Geändert von kanken (05-03-2019 um 17:55 Uhr)
Um es mal wieder weg von der persönlichen Ebene zu bringen:
Symbolik ist in den traditionellen Kampfkünsten ein extrem wichtiger Punkt. Ideen sind Symbole (geistige), Bilder sind Symbole (auf Papier manifestierte geistige Ideen). Kata, bzw. Formen sind Symbole (körperlich manifestierte geistige Ideen).
Damit man diese Symbolik jedoch nutzen kann muss man lernen wie man geistige Ideen körperlich nutzt. Das geschieht durch Yi. Neurobiologisch werden dort kombinierte Erregungsmuster gebildet.
Wenn man einmal gelernt hat wie man dies nutzt, dann kann man durch das Betrachten von Bildern körperlich trainieren, oder durch das Lesen eines Textes, oder durch das (lautlose) sprechen eines Satzes, eines Wortes oder einer Silbe.
Wenn man das Stadium des reinen körperlichen Trainings verläßt, dann wird man in „die Welt der Symbolik“ geführt. Die Symbole sind (in der Regel) immer schon da gewesen, man wusste sie nur nicht zu nutzen.
Sogar „Geisterbeschwörungen“, die in den traditionellen Kampfkünsten oft wichtiger Bestandteil sind, lassen sich darüber sehr gut erklären.
An all diesen Dingen ist nichts „esoterisches“, auch wenn es sich auf den ersten Blick so darstellt.
Ich kann dir z.B. sehr genau neurobiologisch erklären was man mit „Geisterbeschwörungen“ im Gehirn erreicht und wie sich das für dein Training und deine körperlichen Fähigkeiten nutzen läßt. Es ist Teil der Didaktik.
Natürlich muss man zwischen Ideen und Wahnvorstellungen unterscheiden, denn sonst passiert das, was den Boxern in ihrem Aufstand passiert ist.
Die „Merksprüche“ der CMA sind genauso Symbolik wie die Densho, oder das was Funakoshi geschrieben hat. Auch seine „Regeln“ sind voll von solcher Symbolik, wie sein Tigersymbol, oder sein Kanji für „Kime“ (was auch den Polarstern symbolisiert, der steht nämlich für das Taiji). Auch die „Rücken-Augen“ sind eine solche Symbolik.
Wenn man in den traditionelle Kampfkünsten über das Stadium der reinen Technikwiederholung hinaus möchte, dann muss man jemanden finden, der einem das Nutzen von Ideen und Symbolik beibringt und dann die „richtigen“ Ideen erklärt und wie man sie körperlich umsetzt.
Geändert von kanken (05-03-2019 um 18:18 Uhr)
Dann ist ja gut. Wie großzügig von Dir, die Übersetzungsarbeit überhaupt zu würdigen!
Wo die Karateka jetzt besser hingehen sollten, darüber kann man streiten und sie machen das schon.
Täglich, wöchentlich, jährlich.
Deine "authentische Linie" und Deine "Symbole " muß und will ich nicht kennen.
Wir hatten schon viele "Künstler" und "Meditierende" an der Matte stehen, die sehr schnell umfielen.
Aber jetzt ist es auch gut.
Geändert von Kurzer (05-03-2019 um 18:23 Uhr)
Wie gesagt:
Maske, Handschuhe und Bo. Komm einfach vorbei. Ansonsten gerne auch Maske, Handschuhe und (stumpfes) Stahlschwert.
Unbewaffnet mit Mundschutz und 4 Oz. geht natürlich auch.
Ich belege alles was ich schreibe jederzeit und gerne auf der Matte. Die User „Gong Fu“ und „Rambat“ können Dir das gerne bestätigen
Ach ja, du hast immer noch nicht gesagt was du von den Harada Videos hälst...
Geändert von kanken (05-03-2019 um 18:51 Uhr)
nuja, ein bissel. und mir fällt bei dir immer wieder auf, dass du das "gedachte" sehr hoch hängst. z.B.
Ich meine, dass du zu wenig berücksichtigst, dass alle "Bilder, Ideen und Symbole" nur mehr oder weniger gut das erfassen können, was tatsächlich geschieht. In diesem Fall das reale Kampfgeschehen, und das ist ja der Ausgangspunkt für die "Bilder, Ideen und Symbole". Das könnte vielleicht der Grund sein, warum die "modernen Kampfsportarten" weitgehend ohne diese ideellen Aspekte auskommen und trotzdem (oder genau deswegen) doch richtige Klopper hervorbringen.Symbolik ist in den traditionellen Kampfkünsten ein extrem wichtiger Punkt. Ideen sind Symbole (geistige), Bilder sind Symbole (auf Papier manifestierte geistige Ideen). Kata, bzw. Formen sind Symbole (körperlich manifestierte geistige Ideen)
Beispiel: Kata ist eine Abstraktion des Kampfgeschehens. Insofern symbolisiert sie bestimmte Grundprinzipien des Kampfes. Aber diese stammen nicht aus "Bildern und Ideen", sondern die Bilder und Ideen entstammen der praktischen Erfahrung des Kampfes.
Das gemeinsame an CMA und anderen Stilen ist die Praktische Seite, die direkte Auseinandersetzung. Über diesen Weg kommen wahrscheinlich CMA-Leute wie auch andere zu bestimmten Einsichten, auch wenn sie das Theorie- und Ideologie-Gebäude des jeweils anderen nur mehr oder weniger großen Ansätzen kennen.
Yiquan, „it is all in the mind“...
Xingyiquan...
Xinyiquan...
Aus dem Lankavatara Sutra (Kapitel XIII)1. There is no form inside the mind / form is nourished by the mind / body, possessions, the world, and beings / from repository consciousness all appear
2. The mind, will, and consciousness / the five dharmas and modes of reality / the purification of two kinds of no-self / these are taught by those who teach
3. Long and short, is and isn’t / from each in turn the other arises / because one isn’t, the other is / because one is, the other isn’t
4. Analyzing something into dust / doesn’t yield the idea of its form / but saying it is nothing but mind / doesn’t please deluded people
Du musst den Verstand/Geist trainieren, dort liegt der Schlüssel, nicht in der „Technik“, der äußeren Form. Du musst ihn „befreien“ von der Verblendung, dich selbst „erkennen“ und darauf aufbauend kannst du überall trainieren, jederzeit und immer.
DAS ist es was Dir in jeder traditionellen Linie beigebracht wird. Dafür brauchst du Symbolik und die ist nun einmal an den Budddhismus und Taoismus gekoppelt.
Geändert von kanken (05-03-2019 um 22:06 Uhr)
OK.
Nach meinem Dafürhalten ist das auch der Grundtenor der Arbeit, dass Konzepte etc. aus dem Buddhismus, Taoismus oder Yoga denen im Japanischen gegenübergestellt werden, aber unklar ist bzw. du keine Aussage treffen willst, ob und wie stark die angepasst wurden?
Kann ja alles sein und klingt plausibel, aber ohne Mitgliedschaft in einer der Schulen bleibt´s trotzdem Spekulation und ein Überstülpen der CMA über in dem Fall Koryu.
Vielleicht liest ryoma ja mal hier rein und kann deine Aussage für die Hokushin Itto Ryu bestätigen.
Und die persönlichen Angriffe auf Harada und Henning solltest du unterlassen. Das sagt nichts über die zwei aus, aber alles über dich.
Grüße
In Bezug auf die Katori shintô ryû kann man einen guten Eindruck gewinnen zu der Bedeutung der daoistischen und auch buddhistischen Aspekte dieser Schule bei Otake Risuke: Katori shintô ryû, Warrior Tradition. Das vierte Kapitel, The Elements of Heihô, beschäftigt sich explizit mit eben diesem Aspekt. Der Unterabschnitt The Theory of in-yô gogyô behandelt dabei insbesondere die daoistischen Aspekte.
Es ist zudem kein Zufall, daß in kenjutsu und bôjutsu, die jeweils zweite Serie von kata, die auf die omote kata folgen, gogyô no tachi und gogyô no bô benannt sind.
Daß und wie diese Aspekte ganz konkret technisch umgesetzt werden, liest man bei Otake sensei naturgemäß nicht. Sondern erfährt und erlebt man im Unterricht.
In Bezug auf die Kashima shin ryû erfährt man etwas über die Aufnahme daoistischer Aspekte, inbesondere die Vereinigung von yin und yang und die Umsetzung der Fünf-Elemente-Lehre in Karl Friday: Legacies of the Sword in dem Kapitel The Philosophy and Science of Combat.
In Bezug auf aikidô sind die Texte Ueshiba Moriheis in weiten Teilen Zitate daoistischer Literatur. Die neo shintôistische Sekte, der Ueshiba angehört hat, hat religionswissenschaftlich betrachtet ihren Ursprung im Daoismus.
Lehrer, bei denen ich übe, beziehen sich ganz ausdrücklich nicht allein nur auf daoistisches Gedankengut, sondern auch auf konkrete daoistische Übungsformen, die sich dann im Üben von aikidô konkret umsetzen.
Es ist meine persönliche Erfahrung, daß sich mindestens diese drei Schulen, die allesamt tief in der japanischen Kultur und Geschichte verwurzelt sind, weder verstehen noch konkret üben lassen, ohne - neben anderem auch - die daoistischen Aspekte ihrer Lehre zu kennen.
Geändert von carstenm (06-03-2019 um 10:12 Uhr)
Darf ich bitten die Details irgendwelcher Duelle per PM zu klären...
Noch mal zu S. Nagamine, ich kenne folgenden Text von ihm, und es würde mich wundern wenn sich jemand so etwas ausdenken würde. Von daher habe ich ihn und ein Karate schon in der Nähe des Buddhismus gesehen.
https://www.americankaratedo.com/gra...-nagamine.html
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