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Thema: Soziale Kompetenzen durch Kampfsport

  1. #16
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    Standard Soziale Kompetenzen durch Kampfsport

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    das Eine ist das was eine Sportart oder KK/KS vermitteln/fördern KANN . und das wird irgendwie verneint oder verächtlich (Budoromamtik ) abgetan.
    Wie will man den Kindern bitte etwas vermitteln, wenn es doch im Wirklichkeit selbst von keinem der Vorturner ernsthaft gelebt wird.

    Alles was „den Geist des Budo“ (oder das was man sich gemeinhin hier im Westen so darunter vorstellt) ausmacht sind doch nichts anderes als hohle Phrasen. In den Verbänden bekommen sich die ach so „bescheidenen“ Funktionsträger regelmäßig in die Wolle, die Wahl oder Graduierung (oder eben auch nicht Graduierung) eines Stilrichtungsreferenten wird zum Politikum etc. pp..

    Und wenn sich dann alles darauf reduziert, dass man ja im Sinne des Budo für die Dauer des Trainings ganz furchtbar nett und respektvoll miteinander umgeht und direkt im Anschluss wird aber wieder fleißig intrigiert und vom Leder gezogen - dann kann man im Endeffekt nur zu dem Schluss kommen, dass es eben bloß romantische Vorstellung sind mit denen da agiert oder geworben wird.
    Geändert von Little Green Dragon (21-11-2018 um 07:46 Uhr)
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  2. #17
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Weil es nun mal (gerade im Bezug auf Kinder(!)) eben Budoromantik ist. Und im echten Leben läuft es eben nicht wie bei Karate Kid, dass der Junge dann irgendwann von ganz allein super den Zaun streichen kann oder die Jacke selbstständig aufhängt. Woher soll das im durchschnittlichen Kindertraining denn auch bitte herkommen?

    Was die Eltern über die Jahre verbockt haben regelt der Kindertrainer nicht in 1-2 Stunden in der Woche mit Kampfsport - nein auch ein Mr. Miagi nicht...
    Es heute leider so, dass einige Eltern überfordert sind und statt sich Hilfe bei den Jugendämtern zu holen, sollen andere, z.B. Lehrer, Trainer, etc. den Job erledigen und das Kind wieder in die angedachte Bahn bringen. Als Trainer sehe ich auch nicht meine Aufgabe darin ein Kind vernünftig zu erziehen. Ich sehe meine Aufgabe aber darin Werte zu vermitteln. In diesem Fall bin ich ganz bei @Cam67, diesen Teil sollten wir nicht unterschlagen und in diesem Bereich können wir sehr wohl Einfluss nehmen. Aus meiner Sicht stehen wir als Trainer da auch in der Pflicht. Wenn ich als Boxtrainer einem Jungen selbiges beibringe, sehe ich mich auch in der Pflicht ihm die entsprechenden Werte mitzugeben und dafür meinen Teil beizutragen, dass er das Erlernte nicht missbraucht. Habe ich bedenken, unterrichte ich ihn nicht. Missbraucht er das Erlernte, schmeisse ich ihn raus.
    "Denken ist wie Googeln, nur krasser !!!"

  3. #18
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    Zitat Zitat von LahotPeng Beitrag anzeigen
    Hallo,

    immer wieder wird in verschieden Kampfkünsten die Entwicklung des Charakters beschworen. Das färbt ab. Und zwar auf den Kampfsport. Auch hier wird indifferent damit geworben, dass jenes "Kickboxtraining for Kids" (fiktiv!) soziale Kompetenzen abwirft und das Kind zu respektvollerem Umgang mit anderen Mitmenschen in seinem Alltag führt.

    Klar fallen mir einpaar Möglichkeiten ein, wie diese Brücke gebaut werden könnte, aber ich möchte euch die Ahnungslosigkeit der Eltern nicht vorenthalten, die mir letztens zu Teil geworden ist.

    Mutter spricht mich an, dass sie sich vom Training erhofft, dass der Kleine endlich respektvoller wird (bin kein Trainer, wurde wohl für einen Trainer gehalten). Es stellte sich heraus, dass der Spross ein Rabauke (13 Jahr mit Oberlippenbart, sieht aus wie 16) ist. Da fragte ich Sie "Wenn ihr Kind lernt, andere zu vermöbeln, glauben sie nicht auch, dass er dann lernt, wie man andere vermöbelt? Wo soll der respektvolle Umgang herkommen, wenn hier keine Gesprächsrunde oder Reflektion dazu statt findet."

    Es brach mir das Herz, als ich anschließend in dieses leere Gesicht blicken durfte.

    Nun die Frage an alle Schreiberlinge hier: Was kann der besorgten Mama mitgeteil werden, weshalb auch ein Kampfsporttraining ohne "Blabla-Einheit" soziale Kompetenzen abwirft? Wenn ja welche?

    Gruß
    Ich würde mal sagen, daß die Mutter überhaupt nichts verstanden hat, mit dem was Du gesagt hast. Wenn das so ein Rabauke ist, gehört der einfach nicht in so ein Training. Wenn er auf nichts und niemand hört und niemanden respektiert und nicht das macht, was er soll, sind Verletzungen von anderen Leuten (oder auch sich selbst) vorprogrammiert.
    Wieso denken Eltern immer, man könne die Brut in einem Sportverein oder Kampfkunstverein ablilefern, damit sie zu besseren Menschen werden. Das kann ein normaler Verein oder Schule übehaupt nicht leisten.
    Ich hatte selbst mal einen schwierigen Fall in der Gruppe, der hörte nicht auf das, was man ihm sagte und war von seiner Grundstimmung hochgradig aggressiv. Dann ist mir zu Ohren gekommen, daß er außerhalb der Karatestunde herumprahlte, daß er Karate kann und die anderen vermöbeln darf und auch vermöbelt hat. Da dieser junge Kerl nicht mit sich reden ließ und auch offensichtlich keinen Rückhalt von zu Hause hatte, konnte er in der Gruppe nicht weiter unterrichtet werden. Dieser Kerl war eine tickende Zeitbombe.

    Das was Du zur dieser Mutter gesagt hattest, ist voll und ganz richtig.

    Normale Gruppen und Trainer können sich das nicht leisten, Probelmfälle auf den richtigen Weg zu bringen. Dafür bedarf es mehr Zeit und Zuwendung, die man einfach nicht leisten kann. Vllt. wäre es besser, wenn diese Mutter sich mehr mit ihrem Sprößling beschäftigen würde und versucht, den auf den richtigen Weg zu bringen, anstatt ihn in irgendein Kampfsport zu schicken.

    Sonderbehandlungen im Training darf es nicht geben, sonst entsteht nur Unmut.

    Bezüglich Budoromatik wäre zu sagen, daß es solche Verhaltensweisen und Anschauungen überhaupt nicht gibt. Es ist Wunschdenken, daß man einen Lehrer hat, der für einen da ist und mit dem einzelnen individuell spricht, um ihm so die Wegschule näherzubringen.

  4. #19
    Johnny99 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    KS/KK fördert genauso die „soziale Kompetenz“ wie jede andere (sportive) Betätigung bei der die Kinder sich

    a) mit anderen Personen arrangieren müssen und

    b) bei der Sache bleiben müssen um voran zu kommen
    sehe ich genauso. JEDE Sportart kann soziale Kompetenz (natürlich auch Kampfsport) im o.g. Sinne vermitteln (oder den Umgang mit Sieg/Niederlage). Aber KEINE Sportart (auch nicht Kampfsport) ist in der Lage Versäumnisse des Elternhauses in Sachen Erziehung auszubügeln (auch KiTa/Schule übrigens nicht, wird auch gerne mal geglaubt ).
    Wichtig ist hier natürlich auch ein Trainer der auf sowas Wert legt.

  5. #20
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    Zitat Zitat von Johnny99 Beitrag anzeigen
    sehe ich genauso. JEDE Sportart kann soziale Kompetenz (natürlich auch Kampfsport) im o.g. Sinne vermitteln (oder den Umgang mit Sieg/Niederlage). Aber KEINE Sportart (auch nicht Kampfsport) ist in der Lage Versäumnisse des Elternhauses in Sachen Erziehung auszubügeln (auch KiTa/Schule übrigens nicht, wird auch gerne mal geglaubt ).
    Wichtig ist hier natürlich auch ein Trainer der auf sowas Wert legt.
    Klar soll der Trainer Wert darauf legen, dass Kinder oder Jugendliche die richtige Richtung bekommen. Dennoch haben die Eltern den Auftrag der Erziehung und dürfen bei Mängel die Kinder nicht an die Vereine oder sonstige Institutionen abgeben, damit die es richten. Nein, die Eltern sind gefragt, ihren Kindern die Richtung zu geben. Alle andere können bedingt nur unterstützen.
    Und von einem Jugendlichen kann man bestimmte Verhaltensweisen schon erwarten. Auch von dem hier beschriebenen 13jährigen. Das ist kein kleines Kind mehr, was bockig sein muß.

  6. #21
    Johnny99 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Klar soll der Trainer Wert darauf legen, dass Kinder oder Jugendliche die richtige Richtung bekommen. Dennoch haben die Eltern den Auftrag der Erziehung und dürfen bei Mängel die Kinder nicht an die Vereine oder sonstige Institutionen abgeben, damit die es richten. Nein, die Eltern sind gefragt, ihren Kindern die Richtung zu geben. Alle andere können bedingt nur unterstützen.
    Und von einem Jugendlichen kann man bestimmte Verhaltensweisen schon erwarten. Auch von dem hier beschriebenen 13jährigen. Das ist kein kleines Kind mehr, was bockig sein muß.
    sag ich doch

  7. #22
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    Zitat Zitat von Johnny99 Beitrag anzeigen
    sag ich doch
    sollte meine Zustimmung sein!

  8. #23
    Johnny99 Gast

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    ach so, ok ...

  9. #24
    Gast Gast

    Standard

    Vielleicht liegt es einfach an der Inkompetenz der Schulleiter, dass einerseits Sozialkompetenz nicht mitgeschult wird oder der Inkompetenz aller anderen, welche die Möglichkeiten die der Kampfsport in diesem Zusammenhang bieten, nicht sehen möchten.

    Eine Ausbildung hilft:https://www.bvbp.org/budopadaegogik/

    ...oder zumindest ein echtes Auseinandersetzen mit dem Thema...gibt ja auch gute Bücher zum Thema.
    Geändert von Gast (21-11-2018 um 10:11 Uhr)

  10. #25
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    Zitat Zitat von Hu Yaozhen Beitrag anzeigen
    Vielleicht liegt es einfach an der Inkompetenz der Schulleiter, dass einerseits Sozialkompetenz nicht mitgeschult wird oder der Inkompetenz aller anderen, welche die Möglichkeiten die der Kampfsport in diesem Zusammenhang bieten, nicht sehen möchten.

    Eine Ausbildung hilft:https://www.bvbp.org/budopadaegogik/

    ...oder zumindest ein echtes Auseinandersetzen mit dem Thema...gibt ja auch gute Bücher zum Thema.
    Welche Eltern lesen schon Bücher. Die wollen mehr, daß das life praktiziert wird und solches Wissen angewendet wird.
    Sozialkompetenz kann man nicht schulen sondern leben. Ist in der Gesellschaft nicht wirklich einfach.
    Ich bleibe bei der Meinung, daß die Eltern die meiste Verantwortung haben und nicht ihre Inkompetenz auf die Öffentlichkeit abwälzen.
    Die sollen sich um ihre KInder kümmern und sich mit ihnen auseinandersetzen. Dann kommen erst die anderen Institutionen dran.

    Ich stelle mir gerade einen Trainer im Verein vor, der das aus Spaß an der Freude macht und sich da auch einbringen will, plötzlich Problemkinder hingestellt bekommt und die dann zurecht rücken soll, weil es die Eltern nicht auf die Reihe kriegen. Trainer sind keine Therapeuten.

    Ich für meinen Teil unterrichte gerne, möchte aber auch solche Probelmfälle haben. Sorry, wenn ich da egoistisch bin. Für die paar Kröten, die ein Trainer bekommt, soll er Arbeit leisten, die ein Therapeut machen muß oder die Eltern mit ihren Kindern selbst. Nö!

  11. #26
    Syron Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Wenn das so ein Rabauke ist, gehört der einfach nicht in so ein Training. Wenn er auf nichts und niemand hört und niemanden respektiert und nicht das macht, was er soll, sind Verletzungen von anderen Leuten (oder auch sich selbst) vorprogrammiert.
    Wobei da im Zweifel der Trainer gefragt ist.
    Auch im Kickboxen kann man laaaaange Zeit ohne Partner arbeiten.
    Wenn sich ein "Problemkind" darauf einläßt, kann es da durchaus von profitieren, denn in dem Alter erfordert das Disziplin.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Wieso denken Eltern immer, man könne die Brut in einem Sportverein oder Kampfkunstverein ablilefern, damit sie zu besseren Menschen werden. Das kann ein normaler Verein oder Schule übehaupt nicht leisten.
    Bisschen pauschal in Richtug von Eltern, aber joah.
    Ist vor allem auch nicht die Aufgabe des Vereins; da gehen wir konform.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Da dieser junge Kerl nicht mit sich reden ließ und auch offensichtlich keinen Rückhalt von zu Hause hatte, konnte er in der Gruppe nicht weiter unterrichtet werden.
    Ich finde es immer schwierig von außen zu beurteilen, wie es bei den Kids Zuhause tatsächoich abgeht, wenn man es nicht gerade tatsächlich mitkriegt. Aber generell: Problem doch gelöst.
    Wenn sich jemand im Verein nicht einbringt (übrigens auch außerhalb vom KS/ KK), muss man weiter gucken und etwas finden, daß dem Kind Spaß macht und ggf. auch passt.
    Und auch schwierigen Fällen, machen Dinge Spaß.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Vllt. wäre es besser, wenn diese Mutter sich mehr mit ihrem Sprößling beschäftigen würde und versucht, den auf den richtigen Weg zu bringen, anstatt ihn in irgendein Kampfsport zu schicken.
    Das hingegen sind Sprüche, bei denen ich jedesmal eine Krawatte bekomme: Du, bzw. der Trainer, weiß im Regelfall gar nicht, ob die Eltern sich mit den Kindern beschäftigen oder es versuchen.
    Das sind Unterstellungen, a la: "Oh, das Kind pariert nicht und ist nicht immer brav, es wird garantiert nur ignoriert und nicht erzogen.", um es mal platt zu sagen.
    Diese Erkenntnisse, die dann plötzlich schon beim Probetraining "bekannt" und "offensichtlich" sind...

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Es ist Wunschdenken, daß man einen Lehrer hat, der für einen da ist und mit dem einzelnen individuell spricht, um ihm so die Wegschule näherzubringen.
    Witzig, denn genau so jemanden hat(te) ich gehabt, wenn auch als Erwachsener.



    Zitat Zitat von Johnny99 Beitrag anzeigen
    sehe ich genauso. JEDE Sportart kann soziale Kompetenz (natürlich auch Kampfsport) im o.g. Sinne vermitteln (oder den Umgang mit Sieg/Niederlage). Aber KEINE Sportart (auch nicht Kampfsport) ist in der Lage Versäumnisse des Elternhauses in Sachen Erziehung auszubügeln (auch KiTa/Schule übrigens nicht, wird auch gerne mal geglaubt ).
    Stimme ich absolut zu.
    Aber auch hier: Bloß, weil Kinder -gerade Teeanger- Probleme bereiten oder haben, ist es nicht immer ein Versäumnis des Elternhauses.
    Manchmal entwickelt es sich auch einfach, gerade wenn die Pubertät einsetzt.

    Und da dann versuchen mit einem Sport* etwas gegenzuhalten, kann genausogut bedeuten, daß die Eltern eben *sehr wohl* an dem Spross interessiert sind und etwas gegenlenken wollen.
    *gerne auch Gymnastik, Tennis, Tanzen, ... wie du ja selber schreibst: Nicht nur KS fordert Disziplin.



    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Und von einem Jugendlichen kann man bestimmte Verhaltensweisen schon erwarten. Auch von dem hier beschriebenen 13jährigen. Das ist kein kleines Kind mehr, was bockig sein muß.
    Und vermutlich gerade voll auf dem Weg in die Pubertät oder schon drin.
    Ich kann nicht für andere sprechen, aber *ich* fand meine Pubertät alles andere als einfach und habe da auch angefangen, Probleme zu machen. Zwar nicht in krimineller oder aggressiver Richtung, aber dennoch.
    Als Erwachsener vergisst man ganz gerne mal, wie besch...eiden die Pubertät ist. Da trennt oft nicht mehr viel vom einem bockigen Kleinkind.

    Sollten es Jugendlicher besser wissen? Auf jeden Fall.
    Kann man das von denen auch erwarten? Denke ich ebenfalls "Ja".
    Aber bekommt ein Pubertierender das einfach so hin? Hier wird es leider kritisch.



    Zitat Zitat von Hu Yaozhen Beitrag anzeigen
    Vielleicht liegt es einfach an der Inkompetenz der Schulleiter, dass einerseits Sozialkompetenz nicht mitgeschult wird ...
    Auch zu einfach gedacht, für meinen persönlichen Geschmack.

    Komplett schulen kann ein Trainer das kaum.
    "Mitschulen" im Sinne von "weiter nutzen, was bereits da ist", werden es die meisten schon allein aus Notwendigkeit: Im KS/ KK ist es mitunter doch riskanter, die Blagen einfach machen zu lassen, als im Fußball - aber auch im Fußball wird, wenn ordentlich traininert, ebenfalls mitgeschult.



    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Welche Eltern lesen schon Bücher.
    Genau, denn wir haben nur völlig desinteressierte Eltern

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Die wollen mehr, daß das life praktiziert wird und solches Wissen angewendet wird.
    Siehe oben, auch wieder vollkommen pauschalisiert.
    Alle Eltern lassen die Trainer oder Lehrer machen. Und selber arbeiten sie natürlich auch nur praktisch, mit und für die Kinder.
    Informieren, indem gelesen wird, gibt es natürlich nicht.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Sozialkompetenz kann man nicht schulen ...
    Doch, kann man.
    Irgendwann muss man es auch vermerht beim leben üben, aber man es schulen.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Ich bleibe bei der Meinung, daß die Eltern die meiste Verantwortung haben und nicht ihre Inkompetenz auf die Öffentlichkeit abwälzen.
    Aha.
    Alo dürften Eltern mit Schwierigkeiten nicht einmal zum Jugendamt gehen, wenn sie Schwierigkeiten haben? Gehört auch zur Öffentlichkeit.

    Und die Eltern müssen auch nicht immer inkompetent sein, bloß weil deren Kinder Schwierigkeiten bereiten.
    Und dafür dann zum Beispiel Hobbies zu suchen, welche die Kinder etwas lenken könnten, ist ebenfalls kein abwälzen.

    Was machst du denn, wenn ein "Problemkind" total gerne Ballett machen würde?
    Das können die Eltern dem wohl kaum Zuhause selber beibringen.
    Oder Tennis, Golf, Kunstturnen, Rugby, ...
    Manchmal muss man auch "Problemkindern" die Möglichkeit bieten, etwas auszuüben, für das sie sich interessieren.

    Zitat Zitat von Shintaro Beitrag anzeigen
    Die sollen sich um ihre KInder kümmern und sich mit ihnen auseinandersetzen. Dann kommen erst die anderen Institutionen dran.
    Siehe oben. Auch wieder pauschal alle Altern über einen Kamm geschert, deren Kinder Schwierigkeiten machen. Denn offensichtlich kümmern die Eltern sich ja nicht. Das anderes reinspielen kann, wird wieder komplett ausgeblendet.

    Ich meine - nicht falsch verstehe: Klar, sind die Eltern die erste Instanz, welche die Kinder zu erziehen, betreuen, fördern, haben!
    Dafür sind es ja die Eltern!
    Aber auch Kinder von fürsorglichen Eltern, entwickeln Probleme oder machen Schwierigkeiten.
    Und das wird hier (generell im Forum) viel zu oft schön ignoriert.


    Ich hatte in einem anderen Bereich der Jugendarbeit eine Weile einen Jungen, der auch gerne als Problemkind bezeichnet wurde.
    Hat auch auf niemanden so wirklich gehört - wenn ich aber was gesagt hatte, hat der pariert.
    Bestimmt nicht, weil ich so eine eindrucksvolle Persönlichkeit bin! Manchmal suchen sich Kinder aber die Leute aus, auf die sie hören.

    Beim aktuellen Training haben wir einen kleinen Jungen, der weiß genau, wenn ich sage: "Einmal noch, dann Bank" - dann sitzt er da auch.
    Hat zu Beginn ein paar Wochen gedauert, in denen er meinte, mir auf der Nase rumtanzen zu müssen, dann war aber auch das gegessen. Du ahnst gar nicht, wie dumm ich geguckt hab, als der Junge das erste Mal freudestrahlend auf mich zugelaufen kam um mich umarmend zu begrüßen, weil er sich so gefreut hat
    Der kommt aus einer Familie, bei der man denken kann "Schwierig. Und kümmern tun sie sich auch nicht."
    Aber die Mutter versucht es durchaus; auch wenn sich die Zeichen dafür in Grenzen halten.

    Beides sind Beispiele dafür, bei denen auch pauschal gerne gesagt wird: Der hört nie und die Eltern kümmern sich nicht - stimmt nur so überhaupt nicht.

  12. #27
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    Standard

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Wie will man den Kindern bitte etwas vermitteln, wenn es doch im Wirklichkeit selbst von keinem der Vorturner ernsthaft gelebt wird.

    Alles was „den Geist des Budo“ (oder das was man sich gemeinhin hier im Westen so darunter vorstellt) ausmacht sind doch nichts anderes als hohle Phrasen. In den Verbänden bekommen sich die ach so „bescheidenen“ Funktionsträger regelmäßig in die Wolle, die Wahl oder Graduierung (oder eben auch nicht Graduierung) eines Stilrichtungsreferenten wird zum Politikum etc. pp..

    Und wenn sich dann alles darauf reduziert, dass man ja im Sinne des Budo für die Dauer des Trainings ganz furchtbar nett und respektvoll miteinander umgeht und direkt im Anschluss wird aber wieder fleißig intrigiert und vom Leder gezogen - dann kann man im Endeffekt nur zu dem Schluss kommen, dass es eben bloß romantische Vorstellung sind mit denen da agiert oder geworben wird.
    wie man es vermitteln will ? ganz einfach durch das Verhalten auf der Matte , das Verhalten im Partnertraining , im Ring und wie es durch die Trainer/Lehrer umgesetzt wird . so simpel . mir ein Rätsel , wie da so eine Frage aufkommen kann.

    was bitte, interessieren das Kind Funktionärsverhalten ? es geht ums Training .
    was bitte, haben im Moment des Trainings die Eltern als Argumentation zu tun . es geht nur um die Zeit auf der Matte , um die Zeit mit den Trainingskameraden.

    es geht um die Erfahrungen , die im Training , auf der Matte usw. , gemacht werden . sind die positiv , werden sie auch entsprechende Reaktionen/Reflexionen im Ausübenden , egal ob Kind oder Erwachsener , hervorbringen.

    deine ganzen Übertreibungen ......"dass man ja im Sinne des Budo für die Dauer des Trainings ganz furchtbar nett und respektvoll miteinander umgeht und direkt im Anschluss wird aber wieder fleißig intrigiert und vom Leder gezogen " ...... entstehen doch erst aus Budoromantik, da du pausenlos vergleichst, mit einem Ideal . .......... somit bist du und alle Kritiker die eigentlichen Budoromantiker , da ihr nicht mehr Fähig seid , ganz einfache Dinge zu sehen , zu erkennen , die völlig normal im Training (natürlich unter entsprechender Führung ) statt finden, finden können.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  13. #28
    Johnny99 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Syron Beitrag anzeigen
    Stimme ich absolut zu.
    Aber auch hier: Bloß, weil Kinder -gerade Teeanger- Probleme bereiten oder haben, ist es nicht immer ein Versäumnis des Elternhauses.
    Manchmal entwickelt es sich auch einfach, gerade wenn die Pubertät einsetzt.

    Und da dann versuchen mit einem Sport* etwas gegenzuhalten, kann genausogut bedeuten, daß die Eltern eben *sehr wohl* an dem Spross interessiert sind und etwas gegenlenken wollen.
    *gerne auch Gymnastik, Tennis, Tanzen, ... wie du ja selber schreibst: Nicht nur KS fordert Disziplin.
    d'accord!
    Mir ging es eher um die Annahme das man ein total verkorkstes Kind wieder "in die Spur" bringt - bzw. vom Trainer/Lehrer so etwas erwartet. Das auch Kids die gut erzogen sind und die entsprechende Aufmerksamkeit im Elternhaus bekommen gelegentlich rumzicken ist mir als Vater durchaus bewusst
    Und das Sport hier auch einiges vermitteln kann was ein Elternhaus evtl. nicht in der Form kann auch, auch das erlebe ich selbst bei unserer Tochter

  14. #29
    Registrierungsdatum
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    Standard

    @syron

    du sagtest:

    Aha.
    Alo dürften Eltern mit Schwierigkeiten nicht einmal zum Jugendamt gehen, wenn sie Schwierigkeiten haben? Gehört auch zur Öffentlichkeit.

    Und die Eltern müssen auch nicht immer inkompetent sein, bloß weil deren Kinder Schwierigkeiten bereiten.
    Und dafür dann zum Beispiel Hobbies zu suchen, welche die Kinder etwas lenken könnten, ist ebenfalls kein abwälzen.

    Was machst du denn, wenn ein "Problemkind" total gerne Ballett machen würde?
    Das können die Eltern dem wohl kaum Zuhause selber beibringen.
    Oder Tennis, Golf, Kunstturnen, Rugby, ...
    Manchmal muss man auch "Problemkindern" die Möglichkeit bieten, etwas auszuüben, für das sie sich interessieren.

    Mit Öffentlichkeit meinte ich eher Vereine und ähnliches, nicht aber das Jugendamt. Natürlich sollten Eltern da hin gehen können.

    Wenn ein Problemkind eine bestimmte Sache machen will, dann soll es die machen können, aber gewisse Regeln gehören halt dazu, die es einzuhalten hat. Klar muß man es dem Kind beibringen und die Richtung zeigen, aber wenn das mehrere Stunden so geht, daß das Verhalten sich nicht ändert und man als Trainer damit überfordert werden kann, oder das die Gruppe stört, dann ist das nicht tragbar.

    Ich sage alles pauschal, damit meine ich aber nicht, daß alle Eltern so denken und sich nicht interessieren, oder ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen.

    Bezüglich des aggressiven Kerls in der Gruppe habe ich eine Menge Hintergrundwissen. Die Eltern kümmern sich wirklich nicht. Die Großmutter lobt den in Himmel und der Bub war schon in der Psychatrie. Sein Bruder hat schon versucht, seine Freundin umzubringen. Das erfuhr ich nach dem Rauswurf wegen den Prügelaktionen.
    Das war auch gut so. Dem hätte man nicht helfen können. Zumindest nicht mit der KK

  15. #30
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    Standard

    Zitat Zitat von Billy die Kampfkugel Beitrag anzeigen
    ......
    da bin deiner meinung. im kampfsport wird alleine disziplin gelernt, soziale kompetenzen kann man imo viel besser in mannschaftschaftssportarten erlernen als in einzelsportarten wie im egoistischen kampfsport, wo schwäche eigene schmerzen bedeutet.
    das heisst verhaltensauffällige lassen sich nicht zwangsweise oder mit großer wahrscheinlickeit therapieren.

    von kampfsport profitieren imo die , die sozial normal sozialaisiert wurden , aber etwas schüchtern sind.
    Geändert von marq (21-11-2018 um 16:43 Uhr)

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