Zwei Punkte vorab:
1. Ich antworte jetzt natürlich nicht für Kannix (das macht der bestimmt noch selbst)
2. Ich glaube im Grunde sind Du und ich relativ auf der gleichen "Wellenlänge"
Zwei kritische Fragen / Gedanken:
1. Friedfertigkeit / Gewaltlosigkeit wirklich um
jeden Preis?
2. Ist eine solche "absolute" Gewaltlosigkeit zielführend? Wird also dadurch wirklich Friedfertigkeit / Frieden / Gewaltlosigkeit erreicht?
Nochmals das Eingangsthema dieses Threads: Man wird von einer Person (grundlos) angespuckt. Anspucken ist jetzt "provokationstechnisch" schon mal nicht "von schlechten Eltern". Anspucken ist schon sehr herabwürdigend, verachtend und beleidigend. Das wird wohl in so ziemlich jedem Kulturkreis auch so gesehen. Okay, trotzdem macht man jetzt nichts, man lässt das Anspucken einfach auf sich beruhen. Keine Gewalt als Antwort, weder verbal, noch physisch. Man lässt den "Spucker" einfach stehen und geht weiter …
In einer "idealen" Welt:
1. Nach der Tat reflektiert der "Spucker" seine Tat … und kommt dann zu dem Schluss, dass sein Verhalten falsch war. Er bereut sein Verhalten und lernt daraus. Er wird ein solches Verhalten in Zukunft unterlassen …
2. (Immer noch in einer "idealen" Welt
Polizeibeamte sind zugegen, haben die Tat wahrgenommen und greifen in das Geschehen ein. Sie übernehmen die Maßregelung - wie auch immer das jetzt aussehen mag … Oder man geht selbst zum nächsten Polizeirevier und zeigt die Tat an, worauf die Beamten sofort tätig werden, den Täter dann auch gleich ausfindig machen können und auch gleich noch sehr glaubwürdige Zeugen finden, die die Tat auch noch bestätigen werden …
Tja, in einer idealen Welt … Leider sieht´s halt in Echt ganz anders aus … Der Täter reflektiert einen Sch… , er wird sein Verhalten kein bisschen ändern, Polizeibeamte sind mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nicht zugegen und hätten wahrscheinlich (beim derzeitigen Personalstand der Polizeien in unserem Land) auch gar keine Zeit für so eine "Kinderkacke" …
Vielleicht sollte man tatsächlich ab und an "Paroli bieten", etwas nicht nur um des lieben Friedens willen gut sein lassen, in "Eigeninitiative" respektloses Verhalten in seine Grenzen verweisen … Ja, vielleicht hat Kannix damit sogar recht, dass diese Welt mehr Menschen bräuchte, die selbst aktiv für ein besseres Zusammenleben auch bereit wären zu kämpfen …
Dabei muss man - so glaube ich - auch gar nicht immer in der Erstreaktion mit physischer Gewalt antworten, aber die Bereitschaft dazu muss
wahrscheinlich vorhanden sein. Der Provokateur muss wahrnehmen, dass der Verteidiger auch einen möglichen Kampf nicht scheuen würde! Ich fürchte nach dem derzeitigen moralischen Stand unserer Spezies greift immer noch am Besten das alte "si-vis-pacem-parabellum-Konzept" … Das ist traurig, wahrscheinlich aber derzeit immer noch eines der wirkungsvollsten Konzepte zur Friedenssicherung …
Also nochmals die Frage an Dich: Gewaltlosigkeit (also bei Provokationen) um jeden Preis?