Man kann vieles von Vorne herein durch ein vernünftiges Training steuern und vermeiden, was ansonsten zu Komplikationen führt:
1. Komplette Beginner rollen nicht untereinander (größter Gefahrenherd überhaupt)
2. Trainingspartner werden direkt von Anfang an geschult auf den Gegenüber Rücksicht zu nehmen und sich vernünftig zu verhalten.
Wer dagegen verstößt bekommt erst eine Erklärung, dann eine Ermahnung und notfalls eben ne Packung der "eigenen Medizin" von den Fortgeschrittenen. Wenn alles nichts hilft, ist derjenige sowieso im falschen Sport / Gym
3. Siehe meinen vorherigen Beitrsg mit dem Aufgabensparring. Dadurch ensteht weniger Angst getappt zu werden und zu "verlieren" bzw den anderen unbedingt zu tappen
4. Enorme Gewichts- und Kraftunterschiede werden beim Sparring bzw der Partnerwahl auch möglichst vermieden
Übrigens ist gerade das Gracie University-Programm der Zwillinge eben NICHT für Wettkämpfer gedacht um möglichst schnell kampstark zu werden, sondern um möglichst viel Kohle zu schaufeln (und somit auch möglichst viele Mitglieder zu behalten)
Wenn man sich anschauen möchte wie das funktioniert, schaut man sich am besten sehr wettkampforientierte Gyms mit guten Erfolgen an (Atos, Renzo Gracie, Gracie Barra, 10th Planet usw).
Bezüglich "einschleichender Fehler" würde ich dir auch widersprechen. Gerade wenn man durch einen Fehler schnell "bestraft" wird (was im Sparring regelmäßig passiert) und lernt somit viel schneller das gegebene Verhalten zu unterlassen. Ist wie mit dem Kind und der heißen Herdplatte.
Der Vergleich zwischen Grappling- und Striking-Sparring hinkt imho. Ich kann den Anderen im Grappling komplett dominieren und "zerstören" ohne diesen jemals auch nur ansatzweise zu verletzen. Funktioniert beim Striking nicht.
Für mich persönlich war das erster Sparring im ersten Training auch direkt eine Offenbarung. Hatte lange gedacht ich kann einigermaßen Kämpfen. Da hat mich dann aber ein 16-Jähriger mit 20kg weniger eines deutlich besseren belehrt ... ^^
War damals die beste Werbung für den Sport, die man hätte machen können. Bin dann daher auch vom Muay Thai gewechselt und dort geblieben.
Kann mir evtl aber schon vorstellen, dass es rein monetär und wirtschaftlich gesehen hilfreich sein kann auf Sparring zu verzichten. Aus meiner Sicht aber recht unwichtig, da mein richtiger Job mir genügend Geld erwirtschaftet und ich nur aus Leidenschaft Trainer bin