mit dem Combatives Belt oder ab Blue Belt.
    Ich glaube nicht, dass ich beim BJJ geblieben wäre, wenn Rollen kein Bestandteil der Einheiten gewesen wäre. Das Rollen ist das, was mich am BJJ reizt. Alles andere dient nur dazu, besser im Rollen zu werden.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  6. #6
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    Sehr geiles Thema!!!

    BJJ hat oft dasProblem eben mangels Leute auf die Matte zubekommen, oft erreicht man dies nur wenn MMA, Thaboxen und noch das eine oder andere angeboten wird.

    JA das kann man machen, ich jedoch bevorzuge immernoch das ROLLEN. Wenn jemand NEU ist, entsprechend weniger bzw. leichter, da muss man schlichtweg aufpassen.

    Die Frage ist halt am Ende, will ich Kunden gewinnen, BJJ Enuthusiasten gewinnen, oder einfach das BJJ verbreiten..... Für mich eine Frage der Ausrichtung und die Frage, will ich damit mein Leben finanzieren.

  7. #7
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, dass ich beim BJJ geblieben wäre, wenn Rollen kein Bestandteil der Einheiten gewesen wäre. Das Rollen ist das, was mich am BJJ reizt. Alles andere dient nur dazu, besser im Rollen zu werden.
    Und um überhaupt erst sinnvoll rollen zu können, brauchst du Grundlagen.
    Was nützt es denn wenn du von Tag 1 an rollst, aber eben keine Basis hast aus den wichtigsten Bewegungen, Escapes, Transitions, Sweeps und Submissions?

    Es geht ja nicht darum rollen ja oder nein, sondern eher wann und wie. Bei uns gibt es auch zwei Einheiten die Woche in denen immer nur zwei Techniken trainiert werden und es dann kleine Drills bzw. so eine Art Aufgabensparring gibt. Erst wenn die Leute da einen Grundstock an Techniken und Moves haben, können sie zu den Einheiten kommen in denen am Ende auch immer gerollt wird.

  8. #8
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    Zitat Zitat von StaySafe Beitrag anzeigen
    Und um überhaupt erst sinnvoll rollen zu können, brauchst du Grundlagen.
    Was nützt es denn wenn du von Tag 1 an rollst, aber eben keine Basis hast aus den wichtigsten Bewegungen, Escapes, Transitions, Sweeps und Submissions?
    Sehe ich anders. Als ich anfing wurde von Anfang an mitgerollt und jetzt ist es bei uns immer noch so. Das war kein Problem. Allerdings gebe ich zu das es demotivierend sein kann. Von wirtschaftlichen Standpunkt macht es ja vielleicht Sinn, da dann vielleicht Kunden bleiben, die sonst gehen würden. Aber ansonsten sehe ich kein Grund warum man die Leute nicht ins kalte Wasser schmeißen sollte.
    Und auf Monate lang nur Drills und Aufgabensparring hätte ich keine Lust.
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  9. #9
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    Also einer der Hauptgründe warum Leute mit BJJ aufgehört waren, gerade wenn es um die Leute Ü30 geht, war das Sparring. Ich hatte gerade letztens den Fall. Ein Mitvierziger, der das BJJ echt geliebt hat, er fand es faszinierend, aber er war durch sein lebenslanges Krafttraining extrem angespannt und hatte nie vorher BJJ gemacht.

    Deshalb war er ständig verletzt. Nix großes, aber mal hier eine Zerrung und da eine Prellung. Das ging 2 Jahre mit vielen Unterbrechungen und dann war es vorbei.

    Klar, man kann jetzt sagen, BJJ ist halt für die kleine Elite die das aushält, aber so nimmt man vielen Menschen die Möglichkeit überhaupt mit dem BJJ anzufangen.

    Es gibt ja auch Leute die praktizieren Karate mit Kihon und Kata und andere machen halt Vollkontakt Sparring, aber Karate wäre nie so polulär geworden, wenn jeder der damit anfängt, Vollkontakt machen müsste.

    Wie gesagt, BJJ zum Kämpfen funktioniert auch nur zum Kämpfen, aber BJJ als Sport ist halt was Anderes.

  10. #10
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Sehe ich anders. Als ich anfing wurde von Anfang an mitgerollt und jetzt ist es bei uns immer noch so. Das war kein Problem. Allerdings gebe ich zu das es demotivierend sein kann. Von wirtschaftlichen Standpunkt macht es ja vielleicht Sinn, da dann vielleicht Kunden bleiben, die sonst gehen würden. Aber ansonsten sehe ich kein Grund warum man die Leute nicht ins kalte Wasser schmeißen sollte.
    Und auf Monate lang nur Drills und Aufgabensparring hätte ich keine Lust.
    Du kannst das gerne anders sehen. Machts rein auf der logischen Ebene aber halt nicht richtiger.
    In den meisten Fällen ist es doch so, dass die Leute wenn sie von Anfang an frei mitrollen, lauter Fehler machen die sie selbst und andere mitunter auch in relativ brenzlige Situationen führen können. Dabei schleifen sich dann auch gerne mal Fehler ein die später mühsam wieder abtrainiert werden müssen.

    Es ist doch wesentlich logischer und auch zielführender (Wenn das Ziel ist möglichst schnell, möglichst effektiv und effizient kämpfen zu lernen) wenn zuerst eine Basis geschaffen wird. Im Programm der Gracie University sind das bspw. 36 Einzeltechniken in verschiedenen Verknüpfungen.
    Damit erhalten die Leute nach und nach ein Grundgerüst das ja durchaus auch im Training progressiv an Widerstand und dynamische Abläufe gewöhnt wird.

    Aber mit einem solchen Grundlagenprogramm gehen die Leute eben nach einigen Monaten ganz anders ins Rollen. Rollen ist doch kein Selbstzweck, sondern lediglich Methode. Und wie soll man eine Methode gewinnbringend und effizient nutzen, ohne (zumindest teilweise) das zu besitzen was mit der Methode funktionalisiert werden soll? (Rhetorische Frage)

    Das ist so als würde man jemanden ohne Grundlagen der Schritt- und Meidarbeit, ohne Deckungsgrundlagen und ohne einen Jab ins Boxsparring gehen lassen.
    Völlig Banane.

  11. #11
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Sehe ich anders. Als ich anfing wurde von Anfang an mitgerollt und jetzt ist es bei uns immer noch so. Das war kein Problem. Allerdings gebe ich zu das es demotivierend sein kann. Von wirtschaftlichen Standpunkt macht es ja vielleicht Sinn, da dann vielleicht Kunden bleiben, die sonst gehen würden. Aber ansonsten sehe ich kein Grund warum man die Leute nicht ins kalte Wasser schmeißen sollte.
    Und auf Monate lang nur Drills und Aufgabensparring hätte ich keine Lust.
    So sehen Leute das anders, ich hätte keine Lust mich Monate oder vl. Jahre verpacken zu lassen ohne überhaupt theoretisch zu wissen was ich tun soll.
    In einem Drill kann ich erstmal die Abläufe einschleifen und im Aufgabensparring dann konzentriert gegen Druck üben.

  12. #12
    1789 Gast

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    Also ich bin schon grosser Fan vom freien Rollen.
    Allerdings stelle ich die letzten Jahre fest,dass das Rollen Tendenziell härter wird. Es kommt immer mehr ego ins Spiel und so gibt es auch mehr Verletzungen.
    Die Leute wollen anscheinend nicht mehr wirklich lernen.....
    Hatte auch schon Bodybuilder im training, die extrem verkrampft waren, aber aus meiner Sicht ist diese verkrampftheit eher eine mentale sperre sich wirklich auf eine neue Art des bewegens einzulassen. Auch hier stelle ich dann das wirklich lernen wollen in Frage.
    Verletzungen bei dieser Art von Mensch sind vorprogrammiert.. Oder sie verletzen durch ihre Kraft andere, die halt locker machen....
    Irgendwie ein Dilemma.
    Gruss1789

  13. #13
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    Ich finde die Idee gut. Ich bin Ü30 und habe mit Judo angefangen. Oh Mann, es ist frustrierend wenn die Leute dich nur kaputt machen wollen. Was wollen einige beweisen? Dass sie junger und kräftiger sind? Das weiß ich schon.

    Und ich gehe nicht wo die Profis sind. In dem Fall könnte ich verstehen, dass die Leute hart sind. Aber ein normaler Verein, wo auch Kinder auch trainieren?

    Und das Nonplusultra. Leute die einigermaßen gut in Judo sind, aber nur gegen schwache Gegner Randori machen wollen. Wenn ein kräftiger kommt, gehen sie weg. In den Fälle haben sie einen Termin, eine Verletzung oder was ein Blödsinn.

  14. #14
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    Eine befreundeter Luta Livre Blackbelt macht es bspw. so, dass die Leute bei ihm von Weiß- bis Orange (also in etwa bis 4 Streifen Whitebelt im BJJ) nur Positionsrollen machen. Sie lernen im Technik- und Drilltraining zwar die Submissions, rollen aber bis inkl. Orangegurt nur um Positionen. Finde ich auch ne interessante Herangehensweise.

  15. #15
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    Reden wir beim Rollen über 100% oder angepasst an das jeweilige Können? Und reden wir "nur" vom Rollen oder BJJ-Sparring?
    Ich finde, dass im Grapplingbereich genau das die "Magie" ausmacht, wenn ein neuer Muskelprotz von einem scheinbaren Lauch dominiert wird. Klar ist es auch frustrierend, wenn man die ersten Monate nur platt gemacht wird, aber

    a) hat auch das einen gewissen Lerneffekt und
    b) dem kann man anders begegnen, als Sparring komplett abschaffen

    Und falls die Rede vom Rollen ist - ist das nicht bereits eine Entschärfung? Niemand wird in seiner ersten BJJ-Stunde verprügelt, ge-heel-hooked und ge-eye-ripped.

    In dem Sinne und ab 00:37:

    https://www.youtube.com/watch?v=RsXEbqS7cpE
    Geändert von Lugasch (15-11-2018 um 17:03 Uhr) Grund: Bachstuben verbuxelt

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