Je länger ich BJJ trainiere und auch unterrichte, desto mehr wird mir klar, das diese Kampfkunst eigentlich viel zu komplex ist, als das sie ein normaler Anwender komplett erlenen könnte.

Klar die Basics, Blaugurtlevel, die grundlegenden Submissions, kein Problem, wird ja auch praktiziert, aber wenn ich mir die komplexen Guard Systeme, das Leglock Game oder auch die allgemeinen Verkettungen von Submissions und Positionen anschaue, dann ist dafür so eine Geschicklichkeit, mentale Konzentration und vor allem so ein Zeitaufwand nötig, das es für die meisten "Hobbysportler" einfach nicht möglich ist, es komplett zu erlernen.

Während z.B. ein Judoka eine eher überschaubare Zahl an Techniken hat und die besten Athleten die bekannten Techniken auf einem extrem viel besseren Niveau ausführen, ist es beim BJJ ja wirklich so, das es einfach unzählig viele Techniken zu meistern gilt und man wirklich sagen kann, ein guter BJJler hat nicht nur bessere körperliche Eigenschaften, sondern kann einfach sehr viel mehr Techniken als ein durschnittlicher Blaugurt.

Für mich zwar eine Faszination, das ich nach 24 Jahren immer noch wöchentlich neue Techniken lerne, aber eben auch etwas frustrierend für den Hobbysportler, der einfach immer nur einen Bruchteil des BJJ kennt, weil Zeit und andere Faktoren halt nicht gegeben sind.