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Thema: BJJler machen Aikdo besser...

  1. #91
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Hier mal ein schöner Artikel von Ellis Amdur zu Irimi, der den Aikidoka sicher bekannt ist. Er meint auch, dass Ausweichbewegungen nicht zum Grundkonzept von Irimi gehören, sondern der Verteidiger i.d.R. auf demselben Weg wie der Angreifer arbeitet.



    Dürfte es auch sein, auch und gerade im Waffenkampf. Bspw. Schwert gegen Schwert auf demselben Weg zu gehen (Video Ono ha Itto Ryu (bei 6:15)), wird ohne die richtige Einstellung nicht funktionieren.

    Grüße
    danke dir
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  2. #92
    Gast Gast

    Standard

    Properly, technique drops in one’s hands after the aikido’s already been done.
    Im Grunde das, was ich gesagt habe.

    Diese Bewegung die in dem Onoha Itto ryu Video zu sehen ist, haben wir am Wochenende auf unserem Winterseminar intensiv geübt

    Als eine von zwei Techniken, die wir als Schwert-Grundbewegung von Iriminage verstehen.
    (nicht zu 100 % identisch, mit einer mehr zum Hals scheidenden Bewegung am Ende, die zweite ist wie weiter oben beschrieben).
    Geändert von Gast (31-12-2018 um 13:54 Uhr)

  3. #93
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Im ersten Video ist Irmi Nage zu sehen?
    Nein. So habe ich es nicht gemeint.
    Ich wollte und will nur sagen, daß die Art und Weise, wie dort über die Manipulation von Kopf -> Halswirbelsäule die Struktur des gesamten Körpers beeinflußt wird, identisch ist.
    Hier nochmal derselbe Lehrer aus anderer Perspektive zu sehen.

    Der Zusammenhang, in den das in deinem Video eingebettet ist, ist natürlich ein vollkommen anderer. Gerade darum aber fand ich es interessant: Wenn du bei uns irimi nage üben würdest, wäre die äußere Form völlig anders als das, was das Video zeigt. Aber das, was du dann innerhalb der Form "irimi nage" mit dem Kopf des Angreifers anstellen solltest, wäre dir dann - soweit ich das Video richtig verstehe - sehr vertraut. Auch der Zusammenhang mit dem Einsatz der Hüfte käme dir wahrscheinlich vertraut vor.
    Also dasselbe - nur ganz anders. ;-)

    Sorry, aber das zweite Video ist für mich Yellow Bamboo.
    Ja. Das mag so aussehen oder auch so sein.
    Mir ging's hier nur um den Vergleich der Arbeit an Kopf->Halswirbelsäule->Körperstruktur.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Wir werfen Iriminage eher nicht über diese "Kopfsteuerung", ich halte das für zu gefährlich, da wir schon mit recht hoher Dynamik werfen.
    Hm. Ich habe diese Form - und andere, sehr direkte Formen zu Kopf/Gesicht sowohl in dem aikidô von Christian Tissier und später dann auch bei Endô sensei als charakteristisches Element von irimi nage kennengelernt. Auch von Schülern von Asai sensei und in dôjô der Iwama ryû habe ich das so Kennengelernt.

    Tenchinage funktioniert dagegen nach einem ganz anderen Prinzip, da spielt der Kopf gar keine Rolle.
    Wie verstehst du denn tenchi nage?
    In dem aikidô, das von Yamaguchi sensei herkommt, ist - soweit ich das beurteilen kann - die Wirkung über die Steuerung des Kopfes identisch mit irimi nage.

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Bspw. Schwert gegen Schwert auf demselben Weg zu gehen (Video Ono ha Itto Ryu (bei 6:15)), wird ohne die richtige Einstellung nicht funktionieren.
    Danke für das Video. Interessanterweise hatte ich genau diese Form von kiri otoshi im Sinn, als ich schrieb, es sei das zunächst vor allem eine Frage der Technik und erst einmal nicht eine Frage der Psychologie oder Einstellung. Es ist in einigen Schulen eine ganz grundlegende, vielleicht die grundlegende Technik überhaupt.
    So ist es z.B. in dem kenjutsu, das Christian Tiessier unterrichtet, bei manchen Lehrern eine der ersten Techniken üb, die mit Partner geübt werden. Es gibt einige hinführend Techniken um das zu lernen. Aber bereits in der alleresten Serie des kihon waza ist diese Technik dabei. Und man kann eben ganz schlicht technisch erklären und beibringen, wie das funktioniert.
    Geändert von carstenm (01-01-2019 um 20:41 Uhr)

  4. #94
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Jeder kennt sicherlich in bestimmten Situationen ( vll. Bahnt sich was Aggressives an oder man will Nachdruck verleihen ) wenn jemand mit einer gewissen Präsenz auf einem zu kommt und und der Gegenüber geht unwillkürlich einen Schritt zurück oder hält in seinem eigenen Vorwärtsgehen inne.
    Dieses , unbedingte , das meint, ohne wenn und aber , ohne Zögern , bedingungslos, in den Mann hineingehen , hindurchgehen , verstehe ich unter Eintreten.
    Ja. Das sehe ich ganz genauso.

    Die Frage ist für mich lediglich, wie sich das in einem kooperativen Training mit freundlichen Partner üben läßt. Im aikidô gibt es keine Wettkämpfe, es gibt kein Sparring, es gibt kein Szenario-Training. Das heißt, in einem "normalen" Training ist immer nur eine Qualität von Präsenz und irimi gefragt, die nicht wirklich die Sphäre des Partners angreift, verdrängt, zerstört. An dieser Qualität von irimi kann man natürlich arbeiten. Das ist aber meiner Erfahrung nach nur ein Anfang und nur eine sehr abgeschwächte Form von irimi.

    Eine ernsthafte Qualität von Präsenz und irimi betrifft einen Partner auf der psychischen Ebene nicht viel anders, als wenn ich ihn auf der physischen Ebene wirklich treffe. Und beides gehört nach meinem Verständnis als Lehrer nicht "einfach so" in ein "ganz normales Training". Sonder das ist - jedenfalls nach meiner Auffassung - etwas, das man nur mit bestimmten Partnern mit deren Einverständnis und vor allem auch in einem bestimmten Kontext üben kann. Wenn irimi auf der psychischen Ebene tatsächlich gelingt, dann erzeugt das bei dem Betroffenen u.a. Angst und auch andere z.T. starke emotionale Reaktionen. Damit muß man umgehen können.
    Und das gehört m.E. nicht in ein "Allerweltstraining". Dort geht es darum, so zu üben, daß Menschen frei, offen, glücklich werden, daß sie wachsen durch ihr üben. Da geht es nicht darum, Menschen zum Weinen zu bringen ...
    ... finde ich.

    Carstenm nannte es psychologische Dimension. Ich bin erstaunt , das es vom Techniktraing gesondert betrachtet wird .
    Zunächst mal ging es mir vor allem darum, deutlich zu machen, daß man auf einer rein technischen Ebene üben kann, ein gegenerisches Schwert auf der Linie zu verdrängen. Das hat was mit Winkeln, Spirallen, der Krümmung des Schwertes, Distanz ... usw. zu tun. Eine psychische Dimension kann man natürlich da hinein tun. Aber lernen und üben kann man das erstmal rein technisch.

    Ist das Arbeiten in Harmonie mit Ki , oder wie auch immer das man jetzt ins Deutsche halbwegs transportieren möchte , nicht von grundauf schon eine psychologische Dimension ?
    Ich verstehe das Arbeiten mit aiki zunächst als ein körperliches Phänomen. Das geschieht zwar mit Hilfe von Vorstellungen oder Bildern, aber es bedetuet z.B. im Körper gleichzeitg einander entgegengesetzte Richtungen zu erzeugen. Oder sich in sechs Richtungen auszudehnen. Oder Ab- und Aufwärtsspiralen zu verbinden.

    Wie kann ich real in einen Angriff eintreten , wenn ich in mir keine Beteitschaft habe oder sie im Training nie angeeignet ?
    Gar nicht. Wenn man das können möchte, muß man das üben. Ich sage ja nur, daß das m.E. nicht in das "Alltagstraining" gehört, sondern in einen besonderen Kontext.

  5. #95
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    .

    Wie verstehst du denn tenchi nage?
    In dem aikidô, das von Yamaguchi sensei herkommt, ist - soweit ich das beurteilen kann - die Wirkung über die Steuerung des Kopfes identisch mit irimi nage.
    Ich sehe da nicht das, was ich unter seitlichem Verdrehen des Kopfes verstehen würde.
    Da ist zwar eine Führung vorhanden, aber nicht was ich meinte, oder in dem Thaibox-video zu sehen ist.
    streng genommen funktioniert tenchi-nage nage nur aus ryote tori, alles andere ist mehr oder weniger an an andere Techniken angelehnt.

  6. #96
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    streng genommen funktioniert tenchi-nage nage nur aus ryote tori, alles andere ist mehr oder weniger an an andere Techniken angelehnt.
    Dann verstehe ich offenbar etwas anderes unter tenchi nage ...

    Ich sehe da nicht das, was ich unter seitlichem Verdrehen des Kopfes verstehen würde.
    Da ist zwar eine Führung vorhanden, aber nicht was ich meinte, oder in dem Thaibox-video zu sehen ist.
    ... und will mich auch nicht weiter einmischen.
    Geändert von carstenm (01-01-2019 um 23:05 Uhr)

  7. #97
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Dann verstehe ich offenbar etwas anderes unter tenchi nage ...

    Ist mir in der Tat so erklärt worden.
    Tenchinage in seiner Ursprungsform ist aus ryote tori.

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    ... und will mich auch nicht weiter einmischen.
    Naja, in deinem Video kann uke den Kopf doch frei bewegen, er dreht ihn von sich aus zu nage.
    Der Kopf wird weder fixiert noch verdreht, er bekommt einen leichten Kontakt, aber ich finde das ist was anderes als eine "Steuerung".
    Es gibt Techniken bei denen das recht eindeutig ist.

  8. #98
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Die Frage ist für mich lediglich, wie sich das in einem kooperativen Training mit freundlichen Partner üben läßt. Im aikidô gibt es keine Wettkämpfe, es gibt kein Sparring, es gibt kein Szenario-Training. Das heißt, in einem "normalen" Training ist immer nur eine Qualität von Präsenz und irimi gefragt, die nicht wirklich die Sphäre des Partners angreift, verdrängt, zerstört. An dieser Qualität von irimi kann man natürlich arbeiten. Das ist aber meiner Erfahrung nach nur ein Anfang und nur eine sehr abgeschwächte Form von irimi.

    Eine ernsthafte Qualität von Präsenz und irimi betrifft einen Partner auf der psychischen Ebene nicht viel anders, als wenn ich ihn auf der physischen Ebene wirklich treffe. Und beides gehört nach meinem Verständnis als Lehrer nicht "einfach so" in ein "ganz normales Training". Sonder das ist - jedenfalls nach meiner Auffassung - etwas, das man nur mit bestimmten Partnern mit deren Einverständnis und vor allem auch in einem bestimmten Kontext üben kann. Wenn irimi auf der psychischen Ebene tatsächlich gelingt, dann erzeugt das bei dem Betroffenen u.a. Angst und auch andere z.T. starke emotionale Reaktionen. Damit muß man umgehen können.
    Und das gehört m.E. nicht in ein "Allerweltstraining". Dort geht es darum, so zu üben, daß Menschen frei, offen, glücklich werden, daß sie wachsen durch ihr üben. Da geht es nicht darum, Menschen zum Weinen zu bringen ...
    ... finde ich.
    die von dir beschriebenen Reaktion , können durchaus auftreten , oder ein mentales Break beim Anderen , unfähig zu reagieren , aber um zu lernen damit umgehen zu können , bleibt halt nur der Weg , sich damit zu konfrontieren . ... ist eigentlich das gleiche Thema , wie beim Thread zur emotionalen Kopplung.
    und das kann man Schrittweise aufbauen , . auch das ist Wachsen .. erst recht in einer KK.

    ich will damit sagen , das es nicht notwendig ist oder nur der Weg geht , das man den anderen wie einen Panzer überrollt. ... da gibt es massig Zwischenstufen , Ebenen .
    Aber ich sage , das , um es sinnvoll zu üben , auch eine sinnvolle Absicht , eine ernsthafte Einstellung , vorhanden sein muss . sowohl beim Angreifer (er muss angreifen wollen und nicht nur ein Schwert hinhalten ) und auch beim Eintretenden .

    und Ernsthaftigkeit , Bestimmtheit , Konsequenz , lässt sich auch kooperativ mit Partner üben . kann dir jeder Kampfsportler bestätigen. . ist also kein Ausschlusskriterium.
    deshalb verstehe ich zwar was du sagen möchtest , aber halte sie nicht wirklich für Argumente. ... das ist kein Angriff , nur meine Sicht.


    Zunächst mal ging es mir vor allem darum, deutlich zu machen, daß man auf einer rein technischen Ebene üben kann, ein gegenerisches Schwert auf der Linie zu verdrängen. Das hat was mit Winkeln, Spirallen, der Krümmung des Schwertes, Distanz ... usw. zu tun. Eine psychische Dimension kann man natürlich da hinein tun. Aber lernen und üben kann man das erstmal rein technisch.
    was das rein technische angeht und den Part mit Winkel und Linien , geb ich dir recht.
    Was das Üben eines Angriffs angeht , hab ich Zweifel.

    ein Beispiel . gerade beim Training mit Stock sieht man sehr oft , wenn nur noch in 8er oder 10er Schlag gedacht wird aber nicht mehr in Angriff und Antwort.
    der Stock des einen geht zum Stock des anderen , aber nicht mehr zum Körper des Anderen . der Stock verliert seine Funktion als Schild , man stellt sich nicht mehr korrekt hinter den Stock , sondern wedelt nur noch mit dem Stock , Hauptsache die Treffen sich und es macht so schön klack , klack , klack.

    würden beide wirklich treffen wollen , DANN erst verändern sich die Winkel zu einer Sinnhaftigkeit. dazu braucht man aber den Willen , bzw. die Einstellung , auch angreifen zu wollen .
    Angreifen bedeutet hier nicht , ich haue volles Ballet rein , aber es bedeutet , das Richtung , Timing, Distanz stimmig sind . ist der Partner nicht zur Stelle mit seinem Stock , dann trifft man auch . und ich geh mit fester Absicht rein , in den Mann und nicht als ob oder mal gucken .
    ich kann also direkt IN den anderen rein gehen , ohne ihn komplett zu verdrängen oder psychisch komplett dominieren .

    oder Beinangriff. ... ich kann die Beine einfach greifen vom Gegner , da kann auch der Winkel stimmen , zu ihm , zu seiner Fußstellung .. . aber erst wenn ich wirklich angreifen will, stimmen auch die aufgebrachten Spannungen, stimmen die Vektoren , stimmt mein Bedrängen , ... weil meine Intention stimmt. erst jetzt , wird meine Bewegung wirklich eine Bedrohung für sein System .

    was ich sagen will. trainiere ich wirklich einen Angriff , verändern sich die Bedingungen und damit auch die notwendigen Antworten bzw. die Qualität der Antwort.
    mit Technik allein bekommt man das nicht hin. so jedenfalls meine Erfahrung.

    und wenn kein Angriff vorhanden ist ist auch keine Notwendigkeit (und Sinnhaftigkeit ) für Eintreten vorhanden . oder wie siehst du das ?

    Ich verstehe das Arbeiten mit aiki zunächst als ein körperliches Phänomen. Das geschieht zwar mit Hilfe von Vorstellungen oder Bildern, aber es bedetuet z.B. im Körper gleichzeitg einander entgegengesetzte Richtungen zu erzeugen. Oder sich in sechs Richtungen auszudehnen. Oder Ab- und Aufwärtsspiralen zu verbinden.
    interessant .
    du meinst dann das Arbeiten an dir , in dir , wenn du von arbeiten mit Aiki sprichst .?
    Gerade beim Arbeiten mit EINTRETEN , wie im aktuellen Thema , ist es doch eher der verbindenende Part , der kommunikative Part , MIT dem Anderen , mit dem System des anderen . kann das überhaupt , "nur" körperlich sein ? .. siehe oben.

    Gar nicht. Wenn man das können möchte, muß man das üben. Ich sage ja nur, daß das m.E. nicht in das "Alltagstraining" gehört, sondern in einen besonderen Kontext.
    ja genau , man muss es üben , man muss sich mit der Dimension eines Angriffs (auf allen Ebenen ) konfrontieren . nur sagst du gerade irgendwie , das man genau das nicht macht im Alltagstraining. dann versteh ich aber auch z.t. die Kritik mancher Kampfsportler , und die Erfahrung mancher Kampfsportler mit Aikidokas , das vieles in Anwendung oder Sparring nicht funktionierte, weil ja die Dimension eines Kampfes , nie wirklich betreten wurde . nicht mal ansatzweise. .... und DAS in einer kampfkunst.

    ich hätte wirklich erwartet , das der "Besondere" Kontext , der "normale" Kontext ist. . zumindest im aktuellen Thema. .. und dazu muss man sich nicht zwangsläufig zerschroten , aber man muss sich damit konfrontieren.

    Danke für dein Posten. alles sehr interessant für mich.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  9. #99
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Ist mir in der Tat so erklärt worden.
    Tenchinage in seiner Ursprungsform ist aus ryote tori.
    Ja mir zunächst auch. Später habe ich dann aber anderes dazu gehört und gelernt.

    Naja, in deinem Video kann uke den Kopf doch frei bewegen, er dreht ihn von sich aus zu nage. Der Kopf wird weder fixiert noch verdreht, er bekommt einen leichten Kontakt, aber ich finde das ist was anderes als eine "Steuerung".
    Ok. Meine Erfahrungen mit dieser Form sind offenbar andere, als deine. Ich werde das, was du in einem Video - das zur Prüfungsvorbereitung für kyû gedacht ist - zu sehen, bzw. eben gerade nicht zu sehen glaubst, durch eine Diskussion hier ja nicht verändern können. Das muß aber auch gar nicht sein.

  10. #100
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    ... würden beide wirklich treffen wollen, DANN erst verändern sich die Winkel zu einer Sinnhaftigkeit. dazu braucht man aber den Willen, bzw. die Einstellung, auch angreifen zu wollen.
    Angreifen bedeutet hier nicht, ich haue volles Ballet rein, aber es bedeutet, das Richtung, Timing, Distanz stimmig sind. ist der Partner nicht zur Stelle mit seinem Stock , dann trifft man auch.
    ...
    aber erst wenn ich wirklich angreifen will, stimmen auch die aufgebrachten Spannungen, stimmen die Vektoren , stimmt mein Bedrängen , ... weil meine Intention stimmt.
    Das alles fällt für mich immer noch unter "Technik": So agieren, daß die Aktion auch funtkioniert - ein Schwert wirklich verdrängt wird / Gleichgewicht tatsächlich effektiv gebrochen wird - oder trifft - mein Schwertschlag auf dem Kopf des Gegners endet und ich nicht auf sein Schwert schlage / meine Faust an Kehlkopf oder Niere ankommt und nicht 10 cm vom Partner entfernt herumwedelt.

    ... erst jetzt , wird meine Bewegung wirklich eine Bedrohung für sein System.
    Genau das wird im aikidô fortwährend überprüft, da sich der Partner nicht einfach so fallenläßt, sondern tatsächlich bewegt werden muß. Insbesondere fortgeschrittene Partner oder auch der Lehrer bleiben schlicht und einfach stehen, oder machen Bewegungen zur Stabilisierung, wenn das möglich ist. Die Frage, die immer wieder auf unterschiedliche Weise evaluiert wird, ist eben die Frage: Kann ich meinen Partner tatsächlich effektiv bewegen - oder eben nicht?

    und wenn kein Angriff vorhanden ist ist auch keine Notwendigkeit (und Sinnhaftigkeit ) für Eintreten vorhanden.
    trainiere ich wirklich einen Angriff, verändern sich die Bedingungen und damit auch die notwendigen Antworten bzw. die Qualität der Antwort.
    mit Technik allein bekommt man das nicht hin.
    Es ist für micht selbstverständlich, daß ein Angriff trifft, wenn der Angegriffene nichts unternimmt. Die Schlag- und Trittangriffe kommen an dem vorherbestimmten Ziel an. Wir üben das Schlagen ohne Partner, mit unbewegtem Partner ... usw. Genauso üben wir, mit den Greifangriffen den Partner tatsächlich zu bewegen, zu Boden zu führen, oder auch zu fixieren/immobilisieren.

    Das alles ist Bestandteil des alltäglichen Trainings. Das alles aber wird so geübt, daß die physische und die psychische Integrität des Partners nicht verletzt werden. Das ist für das "normale" Üben von aikidô in meinem Kontext eine grundlegende Übereinkunft. Was auch immer ich tue, tue ich nicht in der Absicht, physisch oder psychisch zu verletzen.
    Ernsthaftigkeit, Bestimmtheit, Konsequenz, lässt sich auch kooperativ mit Partner üben. kann dir jeder Kampfsportler bestätigen.
    Genau.
    Und das habe ich vom Grundsatz her auch im Sparring mit Vertrtetern andere KKe oder dort im Training ebenso erlebt. Es kann alles mögliche passieren, aber das ist dann ein Sportunfall und nicht ergebnis böser Absicht. Such is life ... ich gebe zu, in dem aikidô, das ich übe, sind wir etwas verzärtelter, als andere KK/KS aber im Prinzip ist es bis dahin kein wirklicher Unterschied. Und natürlich kann man das abgestuft üben. Und das geschieht auch.

    Bei dem Üben, von dem ich oben geschrieben habe - und das nach meinem Dafürhalten nicht in ein "normales" Training gehört, geht es aber darum, das grundlegende Mindset zu verändern. D.h., die Hemmungen abzubauen, einen anderen Menschen effektiv zu verletzen.
    So haben haben wir in einem früheren dôjô beim Üben bestimmter kenjutsu kata bewußt versucht, an den entsprechenden Stellen, die Hände des Partners tatsächlich wirkungsvoll zu treffen. Kein Abstoppen. Aus dem Üben einer anderen kata mit diesem Mindeset, ist mir eine angebrochene Rippe zurückgeblieben. Das mag als Beispiel dienen, weil es sich am einfachsten Erzählen läßt.
    Das Üben von irimi auf psychischer Ebene ist ja weit komplexer. Und - wie ich persönlich finde - auch noch mal deutlich heftiger. Man sagt, Ueshiba habe durch sein kiai - auch eine Form von irimi - Vögel tot von den Bäumen fallen lassen können ...
    Ich denke nicht, daß das jede und jeder, der dreimal pro Woche aikidô üben möchte, sich die Möglichkeit zum Umschalten auf ein solches Mindset aneignen muß. Ich denke, für das normale Training reicht die Form von Präsenz aus, die du beschreibst.

    ich kann also direkt IN den anderen rein gehen, ohne ihn komplett zu verdrängen oder psychisch komplett dominieren.
    Ja. Damit hast du vollkommen recht!
    Ich denke, ich habe "überreagiert", weil diese Qualität von irimi für mich inzwischen etwas Selbstverständliches ist und in meinem Üben eben tatsächlich mehr von korrekter Bewegung, Distanzen, Winkeln und der inneren Arbeit in meinem Körper (=aiki) abhängt, als von psychischen Faktoren.
    Wenn ich über "irimi" nachdenke, dann geht es für mich inzwischen um andere Aspekte, wie ich sie eben in abgestufter Form versucht habe, zu beschreiben.

    du meinst dann das Arbeiten an dir, in dir, wenn du von arbeiten mit Aiki sprichst?
    Ja. So wie ich die Texte von Ueshiba und den Unterricht der Lehrer, die mich prägen, verstehe, meint "aiki" etwas, das in mir geschieht und sich dann auf meine Beziehung zu meiner Umwelt -eben auch meinen Partner - auswirkt.

    Gerade beim Arbeiten mit EINTRETEN , wie im aktuellen Thema, ist es doch eher der verbindenende Part, der kommunikative Part, MIT dem Anderen, mit dem System des anderen. kann das überhaupt, "nur" körperlich sein?
    Eine geradezu klassische und ganz grundlegende Form von irimi ist ein schlichter gerader Fauststoß zum Kehlkopf des Partners. Das braucht Timing, Technik, Distanz, Winkel, Selbstvertrauen usw. Aber die Kommunikation mit dem Partner ist kein sehr ausführliches inneres Gespräch ...
    ... das was dir wichtig ist, wenn ich es richtig verstehe, wird bei uns selten aiki genannt, sondern allermeistens "ki musubi". Das Wort musubi steckt auch zum Beispiel im Verknoten der Schuhbänder. Wenn es gelingt, das ki zweier Menschen zu verbinden (ki musubi), kann diese Verbindung dazu genutzt werden, daß einer das System des anderen steuert. Voraussetzung dafür ist, im eigenen System aiki zu erzeugen.

    ... ungefähr so in etwa vielleicht ...
    Geändert von carstenm (03-01-2019 um 15:24 Uhr) Grund: falsches zitat gelöscht, an meinem Text nichts verändert

  11. #101
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    Standard

    Danke Carstenm für die ausführliche Antwort.
    jetzt wird es für mich verständlicher und ich denke hier treffen wir uns wieder . ist wohl oft eher den Worten geschuldet , und nicht dem Tun , wenn es manchmal konträr ausschaut.

    danke auch für den Hinweis zu Ki musubi.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  12. #102
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ja mir zunächst auch. Später habe ich dann aber anderes dazu gehört und gelernt.
    .
    Jaja, die einen hören später dieses die anderen jenes...

  13. #103
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ich werde das, was du in einem Video - das zur Prüfungsvorbereitung für kyû gedacht ist ...
    Mir ist das ehrlich gesagt schnurz, ob das zur kyu Vorbereitung gedacht ist oder nicht.
    Die wichtigsten Prinzipien ubd Wirkmechanismen muss man erkennen können, egal auf welcher Stufe.
    Und ein 8. Dan macht eine Technik nicht mal so und mal so.
    Doshu z.B. zeigt eine Technik, so wie er sie halt zeigt.
    Tada, oder Asai, ebenso.
    Da wird nicht unterschieden.
    Ein Danträger zeigt einfach, wenn es um kihon geht, ein anderes Bewegungsniveau, nicht eine völlig verschiedene Technik.
    Wenn eine Technik über eine Manipulation der HWS funktionieren soll, dann muss es auch auf kyu niveau sichtbar sein, sonst ist es keine Basisform.
    Also ist diese Geschichte dass tenchinage in der Basisform eine " Kopfsteuerung" beinhaltet, für mich Unsinn.
    Geändert von Gast (05-01-2019 um 19:35 Uhr)

  14. #104
    carstenm Gast

    Standard

    Wie oben schon gesagt:
    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ich werde das, was du in einem Video ... nicht zu sehen glaubst, durch eine Diskussion hier ja nicht verändern können.

  15. #105
    Gast Gast

    Standard

    Ja, das hatte ich zitiert...
    Es nochmal zu wiederholen, trägt nicht zum Erkenntnisgewinn bei.
    Was Techniken betrifft, bin ich mittlerweile so weit, dass ich auf "glauben" nicht mehr angewiesen bin.
    Geändert von Gast (05-01-2019 um 22:46 Uhr)

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