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Thema: Gedankenkraft in der Siu Lim Tau

  1. #16
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Da sind wir doch mal wieder bei dem Problem dass die Leute „Gedankenkraft“ völlig aus dem Kontext reißen und gar nicht sauber definieren können...
    Ich kann doch nicht jedesmal dranschreiben, wenn ich einen Scherz mache!

  2. #17
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Nein, „Shen“ ist nicht Gedankenkraft! Shen wird allgemein mit „Geist“ übersetzt. Verstand und Geist ergibt „Bewusstsein“ (so wie Robert Lanza „Bewusstsein“ definiert).
    „Geist“ ist in diesem Fall am ehesten die elektrische Aktivität des Gehirns (bzw. eigentlich des Körpers), „Yi“ das, was wir bewußt davon wahrnehmen (der Verstand).
    „Xing“ meint das Bewusstsein (in o.g. Definition).

    Die elektrische Aktivität des Körpers kontrolliert die ATP-gesteuerte Aktivität des Körpers (Qi), durch die ich mit der Umwelt interagiere (Li), wobei dies auch Teil meines Bewusstseins ist (Ming), nämlich der Teil, der mit meiner Umwelt interagiert und durch den ich meine Umwelt wahrnehme, bzw. MIT IHR VERBUNDEN BIN.
    In den Taiji Klassikern ist Shen, abhängig vom Zusammenhang, in dem es erwähnt wird, als willentliche Lenkung der Aufmerksamkeit, geistige Wachheit, Bewusstsein, bewusstes Wahrnehmen, innere Einstellung aufzufassen. Das würde auch besser zur Aussage passen, "extend your shen straight ahead and far into the distance", als wenn wir Shen auf die elektrische Aktivität des Gehirns beschränken. Yi hingegen kenne ich als "Vorstellungskraft" oder eben als Idee, der alles zu Grunde liegt.

    Entsteht "Gedankenkraft" wie das der Autor beschreibt, wenn die "Idee" und das "Bewusstsein" oder die "Warnehmung" eins sind?
    Geändert von Gast (15-01-2019 um 16:46 Uhr)

  3. #18
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    Zitat Zitat von kwansaihung Beitrag anzeigen
    Das würde auch besser zur Aussage passen, "extend your shen straight ahead and far into the distance", als wenn wir Shen auf die elektrische Aktivität des Gehirns beschränken.
    BESCHRÄNKEN? Der ist gut...

    Befasse Dich mal mit der Wurzel von Shen, dann wird schnell klar warum „Geist“ die wohl beste Übersetzung ist.
    Der Begriff Shen entstammt einem spirituellen Kontext.
    Geändert von kanken (15-01-2019 um 18:06 Uhr)

  4. #19
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    Sprache spiegelt die Gedankenwelt einer Kultur wider.
    Ist meine Wahrnehmung bildlich, so findet man dies auch in der Sprache und so in den Formulierungen wider.
    In der Kunst bedient man sich der Bilder, um bestimmte Gefühle und so Aussagen wiederzugeben.
    Letztlich geht es um Verständnis, Wahrnehmung und Kontrolle. Die durch die Wahrnehmung möglichwerdende Kontrolle wiederum erlaubt Veränderung.
    Die Veränderung benötigt Bewußtsein, doch später wird aus partialem Bewußtsein quasi universelle Aufmerksamkeit, die es erlaubt, daß 'es'/ Abläufe/ Energien automatisch, unbewußt geschehen.

  5. #20
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    PS:
    Generell eine leicht mißzuverstehende Geschichte, da man leicht ins Mystische abrutschen kann. Und damit hat das ganze eigentlich überhaupt nichts zu tun.
    (Deswegen vermeide ich gernerell nach Möglichkeit irgendwelche klassischen Namen im Unterricht.)

  6. #21
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    Zitat Zitat von kwansaihung Beitrag anzeigen
    Hieraus ist vor allem interessant

    ...Wenn man Siu Nim Tau lernt, sollte man, wenn man die Phasen der Nachahmung der Bewegungen und der Ausführung der Bewegungen mit dem Geist durchlaufen hat, versuchen, die Gedankenkraft in die Gliedmaßen einzugeben. "Gedankenkraft" ist eine unsichtbare Kraft...Wo immer die Gedankenkraft in den Körper einer Person übertragen wird, wird die Kraft dieses Körperteils erhöht, und jede Bewegung, die er ausführt, wird federnd und mit Energie gefüllt sein...
    Mich interessieren einerseits, wie das jemand beschreibt, der das tatsächlich erreicht hat und so umsetzen kann (also in Bezug zur Praxis) und andererseits, was durch das Training genau passiert, welche Entwicklungen stattfinden. Jemand der das tatsächlich so entwickelt hat, dürfte viel Interessantes dazu zu berichten haben.
    Gedanken helfen dem Körper, sich besser zu organisieren.

    In der Siu Nim Tao kann man zum Beispiel denken, dass die Handkante (kleiner Finger, Elle) eine Messerklinge sei. das hilft, Arm und Hand und Finger gerade und gut aufeinander ausgerichtet zu halten.

    oder man stellt sich den Gegner vor, was der Präzision der Schläge hilft.

    ich weiss nicht, ob der Autor das meint, doch wenn ich diese Dinge tue, wird meine Form in der Tat federnder, energischer, eleganter, genauer, präziser.
    unorthodox

  7. #22
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    Zitat Zitat von kwansaihung Beitrag anzeigen
    Betreffend "Contracting the anus" müsste man, um entscheiden zu können, ob man dem zustimmen will oder nicht, wissen, was denn die Idee dahinter ist. Kann da jemand dazu was schreiben, der weiss, wofür das steht. Verschiedene Taiji- und Qigong Meister haben auch immer darauf hingewiesen, dass man Hui Yin leicht hochziehen soll. Einen Sinn wird das also durchaus haben.
    die Anweisungen "Anus kontrahieren" und "Hui Yin hochziehen" scheinen mir doch geeignet, recht unterschiedliche Wirkungen bei demjenigen zu erzeugen, der diese Anweisungen bekommt. Zumal der Huy Yin ja nicht direkt am Anus, sondern im Bereich des Damms zwischen Anus und Geschlechtsorganen lokalisiert ist und insbesondere, wenn man das leichte Hochziehen des Hui Yin mit "Gedankenkraft" durchführt.

    die Beckenbodenmuskulatur ist reltaiv komplex und besteht nicht nur aus der Schließmuskulatur des Anus (unten external anal sphincter).



    Hier eine Darstellung der verschiedenen Schichten von Eric Franklin, der Übungen vermittelt, um sich insbesondere diesen Teil des Körpers zu erschließen und dabei auch mit "Gedankenkraft" arbeitet:









    http://gregdyke.github.io/2016/07/31...in-week-9.html
    Geändert von Pansapiens (16-01-2019 um 06:51 Uhr)

  8. #23
    Gast Gast

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    Das mit dem Huyin hochziehen ist mir ja klar. Mich interessiert mehr

    ...Wenn man Siu Nim Tau lernt, sollte man, wenn man die Phasen der Nachahmung der Bewegungen und der Ausführung der Bewegungen mit dem Geist durchlaufen hat, versuchen, die Gedankenkraft in die Gliedmaßen einzugeben. "Gedankenkraft" ist eine unsichtbare Kraft. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, ist es die Kraft, die bei der Konzentration des Geistes entsteht und ähnlich wie Qigong und Ligong ist. Wenn man das Stadium des Antriebs der Gedankenkraft erreicht hat, kann man die Existenz dieser Kraft spüren...
    Da geht es wohl kaum darum sich vorzustellen, dass meine Handkante ein Messer sei oder ich mir einen Gegner vorstelle. Ich denke, es geht hier auch um nichts Mystisches sondern durchaus um etwas Reales. Aufgrund der Antworten gehe ich mal davon aus, dass keiner, der dazu was geschrieben hat, über seine persönliche Theorie hinaus tatsächlich Erfahrung damit hat. Das hätte mich ja interessiert.

  9. #24
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    Diese Erfahrung ist nix wildes und jemandem innerhalb von 30-60 Minuten zu vermitteln (in einem sehr simplen Modell).

    Kann man am einfachsten mit „Gammamotorik“ beschreiben (wenn man es denn westlich will). Darauf baut die gesamte CMA auf.

    Was Laien immer gerne verwechseln ist dass „Gedankenkraft“ immer auch eine reale Entsprechung in Muskelarbeit haben muss. Ohne Muskeln keine Kraftentwicklung. Die Frage ist halt wie man diese Muskeln ansteuert.

  10. #25
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    Zitat Zitat von kwansaihung Beitrag anzeigen
    Da geht es wohl kaum darum sich vorzustellen, dass meine Handkante ein Messer sei oder ich mir einen Gegner vorstelle. Ich denke, es geht hier auch um nichts Mystisches sondern durchaus um etwas Reales. Aufgrund der Antworten gehe ich mal davon aus, dass keiner, der dazu was geschrieben hat, über seine persönliche Theorie hinaus tatsächlich Erfahrung damit hat. Das hätte mich ja interessiert.
    Ganz wie Du denkst und wie kanken sagt: es ist nichts mystisches und nichts wildes. Mir fallen zig Menschen aus unterschiedlichen Richtungen ein die das können.
    Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag sagte lässt es sich gar nicht vermeiden das man das zumindest implizit mit trainiert wenn man authentische CMA lernt.

    Wie gut, wie intensiv und wie bewusst man das ausarbeitet und wie weit man es dabei bringt steht auf einem anderen Blatt.

    Man muss da einfach mal die Hände mit jemandem kreuzen der es deutlich kann und dann fängt man an es zu verstehen.
    Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
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  11. #26
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    Hi,

    In den CMA hat jede Bewegung sowohl eine innere, als auch eine äußere Komponente, zusammen "Yun Dong" genannt.

    Gruß

    Alef

  12. #27
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    Zitat Zitat von Alephthau Beitrag anzeigen
    Hi,

    In den CMA hat jede Bewegung sowohl eine innere, als auch eine äußere Komponente
    Und nicht nur dort.

  13. #28
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Diese Erfahrung ist nix wildes und jemandem innerhalb von 30-60 Minuten zu vermitteln (in einem sehr simplen Modell).

    Kann man am einfachsten mit „Gammamotorik“ beschreiben (wenn man es denn westlich will). Darauf baut die gesamte CMA auf.

    Was Laien immer gerne verwechseln ist dass „Gedankenkraft“ immer auch eine reale Entsprechung in Muskelarbeit haben muss. Ohne Muskeln keine Kraftentwicklung. Die Frage ist halt wie man diese Muskeln ansteuert.
    Das finde ich ja schon mal einen sehr guten Erklärungsansatz. Damit kann ich schon mal etwas anfangen. Wobei wohl nicht nur die Frage ist, wie ich die Muskeln ansteuere sondern auch welche. Wenn ja die Arme möglichst locker sein sollen, wird wohl die Rumpfmuskulatur ein grosssteil der Arbeit übernehmen müssen. Was ja auch Sinn macht, wenn es heisst, dass eine grössere Kraft möglich sei. Verglichen mit meinen Ärmchen ist die Rumpfmuskulatur ja riesig. Dann wird die Siu Lim Tau demnach diese Feinsteuerung, wie welche Muskeln verwendet werden, trainieren.

  14. #29
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    Du machst den Fehler Muskeln isoliert zu betrachten. Muskeln arbeiten NIEMALS einzeln. Es arbeiten immer MUSKELKETTEN. Wenn du deinen Daumen beugst ist daran dein GESAMTES muskuloskeletales System beteiligt. Da die Beugung des Daumens die Flexorenketten beeinflusst, die wiederum die Extensorenketten beeinflussen.
    Alleine der GEDANKE an eine Beugung deines Daumens hat schon Einfluss auf alle Muskeln deines Körpers (auch wenn du das evtl. nicht bewußt wahrnimmst).

  15. #30
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    Um mal beim Ving Tsun zu bleiben: spätestens, sobald man mit dem Poon Sau
    anfängt übt man die "Gedankenkraft in die Bewegung eingeben" schon mit. Im
    PhB VT also oft schon ab den ersten paar Trainingsstunden.

    Jedes mal wenn im Poon Sau "Fok" und "Tan" aufeinanderkommen machen wir ja
    den "Kraftaustausch". Dabei wird die ganze Kraftkette vom Arm bis in den Boden
    und zurück trainiert. Immer wieder. Philipp hatte die erste Zeit in Hong Kong gar
    nichts anderes gelernt. Und dabei trainiert man eben auch - ohne das man im VT
    auch nur ein Wort drüber verlieren würde - die "Gedankenkraft" einzubringen.

    Man spürt das dabei immer wieder von denen die darin besser sind und dadurch
    überträgt sich auch mehr und mehr, wie es geht.
    Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
    kämpfe für jemanden oder etwas.

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