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Thema: urban survival

  1. #766
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    BTT

    Klärt eure Differenzen untereinander.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
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  2. #767
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    Sorry Alfons, aber für mich gehört dies durchaus zum Thema Urban Survival und ist nichts persönliches. Ich versuche aber mich gezielter wieder auf die für diese Thema wirklich relevanten Punkte zu konzentrieren.
    Ein letzte (versprochen) Klarstellung sei mir aber bitte erlaubt :
    MGuzziDu hast ja erst mal nix von einer solchen Wanderung geschrieben, nur von der Kräuterfrau und ihrer "Ausbildung".
    Das ist falsch. Mein erster Beitrag (eine Nebenbemerkung darin) war:
    ThomasL
    Eine "Kräuterhexe" bei der ich im Frühjahr eine Führung mitgemacht habe,
    Von ihrer Ausbildung schrieb ich lediglich, dass ich einen Ansatz daraus für sinnvoll erachte (sich intensiv über ein ganzes Jahr mit einer Pflanze zu beschäftigen) auf deine Reaktion hin, dass man ein Fan sein muss um sich ein Buch über nur eine Pflanze zu kaufen.
    Was da sonst enthalten ist hat mich nicht interessiert, es war eine Führung von 2h für kleines Geld und kein Kurs (da würde ich mich vorab gründlich über den Referenten informieren). Mein Hintergrundwissen war bei weitem ausreichend um die Qualität der Führung (nicht der Ausbildung) bewerten zu können. Deine kritische Sichtweise bzgl. vielem was es in diesem Bereich gibt (oft mit sehr esoterischen Touch – davon gab es in der Führung aber zum Glück nichts) teile ich aber.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn du in Zukunft versuchen würdest keine Rückschlüsse zu ziehen, für die Dir einfach wesentliche Informationen fehlen (Vorwissen, Motivation bzw. Zielsetzung, Kontext, etc…). Auf Nachfragen um diese Hintergrundinfo zu liefern gehe ich jederzeit gerne ein, auch per PM oder Videocall. Damit ist das Thema für mich jetzt abgeschlossen, alles weitere ggf. per PM.


    MGuzziWarum genau denkst du, dass das sinnvoll ist?
    Ich denke, dass man das Thema erschöpfend in einer oder zwei Vorlesungen abhandeln kann, angefangen vielleicht mit der Bedeutung in verschiedenen Kulturen, also u.a. mythologische Aspekte, dann Wachstumsbedingungen, Verbreitung, Vorkommen, Ernte, Anbau von Kulturformen, Inhaltsstoffe, Verarbeitung, etc.
    Also zwei Vorlesungen dauerten in meinem Studium ein Jahr, passt dann doch.
    Ich sehe da vor allem zwei gute Gründe.
    Grund 1: Gerade im Bereich von „Amateuren“ findet man oftmals die Tendenz sich mit einem Thema viel zu oberflächig zu beschäftigen (und dann trotzdem zu glauben man wüsste viel darüber). Die Forderung sich über einen bestimmten Zeitraum intensiver mit einer spezielle Thematik (hier einer Pflanze) zu beschäftigen, zwingt die Teilnehmer dazu genauer hinzuschauen und sich auch mit weitergehender Literatur zu beschäftigen. Ein Ansatz der auch in der Hochschulausbildung gang und gäbe ist.

    Grund 2: Der primäre Grund warum ich diesen Ansatz für sinnvoll erachte ist aber meine eigene Erfahrung beim Sammeln und Verwenden von Wildpflanzen. Als ich anfing mich mit dem Thema tiefergehend(!) zu beschäftigen, besorgte ich mir ein Buch mit einer Fülle von verwendbaren Pflanzen (Fleischauer, Essbare Wildpflanzen). Ich pickte mir die heraus, die für mich von größerem Interesse waren und machte mich auf die Suche. Da es noch Winter war, konnte ich damals nur sehr wenige finden und sicher(!) bestimmen. Im Frühjahr zeigte sich dann nach und nach mehr, manches damals für mich schon sicher bestimmbar, vieles aber auch erst später zur Blütezeit (teils erst sehr spät im Jahresverlauf). Im darauf folgenden Herbst/Winter (also den Jahreszeiten, in denen man besonders viele nahrhafte Wurzel sammeln kann) hatte ich bereits einige Stellen um Arten, die nahrhafte Wurzeln bilden zu finden und durch die vorherige Beobachtung auch Sicherheit in der Bestimmung. Im darauf folgenden Jahr war ich durch die vorherigen Beobachtungen schon in der Lage viele Pflanzen früher im Jahresverlauf zu bestimmen und zu verwenden, einfach deshalb weil ich schon etwas genauer wusste wann und wo ich sie finde und wie sie zu unterschiedlichen Jahreszeiten aussehen und zu bestimmen sind. Fokussierung auf wenige Arten und intensive Auseinandersetzung mit genau diesen hat mir dabei extrem geholfen. Im Laufe der Jahre hat sich das Spektrum dann immer mehr erweitert. Ist bei Pilzen nebenbei ähnlich.
    Daher finde ich den grundsätzlichen Ansatz sich erstmal mit einer oder wenige Arten schwerpunktmäßig (!= ausschließlich) über ein ganzes Jahr hinweg zu beschäftigen sehr sinnvoll.
    Wer im Sinne des (Urban) Survival eine höhere Unabhängigkeit erreichen möchte, sollte meiner Meinung nach genau einen solchen Ansatz verfolgen wie von mir beschrieben. Lesen kann man darüber viel, um es in der Praxis anwenden zu können bedarf es aber praktischer Erfahrung und viel Zeit draußen. Und natürlich gilt dies für alle Themen zu denen ich hier schon Bücher oder Kurse gepostet habe. Sei es Wasserbeschaffung und Aufbereitung, Orientierung oder…

    MGuzzi: Im allgemeinen fallen Pflanzenjauchen eher unter den Begriff "Stärkungsmittel", da bestimmten Inhaltsstoffen stärkende Wirkungen zugeschrieben werden.
    ...
    Welche sind das denn genau, und in welcher Zusammensetzung und Konzentration sind sie enthalten, und sind sie in einer Form enthalten, die Pflanzen aufnehmen könnnen?
    Hauptsächliche Bestandteile sind wohl Kali und Stickstoff (beides wird auch kommerziell als Dünger bezeichnet und verkauft) . Genaue Zusammensetzung und Verhältnisse (die wird bei einem Naturprodukt auch stark schwanken) kenne ich nicht - muss ich aber auch gar nicht. Du kannst aber gerne mal einen der kommerzielle Dünger verwendet fragen ob er diese kennt und weiß in welchen Verhältnis sie konkret benötigt werden (hier wieder: Kontext beachten). Wichtig ist zu wissen welche Form man wann und wie verwendet. Und da haben auch in der modernen Landwirtsschaft immer noch empirische Forschungsansätze einen wichtigen Anteil (sicher systematischer durchgeführet als im Hobbybereich). Solche Versuchsfelder gibt es u.a. bei uns hier im Ort.
    Erfahrungsberichte, die meine eigenen Beobachtungen stützen, dass Tomaten ausschließlich mit Beinwelljauche, ohne kommerzielle „Tomatendünger“ gedüngt (auf guter Erde natürlich) sehr ertragreich sind gibt es reichlich. Nicht vergessen, der Kontext meiner Aussage hier war die Behauptung im Forum man müsste teuren Dünger kaufen und könnte Gemüse nicht „lohnend“ selbst ziehen. Dass es andere Pflanzen gibt, die andere Ansprüche haben ist klar. Jauche ist schließlich nicht die einzige Form von Dünger 1* die im Garten verwendet und benötigt wird. Meine Kürbisse gedeihen zum Beispiel hervorragend auf mit Hilfe von selbst hergestelltem Kompost.

    Wie beim Thema zuvor gilt hier auch: Wer damit einen höheren Grad der Unabhängigkeit erreichen sollte, muss seine eigenen Erfahrungen sammeln. Jetzt und heute, nicht irgendwann wenn man darauf vielleicht „angewiesen“ sein könnte – dann ist es zu spät.


    1*
    Jauche wird dabei auch in "der Literatur" als Düngemittel bezeichnet, dem gleichzeitig ein stärkender Charakter unterstellt wird. Ob dies zur Gesetzgebung passend die richtige Formulierung ist weiß ich nicht, ist für mich aber auch nicht relevant. Mich interessiert die Praxis und hier werden Begriffe oft anders (weniger scharf) verwendet als in irgendwelchen Normen und Gesetzestexten – nicht nur bei diesem Thema.
    Von dieser Definition her sollte Beinwell Jauche als Dünger zu bezeichnen aber korrekt sein:
    Auszug: Dünger oder Düngemittel ist ein Sammelbegriff für Stoffe und Stoffgemische, die in der Landwirtschaft und im Gartenbau dazu dienen, das Nährstoffangebot der Kulturpflanzen zu erhöhen. Meistens können dadurch höhere Erträge oder schnelleres Wachstum erzielt werden. Ein Grundprinzip der Düngung folgt dem liebigschen Minimumsgesetz.
    Wichtigste Bestandteile eines Düngers sind meist die Hauptnährelemente Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), da ein Mangel an diesen Nährstoffen in vielen Böden das Pflanzenwachstum beschränkt. Diese Düngerbestandteile werden gesondert (Einnährstoffdünger) oder in Mischungen (Mehrnährstoffdünger) angeboten, die den Anforderungen der jeweiligen Kulturpflanzen möglichst gerecht werden sollten. Dünger, welche Stickstoff, Phosphor und Kalium beinhalten, werden NPK-Dünger oder Volldünger genannt.
    Quelle: https://www.chemie.de/lexikon/D%C3%BCnger.html
    Geändert von ThomasL (10-11-2022 um 12:41 Uhr) Grund: Formatierung / Formulierung
    Viele Grüße
    Thomas
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  3. #768
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Das ist falsch. Mein erster Beitrag (eine Nebenbemerkung darin) war:
    Den Begriff "Führung" habe ich nicht mit einer Kräuterwanderung assoziiert, ich denke bei dem Begriff an eine Führung durch eine Ausstellung oder ähnliches, mag an meinem Sprachgebrauch liegen.
    Ich habe früher an "botanischen Übungen" oder "Exkursionen" teilgenommen.

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Also zwei Vorlesungen dauerten in meinem Studium ein Jahr, passt dann doch.
    Bei mir dauern zwei Vorlesungen drei Stunden.

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Ich pickte mir die heraus, die für mich von größerem Interesse waren und machte mich auf die Suche. Da es noch Winter war, konnte ich damals nur sehr wenige finden und sicher(!) bestimmen.
    Sicher bestimmen ist so eine Sache. Bei manchen Arten muss man da schon botanisches Wissen haben, und da meine ich nicht von Fotos aus Büchern lernen, sondern systematisch Bestimmen lernen, nach botanischen Bestimmungsschüsseln und nicht nach Bildern aus Kräuterbüchern.
    Bei vielen Arten geht das, eine Restunsicherheit bleibt aber oft.

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Wer im Sinne des (Urban) Survival eine höhere Unabhängigkeit erreichen möchte, sollte meiner Meinung nach genau einen solchen Ansatz verfolgen wie von mir beschrieben.
    Würde ich nicht grundsätzlich so unterschreiben, es gibt auch Wege, sich ein wirklich fundiertes Wissen anzueignen.


    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Du kannst aber gerne mal einen der kommerzielle Dünger verwendet fragen ob er diese kennt und weiß in welchen Verhältnis sie konkret benötigt werden (hier wieder: Kontext beachten).
    Ich brauche da niemanden fragen, da ich selbst in meiner Ausbildung gelernt habe, wie man kommerziell Dünger verwendet. Ich dachte dass ich hinweise genug gegeben habe. Aber danke für den Hinweis mit dem Kontext...

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Jauche wird dabei auch in "der Literatur" als Düngemittel bezeichnet, dem gleichzeitig ein stärkender Charakter unterstellt wird.
    Sicher nicht in Fachliteratur zur Pflanzenernährung.

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Von dieser Definition her sollte Beinwell Jauche als Dünger zu bezeichnen aber korrekt sein
    Nein.
    Geändert von MGuzzi (10-11-2022 um 13:39 Uhr)

  4. #769
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    Ok, offensichtlich verwenden wir Begriffe sehr unterschiedlich. Macht eine online Diskussion natürlich recht schwierig.

    Zum letzten Punkt: Wenn Du den mit "nein" beantwortest ist also die Definition in diesem Lexikon falsch?

    Ja, deine Hinweise waren durchaus sehr hilfreich und Anregung mich mit einigen Begriffen tiefergehend auseinanderzusetzen.

    MGuzzi: Sicher bestimmen ist so eine Sache. Bei manchen Arten muss man da schon botanisches Wissen haben, und da meine ich nicht von Fotos aus Büchern lernen, sondern systematisch Bestimmen lernen, nach botanischen Bestimmungsschüsseln und nicht nach Bildern aus Kräuterbüchern.
    Bei vielen Arten geht das, eine Restunsicherheit bleibt aber oft.
    Volle Zustimmung. Und genau da sind wir wieder bei dem Punkt, dass einfache Kräuterbücher eben nicht ausreichen. Bei Pilzen ist dies nebenbei noch viel stärker der Fall.

    MGuzzi:
    Ich brauche da niemanden fragen, da ich selbst in meiner Ausbildung gelernt habe, wie man kommerziell Dünger verwendet.
    Leider auch wieder ein Missverständnis. Es ging mir darum, dass auch viel die kommerzielle Dünger erfolgreich im Hobbybereich verwenden die Fragen die Du mir gestellt hast nicht beantworten werden können und dies auch gar nicht müssen. Um dich ging es dabei nicht. Im Gegenteil, wenn du eine entsprechende Ausbildung und Hintergrundwissen hast dann wärst du (oder jemand mit deinem Wissen) für mich der Ansprechpartner bei konkreten Problemen. Z.b. wenn eine in der Praxis bewährte Vorgehensweise für mich nicht funktioniert und ich jemand benötige der schaut was falsch läuft.

    MGuzzi:
    Würde ich nicht grundsätzlich so unterschreiben, es gibt auch Wege, sich ein wirklich fundiertes Wissen anzueignen.
    Wissen natürlich schon. Aber zwischen etwas zu wissen und etwas praktisch anwenden zu können (der Kontext der mich interessiert) liegt oft ein langer / steiniger Weg. Letztlich zählt nur was man praktisch nutzen kann und den Schritt von der Wissensaneignung zur praktischen Umsetzung gehen meiner Erfahrung nach nicht viele.

    Was für eine Ausbildung hast Du den?
    Geändert von ThomasL (10-11-2022 um 14:41 Uhr)
    Viele Grüße
    Thomas
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  5. #770
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Zum letzten Punkt: Wenn Du den mit "nein" beantwortest ist also die Definition in diesem Lexikon falsch?
    Die Definition ist richtig, aber sie trifft auf die Jauche nicht zu.

    Diese Düngerbestandteile werden gesondert (Einnährstoffdünger) oder in Mischungen (Mehrnährstoffdünger) angeboten, die den Anforderungen der jeweiligen Kulturpflanzen möglichst gerecht werden sollten.
    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Was für eine Ausbildung hast Du den?
    U.a. eine gärtnerisch/landwirtschaftliche Grundausbildung

  6. #771
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Erfahrungsberichte, die meine eigenen Beobachtungen stützen, dass Tomaten ausschließlich mit Beinwelljauche, ohne kommerzielle „Tomatendünger“ gedüngt (auf guter Erde natürlich) sehr ertragreich sind gibt es reichlich.
    Genau das ist es ja. "Auf guter Erde" wächst fast alles gut. Nur, wie lange die Erde gut bleibt, hängt davon ab wie man damit umgeht.
    Beinwell- oder Brennesseljauche kann auf die Pflanzen positive Effekte haben, meiner Ansicht nach aber nicht wegen ihrer Düngereigenschaft. Wegen die Erde ausgezehrt ist kann die Jauche aus Pflanzen diese nicht ersetzen. Kompost ist da was ganz anderes, da er nicht nur Nährstoffe hat, sondern auch die Struktur verbessert (Stichwort Humus).

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Jauche wird dabei auch in "der Literatur" als Düngemittel bezeichnet, dem gleichzeitig ein stärkender Charakter unterstellt wird. Ob dies zur Gesetzgebung passend die richtige Formulierung ist weiß ich nicht, ist für mich aber auch nicht relevant.
    Es geht nicht darum ob es zu den Gesetzestexten passt, sondern darum was man wie definiert.
    Relevant ist es schon, wenn durch falsche Begriffe falsche Vorstellungen impliziert werden.
    Du wirst auch ein e-bike nicht als pedelec bezeichnen, wenn es dir darauf ankommt ob du selbst treten musst oder nicht.

  7. #772
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    MGuzzi: Die Definition ist richtig, aber sie trifft auf die Jauche nicht zu.
    Warum nicht? Ich verstehe es leider nicht (und das will ich wirklich).

    Laut Fachliteratur ist Dünger:

    Die Zufuhr von Nährstoffen bezeichnet man in der Pflanzenernährung gewöhnlich auch als Düngung. Quelle: Pflanzenernährung, Grundwissen Bachlor von S. Schubert
    Nährstoff sind dabei:

    Pflanzennährstoffe sind alle die chemischen Elemente, die für das Wachstum und die Ernährung der Pflanze nötig sind und die in ihrer Funktion von keinem anderen chemischen Element ersetzt werden können. Quelle: Pflanzenernährung, Grundwissen Bachlor von S. Schubert
    Und Pflanzennährstoffe (Quelle: Tabelle im oben genannten Buch) sind u.a.:

    Kalium und Stickstoff.

    Hauptbestandteile in Beinwelljauche sind ebenfalls Kalium und Stickstoff. Also nach obiger Quelle eindeutig Nährstoffe die der Pflanze zugefügt werden. Wenn ein Dünger ein Stoff ist der Nährstoffe zuführt und ein organisches Produkt solche Nährstoffe in größere Menge enthält (ist hier der Fall) und der Pflanze zuführt. Was spricht dann dagegen diese als Dünger einzuordnen?

    So wie die Tomaten darauf ansprechen, spricht auch viel dafür, dass es in einer für sie geeigneten Form und Menge passiert (bezieht sich auf den von Dir zitierten Teil, der sich aber letztlich auf den praktischen Einsatz bezieht und nicht zur eigentlich Definition des Wortbegriffes gehört - und auch nicht gehören kann). Dass auch noch andere Elemente benötigt werden widerspricht diesem nicht. Sonst dürfte nur etwas als Dünger bezeichnet werden, was alles enthält was Pflanzen als Nährstoffe benötigen. Dies ist bei anderen Düngemitteln aber auch nicht der Fall. Im Gegenteil, einige enthalten sogar nur einen einzelnen Nährstoff und werden dennoch so bezeichnet.

    Was mich da einfach verwirrt, ist das ich bisher keinen Grund sehe die Bezeichnung von (Beinwell-) Jauche als Dünger, die auch gängige Praxis ist, abzulehnen.

    Einige Quellen in denen dies Bezeichnung verwendet wird

    https://www.kostbarenatur.net/beinwe...ger-verwenden/

    https://www.mdr.de/mdr-garten/pflege...itung-100.html

    https://www.gartenjournal.net/beinwelljauche

    https://www.plantura.garden/gartenpr.../kaliumduenger

    Oder ist dies wieder einer der Dinge wo sich ein Begriff in der praktischen Verwendung eingebürgert hat, der streng wissenschaftlich betrachtet nicht ganz korrekt ist (dafür gibt es ja genug Beispiele und dann könnte ich deine Reaktion als „Fachmann“ auch verstehen)? Falls dies der Fall ist, wie wird es begründet?

    MGuzzi:
    Gut zu wissen, da komme ich vielleicht bei Gelegenheiten mal mit gezielten Fragen auf dich zurück. Wenn ich darf.
    Viele Grüße
    Thomas
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  8. #773
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Warum nicht? Ich verstehe es leider nicht (und das will ich wirklich).
    Vergleiche einfach mal die Nährstoffgehalte von organische und mineralischen Wirtschaftsdüngern mit dem Nährstoffgehalt von Pflanzenjauche.
    Wenn du dir dann noch die Empfehlungen ansiehst, dass die Pflanzenjauche im Verhältnis 1:10 oder 1:100 mit Wasser verdünnt werden soll, wirst du leicht sehen das die Jauche eher sowas wie eine homöopathische Dosierung ist. nicht ganz so krass, aber ernsthaft als Dünger bezeichnen kann man das nicht.
    Also die Bezeichnung "Pflanzenhilfstoffe" trifft da tatsächlich eher zu.
    Geändert von MGuzzi (14-11-2022 um 12:01 Uhr)

  9. #774
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    Die Empfehlung (ich kenne nur die 1:10) basiert aber darauf, dass sie sonst zu stark ist und die Wurzel schädigen kann. Aber ich akzeptiere einfach, dass Du es anders siehst. Deinem Vorschlag (zu vergleichen) werde ich aber nachgehen. Auf alle Fälle danke für die Denkanstöße!
    Viele Grüße
    Thomas
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  10. #775
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Die Empfehlung (ich kenne nur die 1:10) basiert aber darauf, dass sie sonst zu stark ist und die Wurzel schädigen kann. Aber ich akzeptiere einfach, dass Du es anders siehst. Deinem Vorschlag (zu vergleichen) werde ich aber nachgehen. Auf alle Fälle danke für die Denkanstöße!
    Noch mal um klarzustellen worum es geht:

    Welche Dinge da bei der Düngung, gerade mit organischen Düngemitteln (unterscheiden muss man da noch zwischen tierischer und pflanzlicher Herkunft) eine Rolle spielen, sind ph-Wert, Schwefelgehalt, Stickstofffraktion (Nitrat, Ammonium, Harnstoff) Umwandlungsprozesse (Stickstoffkreislauf), Jahreszeit, Sonneneinstrahlung, etc.
    Von der Ammonium-Fraktion organischer Nährstoffträger gehen die größten Verlustpotenziale aus, z.B. in Pflanzenjauche liegen die Nährstoffe fast ausschließlich in Form von Ammonium-Ionen vor, es gibt also zu den ohnehin geringen Nährstoffkonzentrationen noch ein hohes Verlustpotential.

    Leute die sich ernsthaft mit alternativen zu organischen Dünger tierischer Herkunf beschäftigen, z.B. im Bio-Landbau, untersuchen z.B.:

    Ackerbohnenschrot (Vicia faba L., Körnerschrot), Körnerschrote der Gelben und der Weißen Lupine (Lupinus albus L. und Lupinus luteus L.), verschiedene Handesdünger aus Kompost (z.B. Bio-Vegetal), Rizinusschrot (Ricinus communis L., Körnerschrot) als gebräuchlicher vegetabiler Importdünger und Hornmehl als Referenzdünger tierischer Herkunft.

    Die Bezeichnung Dünger impliziert, dass Nährstoffe pflanzenverfügbar und in einer ausreichenden Konzentration vorhanden sind, und dass man mit Hilfe dieses Düngers pflanzliche Kulturen planbar und nicht zufallsabhängig (nach dem Motto: ich weiß nicht ob das hilft, aber ich tu mal drauf) anbauen kann.
    Pflanzenjauche und andere Hilfsstoffe gehören ganz klar in den Hobbybereich, wie die von der angeführten Links ja auch zeigen.
    Geändert von MGuzzi (14-11-2022 um 12:05 Uhr)

  11. #776
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Die Empfehlung (ich kenne nur die 1:10) basiert aber darauf, dass sie sonst zu stark ist und die Wurzel schädigen kann.
    Das liegt aber dann nicht an der Stickstoffkonzentration, sondern an den Säuren die in der Pflanze vorhanden sind. Wenn man die Jauche deswegen verdünnen muss, geht die Nährstoffkonzentration natürlich runter, und liegt dann bei 1/100 der Konzentration von herkömmlichen Organischen Düngern (Vorausgesetzt man hat die Jauche nass angesetzt, und nicht trocken, die trocken angesetzte muss man dann tatsächlich 1:100 verdünnen).

  12. #777
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    Um den professionellen Einsatz (mit anderen Rahmenbedingungen) geht es mir letztlich auch gar nicht. Solange ich damit gute Ernte einfahre bin ich voll - und ganz zufrieden. Ich werde aber im kommenden (3.) Jahr bei einem Kasten auf das "Düngen" mit Jauche verzichten um zu sehen ob es dabei Unterschied gibt (mir ist klar, dass die Ergebnisse dabei nur bedingt aussagefähig sein werden - aufgrund der Samplegröße).

    Hier eine Untersuchung zur Eignung von Beinwelljauche als Dünger:

    .THE USE OF COMFREY (SYMPHYTUM X UPLANDICUM) AS A SOURCE OF PLANT NUTRIENTS
    .1 2. h 2 d 1
    P.J.C. Harr1S , W.F. Bourne, C. G1tS am an M. Lennartsson
    1 bl . . Henry Dou eda¥ Research Assoc1at10n, Ryton-on-Dunsmore, Coventry CV8
    3LG, England. Department of Biological Sciences, Coventry Polytechnic,
    priory Street, Coventry CV1 5FB, England.
    ABSTRACT
    Methods for the production of comfrey (Symphytum x uplandicum) liquid
    fertilizer and comfrey leafmould are described. Comfrey leaves
    decomposed rapidly to give a liquid fertilizer. The concentration of
    nitrogen, phosphorus and potassium in the liquid varied between
    successive harvests. In trials with radish (Raphanus sativus), liquid
    from the first harvest of comfrey leaves in spring gave significantly
    greater yields than did two commercial organic liquid fertilizers. In
    trials with tomato (Lycopersicon esculentum), with the combined liquid of
    all the harvests for one year, yields with comfrey liquid did not differ
    significantly from two commercial organic feeds but were significantly
    lower than two inorganic liquid fertilizers. The combined comfrey liquid
    had higher potassium but lower nitrogen and phosphorus concentrations
    than the liquid from the first harvest. In separate trials tomato
    plants were grown in a potting compost made by mixing comfrey leaves and
    leafmould and the yields compared with those obtained with four commercial
    organic composts. In 1988 two of the commercial products gave higher
    yields than comfrey leafmould, whereas in 1989 only one of the commercial
    products gave a significantly higher yield. It is concluded that comfrey
    gives high yields of leaf material and liquid fertilizer. It is a rich
    source of nutrients containing particularly high levels of potassium.

    ...
    CONCLUSIONS
    Fresh comfrey leaves rapidly decompose, without the addition of water, to
    give a high yield of a liquid fertilizer. However, the fertilizer value
    of this liquid is very variable depending on the date of harvesting the
    comfrey leaves and possibly on the stage of the plant life cycle. Comfrey
    liquid is a rich source of potassium but additional source of organic
    nitrogen may be ncessary to produce a balanced fertilizer. Comfrey
    leafmould is a good balanced nutrient source for composts and compared
    favourably with commercial organic potting composts for use by the amateur
    gardener.

    Quelle: https://www.researchgate.net/publica...eb83c/download
    Geändert von ThomasL (14-11-2022 um 13:14 Uhr)
    Viele Grüße
    Thomas
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  13. #778
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen

    Hier eine Untersuchung zur Eignung von Beinwelljauche als Dünger:
    Eher überflogen aus Zeitgründen.
    Aber wie man sieht, Zufallsabhängig Ergebnisse, je nach Tag und Lebenszyklus der Pflanze, etwas vergleichbar mit anderen pflanzlichen Hilfsstoffen, teils schlechter, und schlechtes Abschneiden gegenüber herkömmlichem Flüssigdünger, zur Deckung des Stickstoffs reicht es als alleinige Quelle nicht aus.
    Kompost aus Blättern dagegen zeigt besseres Ergebnis.

  14. #779
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    Hmmm, dass scheint mir aber etwas sehr einseitig interpretiert. Ist aber auch egal, auf alle Fälle danke für die interessante Diskussion.
    Viele Grüße
    Thomas
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  15. #780
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    Standard Stromausfall

    Man sollte sich mal mit ein paar Dingen in der Wohnung und im Haus vertraut machen
    die man auch bei Stromausfall noch bedienen will oder die man ausschalten möchte.

    - Elektrischer Rolladen, Garagen-, Hoftor, Lift.
    - USV richtig eingestellt/programmiert.
    - Hebepumpe -> Rückschlagventile.
    - Alarmanlage/Notbeleuchtung.

    Was fällt euch noch ein?


    Gruß
    Alfons.
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