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Thema: Ich kann es nicht mehr hören. KampfSPORT vs SV ?!?

  1. #16
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    Ich sehe das etwas differenzierter.

    Taktische SV und KK/KS sind einfach zwei unterschiedliche Herangehensweisen...nicht besser oder schlechter - einfach anders.

    Wenn ich mich in einen Ring stelle und egal ob Boxer, Muay Thai, MMA, etc. NACH SEINEN REGELN gegen ihn antrete, puh...da überschätze ich mich mal lieber nicht.

    Im umgekehrten Fall ist aber ein Boxer oder BJJler genauso überrascht (und manchmal auch überfordert), wenn plötzlich Eye-Strikes, Groin Kicks etc. auftauchen, weil diese in seiner Welt - zurecht - nicht existieren. Müssen sie auch nicht!

    Zum KM gehört zum Beispiel m. E. Sparring zwingend dazu. SV-Wert? Null.
    Aber: ich lerne, unter Druck zu agieren, auch mal einzustecken, Nehmerqualitäten entwickeln...all das gehört für mich auch zur taktischen SV.
    Allerdings trenne ich sehr wohl Sparring und Techniken.
    Wenn ich dann lese "...wenn Techniken im Sparring nicht funktionieren"...welche Techniken sind damit genau gemeint?
    Techniken unter Druck beherrschen ist was völlig anderes als Sparring! Jetzt schließe ich den Kreis....genau hier trifft Kampfsport auf taktische SV und
    genau hier sind die Unterschiede deutlich erkennbar.

    Ich kann im taktischen Bereich niemanden für einen Wettkampf trainieren.
    Warum wollen aber "Wettkämpfer" plötzlich taktische SV unterrichten?
    Altes Sprichwort: "Schuster bleib bei Deinen Leisten..."

    Ich habe vor jedem KK/KS-praktizierenden Kämpfer tiefsten Respekt.
    Ich bewundere Katas, fließende Bewegungen, jahrzehntelanges Training, eine gewisse Haltung und so manchen Ehrenkodex.
    All das gibt es aber im taktischen Bereich einfach nicht.

    Bei taktischer SV geht es rein ums Überleben und die Bewältigung von gewalttätigen Übergriffen. Das wars.
    10% Technik, 90 % Mindset. Und auch das lerne ich nicht in nem Wochenendkurs, allerdings muss ich dazu auch nicht zwingend 10 Jahre lang
    viermal die Woche auf die Matte.

    Ansonsten hätten nämlich nahezu alle LE/MIL und Co. ein echtes Problem, da das Personal erst nach Jahrzehnten einsatzfähig wäre.
    Die Wahrheit liegt wohl vermutlich irgendwo in der Mitte....

    Pauschalisierungen sind halt generell gefährlich...

  2. #17
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    Zitat Zitat von Antikörper Beitrag anzeigen
    Alter... ich... ach... mir fehlen die Worte
    Ich hab auch schon Nackenschmerzen vom Kopfschütteln.
    So if you meet me, have some courtesy, have some sympathy, and some taste, use all your well-learned politesse, or Ill lay your soul to waste

  3. #18
    Gegenwehr Gast

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    Zitat Zitat von LastMohican Beitrag anzeigen
    Ich sehe das etwas differenzierter.

    Taktische SV und KK/KS sind einfach zwei unterschiedliche Herangehensweisen...nicht besser oder schlechter - einfach anders.
    ….

    Ich habe vor jedem KK/KS-praktizierenden Kämpfer tiefsten Respekt.
    Ich bewundere Katas, fließende Bewegungen, jahrzehntelanges Training, eine gewisse Haltung und so manchen Ehrenkodex.
    All das gibt es aber im taktischen Bereich einfach nicht.

    Bei taktischer SV geht es rein ums Überleben und die Bewältigung von gewalttätigen Übergriffen. Das wars...

    Ansonsten hätten nämlich nahezu alle LE/MIL und Co. ein echtes Problem, da das Personal erst nach Jahrzehnten einsatzfähig wäre.
    Die Wahrheit liegt wohl vermutlich irgendwo in der Mitte....

    Pauschalisierungen sind halt generell gefährlich...
    Sehe ich genauso differenziert. Kampfsport und Kampfkunst bringt viele nützliche Skills, die natürlich in der Entwicklung vom Kampfgeist, Distanzverhalten, Auftreten und Durchschlagskraft weiterhelfen.

    Grundsätzlich ist ein zielorientiertes Sparring auch eine gute Bereicherung für das Training und ein technisches "Hilfsmittel".

    Aber muss deshalb jede potentiell bedrohte Frau plötzlich pauschal BJJ, MMA oder *boxen lernen, um etwas gegen einen Angreifer tun zu können? Ist dies bei den komplexen Techniken dann immer zielführend? Spricht man nun allen Menschen pauschal die Kompetenz ab, etwas gegen Gewalt tun zu können wenn sie keine KS/KK als Basis haben? Was ist mit den ganzen Erfolgsgeschichten von Menschen, die durch leichte bis starke Gegenwehr einen schlimmeren Übergriff verhindern konnten? Manche hatten vielleicht nicht mal ein Training, egal in welche Richtung. Die Menschen die sich entschließen in SV Ausbildungen zu gehen, entwickeln bei entsprechender Qualität doch eine neue Grundeinstellung. Gerade traumatisierten Frauen hilft ein solches Training, um wieder im Leben klar zu kommen und um künftig früher Grenzen zu setzen. Die bewegen sich plötzlich viel selbstbewusster und meiden entsprechende Gefahren. Und häufig reichen manchmal kleine Basistechniken die sie verinnerlichen.
    Bei Personen wo der Sportsgeist durch entsprechend solides Training entwickelt wurde, die werden eh in dem Bereich intensiver weitermachen. Und Schüler die aufgrund vom Alter oder Einschränkungen das Interesse an mehr fehlt, reicht diese Basis die sie vermittelt bekommen vielleicht vollkommen aus. Und bei den meisten reichen einfache Standardvorgehensweisen. Der Mensch liebt strukturiertes Vorgehen oder SOP's.

    Aber es ist natürlich in der Verantwortung der Trainer klar zu machen, dass sie sich halt nicht selbst überschätzen und z.B. auf gefährliche Duelle einlassen! Egal was sie trainieren.

    Da sehe ich persönlch nämlich die größere Gefahr. Ich treffe leider auch immer mehr Menschen, die gerade weil sie die Konfrontation auf der Straße suchen, entsprechende Kontaktsportarten trainieren. Das hat dann aber auch nichts mehr mit SV, KS oder KK zu tun.

    Und nicht nur SV'ler, auch reine KS/KK'ler überschätzen doch in gewissen Situationen schnell Ihre Fähigkeiten:
    http://www.wimsblog.com/2015/03/grou...-knife-attack/
    Von solchen Videos ist das Netz ja leider auch gut gefüllt :-(
    Geändert von Gegenwehr (03-12-2018 um 09:24 Uhr) Grund: Umlaute+Tippfehler überarbeitet (engl.Tast) und Ergänzung

  4. #19
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    Ich habe immerhin gelernt, dass ich nur mal eben zum härtest schlagenden Schwergewichtler werde muss um gegen Prime Tyson bestehen zu können.

    Auf geht's!

  5. #20
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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    die in meinen Augen realistische
    Einschätzung eines mir bekannten Trainers:
    Gegenüber einem unbekannten Angreifer mit unbekannten Motiven, Fähigkeiten und Bewaffnung gibt es nur eine sinnvolle primäre Strategie für Kinder oder Frauen:
    Anspucken und schreiend weglaufen.

    Das Problem ist ja, dass alte Leute und kleine Kinder nicht nur in Bezug auf Kraft, Gewicht und Aggressivität einem Mike-Tyson-Lookalike unterlegen sind, sondern auch sowohl in Sprint wie Dauerlauf nicht so schnell können wie er. mal abgesehen, dass man beim Davonrennen noch den Rücken zuwendet.

    Ob das mit "anspucken", was nicht weh tut aber ziemlich krass demütigt, eine gute Idee ist... hm.

    bleibt noch "schreien" übrig. oder sonst Lärm machen. Lärm ist gute SV.

    und falls man es nicht nur mit dem Lookalike zu tun haben sollte, sondern mit einem aufgebrachten Mike Tyson selbst: was immer man tut, auf keinen Fall boxen. Es lohnt sich nicht, sich auf das Terrain zu begeben, in dem der Gegner ein ausgesprochener und ausgewiesener Experte ist.
    unorthodox

  6. #21
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    Standard Ich kann es nicht mehr hören. KampfSPORT vs SV ?!?

    Zitat Zitat von LastMohican Beitrag anzeigen
    Im umgekehrten Fall ist aber ein Boxer oder BJJler genauso überrascht (und manchmal auch überfordert), wenn plötzlich Eye-Strikes, Groin Kicks etc. auftauchen, weil diese in seiner Welt - zurecht - nicht existieren. Müssen sie auch nicht!
    Gerade solche Aussagen zeigen, dass der TE vollkommen recht damit hat, dass sich SVler mal mit den KSlern austauschen sollten.

    Wer so etwas in die Welt setzt hat offensichtlich selbst noch nie was mit VK am Hut gehabt.

    Ja Eiertritte und Augenstiche sind im Wettkampf laut Regelwerk verboten und werden daher jetzt auch im Training nicht übermäßig oft trainiert - aber nur weil was lt. Regelwerk „verboten“ ist heißt das doch nicht, dass der KSler damit keine praktischen Erfahrungen hätte. Da geht oft genug was daneben um hier einschlägige Eindrücke zu sammeln.

    Und wir oft man auch beim VK oder BJJ was im Auge hat, ach ne ich bin ja schon still.

    Abstauber - bitte übernehmen - hier muss was ge-eye-jabbt werden
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  7. #22
    1789 Gast

    Exclamation

    Zitat Zitat von Gegenwehr Beitrag anzeigen
    Sehe ich genauso differenziert. Kampsport und Kampfkunst bringt viele nützliche Skills, die natürlich in der Entwicklung vom Kampfgeist, Distanzverhalten, Auftreten und Durchschlagskraft weiterhelfen.



    Aber es ist natürlich in der Verantwortung der Trainer klar zu machen, dass sie sich halt nicht selbst überschätzen und z.B. auf gefährliche Duelle einlassen! Egal was sie trainieren.

    Und nicht nur SV'ler, auch reine KS/KK'ler überschätzen doch in gewissen Situationen schnell Ihre Fähigkeiten-(
    Richtig

    Gruss1789
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    @last Mohican

    gutes Posting!


    Gruss1789
    Geändert von 1789 (30-11-2018 um 17:32 Uhr)

  8. #23
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    Zitat Zitat von Pyriander Beitrag anzeigen
    Häufige Aussagen (auch und gerade in letzter Zeit) von Leuten aus dem Krav Maga (Umfeld) machen mich langsam wahnsinnig:

    KM sei Selbstverteidigung, deshalb

    "-machen wir kein Sparring
    -lernen nicht von Wettkämpfern
    -tauschen uns nicht mit Wettkämpfern aus
    -lernen nicht aus Wettkampfsystemen
    -benutzen keine praktische Trainingskleidung
    -brauchen (so gut wie) nichts lernen, kaum Techniken und können nach 3 Tagen Ausbildung kämpfen (lehren)"

    usw. sind so typische Bullshitaussagen, die mich seit Jahren einfach nur nerven; vor allem weil sie mehr zu werden scheinen.

    Am meisten nervt mich davor diese Gemisch an Arroganz/Inkompetenz, nicht aus MMA, BJJ, MT usw. usf. lernen zu wollen.

    Nur weil es nicht komplett das gleiche ist (was ja auch korrekt ist!), wird das als Argument genommen, um ALLES abzulehnen, was man daraus lernen könnte. Anstatt genau hinzugucken, wo es sinnvoll ist, zu übernehmen und wo nicht.

    Nur weil es Gewichtsklassen im Sport gibt und in SV nicht, zu behaupten, dass GAR NICHTS aus dem Sport Erkenntnissgewinn liefert? Glaubt Ihr, nach 3 Minuten vollkontakt macht jemand absichtlich was sehr anstrengendes mit viel Kraft, wenn es mit Technik auch einfacher ginge?

    Dieser Irrglaube, dass mangelnde Regeln dem SVler HELFEN würden - genau das GEGENTEIL ist der Fall. Wie kann man allen ernstes glauben, ein agressiver, krimineller intoxikierter würde WENIGER aggressiv und mit WENIGER gemeinen Mitteln kämpfen als ein SVler?


    Es nervt. Es macht, dass Leute ins Training kommen, jahrelang woanders SV oder KM gemacht haben und nichts mit einem Underhook anfangen könnnen.

    So ist das doch echt kein Wunder, wenn (bald?) keine Sau KM mehr ernst nimmt, wenn er einmal ein bisschen BJJ, Muay Thai, MMA, oder andere funktionelle Kampfsystemluft geschnuppert hat?!?

    Vor ein paar Monaten hab ich ein Video gedreht und mir ein bisschen Luft gemacht:

    Aktuell hab ich den Eindruck, es bewahrheitet sich zunehmend?!?


    Was denkt Ihr darüber?


    Btw.: So war ich auch!! Ich geb es zu! Aber: war ne andere Zeit! Als ich vor 17 JAhren mit SV und KS angefangen habe, war Youtube noch lange nicht erfunden! MMA kannte kaum eine Sau, ganz zu schweigen von UFC 1 oder einer Familie Gracie. Muay Thai gab es kaum und wenn, dann stand es noch in nem ganz anderen Ruf als heute.

    Heutzutage kann man aber aufgeklärter sein.
    Mein ehemaliger Coach, Rodney King(Crazy Monkey Defense und 4th degree bjj blackbelt), sagte immer: "Context is key...."
    Man kann doch eine sportlich, athletische Platform und ein entsprechendes delivery system(boxen, ringen bjj, etc), sowohl für die Selbstverteidigung als auch für "combat sports" nutzen...der Kontext ändert sich nur: ....also Berücksichtigung evtl. multiple opponents, Waffen, Kontaktmanagment, awareness....was man natürlich auch trainieren muss.


    Darüber hinaus, wie schon der eine oder andere richtig erwähnte, werden z.b. gerade im Sparring gegen einen "sich wehrenden und bewegenden" Gegner auch Timing, Distanz und andere Attribute trainiert und gefördert. Wie Matt Thornton von SBG immer predigte: Aliveness, also timing, energy und motion muss da sein und daran mangelt es vielen "Sv/ Krav Maga Derivaten" im Gegensatz zu Combat Sports/ sportlich-athletische Plattform.

  9. #24
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    Super Diskussion, vielen Dank!

    Zitat Zitat von 1789 Beitrag anzeigen
    Naja SV ist halt definitiv was anderes als kampfsport.

    Andere Umgebung, anderes mind setting, andere Regeln.

    Gruss1789
    Stimmt, ich finde es gut, sich die KONKRETEN Unterschiede vor Augen zu halten, daraus kann man ja durchaus Maßnahmen für das Training ableiten.

    Genau so kann man sich mal die GEMEINSAMKEITEN vor Augen führen

    Gleiche Anatomie
    Gleiche Biologie (Schadwirkung)
    Gleiche Mechanik
    Gleiche Physik
    Gleiche Winkel

    Und dann kann man gucken:

    welche Trainingsmethoden kann man 1 zu 1 übernehmen
    welche kann man modifizieren
    welche will man nicht übernehmen.

    Ebenso wie:

    welche Erkenntnisse auf Wettkämpfen kann man zur Kenntniss nehmen, weil sie Physik/Anatomie/Biophysik betreffen und wo ist es wirklich ein Ergebniss der Regeln und Gewichtsklassen.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    und ... anderes Ziel .. eben nicht kämpfen zu müssen.
    kämpferische Elemente , wenn nötig zu nutzen, um Raum und Zeitfenster zu schaffen, für Flucht.

    wer in SV anfängt dominieren oder gewinnen zu wollen verlässt das Feld der SV und wechselt freiwillig zum Duell. kann man machen , aber dann braucht es ne Menge mehr
    Zustimmung ABER: Du KANNST ja nicht immer weglaufen - manchmal muss Du noch auf jmd anderen/andere Aufpassen oder räumlich geht es schlecht.

    Zitat Zitat von LastMohican Beitrag anzeigen
    Zum KM gehört zum Beispiel m. E. Sparring zwingend dazu. SV-Wert? Null.
    Aber: ich lerne, unter Druck zu agieren, auch mal einzustecken, Nehmerqualitäten entwickeln...all das gehört für mich auch zur taktischen SV.
    Das ist doch ein Wert. Nicht zu vergessen Timing und Improvisation und Anpassung.

    ...Bei taktischer SV geht es rein ums Überleben und die Bewältigung von gewalttätigen Übergriffen. Das wars.
    10% Technik, 90 % Mindset. Und auch das lerne ich nicht in nem Wochenendkurs, allerdings muss ich dazu auch nicht zwingend 10 Jahre lang
    viermal die Woche auf die Matte.

    Ansonsten hätten nämlich nahezu alle LE/MIL und Co. ein echtes Problem, da das Personal erst nach Jahrzehnten einsatzfähig wäre.
    Die Wahrheit liegt wohl vermutlich irgendwo in der Mitte....

    Pauschalisierungen sind halt generell gefährlich...


    Zitat Zitat von 1.2.3 Beitrag anzeigen
    Mein ehemaliger Coach, Rodney King(Crazy Monkey Defense und 4th degree bjj blackbelt), sagte immer: "Context is key...."
    Man kann doch eine sportlich, athletische Platform und ein entsprechendes delivery system(boxen, ringen bjj, etc), sowohl für die Selbstverteidigung als auch für "combat sports" nutzen...der Kontext ändert sich nur: ....also Berücksichtigung evtl. multiple opponents, Waffen, Kontaktmanagment, awareness....was man natürlich auch trainieren muss.


    Darüber hinaus, wie schon der eine oder andere richtig erwähnte, werden z.b. gerade im Sparring gegen einen "sich wehrenden und bewegenden" Gegner auch Timing, Distanz und andere Attribute trainiert und gefördert. Wie Matt Thornton von SBG immer predigte: Aliveness, also timing, energy und motion muss da sein und daran mangelt es vielen "Sv/ Krav Maga Derivaten" im Gegensatz zu Combat Sports/ sportlich-athletische Plattform.
    JA!! Finde ich ganz spannend aber auch schwierig, dass das so schwer zu vermitteln ist. Wenn SV Leute da in ihrer Meinung schon ganz fest sind, gelingt es mir für meinen Geschmack viel zu selten, dass verständlich zu machen.

  10. #25
    Flax Gast

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    Zitat Zitat von kelte Beitrag anzeigen
    Gegenüber einem unbekannten Angreifer mit unbekannten Motiven, Fähigkeiten und Bewaffnung gibt es nur eine sinnvolle primäre Strategie für Kinder oder Frauen:
    Anspucken und schreiend weglaufen.
    Ist das echt eine empfohlene SV-Strategie den Aggressor anzuspucken?
    Ich würde das eher als deutlich eskalierend einstufen. Wenn ich als streitsuchender Kampfsportler jemanden in eine SV-Situation zwinge und dieser schreiend wegläuft fände ich das eher belustigend und würde mir denken "Was für nen Vogel!". Spukt er mir aber vorher ins Gesicht, lass ich ihn aber nicht so einfach davonkommen.

    Ohne SV Experte zu sein, die meisten SV-Szenarien die ich kenne haben mit Gruppen junger Männer zu tun, wo Ehre, Stolz und Gesicht wahren eine große Rolle Spielt. Genau diese Reizpunkte durch Anspucken zu provozieren halte ich für keine clever Strategie.

    mfg Flax

  11. #26
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    Zitat Zitat von Pyriander Beitrag anzeigen


    Zustimmung ABER: Du KANNST ja nicht immer weglaufen - manchmal muss Du noch auf jmd anderen/andere Aufpassen oder räumlich geht es schlecht.
    .
    Ja stimmt.

    Bei Begleitung , gilt das Zeit und Raumfenster nicht mehr dir , vordergründig , sondern der Familie, dem Freund .......
    Da kommt dann ein weiteres Element ins Spiel , das Opfer. Man opfert sich und die eigene Zeit , um erstmal ein Fenster für andere zu schaffen und versucht , lange genug zu überstehen. . Spätestens hier wird es taktischer , und v.a. Braucht es eine entsprechend Einstellung.

    Ist der Raum knapp , wird die Flucht einfach gestückelt, in Etappen gegliedert , von Tisch zu Tisch , von Auto zu Auto usw.
    Das grundlegende Vorgehen bleibt aber gleich. ...... Auch hier braucht es einiges mehr an Taktik und v.a. übersicht. Da jeder Schritt weg vom Aggressor , ein HIn , zu belebten Plätzen , Plätzen die Unterstützung gewähren könnten oder für den Anderen starke Hindernisse bieten , sein sollte.

    Doch rum wie num, es geht NICHT darum einen Kampf zu gewinnen. Bietet sich eine Möglichkeit an , klar nutzt man die , aber man sucht nicht ausschliesslich dort ( beim Gewinnen) und schon garnicht , begibt man sich in den ausschließlichen Killer-Modus , wie ja geraten wurde.

    Klar geht man konsequent und hart vor , aber immer mit dem Lösungsgedanken ......... Solange wir wirklich von SV reden.

    Ist der Raum abgeschlossen , sorry aber dann ist es einfach ein Cagefight mit SV-Charakter . Da hilft keinerlei SV-Kurse , sondern nur noch KS/KK-Training und zwar intensiv oder eine natürliche Athletik verbunden mit starkem Willen und scheisssdrauf Mentalität.
    Oder....... Du kannst verhandeln , weil du was anzubieten hast.
    Geändert von Cam67 (01-12-2018 um 14:17 Uhr) Grund: Ergänzung
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  12. #27
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    Zitat Zitat von 1789 Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Tatsache ist, dass Tysons Stil eklatante Schwächen hatte, weswegen Cus D'Amato z.B. darauf bestand, Tyson niemals gegen Foreman antreten zu lassen.
    ????? Welche eklatanten Schwächen hatte denn cus d amatos Stil.
    Und woher hast du diese Aussage?
    Cus D'Amato ist 1985 verstorben, da war Tyson 19.
    Das Comback von Foreman war 1987 nach zehn Jahren Pause und mit 38 Jahren.
    D'Amato hat also eher nicht damit gerechnet, dass die Möglichkeit bestünde, dass die beiden gegeneinander im Ring stehen.
    Angeblich wollte Tyson nicht gegen Foreman antreten, weil ihm D'Amato mal sagte, gegen Foreman hätte man nur eine Chance, wenn man groß sei, mit entsprechender Reichweite, um ihn auf Distanz zu halten.

    "Throughout the lunch Goodman, Duva, Benton, and myself shared stories and thoughts on the fight game. Out of the blue Goodman said, "Oh I remember why else Tyson wanted no parts of Foreman. He said that King had found out from Steve Lott that Tyson and Cus D'Amato used to watch the Frazier-Foreman fight over and over." He continued saying that Tyson loved that fight because he was awed by Foreman's power and Frazier's toughness and how he kept getting up after every knockdown. He also said that Lott told King that Cus sat alongside Tyson saying, "It's suicide against Foreman if you're short and fight a swarming attacking style like Marciano or Frazier," never figuring that Foreman could be a possible Tyson opponent down the road. He said that Cus said the only fighters who had a chance against Foreman were, tall rangy fighters who could fight him from a distance while moving away from him, and no way any swarmer could beat Foreman by going to him."

    https://www.boxingscene.com/why-we-n...man-tyson--818

  13. #28
    Gast Gast

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    .
    Geändert von Gast (07-12-2018 um 23:28 Uhr) Grund: Löschung Account

  14. #29
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    Zitat Zitat von DU30 Beitrag anzeigen
    ...
    Von daher stimme ich zu, dass kämpfen zu einem guten System unbedingt dazu gehört, das muss sich dazu aber nicht zwingend und ständig aus neueren Liefersystemen bedienen, sondern das schon unlängst vorhandene nur konsequent umsetzen und, wenn es hilfreich ist, etwas dazu adaptieren. Dabei sollte es aber immer noch nicht zu sehr versportlichen.


    Wobei so richtig neu ist ja eigentlich kein Liefersystem, aber stimmt schon, 'neu' nur um des erneuern willens ergibt nicht unbedingt Sinn.


    Dein Thema wirkt auf mich, ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber (In Kombination mit deinem anderen, gestrigen, Thema) wie eine Art Werbeversuch, nach dem Motto, kommt her, ich kann und weiß es besser und vor allem bin ich offener. Nix für Ungut, das ist nur meine Sicht als Außenstehender, der mit Krav Maga schon seit einem Jahrzehnt nichts mehr am Hut hat.
    Du meinst das Thema, welches ein anderer KM Trainer eröffnet hat und wo er die Meinung vertritt, dass es nicht möglich ist, ein gegriffenes Handgelenk herauszudrehen. Tatsächlich hat mich der vorgegegangene PN Wechsel mit diesem zum Thema inspiriert und der Threadstart getriggert. Ich war etwas frustriert und ja, ich suche ganz aktiv nach Leuten, die da einfach meine Einstellung teilen; das kann man sicher als Werbung sehen/verstehen. Ich kann es nicht besser als viele andere und ich weiß es nicht besser als manche andere; aber ich bin schon ziemlich engagiert in meinem Beruf - und ich gebe mir nicht nur Mühe, offen zu sein sondern habe das auch als Persönlichkeitsmerkmal. Dafür liegen mir andere Sachen wiederum weniger.


    Es gibt in der Szene sehr gute Trainer, die eigentlich wissen was zu tun ist, aber es aus den vorgenannten Gründen nicht umsetzen
    Meinst Du die Gründe oben aus Deinem Post; dass es zu hart wird? Das lässt sich ja auch etwas anpassen und dosiren, je nach Trainierenden. Gerade Sparring müssen ja nicht alle auf gleiche Art und Weise machen - ist ja auch eine Frage des Alters, körperlicher Zustand usw. Wenn es sein muss, kann man Sparring ja auch anpassen. Das widerspricht sich nicht unbedingt damit, viele Schüler zu haben; ist zumindest Erfahrungswert aus Lübeck und Lüneburg.

    und es gibt eine Menge Leute, die durch Schnellqualifizierungen von, teilweise, dubiosen Anbietern auf den Markt geworfen wurden und den Leuten, auch wieder teilweise, einen rechten Murks beibringen. Darin sehe ich das viel größere Problem im Krav Maga.
    Ja, glaube/fürchte ich auch. Aber es gibt auch die andere Seite.

    Gute Selbstverteidigung muss auf allen Ebenen funktionieren, tut weh und macht oftmals auch mal keinen Spass und reich wird man damit sicher auch nicht.
    Ich meine, beim Kampfsport ist es ja auch selbstverständlich, dass man ein gewisses Maß an Schmerz lernt zu managen, sich zu gewöhnen und letztlich auf lange Sicht ja relativ locker zu tolerieren. Gibt auch Leute, die Bock auf SV haben und die gleiche Einstellung entwickeln. Bei mir hat es nicht nur einmal, sondern zweimal geklappt und ich bin kein Verkaufstalent

  15. #30
    Quickkick Gast

    Standard

    Diese ganze Diskussion geht mir schon wieder viel zu sehr in zwei Richtungen: Technik und Attribute.

    Genau diese Punkte sind doch in zig Threads gefühlt tausend mal durchdiskutiert:

    Technik: Es geht bei der Abgrenzung SV-KS mMn eben gerade nicht (!!!) in erster Linie um das vielbeschworene "Dirty Fighting".
    Wenn man so argumentiert, dann geht man im Grunde genommen davon aus, dass SV und KS eine unterschiedliche technische Basis hätten.
    Das ist aber mMn aber grundfalsch!
    Natürlich muss man mit einem wachen Auge Richtung MMA/ MT/ Boxen/ Grappling usw. schauen.
    Denn genau da liegt die technische (!) Basis von guter waffenloser SV: solide Basics ausm (Kick-)Boxen iwS. und Grappling - ergänzt um (aber eben nicht ersetzt durch) "schmutzige Mittel".

    Attribute: In einer SV-Situation brauche ich vor allem die richtigen Attribute wie Timing, Reaktion, Kraft,... aber eben auch Durchhaltevermögen, Nehmerqualitäten, "Killer Instinct",... und viele der wesentlichen Attribute kann man sehr gut erwerben mit Trainingsmethoden aus dem VK-KS, insb. durch Sparring iwS.

    Dieses ganzen Stories, von den MT-lern, die nicht mit Groin-Kicks umgehen können oder die BJJler, die mit dem ersten Eyejab gestoppt werden... das sind doch letztlich nur Werbeaussagen, die ein Zerrbild der Realität darbieten:
    Wenn ich jemanden - weil er regelmäßig Sparring macht - gar nicht so leicht mit einem Jab treffen kann, weil er gute Attribute hat (Auge, Koordination, Reaktion, Timing, Fußarbeit) dann treffe ich ihn auch nicht mit einem Eyejab!!! Jemand, der regelmäßig mit Schmerzen im Training und Wettkampf konfrontiert ist, geht damit wahrscheinlich deutlich besser um - selbst wenn er denn dann mal getroffen wird -, als jemand, der noch nie Sparring mit Kontakt gemacht hat! "Instant Knockouts" sind viel schwerer (um nicht zu sagen sehr unwahrscheinlich) zu erzielen, als die meisten annehmen!

    Und genau deshalb gehören auch viele der typischen Trainingsmethoden aus dem VK-KS unbedingt ins SV-Training, insb. Sparring iwS.!

    Aber das alles haben wir doch gefühlt 1000 mal hier im Board durchgekaut...!!!

    Was bei der Unterscheidung SV-KS mMn nach wirklich zählt, ist das Mindset und die damit verbundene Grundstrategie. Und hier liegen mMn eben Unterschiede.

    Es geht bei der Unterscheidung primär um die grundlegende Idee und die damit verbundene Strategie, wie ich in eine Auseinandersetzung gehe:
    Während viele (nicht alle!) KSler, die ich kennen gelernt habe, sehr häufig in der Kategorie "kämpfen und gewinnen" denken, heißt das oberste Ziel in der SV "fliehen"!

    Und genau HIER entstehen jetzt komplett unterschiedliche Zielsetzungen... Ich will das mal an einem (!) Beispiel verdeutlichen:

    Wenn ich gewinnen will, dann versuche ich dem Gegner mein "Game" aufzudrücken... und das heißt für Grappler bspw. den Kampf auf den Boden verlagern! Das funktioniert 1-vs-1 ganz super!

    Und - aus meinem oben Gesagten kann man das ja schon ableiten - solide basic Grappling-Skills sind sicherlich unabdingbar, weil der Kampf eben unbeabsichtigt auf dem Boden landen kann!!!

    ABER: Wenn ich an SV denke, dann denke ich in erster Linie daran, dass sich die Situation innerhalb von Sekundenbruchteilen zu meinen Ungunsten verändern kann.
    Am Boden bin ich viel, viel immobiler als im Stand!
    Ich kann mich deutlich schwerer aus der Auseinandersetzung lösen als im Stand!
    Zusätzliche Angreifer, die in die Auseinandersetzung eingreifen sind daher für mich noch problematischer als im Stand schon!
    Dazu kommt: Waffen sind im Stand schon extrem gefährlich, aber am Boden sind sie noch viel gefährlicher!
    Stehe ich, kann ich vor der Waffe evtl. noch davonlaufen - im Boden ist das sehr, sehr viel schwieriger!

    Es ist deshalb strategisch betrachtet mMn vollkommener Unsinn, denn Kampf absichtlich (!!!) in den Boden zu verlagern. Das ändert nix daran, dass ich dort kämpfen können muss, nur würde ich eben nie den Kampf absichtlich dort hin verlagern.
    Genau DAS habe ich aber schon Leute tun sehen... offensichtlich mit dem Gedanken/Ziel den Angreifer "dominieren" zu wollen... leider aber mit desaströsem Ausgang als dessen zwei Kumpels eingegriffen haben!

    Fazit: Ich muss in einer SV-Situation mein gesamtes Mindset und meine Grundstrategie der Idee "fliehen" unterordnen! Das KANN ich evtl. als KSler auch, aber ich trainiere eben im Training ein komplett anderes Mindset... und das KANN dann evtl. eben zum Problem werden.
    Geändert von Quickkick (02-12-2018 um 19:45 Uhr)

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