Wir müssen unbedingt mal zusammen auf die Matte.
Um genau daran zu basteln!
Ich lerne seit 2011 BJJ (lustiger Weise war mein erstes Seminar in HB mit Dir) und seit 1984 zuvor Judo.
Judo war bei mir lange Wettkampfsport, ich weiss also, was Du beschreibst.
Dennoch glaube ich daran, dass wir von einem Werkzeukasten sprechen.
Judoka werden im Standup besser, wenn sie mechanische Voraussetzungen und Notwendigkeiten eines erfolgreichen sweeps auch im Standup für Würfe adaptieren können. Judo-skills lassen sich auch sinnvoll in die Bodenarbeit einbringen.
Ich habe meine Judoausbildung seit einigen Jahren umgestellt auf Methodik und Didaktik, die ich im BJJ kennengelernt habe.
Selber hatte ich Judo damals erlernt nach dem Motto „VENÜ“ (Vormachen, Erklären, Nachmachen, Üben). Danach ab auf die Matte und „wende das mal an!“. Das war ein schmerzhafter Weg und Leute mit guter Physis hatten es immer leichter, als alle anderen.
U.a. mit der Lehrsystematik, dass Positionen, „richtiges“ Bewegen, Übergänge, etc. zunächst wichtiger als Technik sind, mit dem Verständnis eines Matches, bei welchem auch „Feldüberlegenheit“ ein wichtiges Ziel ist, usw. erziele ich bei den Judo-Schülern interessante Erfolge.
Vor einigen Wochen hat z.B. ein Braungurt von mir, der ausschliesslich bei mir gelernt hat, dann mal an diversen Randoris in einem klassischen Judoverein in der Nähe teilgenommen. Das war offenbar eine interessante Erfahrung. Jetzt kommen von dort nämlich auch Leute hierher zum Training, weil sie „das“ auch lernen wollen.
Ich denke, dass das mit der Plattform stimmt, allerdings beeinflusst ist vom Wettkampfjudo der Gegenwart.
Bei Letzterem sehe ich aber inzwischen eine grössere Distanz zu meinem Verständnis von Judo, als beim BJJ.
Die Relaxtheit und das Spiel von Nachgeben und wieder offensiv werden können auch im Judo Standup funktionieren. Es gibt da grossartige Aufnahmen z.B. von Mifune, der quasi nicht geworfen werden kann.
-Auf niedrigerem Level gelingt mir das auch, ich habe im Standup durchaus „guard“ -Positionen, die ein Relaxen zulassen und recht grosse Sicherheit vor einem Wurf bieten. Natürlich hängt da viel von erfolgreichem Kumi kata, also Griffen und Positionierungen ab, aber das geht jetzt möglicher Weise zu weit....